Aus Frankfurt stammt dieser Haufen, der nach seiner Gründung im Dezember 2002 nun sein erstes Demo vom Stapel lässt. Vier Songs lang gibt es traditionellen Hard Rock / Heavy Metal der Extraklasse, der zwar nicht gerade Maßstäbe in Sachen Originalität setzt, dafür jedoch erstklassige Songs und eine für ein Demo überraschend fette Produktion auffährt, die es locker mit vielen "professionellen" Releases aufnehmen kann. Stilistisch orientiert man sich "zeitlos", das heißt, es finden keine Anbiederungen an gängige Stile und Klischees statt. Zudem hat die Band neben dem fett abrockenden Gitarrenduo Ritzmann / Wenk mit Andreas Sommer einen außerordentlich patenten Sänger in ihren Reihen, der in mittleren Tonlagen sehr melodisch singt und dessen Stimme gut zur Musik passt. Aus den vier tollen Songs stechen vor Allem der hymnische Opener "See Me Rising" und der völlig geile Uptempo - Banger "The Fall" heraus, der sogar schon PRIMAL FEAR - Niveau erreicht. Die beiden anderen Kompositionen "Something To Believe" und "Breathe" halten diesen schon erschreckend hohen Standard leider nicht ganz, fallen aber auch nicht sonderlich ab und sind immer noch stark genug, einen Großteil der Konkurrenz auf Distanz zu halten. Traditionelle Hardrocker und Metal - Fans machen mit diesem superben Demo absolut keinen Fehler und sollten sich für 5 Euro (beziehbar ist die Scheibe über die Band - Homepage www.everfest.de) selbst von der Qualität des Quintetts überzeugen. Hier steckt Zukunft drin!
Als "amtlicher Schweden Stahl mit tollen Melodien" sowie außerdem noch als Prog/Metal Band werden SABBTAIL mit ihrer neuen CD "Nightchurch" in Anzeigen bzw. auf dem Beipackzettel beworben - ehrlich gesagt fiel mir in der letzten Zeit selten so ein krasserer Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität (leider) im negativen Sinne auf als hier. Dabei bringen alle beteiligten Musiker doch gute Voraussetzungen sowie Erfahrungen für diese Formation mit, die 1996 aus den Überresten von NECRONOMICON gegründet wurde, denn hier sind neben Hakan Rangemo (Dr.), Jan Lund (B.) und Jan Bingegard (K.) auch noch etwas bekanntere Namen wie Fredrik Akesson (Gt. Ex-TALISMAN) sowie Mats Leven (Ex-YNGWIE MALMSTEEN, KRUX und AT VANCE ) mit dabei. "Nightchurch" (ist übrigends nach dem 2000 erschienenen Debüt "Otherworlds" Album Nummer zwei) hätte daher eigentlich ein gutes Album werden können. Bloß ist es leider nicht so gekommen - woran lag’s? Nun die wirklich gelungene sowie griffige Produktion kann sicher am wenigsten dafür aber musikalisch fehlt es mir zum einen an einem durchgängigen Konzept bzw. Richtung und was noch schwerer wiegt an guten Songs. SABBTAIL geben eine Mischung aus traditionellem Metal/Hardrock sowie auffällig durch Hammondorgel geprägten Songs zum Besten, was einen gewissen an sich nicht verkehrten Retrocharakter aufkommen läßt. Es wird zwar viel ausprobiert aber es kommt nur wenig konstruktiv hörbares im Endergebnis dabei raus. Vor allem die Orgel nölt mir viel zu stark im Vordergrund, wobei die größtenteils belanglosen und irgendwie aufgesetzten sowie völlig langweiligen Harmonien bzw. Läufen des Tastenmannes keine Freude aufkommen lassen. Da sollte er doch noch etwas mehr DEEP PURPLE hören, dort klingt so was richtig unterhaltsam. Es gibt zwar durchaus gute Ansätze u.a. die kernigen Riffs aber immer wenn der Refrain kommt wird man gnadenlos enttäuscht, es paßt einfach selten zusammen. Die Songs wirken oft zu gewollt und sind dann auch noch künstlich durch überflüssige instrumentelle Solos bzw. sonstige Ausschweifungen in die Länge gezogen, was die Sache nur noch mehr verwässert. Sorry aber mit Prog Metal/Rock hat dies rein garnichts zu tun! Es fängt bereits mit dem schleppenden sowie ziemlich langweiligen Opener "Nightchurch" an, bei dem der Sänger mit seinem rauen Organ die Vocals irgendwie rauspresst, damit nur einen kraftmeierischen Eindruck vermittelt und so den Song auch nicht retten kann. Im weiteren Verlauf des Albums steigert er sich aber zumindestens noch zu einer durchschnittlichen Leistung. Der Anfang von "According To" ist auch gar nicht so übel wobei der etwas AYERON-mäßige Sound noch recht gut kommt aber der dünne Refrain macht wieder alles zunichte. Mit einem leichten LED ZEPPELIN Touch, heutzutage würde man dazu wahrscheinlich auch "doomig" sagen, wartet dann zwar "Wishful Thinking" in positiver Weise auf aber der Spannungsbogen sowie Melodieverlauf sind leider wieder nur halbherzig. Der Band bringt zwar schon eine gewisse Power rüber kann aber beim Songwriting einfach nicht überzeugen so daß dieser Tracks sowie der Großteil des Rests einfach in keinster Weise den Hörer irgendwie mitreißen könnten oder gar hängen bleiben. Das richtige Feeling für einen wirklich guten Refrain beweißen die Jungs dann lediglich bei zwei Nummern dem etwas folkigen "Contemplation" sowie dem dynamischen "Dragonflight" ansonsten ist eher Schmalhans Küchenchef und das Menü nur sehr schwer verdaulich. Mit "Figure This" ist dann neben dem Opener noch ein weiterer Totalausfall auf "Nightchurch" vertreten. Nee Jungs, denke mal daß könnt ihr viel besser - diese CD bleibt leider in guten (Einzel-) Ansätzen stecken und klingt viel zu Bemüht!
Nun die Eidgenossen von SHAKRA, die mir insbesondere seit dem letzten spitzenmäßig ausgefallenen Album, mittlerweile doch etwas ans Herz gewachsen sind, machen auf ihrem neusten Output genau da weiter wo sie mit "Power Ride" aufgehört haben: Schnörkellöser, kraftvoller und stets erdig klingender Hardrock mit dem gewissen Feeling für starke Hooks. Der Titel des brandneuen Albums "Rising" paßt ebenfalls perfekt zur Entwicklung der Schweizer, wenn sie auch meiner bescheidenen Meinung nach, zumindestens was die Abwechslung bei einigen Titeln angeht, ein ganz klein wenig schwächer als auf dem Vorgänger abschneiden. Mir hätten noch ein paar Songs mit den Trademarks (verschiedene Tempowechsel, länger Solos mit leicht epischen Einschlag) wie bei dem etwas länger ausgefallenen, ca. siebenminütigen Schlusslieds "Trapped" da noch etwas besser gefallen. Die inspirationslose Kitschballade "I Will Be there" hätte man sich lieber ganz schenken sollen, die ist nämlich leider ein Totalausfall! Insbesondere nachdem der vormalige Sänger Pete Wiedmer aus gesundheitlichen Gründen das Mikro leider an den Nagel hängen mußte, gab es einige die der Band daraufhin nicht viel Gutes für die Zukunft prophezeiten. Doch weit gefehlt, denn mit Mark Fox konnte tatsächlich, quasi aus dem nichts der Alpen, ein profunder Nachfolger ausgegraben werden, dessen Gesang sich nicht so wesentlich von seinem Vorgänger unterscheidet und vom Tonfall her erinnert der Gute jetzt sogar noch etwas stärker an Herrn Lessman von BONFIRE. Wo wir auch schon beim Thema wären, denn SHAKRA verteidigen trotzdem locker ihre Spitzenposition im derzeitigen Hardrockgenre, denn Bands wie BISS, SILVER, DOMAIN, GOTTHARD (die dürfte ich hier mit ihrem Weichspülrock für Hausfrauen eigentlich gar nicht mehr dazu zählen!) oder auch BONFIRE (kommen übrigends Ende August mit einem neuen Werk aus den Löchern!), können mit ihren letzten Ergüssen da nicht ansatzweise mithalten. Dieser riffbetonte, groovende Rock, superfett produziert, dynamischer Gitarrenpower und ohne viel Schnickschnack auf den Punkt gebracht mit guten Songs wie z.B. der mächtige Stampfer "Done Me Wrong" oder das packende "My Life - My World", kommt einfach nur stark rüber und sorgt für amtliche Hardrock-Vollbedienung. An dieser CD kommt wohl niemand vorbei, der zu seinen Favoriten die erwähnten Bands oder AC/CD bzw. KROKUS zählt und für die Fans von SHAKRA wird "Rising" mit seiner eingebauter Rock´n Roll Spaßgarantie ganz sicher zu einer Pflichtveranstaltung werden.