Review:

Close Your Eyes

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LAKEHURST .. da hatten wir doch schon mal was - stimmt die Hanauer Formation ist mir mit ihrer letzten regulären Eigenproduktion "Miracles" (2000) sowie der 4-Track EP "So Sexy" (2002) doch noch irgendwie ganz positiv in Erinnerung geblieben. Mit durchaus nettem (Party) Mainstreamhardrock und einer zugegeben starken Sängerin konnte das Quintett damals völlig zu Recht eine wohlwollende Bewertung ergattern. Jetzt sind LAKEHURST nach einer längeren Aufnahmepause zurück. Mit dem aktuellen "Close Your Eyes", einer knapp 50-munütigen CD mit zusätzlicher 2-Song DVD, die in ein absolut hochwertig-professionelles Coverartwork verpackt wurde, setzt die Band höchste Maßstäbe für Eigenaufnahmen. Eine kompakt, hervorragend voluminös gehaltene Produktion, an der sich so mancher regulärer Vertragsact ein positives Beispiel nehmen könnte, sorgt ebenfalls für Pluspunkte.

Anscheinend hat dass letzte Review bei der Band doch etwas gefruchtet, jetzt mal Scherz beiseite, denn gegenüber dem Vorgängeralbum sind doch einige deutliche Verbesserungen eingetreten. Der damals manchmal etwas süßliche Popappeal ist fast gänzlich verschwunden, man bewegt sich gekonnt im vornehmlich im Midtempobereich angesiedelten Melodic Rock Gefilden. Den Gitarren wurde diesmal (endlich) etwas mehr Spielraum gelassen, sie klingen nun viel fetter mit deutlich mehr Zug manchmal sogar leicht Heavy (u.a. die wunderbaren Läufe bei "Sorrow") das Ganze kommt frisch und ohne dieses leicht biedere nach 0815-Hardrock Ambiente früherer Tage, aus en Boxen. Die Keyboards sind nach wie vor recht abwechslungsreich mit vielen wechselnden Klangfarben aber nicht mehr so weit im Vordergrund, dies verleiht dem Bandsound insgesamt mehr Power und ein kompakteres Gesamtbild. Die Vocals von Fronterin "Nicki” Braun sind ebenfalls ein absolutes Plus, mit ihrem recht ausdrucksstarken Gesang bringt sie die stets eingängig aber nicht zu vorhersehbar gehaltenen Melodielines äußerst überzeugend zum Tragen. Die druchaus detailreichen Spannungsbögen passen, manchmal geht es sogar mal in eine leicht etwas düstere Gothic geprägte Richtung wie z.B. bei dem Klasse Opener "The Reason" aber die Band kann auch kraftvoll, mitreißend sein wie "The Game", welches in der Liveumsetzung sicher ein Kracher sein müsste. Außerdem herausragend noch das recht catchy aber nicht zu aufgesetzt daherkommende "Not Enough" hingegen ist "Angel" ein kleiner Rückfall in alte Zeiten, hier wirkt die Hook doch etwas zu altbacken. Balladesk getragene Titel dürfen bei solch einer starken Vocalistin natürlich nicht fehlen wobei bei mir besonders dass sechsminütige "Sorry I Can’t Wait" mit tollen Gitarrensolo sowie dem leicht epischen Zwischenteil besonders hängen geblieben ist. LAKEHUST haben noch über 16-jährigem Bestehen mit "Close Your Eyes" ihr Meisterstück gemacht und eine durchaus gelungene Mischung aus abwechslungsreichem melancholischen (Gothic) und modernem Hardrock gezaubert.

Auf der Bonus DVD gibt es noch zwei ältere Songs in Bild & Ton zu sehen - zum einen dass etwas partyrockmäßige aber recht unscheinbare "Ludmilla" mit einige lustigen Backstageszenen sowie Konzerteinblendungen. Das zweite Video "Stay" ist da schon von einem ganz anderen Kaliber, der Track bietet eine leichte BON JOVI Komponente mit einem super Gitarrensolo, kommt dabei filmisch mit einigen ganz guten Schnitten recht ordentlich rüber. Über die Homepage www.lakehurst.de kann die CD bestellt und auch in ein paar Sounfiles reingehört werden. Fans solider Rockmusik kann man Lakehurst getrost ans Herz legen - die Hessen sind aber definitiv auch eine (sehr) gute Liveband.

Close Your Eyes


Cover - Close Your Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Speed Of Life

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SWAY erschienen 1997 auf der Bildfläche und haben seitdem zwei Vier - Tracker unter´s Volk gebracht, die beide sehr positive Reaktionen einfahren konnten. Nach dem leichten Umkrempeln des Line - Ups im Jahr 2003 folgt nun das nächste, wiederum in Eigenregie entstandene Werk, ein Sechs - Tracker namens "Speed Of Life". Ich kenne zwar die beiden Vorgänger nicht, aber deren Achtungserfolge kann man nach dem Anhören dieses neuen Erzeugnisses durchaus nachvollziehen. SWAY spielen sehr fetten, Riff - orientierten Hardrock, der nicht selten in Power Metal - Regionen abdampft. Dabei erinnert das Sextett nicht selten an BRAINSTORM, auch was den Gesang von Thomas Gruhlke betrifft, der kraftvoll und voluminös shoutet. Die sehr gute Produktion, die die Gitarren herrlich sägen lässt, kann für eine "Do it yourself" - Arbeit vollends überzeugen und untermauert den guten Ruf, den SWAY im Underground bereits haben. Lediglich bei den Stücken selbst fehlt mir persönlich der allerletzte Feinschliff, der sie noch ohrwurmtauglicher und "hittiger" hätte werden lassen können. Aber auch so können leicht bombastische Hämmer wie "Tonight", "Time" oder der halbballadeske Stampfer "Witch" überzeugen und ergeben eine Scheibe, die ihre acht Euro inklusive Porto und Verpackung (beziehbar über die angegebene Kontaktadresse) ohne Frage absolut wert ist!

Speed Of Life


Cover - Speed Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 23:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silence Speaks

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Mit "Silence Speaks" legen die Schweden PLATITUDE bereits ihr drittes Album vor und dürften damit eine weitere Anhängerschar aus der Hardrock / Melodic Metal / AOR - Szene rekrutieren. Fans dieser nicht allzu harten, dafür jedoch sehr melodischen Stilrichtungen werden mit dem Album absolut keine Probleme haben, da die Band ihr Handwerk versteht und dabei sehr eingängige Ohrwürmer schreibt. Die im Review von "Secrets Of Life" erwähnten zwei Keyboarder kann man hier nicht (mehr) ausmachen; nur ein Tastenmann reichert die Stücke mit dem genretypischen Bombast an. Mit "Tell The Truth", "Nobody´s Hero", dem Titelsong und dem genialen "Empty Inside" (Hit!) startet die Band furios durch, doch leider wird dieses hohe Niveau nicht über die volle Spielzeit gehalten, obwohl sich mit "After The Storm" oder "Walk With Me" durchaus noch ein paar überdurchschnittliche Perlen auf die "B - Seite" verirrt haben. Besonderes Lob gilt Sänger Erik "Ez" Blomkvist, dessen kraftvolle, etwas an Jorn Lande erinnernde Röhre einen echten Pluspunkt darstellt. "Silence Speaks" ist insgesamt ein sehr gutes Album geworden, das sicher keinen Genre - Fan enttäuschen wird, auch wenn man die Bestmarke noch nicht ganz erreicht.

Silence Speaks


Cover - Silence Speaks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rock Ballads Vol.6

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Es wird langsam wieder tiefer Herbst, die Witterung ist ebenfalls zunehmend ungemütlicher, die Temperaturen sinken und die Menschen rücken wieder enger zusammen ja ganz klar die kommende "Kuschelsaison" steht unmittelbar vor der Tür. Ein weiteres Indiz für diese typische Zeit sind auch die zahlreichen alljährlichen Sampler, die mit gefühlvollen Rockballaden bepackt auf ihre erwartungsfrohe Käuferschicht warten. Das Münchner Label MTM wartet hierbei bereits mit der sechsten Auflage eines solchen Samplers auf, wobei sämtliche Beiträge aus aktuellen Alben bekannter Bands des Genres sowie auch einige lohnenswerte Newcomer vertreten sind. Ein besonders günstiges Preis-Leistungsverhältnis bei dieser Serie ist positiv zu erwähnen, außerdem entdeckt so der ein oder andere Musikfan eine ansonsten vielleicht nie beachtete Band. "Rock Ballads Vol. 6" bietet üppige 16 Tracks auf 80 Minuten wovon sogar gleich drei bisher gänzlich unveröffentlichte Songs enthalten sind. Allerdings gleich der Opener von TNT, ein Cover von Sam Cook’s "What A Wonderful World" läßt einem die Nackenhaare schaurig zu Berge stehen, denn dieser Versucht ist ziemlich in die Hose gegangen ..also nee da hört man viel lieber das wirklich geile Original, als diese klebrige Hochglanzschnulzenversion. CHRIS ANTBLAD mit einem sehr gelungenen Beitrag sowie spitzenmäßiger Gitarrenarbeit auf "I’ll Find My Way Home" kann da schon eher unerwartet fett punkten. Dies trifft aber genauso auch auf die MARTIE PETERS GROUP oder auch RADIOACTIVE zu. Ansonsten gibt es nur wenige richtige Ausfälle, die Bibelrocker von STRYPER mit ihrem zu aufgesetzten "Wait For You" gehören aber sicher dazu, außerdem bietet RETURN’s "Holy Water" eher nur ein laues Wässerchen und der SILVER-Song haut mich (genauso wie ihre bisherigen Alben) nicht wirklich vom Hocker. Viel besser machen es da schon andere Etablierte wie DARE, SHY PEO oder auch die noch etwas unbekannteren BROKEN BLUE ("This Time"), die übrigens als einzige Band mit einer weiblichen Stimme aufwarten und dabei absolut überzeugen können. Insgesamt stimmt also das gebotene Qualitätsverhältnis so dass Liebhaber von solidem Westcoast, AOR, Hard bzw. Melodic Rock auf Rock Ballads Vol. 6 schon ordentlich auf ihre Kosten kommen werden.



1. TNT - What A Wonderful World***

2. RADIOACTIVE - This I Promise You***

3. JAY MILES - Grandpa´s Chair

4. CHRIS ANTBLAD - I´ll Find My Way***

5. SHY - I´ll Be Home Tonight

6. SILVER - Wouldn´t You Agree

7. DARE - Storm Wind

8. STRYPER - Wait For You

9. MARTIE PETERS GROUP - Takes Some Time

10. HEARTPLAY - Bridges Burning

11. RETURN - Holy Water

12. NORTHERN LIGHT - Wherever You Go

13. EDGE OF FOREVER - A Deep Emotion

14. NOVAK - Carry On

15. BROKEN BLUE - This Time

16. PEO - Can´t Bring Me Down

(***previously unreleased)


Rock Ballads Vol.6


Cover - Rock Ballads Vol.6 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 73:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Womanizer

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Unser Memme hat in seinem Review zum 2002er Werk "The Fair Bitch Project" schon angedeutet, wohin der Hase bei ABSOLUTE STEEL läuft. Man stelle sich vor, MANOWAR hätten aus ihrem Song "Pleasure Slave" ein ganzes Konzeptalbum gebraten und jedes noch so erdenkliche Macho - Klischee ausgegraben, das man für schlechten Geschmack kaufen kann. Musikalisch geht es dabei in eine ähnliche Richtung, wobei ABSOLUTE STEEL sehr gitarrenlastigen Hardrock / Metal mit starker US - Schlagseite zelebrieren. Ob man Peinlichkeiten wie die Opener - Hymne "High Heels And Fishnet Stockings", "Beerrun", "Juicy Lucy" (irgendwo zwischen Grotte und Kult - aber cool!) oder das mit fetten Soli (auch hier ist die Verwandtschaft zu den "Kings Of Metal" nicht zu leugnen) veredelte "Opus Suite" gut, Party - kompatibel, witzig oder einfach nur dämlich finden soll, sei dem Hörer freigestellt. Fakt ist aber, dass die Norweger trotz aller Fettnäpfe eine gewisse Qualität nicht unterschreiten und absolut keine unfähigen Musiker sind. Das Album ist sogar sympathisch und macht durchaus Spaß, aber man muss schon über stabile Schenkel verfügen, die das ganze Klopfen aushalten müssen. Party - Metaller auf der Suche nach hörenswertem Stoff könnten hier fündig werden, ein Pflichtkauf für die breite Masse ist "Womanizer" aber sicher nicht!

Womanizer


Cover - Womanizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Better The Devil You Know!

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Eigentlich kann man Dave Hill und sein Lebenswerk DEMON nur noch bewundern: gestartet in der NWOBHM und diese mit göttlichen Meilensteinen ("Night Of The Demon", "The Unexpected Guest") beliefert, hat die Ausnahmeband dann noch den Progressive Metal ("The Plague") und den Melodic Metal ("Taking The World By Storm", "Hold On To The Dream") mit stilistisch immer unterschiedlichen Klassealben bereichert. Dabei bewegte man sich immer knapp oberhalb des Existenzminimums, hat aber alle Trends, Modeerscheinungen und musikalischen Ausbrüche der letzten zweieinhalb Jahrzehnte lediglich mit ein paar Line - Up - Wechseln überstanden. Gab sich die britische Legende auf dem 2001er Werk "Spaced Out Monkey" noch im bombastisch - komplexen Stil der Spätachtziger / Frühneunziger - Phase, so kehrt sie mit "Better The Devil You Know" zurück zu den simplen, eingängigen (was DEMON eigentlich immer waren) Rockern der Frühphase. Ein schreibender Kollege aus dem Ausland hat Dave Hill gegenüber gemeint, das neue Album klinge wie "alte, neue DEMON" und trifft dabei den Nagel auf den Kopf. Jeder Song des Albums klingt frisch und ungeheuer natürlich, dabei aber hitverdächtig knackig. Der geniale Kopf der Band hat sich beim Songwriting darauf konzentriert, möglichst schnell auf den Punkt zu kommen, die Stücke wenig komplex zu arrangieren und Refrains zu kreieren, die bereits nach dem ersten Hören nicht mehr aus der Birne weichen. Und das trifft auf ausnahmslos alle Kompositionen zu! Über die Stimme und den Gesang von Dave Hill muss man keine großen Worte mehr verlieren; der Mann singt auch heute noch den Großteil aller anderen Hardrock - Sänger in Grund und Boden, wobei seine fünfköpfige Mannschaft einen nicht minder hochklassigen Job abliefert. Keine Hill - Solonummer, sondern unverkennbar DEMON! Bis auf die etwas uninspirierten, aber dennoch guten "Temptation" und "Obsession" befinden sich auf dem Album nur Volltreffer, die absolut bandtypisch und hymnisch durch die Boxen dröhnen, egal, ob man dabei den mit "Whoa - oh" - Chören versehenen Titelsong, den Megaohrwurm "Dead Of The Night", das speedige "Taking On The World", das brillante "Warriors" oder die abschließende Ballade "Change" als Beispiel nimmt. DEMON haben hier einmal mehr ein (mit kleinen Abstrichen) superbes Album vorgelegt, das sich nahtlos in den eindrucksvollen Backkatalog der Band einfügt und zeigt, dass man auch heute noch zeitlose Musik auf hohem Niveau abliefern kann!

Better The Devil You Know!


Cover - Better The Devil You Know! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

HMS Live

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Seit 22 Jahren existiert diese von Johnnie Dee und Derry Grehan gegründete Band bereits und kann auf eine ganze Latte von Erfolgen zurückblicken: Auftritte mit Größen wie JETHRO TULL, AEROSMITH, SAGA und STATUS QUO, weltweite Millionenseller mit Gold, - und Platin - Auszeichnungen, sowie Beiträge zu Soundtracks, etwa von "Leathal Weapon". Dabei kann das AOR - Urgestein auf gerade einmal fünf Studioalben und ein Livewerk zurückblicken, denen sich nun der Mitschnitt eines am 4. Juni 2002 beim "Gods" - Festival in Bradford, UK gespielten Gigs anschließt. Dabei darf der Fan zwischen der normalen Audio - CD und einer DVD wählen, wobei zumindest die Audio - Version eine ansprechende Figur abgibt. Ich kenne zwar die Studioalben nicht, aber man merkt hier, dass die um diverse Neuzugänge erweiterte Band eine Menge Spaß an ihrer Musik zu haben scheint. HONEYMOON SUITE strahlen eine warme, gemütliche Atmosphäre aus und man hört, dass hier sehr fähige Leute am Werk sind. Das Publikum scheint es ebenso zu sehen und feiert die Band zwischen den Songs gut ab. Nur leider ist auch hier, wie so oft, der Widerhall der Fanmeute sehr weit in den Hintergrund gemischt worden, so dass beim Anhören nur selten echte Live - Stimmung für den Konservenhörer aufkommt. Echte Mitsingorgien oder Anfeuerrufe bekommt man nicht zu hören, dafür sind aber die Ansagen in voller Länge übernommen worden. Wem diese kleinen Abstriche beim Live - Sound jedoch nichts ausmachen, dürfte sich über sehr hörenswerte AOR - Perlen wie "Stay In The Light", "Burning For Love" (cool!), "Fell It Again" oder "Lookin’ Out For No. 1" freuen. Genre - Fans, die diese Band bisher nicht kennen gelernt haben, sollten hier mal ein Ohr riskieren.

HMS Live


Cover - HMS Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Move Or To Be Moved

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Mit MILES ABOVE habe wir mal wieder eine kanadische Band am Start wobei ihr aktuelles Werk "Move Or Be Moved" bereits der Nachfolger eines angeblich recht erfolgreichen Debüts von 2003 ("Further") ist. Als "Modern Rock" sollen uns hierbei die 13 Titel zwar verkauft werden aber von dieser Firmierung ist die Band soweit weg wie die letzten 20 Alben der Flippers, denn dieses Quartett frönt schlicht und eindeutig dem guten alten klassischen (80er Jahre) Hardrock, wobei sie dies gar nicht mal so schlecht machen. Vor allem der Sound ist dann tatsächlich etwas "modern" geworden will sagen der Mann an den Reglern kann wirklich was (Corey MacFadyen/BRIGHTON ROCK). Er hat den Jungs jenseits der sonst bei vielen so ähnlichen Weichspülformaten üblichen laschen Produktion, durchaus genügend Pepp und Drive verschafft. MILES ABOVE bewegen sich ansonsten auf relativ ausgetrampelten Pfaden von Bands wie HONEYMOON SUIT, GIANT oder auch vor allem BON JOVI, was aber alleine schon darin begründet ist, daß der gute Sänger Tim Hicks (Voc./Keys) stellenweise recht stark an das Organ von Mister John Bon Jovi erinnert. Egal man muß den Jungs zunächstmal zugestehen, dass es in diesem Genre sehr schwer ist, wirklich etwas bahnbrechend neues zu kreieren und so klingt leider vieles wie schon tausend mal (besser) gehört. Absolut positiv zu werten hingegen ist der Versuch neben überflüssigen Standart Nummern wie "Little Miss Innocent" oder "Gimme Nothin’" etwas originelleres zu fabrizieren. Bei dem percussionlastigen "Faraway" gerät dieser Ansatz noch ganz gut aber die etwas transeelige Schlussnummer "God Help us" mit viel Streichern, militärische Schlagzeugvibes sowie kitschigen Dudelsäcken ist allerdings gründlich in die Hose gegangen, der Song wirkt einfach zu konstruiert. Der mit relativ großen Abstand beste Song auf "Move Or Be Moved" ist eindeutig "Close My Eyes" - eine geil gemachte Nummer mit klasse Hookline.

Fazit: Eine nette Band, nettes Album, ein paar coole Gitarrensolos sowie eine gute Produktion aber dies allein reicht halt nicht aus, da die überall omnipräsenten Vorbilder stellenweise allenfalls erreicht aber keinesfalls übertroffen werden - da bleibt man doch lieber beim Original.

Move Or To Be Moved


Cover - Move Or To Be Moved Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Best Of... And More

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Ausgerechnet von einem ehemaligen DEATH - Gitarristen, Ralph Santolla, gegründet, erwiesen sich MILLENIUM im Laufe der letzten 10 Jahre als Anlaufstelle für zahlreiche Musiker und heimsten sich einen Ruf als mäßiges Projekt im härteren AOR - Bereich ein. Nun erscheint eine nett aufgemachte "Best - Of" - Zusammenstellung, die nicht nur bereits bekannte Tracks enthält, sondern darüber hinaus zehn bisher unveröffentlichte Songs. Zwei prall gefüllte Scheiben zum Preis einer einzigen CD sollen den Appetit anregen, nur leider befinden sich unter den insgesamt 28 Stücken auch zahlreiche, mitunter arg schmalzige Hänger, die gewiss nicht zur Oberliga des Genres zählen. Mir persönlich gefallen die Songs des "Hourglass" - Albums und die dazugehörigen raren Stücke aus den Demo - Sessions noch am Besten, weil diese nicht nur kompositorisch sehr gut sind, sondern Jorn Lande einmal mehr beeindruckend das Mikro schwingt (der Titelsong ist ein Oberhammer im Stil bombastischer MASTERPLAN - Stücke und "Masquerade" kommt gleich danach!). Todd Plant kann daran, obwohl er seinen Job nicht schlecht macht, nicht klingeln. Hörenswert ist auch das coole Cover von "Love Is Like Oxygen", das fetter tönt als das Original, aber wenn man auf der anderen Seite absoluten Bockmist der Marke "Almost Made It To Heaven" (einmal vor der Anlage durchwischen…) hört, fragt man sich, ob eine feste Band nicht sinnvoller erscheint als ein Projekt, bei dem jeder mal seine Duftmarke hinterlassen darf. Wem soll man "The Best Of… And More" denn nun empfehlen? Für "Nichteingeweihte", die MILLENIUM nicht kennen, gibt es garantiert essentielleren Stoff des Hardrock / AOR - Genres zu belauschen. Interessant für die Fans sind die zehn raren Stücke (CD2 - Nr. 5-14), aber wohl auch nur die, weil die Studiowerke bereits bekannt sein dürften. Solche "Best - Ofs" sind, auch noch bei der kleinen Anzahl wirklich herausragender Stücke, wie Rauchen: wer es tut, tut es und wer es nicht tut, verpasst nix.

The Best Of... And More


Cover - The Best Of... And More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 134:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wrecking Ball

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Ich bezweifele, dass hierzulande schon viele Leute von Johnny Lökke gehört haben. Der Amerikaner, über dessen Herkunft sich übrigens auch seine Homepage weitgehend ausschweigt, scheint sich ganz dem traditionellen Hardrock / Heavy Metal verschrieben zu haben. Old PRIEST tönen hier an allen Ecken und Enden, wobei Mr. Lökke von PRIMAL FEAR - Gitarrero Stefan Leibing, der hier als Gastmusiker (auf den Tracks "Human Race" und "Down To London") zu hören ist, unterstützt wird. Der gute Johnny scheint nicht nur ein instrumentales Multitalent zu sein (er ist für Gesang, Gitarren und Bass im Alleingang verantwortlich), er besitzt auch eine echte Powerröhre, die superb zur Musik passt. Angereichert wird sie durch eine mordsmäßige Kopfstimme und irre hohe Schreie, die oftmals selbst noch Stimmwunder wie "Ripper" Owens oder James Rivera übertönen. Tierisch! Das Gesamtbild wird nur durch die meist etwas farblosen Kompositionen getrübt, die zwar nicht wirklich schwach sind, aber eben auch keine Reißer vom Schlage PRIMAL FEAR oder SEVEN WITCHES. Am Nächsten sind noch der coole Titelsong, das speedige "Down To London" und die beiden prächtigen Hymnen "Take The World" und "Eyes Of The Gods" an der Erstliga - Marke angesiedelt. Für "konservative" Rocker und Altpriester ist "Wrecking Ball" somit gut geeignet und ein echter kleiner Geheimtipp, auch wenn gerade im Songwriting noch Spielraum für Verbesserungen besteht.

Wrecking Ball


Cover - Wrecking Ball Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:0 ()
Label:
Vertrieb:

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