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Guided By Fire

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Irgendwie macht der Opener sofort klar, dass es sich hier um Finnen handeln muss: Melancholie pur lässt an ein weiteres Katatonia-gegossenes Pflänzchen denken. Doch in der Folgezeit machen die Soumis klar, dass hier viel mehr im Spiel ist. Das Riffing in "Horns" lässt an Rammstein denken, vieles andere an eine traurige Version diverser schwedischer Melodic-Death-Metal-Bands. Opeth ohne zu viel Frickelei, Anathema, Entwine, Swallow The Sun und die üblichen Verdächtigen lassen ebenfalls grüßen. Aber über allem wabert allgegenwärtig die Stimmung der finnischen Metal-Musiker an einem verregneten Herbstnachmittag auf Helsinkis Straßen - nüchtern wohlgemerkt. Die Songs wirken trotz vieler Einflüsse ausgereift und niemals wirr, verschachtelt oder zusammengeschustert und eigenständig. Auch, wenn die Band in ihrer Gesamtheit vielleicht noch ihren Weg sucht - diese Scheibe hat vieles, was Berufsmelancholiker, Finnen-Fans oder Dauer-Trauerer brauchen; Professionalität in Unmengen, Groove inklusive. Übrigens: Dozers Frederik Nordin hat Backing Vocals eingesungen und Aleski Munter von Swallow The Sun ist für die Leys auf dieser Scheibe zuständig.

Guided By Fire


Cover - Guided By Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:48 ()
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Simple Mind Condition

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Ganze elf Jahre haben sich die Chicagoer Doom/Stoner-Götter TROUBLE für ihr neues Werk Zeit gelassen, nachdem die Band seit Ende der 90er von der Bildfläche verschwunden war. Seit dem famosen "Plastic Green Head"-Werk aus dem Jahr 1996 erschien zumindest im letzten Jahr eine DVD, die einen Gig aus Stockholm enthält und die Band nach so langer Zeit erstaunlich spielstark präsentiert. Und so geht es auch auf "Simple Mind Condition" weiter, auf dem die Band Stoner Rock in höchster Qualität zelebriert, nur leider wird fast durchgehend gestoned und nur sehr wenig gedoomed. Eric Wagner ist für viele Fans der ausdrucksstärkste Sänger des gesamten Genres, aber auf dem neuen Werk bleibt sein weinerlicher, hoher, emotionsgeladener Gesang fast völlig außen vor, stattdessen bewegt er sich in mittleren, verrauchten Regionen. Ebenfalls präsent, wenn auch nicht ganz so intensiv wie in der Vergangenheit, sind die hochklassigen Gitarrenduelle der Herren Franklin und Wartell, die ja seinerzeit als einer der maßgeblichen Einflüsse bei METALLICA eingingen. Lediglich das überragende und leider viel zu kurze "Ride The Sky" lässt Erinnerungen an früher aufleben, aber auch Songs wie "Mindbender", "Pictures Of Life" oder das geile, kultige "Arthur Brown´s Whiskey Bar" überzeugen allesamt durch tolle Melodien, satten Groove und durchdachtes Songwriting. TROUBLE gehören also noch lange nicht zum alten Eisen, und ihre Reunion geht im Gegensatz zu vielen anderen keineswegs als überflüssig durch, doch den ganz großen Zauber der Anfangstage können auch sie nicht zurückholen. Trotzdem eine saustarke Scheibe!

Simple Mind Condition


Cover - Simple Mind Condition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:11 ()
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Voice In The Light

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Einer der Gründe warum die Proggemeinde nun schon seit zig Jahren auf ein neues Album der US-Kult Band SHADOW GALLERY Album warten muß, ist wohl u.a. in diesem hier vorliegenden sehr ambitionierten Projekt Namens AMARAN’S PLIGHT zu sehen: Denn der hier federführende Gary Wehrkamp (Gitarrist, Keyboarder & Produzent) von eben diesen, leider völlig unterbewerteten Shadow Gallery, hat sich außer dem anderen Hauptprotagonisten Sänger DC Cooper (SILENT FORCE, ex-ROXAL HUNT) noch mit Nick D’Virgilio (u.a. SPOCK’S BEARD) sowie Kurt Barabas (UNDER THE SUN) einige prominente Mitstreiter aus der Progressiven Szene ins Boot geholt.

Das beachtliche Ergebnis "Voices In The Night" bietet eine fiktive Konzeptstory in epischer Breite auf knappen 78-Minuten Gesamtspielzeit detailreich erzählt. Stilistisch liegt die Betonung trotz ähnlich opulenter angelegter Mammutstücke (hier sind ein 12 sowie zwei 13-Minuter zu finden) wie bei SG, geht es bei dieser Mucke in ihrer Gesamtheit etwas weniger symphonisch bzw. soundtrackartig zu. Auch die Melodielinien kommen bereits auf den ersten Hub meist sehr eingängig daher, die verbindenden Shorttracks dazwischen, sind sehr melodisch fast schon teilweise mit AOR-Flair versehen. Die Zugänglichkeit für das Mainstreampublikum ist somit bereits beim ersten Durchhören wahrscheinlich gewollt so gewährleistet. Ansonsten bieten diese vier Herren natürlich (sehr abwechslungsreichen) Progrock pur, dabei wird je nach der verlangen Dramaturgie gekonnt mal etwas in die Bombast Prog Metal Ecke und dann auch wieder in die Melodic Rock abgedriftet - hat aber insgesamt alles Hand und Fuß. Ein stimmiges Gesamtwerk (mit ebenso gelungenem Artwork) prasselt da auf den Hörer nieder, da gibt’s gar kein wenn und aber. Der zuletzt nicht selten gescheiterte Versuch Anspruch, Eingängigkeit sowie vielschichtige Atmosphäre miteinander zu verbinden gelingt hier mit Bravur.

Die dabei vertonte Geschichte basiert auf einer Novelle von John W. Crawford (war auf der CD auch als "Executive Producer" aktiv) und handelt von der Titelfigur John O'Conner, der bereits als Jugendlicher eigentlich ihn einem eisigen See ertrunken war, dabei eine Art Nahtod-Erlebnis durchmachte sowie eine mysteriöse Botschaft von der "anderen Seite" empfing, die sein weiteres Leben nachhaltig beeinflussen wird. Eine weitere wichtige Rolle spielt dabei auch seine Frau und Jugendliebe Rachel Smith als die weibliche Hauptfigur, die beiden kennen sich seit Kindertagen, ihre Liebe entwickelt sich erst langsam aber danach um so intensiver mit vielen konqueren entscheidungsprozessen dieser Figur bis hin zum melodramatischen Schluss, als John einem Krebsleiden erliegt.

Die vielschichtige Musik wird durch zusätzlich gesprochen Parts der einzelnen Charakter ergänzt. Insbesondere die spitzenmäßige Gesangsperformance von DC COOPER sorgt immer wieder für stark lyrische bzw. gefühlvolle Momente wobei die mitunter sehr üppigen Chorarrangements teilweise an typische AYREON-Bombastparts ("Betrayed By Love") erinnern. Dies beweist auch welche großartiger Sänger hier am Werke ist und Cooper sich locker auf einem sehr hohen Niveau eines Everybody’s Darling JON LANDE bewegt. Die Geschichte startet mit einem kurzen Intro per ganz kurzen Riffgewitter, um dann mit der locker-perligen Pianohymne "Friends Forever" (könnte auch von JOURNEY oder STYX stammen) hinüber zu dem schnellen mit epischen Metalbombast ausgestatteten "Coming Of Age" überzuleiten. Mit dem in drei Teile gegliederten "Incident At Haldeman's Lake" folgt dann der erste richtige Proghammer. Zunächst etwas dunkel fast unheilvoll mit sehr vielen Stimmungswechseln beginnend, folgen instrumentalen Versatzstücken, treibenden Bassparts, virtuosen Gitarrenläufen, Breaks. Laut/Leise Dynamiken und zum Schluss wieder der hypnotische fast freudigen Gesänge als hypnotisches Finale. Eine der gesanglichen Highlights ist das rein akustisch gehaltene "Reflections Pt.1", es folgt "I Promise You", der Song beginnt zunächst wie eine typische Billy Joel Popnummer und beinhaltet ein wunderbares Duett mit Sängerin Trisha O’Keefe. "Consummation Opus" ist ein sich langsam aufbauendes recht experimentelles wunderbar bassgrooviges Instrumental (könnte so auch von SG stammen!) und zusammen mit dem Vorspiel "Truth And Tragedy" zum nächsten Longtrack "Shattered Dreams" hinführt. Zu diesem Song kommt mein einziger Kritikpunkt dieses Albums, denn im Mittelteil verzettelt sich die Band etwas verliert mit zu vielen Frickeleien etwas den Roten Faden aber DC Cooper fängt die Jungs mit seinen majestätischen Vocals sich gegen Ende wieder ein. Für die Progmetalfraktion dürfte dann das schnelle "Viper" wohl allerbestes Nackenschüttel-Hörfutter darstellen. Das unheimlich schnittige "Turning Point" mit diesen mitreisenden Vocals und den atemberaubenden Gitarrensoli ist dann quasi die Hitsingle von "Voice In The Light". Das abschließende "Revelation" setzt dem Ganzen in satten 13 Minuten noch die Krone auf, neben packenden Gitarren sowie üppigen Keyboardarrangements (mit u.a. wummernden Hammondsounds) hat auch SAGA Sänger Michael Sadler u.a. bei den recht klasse gemachten Choruspassagen einen wertvollen Beitrag zum Ganzen geleistet. Das im Booklet erwähnte "Reflections Pt. 2" (ebenfalls mit Meister Sadler) ist leider nur auf der Japanpressung zu haben. Es wird zum Ende nochmal einen richtig episch-opulenten Bombassong (QUEEN Fans merkt auf) mit allen seinen Höhen und Tiefen ausdrucksstarker Rockmusik aus den Boxen zu zaubern .

Gary Wehrkamp zeigt auf dieser Scheibe hier einmal mehr welche begnadeter Songschreiber/Arrangeur er ist und sollte endlich einmal die gebührende Anerkennung auf breiter Front bekommen, die ihm schon lange zu steht.

Ansonsten steht AMARAN’S PLIGHT wahrlich für großes Melodic Progrock-Kino mit vielen melodramatischen Facetten, für manchen Die-Hard-Progie vielleicht etwas auf zu eingängig bzw. leicht oberflächlich getrimmt aber trotzdem mit viel Herz und Emotionen. So bleibt letztlich nur zu hoffen, dass diese Konstellation mit ihren Machern kein Einzelwerk bleiben wird.

Voice In The Light


Cover - Voice In The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 78:52 ()
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The Crack Whore Society

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Die Crack-Nutten spielen auch in Elektrokapellen und scheinen in dieser Gesellschaft hier ihre üblen Angewohnheiten auszuleben: Billig-Bier saufen, Autos klauen, Dope verticken. Also all das tun, was so ein Punk’n’Roller so macht. Und natürlich Punk Rock. Von der Straße versteht sich wie von selbst. Die Berliner verkloppen ihre gute halbe Stunde Mucke dann auch kurzerhand auf ihrem eigenen Label - was der Street-Credibilitiy förderlich sein sollte. Das stört es weit weniger, dass die selbstbetitelte Scheibe mit ihren 14 Songs zwar recht kurzweilig daherkommt, aber irgendwie auch keine auffallenden Erinnerungen hinterlässt. Ihr sucht den Soundtrack zum lecker Bierchen, öffentlichen Popofick oder stimmungsvollen Spritztour im geklauten Auto? Hier habt ihr! Alleine hören aber macht blöd.

The Crack Whore Society


Cover - The Crack Whore Society Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 34:40 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Lahannya

KEINE BIO! www
Band:

Veagaz

KEINE BIO! www
Band:

The Crack Whore Society

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Rise To Dominate

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DEFACED CREATION haben sich mit nur einem Album einen sehr guten Ruf unter Totmetallern erworben, sind danach aber leider in der Versenkung verschwunden. Unter AEON machen sie weiter, auch wenn zwischen Album eins und zwei (welches immerhin schon bei Unique Leader Records erschien und für Aufsehen sorgte) vier Jahre lagen. Nummer drei ließ danach nur zwei Jahre auf sich warten, erscheint auf Metal Blade (noch mehr Aufmerksamkeit) und brachte den Abgang des Schlagwerkers zu DARK FUNERAL mit sich. Aber irgendwas ist ja immer. "Rise To Dominate" hat er noch eingeprügelt und einen verdammt guten Job gemacht, allein sein Spiel ist Grund genug für den Erwerb der Scheibe. Addiert man die ebenso guten Leistungen der anderen Beteiligten hinzu, dazu das gelungene Songwriting und die Tatsache, dass die zwölf Songs bei aller Brutalität zu keiner Sekunde langweilen (schwedischer Groove eben), ergibt sich am Ende eine saugute Death Metal-Scheibe, die in keiner Sammlung fehlen darf. Abzüge in der B-Note gibt es nur für die kindischen satanischen Texte, aber wie gesagt: irgendwas ist ja immer.

Rise To Dominate


Cover - Rise To Dominate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:5 ()
Label:
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Band:

Tracy Gang Pussy

KEINE BIO!
Band:

The Negatives

KEINE BIO!

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