Review:

Live At Wacken Open Air 2006

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Es wurde aber auch wirklich Zeit: Das beeindruckende Livecomeback der SCORPIONS beim W:O:A aus 2006 erscheint nun endlich auf DVD. Unter der für manche vielleicht etwas großspurigen Unterfirmierung "Live At Wacken Open Air 2006 - A Night To Remember - A Journey Through Time" zeigen die Hannoveraner souverän, dass man die Daseinsberechtigung sowie die Albumkrise aus den 90er bis Anfang des neuen Jahrtausends überwunden hat und nach wie vor zu den besten Liverockbands der Republik zählt. Die SCORPIONS sind außerdem verkaufstechnisch immernoch Deutschlands erfolgreichster Musikexport - Bands wie VAN HALEN, BON JOVI oder DEF LEPPARD waren in jungen Jahren als Vorbands für Meine & Co. in den USA im Einsatz. Viele aus meiner Sicht sowie ungerechtfertigte sowie respektlose Kommentare zu dieser Band haben sich hiermit erledigt. Insbesondere das ständige Ankreiden des Kommerzverkaufs durch den "Wind Of Change" Erfolg, von vielen Leuten aus der Hartwursfraktion war eh schon immer Schwachsinn bzw. sehr ungerecht! Denn wie hätte die Band dies verhindern sollen, es war der richtige Song zum richtigen Zeitpunkt. Inhaltlich war die Kritik an den SCORPIONS da schon eher berechtigt, denn Totalausfälle wie "Pure Instinct" (1996) zeigten die Band musikalisch am Boden und meilenweit weg von ihrer eigentlichen Szene. Aber mit "Unbreakable" schaffte man 2006 die Wend und die letzte Scheibe "Humanity-Hour I" (2007) war sogar richtig klasse.

Doch zurück zu Wacken 2006 - im Vorfeld hatte man sich clevererweise die Setlist aus 50 Tracks von den Fans zusammenstellen lassen. Das Ergebnis war bis auf wenige Ausnahmen ganz passabel ("Don’t Believe Her") es wurden viele alte Klassiker gewünscht, so dass sich geradezu anbot als Special Guests und kleines Familientreffen auf ehemalige Bandmitglieder wie Michael Schenker, Uli Jon Roth sowie Herman Rarebell zurückzugreifen. Alle vor dem Festival bestehenden (leichten) Zweifel, ob sie die anwesende Metalgemeinde annehmen würde waren vom ersten Riff an wie weggeblasen, die Band wurde gnadenlos abgefeiert, man sorgte quasi selbst mit einer klasse Show sowie den ganzen alten Klassikern im Gepäck dafür, dass man noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Beim Anschauen dieser DVD wird einem wiedermal klar, wie viele geile Rockhymnen die SCORPIONS eigentlich aufgenommen haben. Egal ob "The Zoo", "No One Like You", "Coming Home", oder auch das obergeile "In Trance" es fehlt eigentlich keiner der großen Kracher. Balladentechnisch wurde auf das abgenudelte "Wind Of Change" gnädigerweise verzichtet. Dafür sind aber zu recht "Holiday" (mit schönem Mitsingteil) und "Still Loving you" dabei, die sowieso beide die besseren Gürtelrubbler sind. Insbesondere (der optisch sehr alt gewordene Roth) und Michael Schenker sind mit ihren Beiträgen sicherlich eine musikalische Bereicherung der Show. Granaten wie "Pictured Life" oder "Speedy's Coming" kommen absolut spitzenmäßig aus den Boxen. Auch Michael Schenker (im typischen Hippielook der totale Kontrast zu seinem hippen Bruder) zeigt einen ansprechende Performance. Gegen Ende darf auch noch sein Sohn Tyler mit auf die Bühne. Herman Rarebell sieht zwar am ältesten aus aber kann es immer noch: bei "Blackout" drischt er amtlich auf die Fälle. Hier auch noch gelungen: die mit zwei rauchenden Auspuffrohren versehene Gitarre sowie die Coverkostümierung des Originalcovers von Schenker mit Kopfverband. Zu Rarebells Nachfolger James Kottak ist leider zu bemerken, dass er hier ein ziemlich langweiliges, unspektakuläres und viel zu langes Drumsolo bietet - nee das machen sogar Coverbands in unserer Gegend amüsanter. Außerdem bin ich dafür, dass Schlagzeugsolos die länger als eine Minute dauern nur noch von Mike TERRANA oder Neil Peart (RUSH) gespielt werden dürften, alles andere kann man sich wirklich schenken. Das Gitarrensolo von Matze Jabs bei "Six String Sting" ist da schon etwas unterhaltsamer, viel kürzer und er zeigt dabei wie schnell er seine flinken Finger über die Griffbretter schicken kann. Bei einem meiner Favorites, dem rein instrumentalen "Coast To Coast" sind insgesamt fünf Gitarristen zu Gange, sogar Meine darf mal etwas "mitposen" und trotzdem kommt der Song hammermäßig rüber.

Insgesamt werden 26 Songs auf der DVD dargeboten. Der Sound ist solide, er klingt ziemlich naturbelassen, manche Verspieler sind deutlich zuhören, auch die manchmal etwas schiefen Backings wurden nicht kaschiert - dies macht die Band um so authentischer. Als Zuschauer fühlt man sich gut mitten im Geschehen, auch auf der Couch reißen die SCORPIONS einen mit. Man kann ansonsten zwischen PCM Stereo und Dolby Digital 5.1 auswählen. Die Kameraführung ist manchmal etwas leicht hektisch, manche Nahaufnahmen etwas verwackelt aber dafür sind die Kamerafahrten über die Zuschauer und die Bühne um so gelungener. Die Lightshow bzw. die Ausleuchtung während des Gigs sind dafür leider eher durchschnittlich, bei der aufgefahrenen Menge und der Größe hätte es ruhig noch fetter sein können. Weiteres Bonusmaterial, hier hätte doch mal bei diesen Gästen besonders der Backstagebereich interessiert, gibt’s leider nicht auf dieser DVD.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte bietet "A Night To Remember - A Journey Through Time” gelungen Unterhaltung im oberen Bereich und zeigt, dass der (Unter) Titel nicht übertrieben sondern absolut passend ist.



Setlist:

01 - Coming Home

02 - Bad Boys Running Wild

03 - The Zoo

04 - Loving You Sunday Morning

05 - Make It Real

06 - Pictured Life (mit Uli Jon Roth)

07 - Speedy’s Coming (mit Uli Jon Roth)

08 - We’ll Burn The Sky (mit Uli Jon Roth)

09 - Love ‘em Or Leave ‘em

10 - Don’t Believe Her

11 - Tease Me Please Me

12 - Coast To Coast (mit Michael Schenker)

13 - Holiday (mit Michael Schenker)

14 - Lovedrive (mit Michael Schenker)

15 - Another Piece Of Meat (mit Michael Schenker)

16 - Kottak Attack

17 - Blackout (mit Herman Rarebell)

18 - No One Like You (mit Herman Rarebell)

19 - Six String Sing

20 - Big City Nights

21 - Can’t Get Enough

22 - Still Loving You (mit Uli Jon Roth und Michael Schenker)

23 - In Trance (mit Uli Jon Roth und Michael Schenker)

24 - Bolero (mit Uli Jon Roth, Herman Rarebell und Michael Schenker)

25 - Ready To Sting

26 - Rock You Like A Hurricane






Live At Wacken Open Air 2006


Cover - Live At Wacken Open Air 2006 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 138:15 ()
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Sinister Mind

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Mensch, JADED HEART sind auf ihrem neuen Album "Sinister Mind" ja fast nicht mehr wieder zuerkennen! Die Jungs hauen einem dabei dermaßen überzeugend einen klasse abgehenden Hardrock um die Ohren, dass jedem Fan und Liebhaber von GOTTHARD, BONFIRE & Co. wahrlich das Herz aufgehen müsste. Und ja tatsächlich, keine einzige (!) Ballade ist auf den knapp 60 Minuten Spielzeit zu finden, wer hätte dies
noch vor ein paar Jahren zu seeligen Michael Bormann Zeiten am Mikro gedacht, damals war es ja fast umgekehrt. Die Band schipperte im gediegenen, aber mir persönlich doch etwas zu seicht-cheesigen Melodic Rock/AOR Fahrwasser dahin und verlor auch laut eigenem Bekunden zunehmend das "Klientel", das man eigentlich bedienen wollte. Die Zeiten änderten sich zum Glück wieder und mit dem neuen schwedischen Sänger Johan Fahlberg kam bereits mit dem von Kollegen Heavy hochgelobten Vorgänger eine stilistische Neuausrichtung. "Helluva Time" (2005) war dabei schon so etwas wie ein Übergangsalbum, man mußte sich erstmal finden und dies gelang auch recht überzeugend. Aber diese aktuelle Scheibe schlägt alles bisher dagewesen noch mal um eine ganz Kante: Starkes Songwriting, ein fetter Sound, gelungene Riffs in Serie, schöne virtuose Soli, gelungene Hooklines ohne Ende und alles zusammen mit ordentlich Dampf im Kessel. Ja, sogar vermeintliche Durchschnittssongs ("Always On My Mind") sind hier trotzdem irgendwie mindestens noch mit gut zu bewerten, da das Niveau einfach sehr hoch ist. Viel besser kann man etwas härter interpretierbaren Hardrock, wohl (fast) nicht machen. Das solche erfahrenen Größen wie Michael Voss (MAD MAX), Chris Lausmann (ex-BONFIRE) sowie Dennis Ward an der Produktion beteiligt waren, läßt dann sowieso keine Zweifel mehr an der Qualität des Silberlings aufkommen. Kompliment meine Herren, da müssen sich alle bekannten Genrekollegen erstmal mächtig strecken, um diesen Angriff abzuwehren. Die Zeiten gediegener Hardrockkost scheine vorbei, die Jungs lassen dem Zuhörer kaum Zeit zum verschnaufen. Songs wie die Tempokracher "Hero", "Justice Is Deserved" oder "Heavenly Devotion' sind einfach klasse gemacht, "See The Light" mit einem fast schon heavymäßigem Flair oder auch der wuchtige 6-minuten Schlusskracher "Crush That Fear" haben ebenfalls dieses gewisse Etwas, klingen frisch und unverbraucht, was nicht vielen Kapellen in diesem Genre zuletzt so gelang. Auch wenn es für manchen Fan seit den Anfangstagen der Band fast nicht zu glauben ist - JADED HEART klingen in dieser Besetzung so gut, kompakt und mitreißend wie noch nie in den 15 Jahren seit dem Bestehen. Das hochklassige Material dieses Album ist ähnlich stark wie mein bisheriger Favorit von den Jungs "IV" ausgefallen, es paßt einfach alles und sollte auch live sehr gut funktionieren. In dieser Verfassung ist zukünftig von dem deutsch/schwedischen Package noch einiges zu erwarten!

Sinister Mind


Cover - Sinister Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:57 ()
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Alive & Rockin'

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Ich gehörte vor dem Ansehen dieser neuen DVD "Alive & Rockin´" von FOREIGNER ganz klar zu den Lou Gramm Leadsänger Verfechtern und konnte mir diese Band nicht ohne dessen charismatisches Organ vorstellen! Aber ich muß jetzt öffentlich Abbitte leisten, denn was sein Nachfolger Kelly Hansen hier abliefert, ist aller erste Sahne, der Junge läßt Gramm schlicht vergessen - er klingt dabei stimmlich fast genauso mit seinem vielschichtigen Timbre und vor allem mit sehr viel Power im Ausdruck. Ende der 70’er, Anfang der 80er waren FOREIGNER eine der größten und erfolgreichsten (70 Millionen vertickte Alben!) Stadionrockbands der Welt, danach folgten lange Zeiten (auch aufgrund von Krankheiten) der Zurückgezogenheit ehe man in den letzen Jahre wieder zu touren begann. Derzeit ist man ebenfalls wieder auf Europatour und wenn die Jungs nur annähernd so gut drauf sind wie bei diesem mitgeschnittenen Gig des Auftritts vom "Bang Your Head!!!" Festival 2006 dann sollte man jedem nur raten hinzugehen, um sich eine klasse Band anzuschauen.
Der Titel spricht es aus "Alive & Rockin´" zeigt eine unheimlich tighte Formation, die ihre Hits nicht nur einfach so runter zockt sondern mit zahlreichen Instrumentalen oder auch gesanglichen Schmankerln (die Backings sind weltklasse) aufwertet und den typischen Foreigner Sound rüberbringt verbunden mit einer sehr rockigen Note. Leider ist das Balinger Konzert nur rund 65 Minuten (9 Tracks) lang aber mehr geht bei Festivals halt meistens nicht. Zum Ausgleich ist dieser DVD die schon mal veröffentlichte Live CD eines kompletten Konzerts (75 Min.) aus 2005 in Las Vegas nochmal beigelegt worden. Die DVD ist optisch gelungen umgesetzt, das Bild kommt klar ohne Verzerrungen rüber, die Schnitte sind nicht übertrieben hektisch gemacht, man behält als Zuseher stets die Übersicht und auf weitere technische Gimmicks wurde dankenswerterweise verzichtet. Der Sound bei dieser imposanten Kulisse ist glasklar sowie transparent gehalten, die Bühnenshow ist zwar nix besonderes aber ebenfalls solide, hier wird halt großen Wert auf die Musik gelegt, die Gruppe ist absolut super aufeinander eingespielt. Bandleader/Gitarrist Mick Jones (einziges noch vertretenes Ur-Mitglied) hat sich da aber auch eine Superkapelle zusammengestellt mit Drummer Jason Bonham (Sohn der LED ZEPPELIN Legende), Bassist Jeff Pilson (ex-DOKKEN), Rhythmusgitarrist Tom Gimbel (u.a. Tourmusiker von AEROSMITH) spielt neben einem flöten auch noch ein megastarkes Saxophonsolo sowie Keyboarder Jeff Jacobs (u.a. Billy Joel) - alle zusammen sind live ein Macht. Es gibt viele klasse Einlagen u.a. das Solo bei "Starrider" oder der endgeile Anfang von "Urgent" und Kracher wie "Head Games", "Cold As Ice" sowie das miteinanderverwobene "Juke Box Hero/Whole Lotta Love" - Foreigner lassen (fast) keine Wünsche offen. Die CD-Ausgabe hat dann insgesamt 12 Titel zu bieten hier ist dann natürlich fast alles dabei, was das Herz begehrt "Dirty White Boy", "Blue Morning", "that was Yesterday” und natürlich auch die Megaballade "I Want to Know What Love Is”. Ansonsten gibt’s noch ein paar Interviews (leider allesamt ohne Untertitel) sowie ein paar Liveimpressionen "Foreigner TV", ist ganz nett gemacht. Ansonsten beide Daumen hoch für diese DVD, die eine Band in Bestform zeigt und somit auch heute noch ihre Daseinsberechtigung eindrucksvoll unterstreicht. Derzeit arbeitet man sogar an ganz neuem Material, die Fans inklusive mir werden gespannt darauf warten. Dieses DVD sowie Live CD Package "Alive & Rockin´" ist ansonsten für recht faires Geld zu haben und natürlich nicht nur deshalb sondern aufgrund der beschriebenen musikalischen Qualität eine lohnenswerte Sache.

Alive & Rockin'


Cover - Alive & Rockin' Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 64:35 ()
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Metalapolis Part 1

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Zunächstmal muß hier , nur um Irritationen vorzubeugen, erwähnt werden, dass der Protagonist dieser Scheibe der Sänger Francis Soto mit dem weitläufiger bekannteren JEFF SCOTT SOTO (u.a TALISMAN, ex-JOURNEY, AXEL RUDI PELL, Yngwie J. MALMSTEEN) trotz ähnlichen Namens weder verwandtschaftlich noch stilistisch im engeren Sinne etwas zu tun hat. Francis ist ansonsten allerdings auch kein reiner Anfänge mehr und hat bereits u.a. mit bekannten Formationen wie SUBWAY oder WICKED SENSATION vielseitige Erfahrungen, insbesondere auf dem Livesektor sammeln können. Jetzt hat er also ein eigenes Projekt mit dem Album "Metalapolis - Part 1" am Start. In dieser Band hat er neben einer festen 4-Mann Stammcombo Andy Gaube (G), Markus Metzger (K), Zaimn (B) und Kersten Noczinski (D) u.a. noch Jonas Hornqvist (G, TREASURE LAND), Bernd Heining (D, SAIDIAN), Anke Sobek (B, NIKKI PUPPET), Lars Ratz (B, METALIUM) oder Vesa Nupponen (G, EXCALION) mit ins Boot geholt. Eines jedoch gleich vorweg - diese vielen Köche verderben hier schon etwas den "Brei", denn die vielen unterschiedlichen Sounds klingen mitunter doch recht chaotisch und oftmals zu stark zusammengewürfelt. Der löbliche Anspruch auf Metalapolis, über na ja sagen wir lieber mal viele statt alle musikalischen Grenzen gehen zu wollen, geht (leider)nur teilweise auf. Man merkt zwar schon, dass sich hier jemand viel Gedanken in Punkto Abwechslung gemacht hat aber die Umsetzung geht manchmal schon arg daneben, vieles wirkt nur halbfertig und daher fehlt insbesondere beim Songwriting so manchmal der letzte Schliff. Wie gesagt, Soto möchte traditionellen Hard Rock über Alternative bis Gothic sowie Pop-Rock Einflüsse vermischen, vor allem letztere beide Genres sind für mich aber nirgends zu hören. O.k. der Schlusstrack des Albums "Old Photographs, ein an sich gar net so schlechter Titel, wird aber durch ein plumpes "plastic" Programming mit R’n"B-mäßigen Beats ziemlich verhunzt, schade. Die Gitarren klingen vielfach ziemlich roh mit durchaus aggressiven Riffs, meistens auf modern runtergestimmt getrimmt, passen aber zum dem meist als Shouter agierenden Sänger, der aber seine stets melodische Vibes recht kraftvoll mal im klassischen Hard Rock Stil dann auch wieder recht gefühlvoll gehalten, einsetzt. Die mitunter etwas zu überdreht eingesetzte Kopfstimme sollte er lieber lassen. Der Einsteig mit dem schön abgehenden "The Hollow" sowie dem soliden "Reflection" ist durchaus gelungen, der mit großem Abstand beste Song ist aber ganz klar "The Letter" eine Art Alternative meets Powermetal Melange mit geilen Refrain. Manchmal hat man dann den Eindruck, es soll auf "Metalapolis - Part 1" mit so manchen leicht progressiv angehauchten Parts auch diese Käuferschicht angesprochen werden aber insgesamt wirkt das solide Spiel der Band doch viel stärker erdig groovend als technisch ausgefeilt. Die Halbballade "Wasting My Time" mit ihren schönen Akustikgitarren sowie einer schönen atmosphärischen Note ist nicht schlecht auch wenn diese popigen VAN HALEN Keyboards etwas gewöhnungsbedürftig sind. Der absolute Tiefpunkt des Albums stellt das gräusliche "Ghost Of Rock & Roll" dar, ein Song im 80’er Jahre Sleaze Party Metal Stil gehalten - nur dass funktioniert absolut nicht und wirkt total aufgesetzt. Der Rest ist schell erzählt, das epische "Don´t Close Your Eyes" kommt einiermaßen solide daher, "Confessions" klingt mir etwas zu beliebig und der Chorus ist nur wenig mitreißend. Die Produktion leidet unter ähnlichen Schwankungen wie das Liedgut selsbt, da wäre mit etwas mehr professioneller Hilfe, durchaus noch mehr drin gewesen. Dieses Fazit kann für die gesamte "Metalapolis"-Scheibe geltend gemacht werden, viel Licht aber auch einiges an Schatten und den Eindruck, dass für diese talentierten Musiker hier schon noch etwas Luft nach oben ist. Die üppige blaue Lady auf dem Cover kann dagegen die Höchstpunktzahl einfahren, da sind kaum noch Steigerungen möglich.

Metalapolis Part 1


Cover - Metalapolis Part 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:30 ()
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Born Again DVD: Delvis Video Diaries

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Wer braucht denn bitteschön solche *gähn* Langweiler DVD’s wie "Born Again DVD: Delvis Video Diaries" von den ehemaligen Ami Poserkönigen WARRANT? Selbst die größten Nostalgiker werden hier eher enttäuscht sein, insbesondere deshalb da (leider) keinerlei Aufnahmen aus den glorreichen Endachtziger Zeiten der Jungs zu sehen sind, hiervon zeugen lediglich ein paar Fotos. Stattdessen wurden die kompletten Songs des 2006er Comebackwerkes "Born Again" einfach mit ein paar recht dürftigen Videos "hinterlegt". Ehrlich, wenn wenigstens als Zugabe einer der Hits aus dem soliden "Cherry Pie" Album von 1990 vertreten gewesen wäre, hätte diese DVD gerade noch ihre Daseinsberechtigung gehabt aber so? Gräusliche Videos teils mit uralten Schneidetechniken, aufgenommen auf einer armseeligen Studiobühne manchmal mit Bühnenliveszenen aber nicht mit richtigen Audio-Liveaufnahmen ergänzt, und dann alles auch noch herrlich mit gestelztem Playback präsentiert - man wendet sich ab mit Kopfschütteln. Im engeren Sinne handelt es sich nichtmal um "richtige" Videoclips sondern um eine Art Bühnenshow in einem Studio mit wenigen, spärlichen Lichttraversen sowie Minimalschlagzeug aufgenommen. Hinterher durfte sich ein Nachwuchsregisseur austoben ein paar optische Filter hier einfügen, ein paar Einblendungen da (die manchmal sogar nichts mit den Songs zu tun haben), konfus-wirre Effekte ohne Ende und dann immer mal wieder Foto- und Filmeinspielungen, es wirkt vieles stark improvisiert und chaotisch. Selbst der anscheinend auf Teufel komm raus witzig sein wollende Kurzfilm "Mini Monster" mit Szenen aus dem täglichen Tourleben sowie auf dem Golfplatz und der akustische Running Gag mit zigfachen "Bullshit" Wiederholungen will auch nicht so recht zünden. Hat man alles schon viel besser gesehen, sorry, erweckt den Eindruck einer abgehalfteter B-Klasse Band. Auch "In The Studio" mit WARRANT bei den Aufnahmen für die CD lockt niemand mehr hinterm Ofen vor. Genauso wie die obligatorische aber recht überflüssige Fotoshow. Bei den Videos verzichtet die Band dann zumindestens auf die ganz engen Spandexhöschen der Vergangenheit und nimmt deutlich weniger Harrspray aber auch diverse Klamottenwechsel machen die Sache nicht unterhaltsamer. Außerdem gefiel mir Ursprungssänger Jani Lane optisch aber vor allem gesangstechnisch um einiges besser als der jetzt singende Jaime St. James (ex-BLACK’n’BLUE, KEEL). Die Truppe von damals ist dabei überwiegend wohl wieder zusammen, die Jungs geben auch posermäßig wirklich alles - allein es wirkt oftmals verkrampft sowie stellenweise so richtig unecht und keinesfalls irgendwie lustig oder mit irgendeinem seeligen Retrogefühl. Nee, diese DVD hätten sie mal lieber bleiben lassen, auch weil das Songmaterial recht dünne ausgefallen ist und allenfalls noch Durchschnitt darstellt. Neben "Dirty Jack" (cooles Solo), überzeugen lediglich "Hell, Ca", "Rollercoater" (der Song hat was von Diamond Dave) sowie das schmissige "Roxy" ansonsten fehlt es mir bei den restlichen 8 Tracks einfach an griffigen Refrains bzw. den typischen Killerkooks. Da gibt es heutzutage einige bessere Combos die Hardrock neu definieren, authentisch und nicht nach miefigen 80’ern klingen wie WARRANT hier. Mir hat diese Band schon damals, als man in den USA mit mehr oder weniger zwei soliden Alben Millionen von Platten verkaufte, nicht so besonders dolle gefallen. Da gab es wesentlich stärkere Acts wie MÖTLEY CRÜE, POISON oder auch CINDERELLA, die außerdem deutlich mehr Substanz und bessere Alben zu bieten hatten! Wer also mal wieder richtig in die guten 80er Jahre Hairspray-Metal Zeiten eintauchen möchte, sollte sich leiber die aktuelle EUROPE Live-DVD besorgen, diese Scheibe "Born Again DVD: Delvis Video Diaries" muß man sich wirklich nicht antun.

Born Again DVD: Delvis Video Diaries


Cover - Born Again DVD: Delvis Video Diaries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 96:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blood On The Highway

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Die Idee hinter dieser CD ist eigentlich vielversprechend, der Titel "Blood On The Highway” dafür eher nicht, da er viel zu pathetisch und aufgetragen daherkommt... naja. Aber ansonsten hat hier Ken HENSLEY in einer Art Konzepthandlung sein wildes Leben in den 70er Jahren als Rockstar festgehalten. Wer den Mann nicht kennen sollte: Er war mal bis 1980 Gitarrist, Sänger und Keyboarder bei URIAH HEEP (von denen stammen u.a. Klassiker wie "Lady In Black", "Easy Livin’"), seitdem ist er als Solokünstler mehr oder weniger erfolgreich, ohne aber an die großen Zeiten mit seiner heute noch aktiven Ursprungsband anknüpfen zu können. Alle Höhen und Tiefen, rauschende Konzertnächte, schwierige Phasen - hier wird alles quasi mehr oder weniger komplett autobiographisch mit dem Schwerpunkt siebziger Jahre nacherzählt. Die musikalische Umsetzung ist für meinen Geschmack aber insgesamt nur bedingt gelungen, unter anderem ist die Produktion viel zu flach geraten, da fehlt es deutlich an Pepp sowie Frische, gerade für Rock aus dieser Zeit. Aber auch beim Songwriting sind einige Hänger zu verzeichnen, bei insgesamt eigentlich nur 11 Tracks (3 gesprochene bzw. nur kurz angesungene Sekundenparts fallen nämlich weg). Dann drei Balladen, die auch noch sehr unpassend alle gegen Ende platziert, sind absolut zuviel. Vor allem wenn sie dann so dürftig daherkommen, insbesondere das triefende "There Comes A Time", auch noch mit Saxophonsolo in Komplettausfall darstellt, "I Did It All" mit hohem Kitschfaktor geht auch nur bedingt noch so durch. Einzig "The Last Dance", ein üppiges 8-Minuten Bombastepos, hat Klasse und ist einer der besten Tracks des Albums. An den zahlreichen Gastsängern liegt es im Übrigen nicht, dass manchen Songs einfach das gewisse Etwas fehlt, denn John Lawton, Überallmitsinger Jorn Lande, Glenn Hughes sowie Eve Gallagher, eine Mischung aus CHER und Tina TURNER (der von ihr gesungene Titel braucht viel zu lange bis er auf Touren kommt) - sie geben schon alle ihr Bestes und holen das bestmögliche aus den Songs heraus. Auch Hensley selbst ist kein so übler Sänger. Die beiden ersten Songs "Just The Beginning" und "We’re On Our Way" sind solider Hardrock mit AOR Touch und können schon gefallen. Der Titeltrack ist dann, trotz Lande am Mikro, einfach zu brav, zündet nicht und wirkt viel zu behäbig und der altbackene Refrain al la TV-Seriemusik von "Colt Sievers" - nee, passt einfach nicht. Dann folgt der mit Abstand beste Titel des Albums "You’ve Got It", eine schnelle Abgehnummer mit schönen Hammonds und klasse Refrain, ja davon müsste mehr zu finden sein. Das kraftvolle "It Won’t Last" hat dann einen leichten WHITESNAKE Charakter (wobei das Gitarrensolo leider dürftig ausgefallen ist), trotzdem ist der Song eines der besseren Stücke. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man aus "Blood On The Highway" noch mehr hätte herausholen können, ein paar schnellere Songs (die den wilderen Zeitgeist besser repräsentiert hätten), dafür nicht zuviel Balladeskes, sowie etwas mehr Durchschlagskraft beim Songwriting - dann wäre dies vielleicht ein gutes bis sehr gutes Album geworden. So wird hier aber leider nur gehobener Durchschnitt geboten.

Blood On The Highway


Cover - Blood On The Highway Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Domino Effect

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Neues Futter von der Schweizer Hardrockinstitution GOTTHARD. Diesmal präsentieren uns die Jungs mit ihrem neunten Studiooutput einen "Domino Effect" der besonderen Güteklasse, nämlich 14 starke Tracks ohne jeden Ausfall. Nachdem die Band mit dem letzten gelungenen Album "Lipservice" endlich wieder die Kurve zu mehr rockenden Songs ohne diese klebrige AOR-Anleihen vergangener Jahre bekommen hatte, wurde dieser Weg nun erfreulicherweise sehr konsequent fortgesetzt. Das etwas lieblose Cover lassen wir mal großzügig außen vor, aber ansonsten ist für meinen Geschmack die aktuelle Scheibe sogar noch einen Tick besser und fetter ausgefallen als der Vorgänger. Die Gitarren braten ordentlicher mit für Hardrockverhältnisse richtig viel Dynamik und Biss, die druckvolle Produktion ist ebenfalls satt und schon mit den beiden klasse Einstiegsnummern "Master Of Illusion" bzw. "Gone To Far" macht die Truppe ordentlich Tempo, gibt kräftig Gas und haut einem Killerhooks in Serie um die Ohren. Die Röhre von Steve Lee gehört nach wie vor zu den Hammerstimmen des Genres und braucht internationale Vergleiche mit hochdekorierten Frontmännern nicht zu scheuen. Er zeigt eine klasse Vorstellung, ganz egal ob schnelle Kracher oder gefühlvoll-getragene Balladen, dieser Junge hat einen unheimlichen Drive und klingt dabei stets easy locker und unverkrampft. GOTTHARD sind in ihrer langen Vergangenheit (gegründet bereits 1992) immer wieder mal als wahre Spezialisten für die kuschelige Sachen in Erscheinung getreten, auch diesmal sind drei, vier starke Balladen vertreten. Und wenn sie dann so kraftvoll und unpatentiös daherkommen, warum denn nicht. Schmalzig kitschige Tracks in typischer Ami-Manier sind hier jedenfalls absolute Fehlanzeige - herausragend für mich das endgeile "Letter To A Friend" mit einem klasse Solo im Mittelteil oder das aufwühlende "Falling". Die Mischung zwischen schnelleren (mal aufwendig dann wieder schnörkellos arrangiert) sowie Gänsehautnummern passt hier einfach zusammen und so schaffen GOTTHARD in bester Spiellaune den musikalischen Kreis zu den ersten drei absoluten Topalben der Bandkarriere zu schließen. Ebenfalls noch ein Höhepunkt die groovige Hymne "The Oscar Goes To ..." mit klasse Keyboardpassagen und überhaupt sind die dezent eingesetzten Tasteneinlagen diesmal besonders gelungen ausgefallen. Auf diesen knapp 55 Minuten wird von GOTTHARD sehr unterhaltsam die hohe Kunst des Hardrocks mit garantiertem Spaßfaktor zelebriert, so dass "Domino Effect" auf alle Fälle blind auf den Einkaufszettel der Genrehörerschaft notiert werden sollte .

Domino Effect


Cover - Domino Effect Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Timetropia

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Es steht wieder einmal ein neues Werk von KINGCROW zu Besprechung an - "Timetropia" nennt es sich diesmal und, wie könnte es auch anderst bei den glühenden QUEENSNRYCHE Verehren sein, erneut hat man sich ein passendes Konzeptwerk ausgedacht. Diesmal geht es um Dirk, der nach einem schweren Autounfall ins Koma fällt, nach 5 Jahren erst wieder erwacht und dann nicht mehr so recht zwischen Illusion und Realität zu unterscheiden vermag. Nun ja, ähnliche Geschichten gab es zwar schon mehrfach (u.a. beim letzen genialen AYREON-Album) aber diese sympathischen Italiener verpacken ihre Story mit wirklich überzeugender Musik und bewegen sich auf "Timetropia" deutlich weg vom etwas kühl-spröden 80er Jahre Progmetal hin zu deutlich "wärmen" fast schon eher Hardrock betonen Songs. Trotzdem, dass der im Text der Story vorkommende Autounfall auf dem Highway 2112 (eine Art Hommage an die Proggötter von RUSH) spielt sind KINGCROW stilistisch um Längen vom Sound der Kanadier entfern. Ist ja auch nicht schlimm, denn das Ergebnis auf diesem Album kann sich wirklich hören lassen, vor allem hat die Band einen absolut eigenen Charakter gefunden, klingt variantenreich ohne zu viele komplizierte Arrangements mit einzubauen und hat hier ganz klar dass bisher beste Werk ihres Bestehens abgeliefert. Dies haben wohl Lucretia Records ähnlich gesehen und den Jungs den längst verdienten Deal beschert. Ein schickes Digipack sorgt auch optisch für Zuspruch, die Produktion ist ebenfalls gut gemacht, vor allem der knackige Schlagzeugsound gefällt mir besonders. Sänger Mauro besitzt ein recht charismatisches Organ, überzeugt bei den gelungen Melodiebögen und auch die gelungenen und mehrfach eingestzten Chorarrangements passen. Es gibt insgesamt zwar recht viele instrumentelle Teile, trotzdem finden KINGCROW einen überzeugenden Mix aus progressiv-verschachtelten Tracks mit markanten Riffs wie bei "Turn Of Events In A Drawer'" um dann etwas überraschend etwas völlig anderes aus dem Hut zu zaubern, denn dass fast schon fröhliche "Merry-Go-Round (Chemical Ecstasy)" mit diesen Chören, Handclaps sowie Pianostakkatos klingt genretechnisch wie eine Kreuzung aus NWOBHM meets AOR. Und dann wieder solche klasse fett und treibend daherkommende Instrumentalkracher wie "Fading Out Part I" oder such "Fractured", die trotz vieler Rhythmen und Breaks stets griffig und eingängig bleiben. Dass etwas langsam versponnend beginnende "Home" mit seiner unerwartenden Wende ins sleazige ist auch so ein Beispiel der Komponierkunst der Italiener.

Auf "Timetropia" zeigen sich KINGCROW insgesamt als Band gereift, technisch stark ohne es am nötigen Gefühl für gute Melodien fehlen zu lassen, die Musik versprüht eine positive Atmosphäre - der Nachweis für höhere internationale Weihen ist bei dieser Qualität locker geschafft.

Timetropia


Cover - Timetropia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Planet Alliance

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Vielleicht ein etwas treffender Name für diese Geschichte hier wäre eigentlich "The Swedish Connection" gewesen statt des mir doch etwas zu großspurig mit PLANET ALLIANCE umschriebenen Projekts, denn hier haben sich ziemlich viele fähige Köpfe des "Who is Who" bekannter schwedischer Bands zusammengetan, um ihr selbstbetitelte Debüt zu veröffentlichen. Über den tieferen Sinn oder Unsinn bzw. ob solche anorganischen Zusammenschlüsse überhaupt irgendwelche Berechtigungen haben, angesichts der wahren Flut in den letzten Jahren, will ich mich hier jetzt nicht nochmal weiter auslassen. Auch diese Musiker hier dürften wohl nie alle gemeinsam in einem Proberaum gewesen sein oder die elf Tracks jemals live präsentieren aber was da von dem Autorenquartett Mike Andersson (Vocals, Keys/CLOUDSCAPE, Überalldabeisein-Multitalent Magnus Karlsson (Guitars/Keys/LAST TRIBE) sowie Bob Daisley (Bass/ex-GARY MOORE) sowie Janne Stark (Guitar/OVERDRIVRE) an Songs zusammengebastelt wurde kann sich wirklich absolut hören lassen. PLANET ALLIANCE haben eine richtig unterhaltsame Mischung aus melodischem Heavy Metal sowie Hardrock aufgenommen, die zu keiner Zeit irgendwelche Längen oder gar verstaubte Momente in sich birgt. Klar, die Band erfindet diese Art von Musik nicht neu haut aber unheimlich positiv rein, bringt viel frischen Wind durch ultrafette Gitarrenriffs, wunderbaren endlich mal wieder längeren Solis, untermalt von bombastischen Chören und dieser unglaublich starken Rockröhre von Mike Andersson. So überzeugend habe ich ihn bei seinen bisherigen Stationen noch nie gehört, er singt wie ein junger COVERALE ("Remember me" der Song hat auch einen leichten JOURNEY Touch) mit einer unglaublichen Power, mitreißend und auch mal einfühlsam, wenn es verlangt wird. Er gehört somit gemeinsam u.a. mit Jorn LANDE derzeit zu den besten Vocalisten der Szene. Die Keyboards mögen dem ein oder anderen vielleicht manchmal zu stark aufgesetzt sein, aber sie passen mit ihren vielen Variationen durchaus zum Rest der dadurch oftmals opulent ausgeschmückten Tracks. Aber die Jungs verstehen etwas von ihrem Handwerk, trotz oftmals ähnlich aufgebauter Strukturen beim Songwriting, es gibt auch noch genügend Details oder gar richtig verspielte Parts, die einem erst bei mehrfachen Durchläufen so richtig bewusst werden, etwas was bei dieser Art von Musik nicht gerade so selbstverständlich ist. Dabei sind richtige Knallerhits in Serie dabei wie z.B. dass treibende "A Taste Of Paradise” oder die fantastische Doubelbasshymne "Calling my Name". Bei "The Quickening" fühlt man sich an die guten 80er erinnert aber ohne zuviel Plüsch. Insgesamt geben die Jungs aber am liebsten Vollgass und reißen den Konsumenten zwangläufig mit und weg von irgendwelchen Überlegungen, wo man dies so ähnlich eeventuell schonmal gehört hat. Insbesondere die fulminante Gitarrenarbeit ist wirklich der Hammer. Daher keine Frage - PLANET ALLIANCE haben es drauf, sind unheimlich tight kommen absolut ohne den oftmals zu betonten Egostempel so vieler Allstar Projekte der letzten Zeit aus und haben mit ihrem solidem Handwerk auf höchstem Niveau einer besten Platten des Genres in diesem Jahr veröffentlicht. Für die Kategorisierung unter "Ferner liefen .." ist diese CD eindeutig zu gut!

Planet Alliance


Cover - Planet Alliance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Double X

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Meinen Respekt an BONFIRE - auf so ein klasse Album haben wohl selbst die Hardliner Fans (zwar immer gehofft) aber letztlich nicht mehr wirklich von der Ingoldstädter Hardrockinstitution erwartet! Die neue Scheibe "Double X" rockt dermaßen gnadenlos gut aus den Boxen, dass man die Scheibe ohne Zweifel zum Besten zählen muß, was die Jungs seit 1986 herausgebracht haben. Nachdem doch von vielen Kritikern eher skeptisch beurteilten "Free", dass für BONFIRE Verhältnisse mit einem ungewöhnlichen Sound aufwartete sowie relativ experimentierfreudig ausgefallen war (für meinen Geschmack war diese CD kein übles sondern ein durchaus solides Werk mit einigen sehr guten Songs!) geht es jetzt wieder deutlich stärker Back to the Roots d.h. der Fünfer steht wieder für zeitlos guten Hard/Melodic Rock. Mit einer sehr zeitgemäßen knackigen Produktion von Gitarrist Chris "Yps" Limburg, richtig straight bratenden, schnellen Gitarren sowie den gewohnt griffigen Melodien ohne einen richtigen Ausfall (die kritische "Rap is Crap"-Nummer ist dabei bei weitem nicht so schlecht wie von manchen Schreiberlingen gesehen) wandelt man hier traumhaft sicher auf dem schmalen Grat zwischen oldschool geprägter 80er Jahre Mucke sowie moderner Rockmusik mit hohem Spaßfaktor. Selbst vor Klassikern wie "Fireworks" oder "Point Blank" aus den glorreichen Anfangstagen muß sich "Double X" nicht verstecken, sondern man liegt hier auf einer Augenhöhe. Das Songschreiberduo Lessmann/Ziller hat dabei alle Register gezogen und tatsächlich ein von vorne bis hinten gut abgehende Album hervorgezaubert. Sofot bei dem klasse Opener "Day 911" geht es so richtig mit fetten Riffs fast schon Powermetal like zur Sache. Und es geht fröhlich weiter so mit hochwertigen Songs, den eher simplen Rockstandart "But Still We Rock" lassen wir mal außen vor aber auch bei Krachern wie "So What" oder "Right Things Right" hier wird ordentlich Gas gegeben, Sänger Claus Lessman scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein - er intoniert gekonnt wie zu besten Zeiten natürlich auch bei den typischen Balladen, die diesmal absolut überzeugend ohne Kitsch daherkommen u.a. "Hard To Say" oder "Wings To Fly". Die Mischung stimmt dabei, es gibt viele gelungene Midtemporocker "What’s On Your Mind", "Notion Of Love" oder "Cry For Help" alles Ohrwürmer vom Feinsten. Mit der abwechslungsreichen Halbballade "Blink Of An Eye" (in einer regulären & extended Version) gelingt es BONFIRE in knappen 6 Minuten eine außergewöhnlich atmosphärisch dichte Komposition mit schönem Spannungsbogen abzuliefern und wenn dann gegen Ende nach einem kleinen Break nochmal richtig toll mit fetzigen Gitarren Gas gegeben wird, da lacht das Herz eines jeden Hardrockfans. Der Song wird zukünftig ganz sicher zu einem Klassiker auf der Setlist werden.

BONFIRE haben auf ihre, sorry "alten" Tage also tatsächlich nochmal voll zurückgeschlagen, und mit ihrem 10´ten Studioalbum passend zum 20-jährigen Jubiläum ganz klar ein "Überwerk" eingespielt. Damit hat man sich wieder erfolgreich zurück an die Spitze der Toprockbands des Genres katapultiert. Die Bayern befinden sich jetzt auf einem hohen Niveau mit Bands wie PINK CREAM 69, den zuletzt wiedererstarkten GOTTHARD oder auch SHAKRA - ganz starke CD.


Double X


Cover - Double X Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:3 ()
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