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Angelus Apatrida

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Reckoning (Re-Release)

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Mit den ersten drei Alben von R.E.M. veröffentlichen Capitol/EMI wahre Schatzkästchen des US-Alternative Rock. R.E.M. formierten sich Ende der 70er in Athens (Georgia), wobei der Bandname R.E.M. für jene Schlafphase des Menschen steht, in der sich die Augen unter den Liedern sehr schnell bewegen, eben R.E.M. - Rapid Eye Movement. Michael Stipe (Gesang), Mike Mill (Bass), Bill Berry (Schlagzeug) und Peter Buck (Gitarre) gelang es Anfang der 80er gekonnt sich von dem damals in der College-Szene vorherrschenden Sound des Post-Punk abzusetzen und mit recht deutlichen Folk- und Popeinflüssen handgemachte Rockmusik zu präsentieren, welche die intellektuellen Zuhörer genauso in ihren Bann zog wie die nach neuen Stoff hungrigen Rockfans. Ihr eigener Drum- und Gitarrensound sowie Stipes unnachahmlich schüchterner, fast schon unverständlicher Gesang taten ein übriges. „Murmur“, „Reckoning“ und „Fables Of The Reconstruction” erschienen 1983 bis 1985 und gelangten sogar als „fast“ Indie Scheiben in die Top 40 der US-Charts. Nicht nur Kritiker erahnten bereits hier das Können des Quartetts. Wer bisher nur die Überfliegerhits der Band aus den internationalen Charts kennt (die ja erst deutlich später entstanden), dem wird auffallen das R.E.M. schon damals ein unheimliches Gespür für eingängige Melodien und große Gefühle entwickelt hatten, welches für so manches Déjà-vu gut ist.

Nur ein Jahr nach dem überragenden Debüt „Murmur“ legten R.E.M. mit „Reckoning“ in 1984 ein starkes Zweitwerk nach. Stillstand ist Rückschritt – ein Motto das R.E.M. wohl schon immer im Petto hatten – trifft auch hier zu. Die Weiterentwicklung des Quartetts ist hörbar, Jangle-Pop nennt sich das nun – fast schon Pop-mäßige Melodien in rauer Schale, dazu Folk- und Country-Einflüsse - diesmal mit zum Teil noch deutlicheren Bezügen zu des BYRDS. Zwar kann man kompositorisch und atmosphärisch nicht ganz zum Vorgänger aufschließen, ein paar unauffälliger Songs liefern die Jungs hier auch ab, aber mit Tracks wie dem intensiven Opener „Harborcoat“, dem schön melodischen „7 Chinese Bros“, der Übernummer „So. Central Rain“ und dem folkigen „Camera“ hat man einige Lieblinge der weltweiten R.E.M. Gemeinde an Bord. Dabei agiert man noch mit Ecken und Kante die den besonderen Charme mancher der genannten Songs ausmachen, statt bewusst eingesetzter lauter Zwischentöne ist die Affinität zum üblichen US-Rock noch hörbar.

Was „Reckoning“ in seiner „neuen“ Fassung auch sehr gut zu Gesicht steht, ist die digitale, soundtechnische Überarbeitung, welche das Album deutlich aufwertet – toller Sound. Als Bonus der wieder mal hochwertig aufgemachten Doppel-Digi „Reckoning" Deluxe Ausgabe gibt es einen Livemitschnitt aus dem „Aragon Ballroom” in Chicago, aufgezeichnet am 07.07.1984. Das R.E.M. auch Live was zu sagen haben ist hier überdeutlich zu hören, der Sound echt klasse. Neben den Songs aus der bisherigen Schaffensphase gibt es mit „Driver 8“ und „Hyena“ sogar zum damaligen Zeitpunkt unveröffentlichtes. Fazit: auch wenn „Reckoning“ leicht schwächelt (auf hohem Niveau) holt der die Live-Scheibe locker wieder raus. Schöne Sache das.



CD I

1. Harborcoat

2. 7 Chinese Bros

3. So. Central Rain

4. Pretty Persuasion

5. Time After Time (Annelise)

6. Second Guessing

7. Letter Never Sent

8. Camera

9. (Don’t Go Back To) Rockville

10. Little America



CD II

1. Femme Fatale

2. Radio Free Europe

3. Gardening At Night

4. 9-9

5. Windout

6. Letter Never Sent

7. Sitting Still

8. Driver 8

9. So. Central Rain

10. 7 Chinese Bros

11. Harborcoat

12. Hyena

13. Pretty Persuasion

14. Little America

15. Second Guessing

16. (Don’t Go Back To) Rockville


Reckoning (Re-Release)


Cover - Reckoning (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 100:0 ()
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Interview:

Dew-Scented

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Interview "Invocation" erscheint dieser Tage - hast du immer noch Lampenfieber vor dem Release eines neuen Albums?



M.: Obwohl es für mich das erste Mal ist, dass ein DEW-SCENTED Album mit meiner Beteiligung veröffentlicht wird, kann ich eigentlich nicht sagen, dass ich Lampenfieber hatte. Ich habe natürlich gehofft, dass das Album gut ankommt, gerade weil 3/5 der Band aus neuen Musikern besteht und man vorher überhaupt nicht einschätzen konnte, wie ein DEW-SCENTED Album mit neuen Gitarristen und einem neuen Drummer aufgenommen wird. Immerhin waren die Hauptsongwriter der vorangegangenen Alben nicht mehr dabei. Im Großen und Ganzen war ich aber (wie wir alle) überzeugt davon, dass wir starke Songs geschrieben haben, die den Vergleich mit den alten DEW-SCENTED Songs nicht zu scheuen brauchen. Von daher habe ich dem Release-Date relativ gelassen entgegen geschaut.


L.: Ich war gespannt, ja. Wir haben schließlich sehr hart an „Invocation“ gearbeitet und sind selber auch sehr von dem Material begeistert, also war es natürlicherweise spannend zu beobachten, wie andere Leute das Album empfangen! Das ist von Album zu Album immer wieder spannend und eher kein Thema für Routine, haha!



Wie sind die bisherigen Reaktionen, wie sind die Reviews ausgefallen?



M.: Die Reaktionen und Reviews sind bislang sehr gut ausgefallen. Die Leute scheinen „Invocation“ wirklich zu mögen. Viele finden sogar, dass sich die Band mit den neuen Musiker in eine positive Richtung weiterentwickelt hat, was mich als neuem Mitglied natürlich sehr freut. Als langjährigem regelmäßigem ROCKHARD-Leser (ich glaube seit mittlerweile fast 19 Jahren) freut mich besonders der dortige vierte Platz im Soundcheck.



Nach "Incinerate" gab es einige Wechsel im Line-Up: warum haben die beiden Gitarristen aufgehört, warum ist Uwe (dr.) ausgestiegen?



M.: DEW-SCENTED ist eine Band, die viel Zeit in Anspruch nimmt und damit verbunden den einzelnen Bandmitgliedern auch viel Aufopferung abverlangt. Gerade das ist der Punkt, weshalb Uwe nicht mehr in der Band ist. Soweit ich weiß, hatte er einfach keine Lust mehr und auch beruflich nicht mehr die Möglichkeit, so viel Zeit in die Band zu investieren. Das ist auch einer der Gründe, warum Florian und Hendrik nicht mehr in der Band sind. Zudem wollten sie auch mal etwas anderes machen, bzw. etwas Neues ausprobieren, was sie jetzt mit NEMESIS LOVE CULT machen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Band mal reinzuziehen. Wirklich sehr empfehlenswert!


L.: Ja, wir kamen nach jahrelangen Bemühungen einfach an den Punkt, wo es so nicht mehr für alle weiterging, denn es war auch zwischenmenschlich und vom Fokus her etwas die Luft raus. Die Band hätte einfach (noch mehr) drunter gelitten und so war es an der Zeit, ein paar grundlegende Veränderungen zu machen. Glücklicherweise haben Alex und ich relativ schnell ein tolles neues Team gefunden und konnten recht reibungslos mit Shows weitermachen, aber auch recht direkt bereits neue Songs schreiben. Das war eine ziemlich heftige Phase am Anfang des Jahres 2008, aber auf der anderen Seite war es auch sehr motivierend und erfrischend für uns alle…



Hattest du schnell neue Leute an der Hand oder sogar mit dem Gedanken gespielt, die Band ad acta zu legen?



M.: Ich denke schon, dass Leif und Alex zwischenzeitlich schon mal kurz darüber nachgedacht haben, die Flinte ins Korn zu schmeißen. Im Endeffekt ging die Neubesetzung der Band aber recht schnell über die Bühne. Soweit ich mich recht entsinne, standen zweite Monate nach dem Split mit Florian und Hendrik schon Michael (Gitarre) und ich zum ersten Mal mit Alex im Proberaum, um Songs für die kommenden Live-Auftritte zu lernen. Martin (Gitarre) war dann einen Monat später zum ersten Mal am Start. Da wir eigentlich von Anfang an sehr gut miteinander ausgekommen sind und viel Spaß zusammen haben, waren die Auflösungsgedanken sicherlich recht schnell aus Leifs und Alex Köpfen gewischt. Spätestens seitdem wir die ersten Songs zusammen geschrieben hatten, war klar, dass DEW-SCENTED noch einiges zu sagen haben und eine Auflösung nicht zur Debatte steht.


L.: Ja, es war sicherlich eine der Optionen, die wir uns eine Weile lang vor Augen halten mussten. Auf der anderen Seite empfand ich es aber auch wieder als „zu einfach“. Aufgeben in schweren Zeiten ist leicht im Vergleich zum erneuten Aufstehen und „von Vorne“ anzufangen. Aber wie Marc schon sagte…es ging zum Glück recht schnell kreativ und mit neuen Zielen vor Augen weiter, so dass wir auch keine Zeit mehr für solche Überlegungen mehr hatten, hahaha. Ich denke „Invocation“ beweist auch sehr klar, dass es die Mühe wert war…



Wie sehr konnten sich die Neuen in das Songwriting zu "Invocation" einbringen?



M.: Die Songs von „Invocation“ sind komplett als Band entstanden. Der Großteil der Riffs stammt von Michael und Martin, die wir dann im Proberaum mit alle Mann zu Songs zusammengesetzt haben. Von daher würde ich sagen, dass sich jeder wirklich zu mehr oder weniger 20% am Songwriting beteiligt hat. Wir haben auch eigentlich gar nicht darüber nachgedacht, wie wir es hinbekommen, dass die Songs nach DEW-SCENTED klingen. Die einzige Maßgabe war, dass am Ende Thrash-Metal rauskommt. Und das ist es geworden, denke ich. ;-)



Welcher Song der Scheibe ist der Trademark-Song des Albums geworden und warum?



M.: Schwer zu sagen, dass sieht wahrscheinlich jeder in der Band anders. „The Invocation“ ist in der Hinsicht ein Trademark-Song geworden, weil er am ehesten nach den alten DEW-SCENTED Sachen klingt, wie ich finde. Auf der anderen Seite ist gerade „Arise From Decay“ für mich ein essentieller Song, da er einer der ersten war, die wir fertig gestellt haben und uns in dem Sinne Selbstvertrauen gegeben hat, da er uns aufgezeigt hat, zu was wir in dieser Bandbesetzung in der Lage sind.


L.: Ja, ich denke „Arise From Decay“ bringt es in der Kombination der band-typischen Elementen ganz gut auf den Punkt und bezieht auch textlich Stellung. Außerdem haben wir bewusst gerade diesen Song als Album-Opener (nach dem „Downfall“-Intro), als ersten Promo Song und auch als ersten neuen Track ins Live-Set integriert…ich denke das spricht ja eine eindeutige Sprache!?



An welchem Song habt ihr am Längsten gefeilt?



M.: An „Slaves Of Consent“ haben wir sehr lange rumgewerkelt. Wir haben im letzten Sommer eine Vorproduktion / Demo-CD aufgenommen und eigentlich wollten wir den Song dort mit drauf haben. Im Endeffekt ist der Song aber erst sehr viel später fertig geworden, da wir immer wieder einiges geändert haben, bis wir alle zu 100% zufrieden waren. Dafür ist er im Endeffekt einer meiner Lieblingssongs geworden.



Ihr wart wieder im Soundlodge Studio - wie lange und wie war das erste Mal Studioarbeit in dem Line-Up?



M.: Wir waren im Endeffekt ein wenig mehr als einen Monat im Studio. Wir waren eigentlich nie alle zeitgleich vor Ort. Als ich die Drums eingespielt habe, waren nur Michael und Martin zugegen. Ich hatte auf jeden Fall eine sehr gute und kreative Zeit mit den beiden. Ich denke das gilt für alle. Natürlich kommen auch mal Diskussionen auf, wenn man intensiv und fokussiert an einem Gegenstand arbeitet, vor allem wenn die Zeit limitiert ist. Im Großen und Ganzen hat der Studioaufenthalt aber allen sehr gut gefallen.


L.: Naja, streng genommen war es ja nicht das erste Mal, dass wir zusammen im Studio waren, denn wir hatten ja bereits auch im Soundlodge eine Vorproduktion von 5 Tracks des Albums im Sommer 2009 gemacht. Dies war ja extra so geplant, um das Line-Up, die neuen Songs, aber auch das Studio und unsere Chemie dort anzutesten. Das Demo hat super funktioniert, also haben wir damals als Folge den Studiotermin für das Album quasi festgemacht.



Wieviel Einfluss hat Jörg auf die Songs (wenn überhaupt)?



M.: Auf die Songs an sich hatte Jörg keinen Einfluss bezüglich des Songwritings. Er hat aber durchaus seine Ideen bezüglich Takten, Sounds, etc. kundgetan, die oft sehr hilfreich waren und in vielen Fällen auch angenommen wurden.


L.: Ich denke Jörg hat einen motivierenden Einfluss auf jeden einzelnen von uns, denn er kennt uns bereits länger und witzigerweise auch aus verschiedenen Perspektiven. Mir ist später erst aufgefallen, dass er quasi das „Bindeglied“ des neuen Line-Up’s darstellt, denn jeder einzelne von uns hatte schon mal vorher (in einer anderen Konstellation) bereits mal mit Jörg gearbeitet, bzw. aufgenommen. Jörg kennt DEW-SCENTED außerdem bereits seit einigen Jahren sehr gut und konnte somit am besten versuchen, 110% aus uns rauszuholen. Wir sind extrem glücklich mit dem Resultat des Albums und ich denke Jörg hat einen Hammer-Sound für „Invocation“ hinbekommen!



Wovon handeln die Texte des Albums? Fällt es dir nach den ganzen Jahren und Songs mittlerweile leichter, Texte zu einem Song zu schreiben?



L.: Naja, immer wieder schwer eine solche Frage pauschal zu beantworten! Die Texte sind immer noch bissig und aggressiv, weil das ja am besten zur Musik passt und es weiterhin wie ein Ventil für mich ist, für DEW-SCENTED zu texten. Die Inspirationen kommen durch Erlebnisse oder Frust aus dem Alltag, oder manchmal auch durch Bücher und Filme, die man sich noch mal durch den Kopf gehen lässt. Da ist aber jeder Song anders und steht auch für sich alleine, so dass es einfacher wäre, nach bestimmten Tracks oder Passagen eines Textes zu fragen. Aber grob gesagt: Es geht stets um die dunkle Seite, haha! Fällt es mir leichter mit dem Texten nach so vielen Releases? Nee, nicht wirklich…es ist zwar durchaus gut schon Erfahrungen zu haben, aber irgendwie fängt man doch immer wieder bei Null an. Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass man sich in der Themenwahl nicht wiederholt (nach fast 100 Songs inzwischen ist das ja nicht gerade leicht…) und darüber hinaus hilft es mir persönlich als Inspiration immer, wenn ich nicht besonders gut drauf bin…Dann schreibt es sich um einiges leichter! Also muss man die richtigen Augenblicke abpassen, hahaha!



Bei dem Titel hätte ich ein etwas anderes Cover erwartet... warum habt ihr euch für das vorliegende entschieden? Wieweit ist es mit den Texten verbunden?



M.: Unser langjähriger Freund Björn Gosses (Killustrations) hat das Cover angefertigt. Er hat auch schon die Artworks zu „Impact“, „Issue VI“ und „Incinerate“ gemacht. Von daher weiß er genau, was wir visuell cool finden und was zu uns passt. Ich denke, das Cover kann man in verschiedene Richtungen interpretieren. Für mich zeigt es die Konsequenzen der Gier von Geschäftsleuten und Managern, denen es scheißegal ist, ob sie die Umwelt oder die Leben von Menschen zerstören, solange sie Profit machen, womit sie ihr kurzsichtiges und dekadentes Leben fortführen können. Ich denke, das Cover zeigt in überspitztem Maßstab den letzten Schritt des heutigen Neo-Liberalismus / Haifisch-Kapitalismus, in dem die Menschen als sogenanntes Humankapital betrachtet werden und dem Markt zu dienen haben und nicht der Markt im Sinne der sozialen Marktwirtschaft jedem Teil der Bevölkerung (nicht nur der Oberschicht) zugute kommt. So sieht man im Hintergrund die zerstörte Welt, im Vordergrund fahren Manager fort, den letzten Cent aus der Wirtschaft zu pressen, auch wenn alles in Trümmern liegt und das Geld eigentlich seine Bedeutung verloren hat. Von daher ist der Albumtitel im Sinne von einer Beschwörung des Weltuntergangs zu interpretieren, der durch die Geldgeilheit der Menschheit hervorgerufen wird. Da sich apokalyptische Themenbereiche wie ein roter Faden durch Leifs Texte ziehen, kann man das Cover schon mit den Texten in Verbindung setzten, denke ich.



Werdet ihr zur Scheibe auch touren? Sind euch längere Touren generell möglich?



M.: Wir werden mit Sicherheit zur neuen Scheibe touren. Bis jetzt gibt es noch keine konkreten Pläne. Da wir alle berufstätig sind, bzw. studieren, können wir natürlich nicht einen halbes Jahr pausenlos unterwegs sein. Wenn man vernünftig plant, ist es uns aber durchaus möglich ein oder zwei Touren pro Jahr zu spielen.

Wir haben im letzten Monat sechs Shows mit BOLT THROWER gespielt und eigentlich war für diese Woche eine Minitour mit ATHEIST geplant, die leider ausgefallen ist. Für Neuigkeiten schaut bitte auf www.dew-scented.de und www.myspace.com/dewscented vorbei.



Wie hat sich deine Sichtweise auf das Metal-Business in den Jahren verändert? Tummeln sich heute andere Leute in der Szene und bei den Labels als vor zehn, fünfzehn Jahren?



L.: Ja, kann schon sein. Es gibt immer Veränderungen innerhalb der Szene, aber auch sehr viele Konstanten. Dadurch, dass wir ja schon einige Jahre sehr aktiv gewesen sind mit Veröffentlichungen und Tourneen, wissen wir zum Glück, mit welchen Leuten man am besten arbeiten kann und haben uns auch einige sehr gute Freundschaften unter Musikern und im „Bizz“ aufgebaut. Einer der Gründe, weshalb wir auch nun in Europa bei Metal Blade neu unterschrieben haben war es zum Beispiel, dass wir die Mitarbeiter dort seit langen Jahren gut kennen und das Gefühl haben, dass sie die Band musikalisch verstehen und auch eindeutig hinter uns stehen! Ansonsten lassen wir uns aber musikalisch nicht wirklich vom „Metal-Business“ beeindrucken oder beeinflussen. Wir ziehen ja recht konsequent ‚unser Ding’ durch, egal ob es nun sonderlich angesagt ist, oder nicht…und auch ohne Rücksicht darauf, was andere Leute ‚besser machen würden’. Ich denke diese kompromisslose und sture Haltung macht die längjährige Beständigkeit der Band zum Teil irgendwie auch aus!?



Wird "Invocation" auch als Vinyl erscheinen?



M.: Ich hoffe es, da ich selbst Vinyl-Sammler bin. Bis jetzt gibt es aber kein konkretes Label, welches ich Dir nennen könnte. Wir arbeiten aber daran.



Letzte Worte?



M.: Vielen Dank für das Interview bei Metal-Inside. An alle Thrasher da draußen: Checkt „Invocation“ an! Ihr werdet nicht enttäuscht sein!


L.: Ja, vielen Dank für eure Zeit und Unterstützung. Man sieht sich auf Tour…




Review:

Let Oceans Lie

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Große Namen werden vom Promomenschen aufgefahren, wenn es um A HERO A FAKE geht. OPETH und DREAM THEATER werden genannt, was Lust auf „Let Oceans Lie“ macht. Aber was ist das? Die ersten Songs sind gesichtsloser Metalcore mit Death Metal-Kante, weit weg von irgendwelchen progressiven Ideen. Wird auch nicht besser, die elf Songs sind allesamt typischer US-Metalcore, der besser mit KILLSWITCH ENGAGE als mit OPETH verglichen werden könnte, wobei A HERO A FAKE weitgehend ohne Klargesang auskommen und ihren Shouter wahrscheinlich von einer HC-Band weggeholt haben. Etwas Prog findet sich dann doch in der Gitarrenarbeit, geht aber unter gegen das aggressive Grundschema. A HERO A FAKE will es nicht gelingen, auch nur einen Song mit Widererkennungswert zu schreiben, dafür sind die auf dem Album benutzten Ideen zu ausgelutscht und von zig anderen Bands besser genutzt worden. „Let Oceans Lie“ ist nett, mehr aber auch nicht.

Let Oceans Lie


Cover - Let Oceans Lie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:2 ()
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Band:

A Hero A Fake

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The Demon

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BLOODSPOT aus dem dem schönen Hessen haben sich einem modernen Gemisch aus MACHINE HEAD, Death Metal und Metalcore verschrieben, was auf ihrer ersten EP überzeugen kann. Natürlich ist die Mischung nicht sonderlich originell, aber wenn dabei fünf so starke Songs rauskommen wie in diesem Fall, ist das doch auch wumpe? Vom starken Opener „Far From Innocence“ über das brachial-flotte „Taste The Cancer“ bis zum Rausschmeißer „Judas Of Our Time“ ist jeder Songs druckvoll, kommt auf den Punkt und ist vor allem handwerklich sehr überzeugend. Die jungen Hessen beweisen eindrucksvoll, dass sie spielerisch und kompositorisch schon Einiges auf der Pfanne haben. DRONE zeigen, dass ein Labeldeal für Neo Thrash-Band drin ist – wäre doch gelacht, wenn BLOODSPOT das nicht auch schaffen würden!

The Demon


Cover - The Demon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Bloodspot

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Horrortrip

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BLACK-OUT BEAUTY stammen aus Luxemburg, sind zu fünft unterwegs und haben mit “Horrortrip” eine passable EP geschrieben, mit der sie unter Death Metal-Freunden auch außerhalb ihres kleinen Heimatlandes werden punkten können. Warum sie sich aber für ihren Stil die x-te neue (und überflüssige) Bezeichnung „Psykecore“ ausgesucht haben, bleibt ihr Geheimnis. Death Metal bildet die Basis des BLACK-OUT BEAUTY-Sounds, mal rasant schnell gespielt, mal in SIX FEET UNDER-mäßigem Groove („Chuck Norris“), mit denen die Band schon einige Shows gespielt hat. Nett und den Sound erweiternd sind die vielen progressiven Einlagen, die oftmals in Jazzige gehen und BLACK-OUT BEAUTY vom stumpfen Death Metal-/ Metalcore-Gemisch abheben. Die Band hat keine Berührungsängste, was neue Ideen angeht, was „Horrortrip“ zu einer passablen EP macht, für die der geneigte Krachtmat aber ungewöhnlichen Ideen gegenüber aufgeschlossen sein muss.

Horrortrip


Cover - Horrortrip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Acid Tiger

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Hinter CONVERGE stecken bekanntlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, was sich in den vielen Nebentätigkeiten der Herren zeigt. Drummer Ben hat sich zusammen mit dem UNITED NATIONS-Gitarristen Lukas und ein paar weiteren Herren unter dem ACID TIGER-Banner zusammengetan, um der Welt zu zeigen, was ein Punkrock-Arschtritt ist. Reiner Punk ist „Acid Tiger“ dann aber doch nicht geworden, vielmehr finden sich auch Stoner Rock-Einflüsse (in den teilweise ausufernden Instrumentalpassagen, siehe „Death Wave“) und alte Metal-Liebe wie beim DOOMRIDERS-Projekt von Bens Bandkollegen Nate. Im Grunde scheren sich die Musiker aber um gar nichts und verarbeiten in diesem Projekt, worauf sie Bock haben. Das Ergebnis ist eine wunderbar rockende Scheibe, immer an der Grenze zum Wahnsinn spazierend (ganz wie EVERYTIME I DIE das machen),dabei eingängig und mitreißend. Bei der scheinbar mit Leichtigkeit entstandenen Vielseitigkeit der Songs wird in den knapp 40 Minuten keine Idee wiederholt und ein breites Spektrum abgedeckt. Richtig gut wird die Scheibe durch den analogen Sound, der ACID TIGER vom klinischen Sound der Nachwuchstruppen abhebt und sich perfekt an die Songs anschmiegt. Kurzum, im CONVERGE-internen Vergleich zieht der Drummer mit dem Bassisten gleich, was Spaßfaktor und Rotzigkeit des Nebenprojekts angeht. Feine Sache.

Acid Tiger


Cover - Acid Tiger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:52 ()
Label:
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Review:

Poison Awaits

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DARKSEED waren bei mir schon vollständig aus dem Fokus. Hatten die deutsche Gothic Metaller Ende der 90er einige richtig guten Alben am Start und mit dem 2000er-Werk „Diving Into Darkness“ gar einen Überflieger, so konnte die 2003er Scheibe „Astral Adventures“ weniger überzeugen; 2005 gab es dann mit „Ultimate Darkness“ nochmals guten Stoff – und dann war Ruhe. Satte 5 Jahre später gibt es musikalisch Neues von DARKSEED, allerdings mit einem entscheidenden Wechsel im Line-Up. Der bisherige Fronter und einer der beiden Bandgründer Stefan Hertrich, welcher auch maßgeblich das Songwriting gestaltete, ist nicht mehr. Dafür ist der 1996 ausgeschiedene zweite Bandgründer Harald Winkler (saß damals am Schlagzeug) seit 2008 nun als Sänger mit an Bord. „Poison Awaits“ dürfte für DARKSEED somit eine Art Neustart sein – und klingt folgerichtig auch anders. In 2010 hat man einerseits sich gelegentlichen Death und Black Einflüssen geöffnet, lässt aber auf der anderen Seite den Keyboardtönen ebenfalls mehr Raum, ohne dabei die Gitarren zuzukleistern. Die meisten Songs kommen dabei recht locker und einen Tick weniger traurig wie früher daher. Das rockend ins Ohr gehende „Incinerate“ (echter DARKSEED Stoff), der melodische und als Hit konzipierte Titeltrack „Poison Awaits“ sowie die härteren und gut abgehenden „Black Throne" und „No Promise In The Heavens” seien mal als Hinhörer erwähnt. Hinten raus wird es dann aber leider ein wenig träger. Und auch wenn DARKSEED mit „Poison Awaits“ nicht an ihre Werke von vor 10 Jahren anknüpfen können, stellt die neue Scheibe einen guten Neuanfang da, welcher die alten Fans bei der Stange hält und durchaus das Potential hat Gothic Fans und gemäßigten Metallern zu gefallen.

Poison Awaits


Cover - Poison Awaits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:18 ()
Label:
Vertrieb:

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