David Robert Jones alias DAVID BOWIE hat unbestritten bis heute immer noch eine der charismatischsten sowie ungewöhnlichsten Stimmen im Rock und Pop Business. Dabei konnten ihm egal auch welche Drogen und ein, sagen wir mal vorsichtig, extrem fordernder Lebenswandel zum Glück bisher stimmlich nichts anhaben. Im Laufe seiner mehr als 40-jährigen (!) Karriere hat dieser oftmals betont affektiert daherkommende Künstler zahllose Alben veröffentlicht, produziert und dabei genreübergreifend (und teilweise sogar als Vorreiter) äußerst differenzierte Musik geschaffen. Egal ob er sich wie zu Anfang mit psychedelischem Pop, Rock, Jazz, White Noise, Soul, Funk, Elektronik oder schlichtweg Mainstream Pop (hier hatte er Anfang der 80er Jahre seine größten kommerziellen Erfolge) beschäftigte, der Mann tat alles aus tiefster Überzeugung. Seine enorme Schaffenskraft passte dabei bestens zu dieser ungewöhnlich weitläufigen musikalischen Bandbreite für einen Solokünstler und trotzte allen anderen privaten Exzessen. „Best Of“-Alben von BOWIE erscheinen immer mal wieder neuaufgelegt und es gibt eigentlich schon mehr als genug davon aber die neue Scheibe „iSelect“ ist die etwas andere Alternative. Denn hier wurden zwölf Tracks höchstpersönlich vom Meister ausgewählt und sind laut eigenem Bekunden Nummern, die er selbst immer wieder gerne hört und live immer noch spielt. Klar dürfte dabei natürlich sein, das er sich aus seinem riesigen Fundus einige doch recht ungewöhnliche Songs gegriffen hat. Im CD-Booklet kommentiert er außerdem ausführlich die Entstehung eines jedes Songs.
Dieses Album gab es in England sowie Belgien bereits zu Jahresbeginn als kostenlose Beilage in der Tageszeitung „Mail On Sunday“. Aufgrund der hohen Fan-Nachfrage hat die EMI jetzt eine reguläre Album-Veröffentlichung nachgelegt. Die Erklärungen und Geschichten hinter den Songs sind recht unterhaltsam, demnächst wird auf der David Bowie Homepage auch eine deutsche Übersetzung davon zu finden sein. Damit ist natürlich auch selbstredend, dass hier keine Chartknaller wie „China Girl“, „Under Pressure“ (mit QUEEN), "Ashes To Ashes", "Major Tom" oder „Let’s Dance“ zu finden sind, das wäre dann doch zu profan gewesen. Nein, auf „ iSelect“ zeigt der Künstler, dass er durchaus ganz andere Lieblinge hat, als etwa seine Fans oder Kritiker. Dies ist sicher bei vielen anderen Musikern ähnlich, bloß trauen sich die wenigsten, dies offen zuzugeben oder gar auf Platte zu veröffentlichen. Die Songauswahl reicht von 1971 mit dem leicht melodramatischen "Life On Mars?" oder dem schön akustischen "The Bewlay Brothers" (vom "Hunky Dory"-Album) bis hin zu Sachen aus dem Jahre 1987.
Für mich war DAVID BOWIE immer mehr ein Singlekünstler, die mir bekannten Alben waren doch meist zu abgefahren bzw. schräg (von der Let's Dance" Scheibe vielleicht abgesehen). Daher verlangt auch diese Zusammenstellung vom Normalo-Hörer einiges an Geduld und einen toleranten Geist. Manche Sachen mögen dabei künstlerisch zwar interessant sein aber Sachen wie „Sweet Thing“ mit diesen schräg-psychedelischen Gitarren und Saxophonparts zum Schuhe ausziehen oder auch das stumpfsinnige „Repetition“ überzeugen inhaltlich nur wenig. Ein typischer Bowie-Song ist das süß-schwülstig-soulige „Win“, der Track hat aber was. Die aus dem Umfeld der Berliner "Low"-Sessions stammende Bowie/Brian Eno-Komposition "Some Are" ist hier erstmals veröffentlicht kommt aber irgendwie verworren und unausgegoren daher. „Teenage Wildlife“ hat ganz klar was von einem seiner Klassiker „Heroes“. Mein Favorit ist aber das 80er-lastige „Loving The Alien“, gefolgt von dem richtig stark gemachten Remix von „Time Will Crawl“ mit wirklich echtem Hitpotential (vom Album „Never Let Me Down“). Zum Schluss gibt es noch eine echt coole Liveaufnahme mit dem fast schon punkigen „Hang On to Yourself“.
Somit dürfte "iselect" selbst für die ganz hartgesottenen Fans hier einiges interessantes Neues dabei sein und daher macht diese ungewöhnliche Compilation insgesamt schon Sinn. Und wer weiß (ob überhaupt) wieder mal ein neues Album vom Meister der Extravaganz zu hören sein wird.
iSelect
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
58:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview Euer neues Album „A Dead Heavy Day“ ist vor einer Weile veröffentlicht worden. Macht dich ein nahender Release-Termin noch immer nervös oder hat sich das zu einer Art Routine entwickelt? Nein, ich würde nicht sagen, dass wir nervös waren. Immerhin haben wir beim Release eines Albums einen Punkt erreicht, an dem wir bereits Monate auf die eine oder andere Weise daran gearbeitet haben und bereits wissen, ob uns das Ergebnis gefällt oder nicht. Daer ist es eher so, dass wir neugierig darauf sind, wie die Reaktionen ausfallen. Natürlich hoffen wir auch, dass ein paar Leute außer uns das Album auch mögen!
Hast du verfolgt, wann das Album zum ersten Mal als illegaler Download verfügbar war? Ich verfolge diese ganzen Sachen nicht wirklich. Es macht keinen Sinn, sich darüber zu sorgen, denn es gibt nicht viel, was wir dagegen unternehmen können.
Haben illegale Downloads einen großen Einfluss auf eure Verkaufszahlen, was meinst du? Das ist wirklich schwer zu sagen. Es gibt sicherlich Leute, die das Album runterladen anstatt es zu kaufen, aber auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die nie vorher von uns gehört haben und das Album dann vielleicht runterladen, eine Weile hören und feststellen, dass sie es mögen und es dann kaufen. Wie ich schon sagte, es ist schwer... Ich denke, dass es definitiv zwei Seiten der Medaille gibt.
Wo siehst du “A Dead Heavy Day” im Vergleich mit den Vorgängern? Was hat sich verändert, entwickelt, was blieb gleich? Meiner Meinung nach ist „A Dead Heavy Day“ mit einem rauheren und dreckigeren Sound ausgestattet als die anderen beiden Alben. Wir haben außerdem ein viel breiteres Spektrum an Stilen eingebaut. Und es war tatsächlich das erste Mal, dass die ganze Band am Songwriting beteiligt war, was dem Album anzuhören ist.
Wie lange habt ihr für das Schreiben gebraucht? Gab es einen Plan, wie das Album klingen sollte? Ich denke, dass es sechs bis achte Monate dauerte, das Album zu Schreiben und die neuen Songs zu Proben. Wir hatten keinen wirklichen Plan, als wir mit den Arbeiten an den neuen Sachen begannen, aber als wir die neuen Songs jammten bemerkten wir schnell, dass sie anders als die unserer vorherigen Alben klingen. Wir hatten ein kurzes Gespräch über die Situation und entschieden uns, uns nicht darum zu kümern, ob wir jetzt in ein bestimmtes Genre passen oder nicht. Wir haben einfach die Songs geschrieben, die sich gut anfühlten und wenn wir die nach einer Weile spielen noch immer mochten, haben wir sie für das Album verwendet.
Fällt es euch mittlerweile leichter, POISONBLACK-Songs zu scheiben als noch vor einigen Jahren? In manchen Bereichen ja. Ich meine, wir haben viel zusammen gespielt, deswegen kennen wir uns gut in Sachen Spielart und Fähigkeiten. Das macht das Songschreiben heutzutage etwas einfacher.
Welcher Song hat sich zu deinem persönlichem Favoriten entwickelt?
Im Moment sind es "The Days Between" und "Only You Can Tear Me Apart".
Viele Leute vergleichen POISONBLACK mit SENTENCED oder sehen die Band als Fortsetzung von SENTENCED – nervt das nicht manchmal? Na ja, teilweise schon. Natürlich wußten wir seit dem ersten Tag, dass das passieren wird, immerhin ist es eine natürlich Sache, dass Leute uns mit SENTENCED vergleichen. Es ist ein Teil von Villes musikalischer Geschichte und ich weiß, dass er auf stolz auf sie ist. Die Leute sollten aber auch bedenken, dass es noch mehr Persönlichkeiten in POISONBLACK gibt, die alle unterschiedlich sind und ihren eigenen Stil und eigenen Sound haben.
Ihr werdet in Kürze mit DARK TRANQULLITY auf Tour gehen, was erwartest du davon? Wir werden hoffentlich unsere Musik Leuten vorstellen können, die uns vorher noch nicht gehört haben. Ich denke, dass es eine gute Tour ist, da DARK TRANQUILLITY eine etwas andere Musik im Vergleich zu uns spielen. Das ist immer positiv, wenn alle Bands auf dem Billing ihren eigenen Sound haben. Es wäre ziemlich langweilig, wenn alle drei Bands die gleiche Art Musik spielen würden und exakt gleich klingen würden. Wir haben außerdem die Chance in Städten zu spielen, in denen wir noch nie vorher waren. Falls wir in einer Stadt spielen, in der wir schonmal gespielt haben, machen wir das in einem anderem Club. Es gibt nur zwei oder drei Clubs, in denen wir schon vorher waren.
Würdest du die Band gerne in Vollzeit betreiben? Sicherlich nicht in Vollzeit, aber es wäre cool, wenn wir mehrere kurze Touren machen könnten. Wir haben hoffentlich die Chance, eine weitere Tour im Frühjahr zu machen!
Was macht ihr zwischen den Touren? Wie wichtig sind eure Jobs für euch? Wir alle haben Jobs und an diesem Punkt unserer Karriere sind die für uns noch immer sehr wichtig. Wenn wir nicht Touren, Aufnehmen oder irgenwas Proben, lebe ich persönlich so normal wie möglich. Mit Freunden weggehen und ein paar Bier trinken, lesen oder Filme gucken. Der übliche Kram eben.
Da du ja schon länger in der internationalen Metal-Szene involviert bist: wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert? Ich denke, dass der Wettbewerb härter geworden ist in diesen Tagen. Es gibt so viele großartige Bands da draußen, was es schwer macht, Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist auf der einen Seite gut, weil es die Musik auf einem hohen Level hält.
Bist du in der finnischen Metal-Szene involviert? Wir sind da nicht wirklich involviert, aber natürlich treffen wir Bands, wenn wir Spielen und ich persönlich sehe mir gerne Bands an, wenn die irgendwo live spielen.
Was sind eure Pläne für 2009? Wir werden auf jeden Fall viele Festivals im Sommer spielen! Hoffentlich auch eine weitere Tour im Frühjahr, aber bisher ist noch nichts bestätigt.
Letzte Worte? Hopefully we will see a lot of old, familiar faces on our upcoming shows in Germany! And hopefully we will make a lot of new friends, too! See you there!
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