Band:

We Are Wolf

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Haunt What's Left

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Catchy Refrains und cleanen Gesang hatten THIS OR THE APOCALYPSE auf ihrem Lifeforce-DEbüt “Monuments” nicht nötig, um den geneigten Hörer zu überzeugen, zu gut war ihre technische anspruchsvolle Metalcore-Spielart auch ohne diese Zutaten. Auf „Haunt What’s Left“ hat sich das geändert und ist der Drang nach Massenkompatibilität scheinbar stark genug geworden, um sich Nummern wie „Subverse“ auf den Leib zu schreiben: klarer Gesang, KILLSWITCH ENGAGE-Gitarrenarbeit und kaum etwas von dem Wahnsinn, der „Monuments“ so gut machte. Ok, ganz zurückgenommen haben sich die Herren beim Einsatz ihrer MESHUGGAH-Einflüsse nicht, aber diese sind viel zu stark in den Hintergrund gedrängt worden, zugunsten eines anno 2010 soliden, aber zu sehr auf Nummer Sicher gehenden Songwritings, das so gut wie keine Überraschungen mehr bereit hält. Ein Schelm, wer sich fragt, wie groß der Einfluss der beiden Produzenten Josh Wilbur (ATREYU, AVENGED SEVENFOLD) und Chris Adler (LAMB OF GOD-Drummer) dabei war, denn genau nach deren Handschrift klingt „Haunt What’s Left“. Kurzum: wer auf eingängigen Metalcore steht und neuere KILLSWITCH ENGAGE und LAMB OF GOD abfeiert, ist hier richtig. Wer auf eine Fortführung des relativ mutigen zweiten Albums gehofft hatte, wird von THIS OR THE APOCALYPSE enttäuscht.

Haunt What's Left


Cover - Haunt What's Left Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:49 ()
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Where Water Goes

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Sie haben einen merkwürdigen Bandnamen, die Herren Schweden in TRAKTOR. Wahrscheinlich skandinavischer Humor, der südlich der Ostsee nicht verstanden wird oder irgendwas, das in der Übersetzung flöten ging. „Where Water Goes“ ist die neueste EP der Band, auf der sich zwei Songs finden, die zusammen auf nicht ganz zehn Minuten kommen. Wie schon bei ihrem Longplayer bewegen sich TRAKTOR im Spannungsfeld von Hardcore, Noise und Punkrock, zu dem dezent poppiger Indierock gemixt wurde. Wem da JR EWING oder REFUSED einfallen, der liegt nicht ganz falsch. Die Gitarren entspannt rockend, immer mit einem Auge auf die nächste wütende Eruption schielend, der Gesang mal schmeichelnd, mal aggressiv, der Songaufbau gleichermaßen wütend wie poppig-eingängig, da können die beiden Songs der EP nur gewinnen. Machen sie. Was auf Albumlänge eh schon Spaß macht, wird auch in kompakter Form nicht schlecht.

Where Water Goes


Cover - Where Water Goes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 9:25 ()
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Vertrieb:
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Vilayer

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Auch in Neuseeland hat sich instrumentaler Postrock seine Nische gesucht, in Form von KERRETTA, die mit „Vilayer“ ihre erste Scheibe vorlegen. In genau 45 Minuten zocken sich die Kiwis durch acht Songs, in denen besonders der Schlagzeuger Akzente setzen kann. Natürlich weiß er, wann das Feld seinen Kollegen gehört, wie sich im abschließenden „Bone Amber Reigns“ zeigt, das durch sphärische Gitarren und den weitgehenden Verzicht auf Drums einen ruhigen, spacigen Ausklang aus „Vilayer“ bietet. Bis dahin haben KERRATTA eine gradlinige Postrock-Scheibe geschrieben, die dementsprechend gut Druck macht und nur bei „White Lies“ etwas vertrackter wird. Beides steht KERRATTA gut zu Gesicht, die somit eine für Instrumental-Freunde interessante Platte vorzuweisen haben.

Vilayer


Cover - Vilayer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:0 ()
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Mörser

KEINE BIO! www
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Chronophage

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TOMYDEEPESTEGO haben sich dem Instrumental Rock verschrieben, wobei sie auf “Chronophage” im Post-Rock und weniger im Progressive unterwegs sind; die Italiener legen mehr Wert auf Atmosphäre als auf das Zurschaustellen der eigenen Fähigkeiten. Die ersten drei Songs ihres zweiten Albums klingen überraschend fröhlich und verbreiten dadurch eine beschwingte, sommerliche Atmosphäre. Das Schlagzeug hält sich sehr zurück und auch der Bass überlässt den Gitarren viel Platz, was sich in den späteren Songs aber ändert, denn spätestens ab dem vierten Song („J.H.I.“) wird „Chronophage“ druckvoller und von einer kraftvolleren Stimmung getragen, mit der sich die Musiker von der anfangs aufgebauten Atmosphäre aufbauen. Hier finden sich dann auch immer wieder kurze Rufe, die zwar kein wirklicher Gesang sind, aber schon einen Bruch darstellen und überraschend kommen. Ab diesem Punkt schaffen es TOMYDEEPESTEGO problemlos, den Hörer bei der Stange zu halten und „Chronophage“ nicht zu einer im Hintergrund dudelnden Easy Listening-Scheibe verkommen zu lassen. Wer bis dahin durchgehalten hat, wird mit einer komplexen (manchmal etwas zu überladenen) Platte belohnt, die viel Feinheiten aufweist und damit zu fesseln vermag.

Chronophage


Cover - Chronophage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:56 ()
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Vertrieb:
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Söhne Mülheims

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Gerade erst zu Ostern haben die LOKALMATADORE aus Mülheim an der Ruhr mit „Punk Weihnacht“ ein Live-Album inklusive drei neuer (Weihnachts-)Songs veröffentlicht, jetzt wird auch schon ein neues Album nachgeschoben. Na ja, „schon“ trifft es nicht wirklich, immerhin ist „Söhne Mülheims“ das erste Studioalbum seit dem Jahr 2000 und seit der Band-Gründung vor 28 Jahren überhaupt erst das fünfte. Verändert hat sich bei den LOKALMATOREN natürlich überhaupt nichts, sondern sie machen direkt da weiter, wo sie mit „Männer Rock´n´Roll“ aufgehört haben. So werden hier 16 rumpelige Deutsch-Punk-Gassenhauer zum Besten gegeben, allesamt bestens geeignet zum besoffen Mitgrölen und größtenteils versehen mit den üblichen prolligen Sauf-, Kot- und Pimmeltexten. Diese sind zum Teil sogar noch ganz witzig, zum Teil wird’s aber auch einfach eklig. Ein gehöriger Alkoholpegel gehört schon dazu, nüchtern ist das nicht zu ertragen. Einige kleine musikalische Überraschungen gibt es dennoch: Neben auf Deutsch umgetexteten Covers von den BUZZCOCKS und PETER AND THE TEST TUBE BABIES gibt es mit „Surfin´ Tolstoi“ ein Surf-Instrumental zu hören, und bei „Ein Abend im Posthorn“ wird die Slide-Gitarre ausgepackt. Mit dem „Steigerlied“ wird dann auch noch den Bergarbeitern gehuldigt, und lokale Fußball-Fans werden sich über „V. f. B. Speldorf ist der geilste Club der Welt!“ freuen. Zum Abschluss wird beim „komischen Analphabeten“ noch das Alphabet gerülpst. Die Fans werden das Album sicher großartig finden. Wer aber mit den LOKALMATADOREN bislang nichts anfangen konnte, wird auch mit „Söhne Mülheims“ nicht bekehrt werden.

Söhne Mülheims


Cover - Söhne Mülheims Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 31:8 ()
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Vertrieb:
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Brutalis

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PLACENTA hatten nach den Aufnahmen zu ihrem Album entweder noch Songs in petto oder sind fixe Songschreiber, anders lässt sich die kurze Spanne zwischen „Fixed Action Pattern“ und der „Brutalis“-EP nicht erklären. Fünf Songs haben die Berliner draufgepackt, in denen sie sich weiterhin auf dem SUICIDE SILENCE/ BRING ME THE HORRIZON-Pfad unterwegs zeigen, wo sie eine gute Figur machen. Technisch ist das neue Material noch einen Ticken komplexer als die in der Hinsicht schon krassen Sachen von „Fixed Action Pattern“ – insbesondere beim Gesang haben PLACENTA noch eine Schippe draufgelegt. Selbst die Breakdowns passen und sind nicht wie bei vielen anderen Bands aus der Ecke unsinnig platzierte Stilmittel („Trendcutter“). PLACENTA sind um Abwechslung bemüht, wodurch sie nicht vor überraschend genutzten Mitteln wie Gangshouts („Trendcutter“) oder die immer wieder wechselnde Gitarrenarbeit, die sich nicht auf stumpfes Schema F limitieren lässt. Unter dem Strich, dem berühmten, ist „Brutalis“ eine saugute EP geworden, die auch Produktionstechnisch mit den Genre-Größen mithalten kann und somit für Fans genannter Bands ein Muss ist.

Brutalis


Cover - Brutalis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:49 ()
Label:
Vertrieb:
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Diamond Blue

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TERRY BROCK, seines Zeichens Sänger der in Insiderkreisen hochgeschätzten STRANGEWAYS (und zwischenzeitlich auch von THE SIGN, SEVENTH KEY, SLAMER und seit neustem GIANT) hatte in 2001 unter dem Titel „Back To Eden“ sein Solo-Debüt gegeben und damit manchen Freund einschlägiger AOR-Mucke in Verzückung versetzt. Mit „Diamond Blue“ gibt es jetzt satte neun Jahre später einen nicht minder guten Nachschlag, welcher vor allem Freunde seiner alten STRANGEWAYS, aber auch Fans von JOURNEY & Co. Freudentränen in die Augen treiben sollte. Alleine das melodisch, gekonnt im Mid-Tempo rockende Anfangstrio „Diamond Blue“, „It’s You“ und „Jessie’s Gone“ welches Sonne, Strand und Mädels geradezu herbeisehnt, gefolgt vom dann etwas härteren Rocker „No More Mr. Nice Guy“ zwingt den Finger gen Repeat-Taste. Dazu mit „Face In The Crowd“ ein Song der es locker auf einen der großartigen STRANGEWAYS Output geschafft hätte und mit „Too Young“ eine waschechte JOURNEY Hommage. Was aber bei Mr. BROCK auch nicht fehlen darf sind die ruhigen, balladesken Momente, wobei vor allem das gefühlvolle „The Rain“ und das episch anmutende „Soldier Falls“ zu gefallen wissen. Neben den richtig tollen Kompositionen gibt es auf „Diamond Blue“ natürlich auch Songs die eher guten Standard-AOR entsprechen – aber selbst diese veredelt TERRY mit seinem einzigartigen Gesang und so erzeugt die Scheibe jene unvergleichliche Westcoast Atmosphäre, die ein TERRY BROCK einfach ganz toll rüberbringt. Das Mike Slamer dann noch einige überaus gelungene Gitarrensolos beisteuert darf man auch noch auf die Positiv-Liste setzen. Mit „Diamond Blue” sollte jeder anständige AOR-Fan glücklich werden. Wer auf Acts wie JOURNEY, FOREIGNER und SURVIVOR abfährt sollte TERRY BROCK’s zweites Solowerk unbedingt antesten.

Diamond Blue


Cover - Diamond Blue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:22 ()
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The Seraphic Clockwork

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Eines der großen Rätsel wird für mich immer bleiben, warum die Pfälzer Progmetaller von VANDEN PLAS trotz hochkarätiger Alben in Serie seit Bandgründung seit 1996 (!) noch immer nicht den Durchbruch auf breiter Front geschafft haben. Es ist eine Schande, dass VANDEN PLAS zwar in Deutschland sicher die beste Band dieses Genres sind (noch vor den aufgelösten SIEGES EVEN und auch die ebenfalls starken POVERTY’S NO CRIME können da nicht ganz mithalten) aber international nach wie vor ein recht unbeschriebenes Blatt in der öffentlichen und vor allem verkaufstechnischen Wahrnehmung geblieben sind.
Diese Band mit ihrem charismatischen Sänger Andy Kunz steht auch mit dem aktuellen Werk „The Seraphic Clockwork“ für bestens arrangierten echten Progmetal. Hier werden diese progressiven Elemente und manchmal recht ausufernden Instrumentalparts nicht nur angedeutet (wie gerade viele Bands dies zu kopieren zu versuchen) sondern gezielt eingesetzt und vor allem authentisch ausgelebt. Dabei vergessen diese technisch hochversierten Herren aber nie die entsprechenden packenden Hooklines sowie stimmig-atmosphärischen Songverläufe mit einzubauen. Ein gehöriger Schuss Bombast und Musicalflair fehlt ebenfalls nicht. VANDEN PLAS sind aber viel mehr Metal der Richtung QUEENSRYCHE (zu deren besseren Tagen) und von der intensiven Dramatik her etwas mit SAVATAGE zu vergleichen, deren typische Keyboard und die Gesangsparts aber noch etwas spezieller sind.

„Seraphic Clockwork" nennt sich nach vier Jahren Pause endlich der Nachfolger des für mich genialen Vorgängers „Christ O“. Man hat sich mit dem neuen Frontiers Label zwar nicht gerade eine für diesen Sound spezialisierte Company herausgesucht aber was hatte die Band groß zu verlieren?! In den letzten Jahren haben die Herren eigene Musicals produziert, das Album „Christ O“ auf der Theaterbühne umgesetzt und sind für andere Produktionen aktiv geworden. Damit hat man wirklich gutes Geld verdient, was bisher mit der Band eher weniger gelang, vor allem live. Der klassische Bombast in den Arrangements mit volumigen Chören und Streichern wurden hier nochmals verfeinert, intensiviert und auch der Härtegrad wurde nochmals angezogen, das Ganze geht jetzt deutlich heavier von der Stange in die Richtung SYMPHONY X aber diese Band hat schon ihr ganz eigenes Klangbild im Gegensatz zu vielen lieblosen Kopien der bekannten New Yorker Kapelle, die wir hier einmal nicht genauer nennen wollen.

Ansonsten gibt es auf "The Seraphic Clockwork – The Lost Psalms" neben einem erneut klasse Artwork musikalisch absolut stimmiges Progmetalfutter mit vielen symphonischen Elementen für die höheren Ansprüche. Für meinen Geschmack vielleicht einen Tick „schwächer“ als der Vorgänger aber dies ist wohl nur Kritikerjammern auf hohem Niveau.
Die Story hinter dem Konzeptwerk handelt von einem Helden der im 16. Jahrhundert nach einer Vision mittels einer alten Mühle bzw. Zeitmaschine (Seraphic Clockwork) in die Vergangenheit reist, um die etwas aus dem Ruder gelaufene Glaubensgeschichte zu korrigieren.

Dieses Album läuft einem, selbst für diese Art Musik eigentlich normal, nicht ganz so gut rein wie frühere Werke. Auch aufgrund der etwas überraschend sperrigen Härte wie beim Opener „Frequency“ oder der überfallartigen Riffschwere beim eher düsteren "Scar Of An Angel" - die Band gibt sich teilweise etwas vertrackter. Die einzige Ausnahme bieten VANDEN PLAS mit dem hymnischen Kracher "Holes In The Sky" - eine klasse Single, die robuste Kompaktheit und tolle Melodiebögen mit spielerischer Leichtigkeit ohne zu banal zu wirken vereint. Bei „Sound Of Blood“ sind die beinahe typisch Orf’schen sehr bedrohlich wirkenden Chorarrangements in Verbindung mit einer tollen Instrumentenfraktion besonders zu erwähnen. Die Band schafft es trotz komplexerer Strukturen und dadurch auch längerer Songs dank genügend Esprit, gekonnter Dramaturgien mit sehr viel Tiefe, sowie packend atmosphärisch-geprägter experimentellen Phasen den Zuhörer bei der Stange zu halten. Die Musik kann sich auch mal zurückhalten, sehr fein instrumentiert, richtig gefühlvoll wie beim Anfang des 13-Minüters „On My Way To Jerusalem“, dann wird es dazwischen wieder richtig schneller, fast schon Power Metal aber dies ist eher die Ausnahme. Und dann immer wieder diese mal folkig-klassischen oder auch akustischen Einschübe die enorm viel Spannung aufbauen. Der Song ist ein Paradebeispiel für das gewisse Händchen episch-bombastische Breite mit genügend Energie sowie mitreisenden Instrumentenparts mit vielen Breaks zu versehen, insbesondere die unglaubliche Tastenarbeit von Günther Werno verdient ein Sonderlob.
VANDEN PLAS haben erneut ein tolles Album fabriziert, dass auch international höchste Ansprüche erfüllt und mit hätten die Jungs wirklich mal „die“ Aufmerksamkeit verdient, die ihnen schon seit Jahren zustünde.

The Seraphic Clockwork


Cover - The Seraphic Clockwork Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 73:9 ()
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