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Herman's Scorpions Songs

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Mir klingen immer noch die vielen begeisternden Herman, Herman-Rufe vom Aschaffenburger Konzert während MICHAEL SCHENKER TEMPLE OF ROCK-Tour im Ohr. Die Fans feierten damals im November eine klasse Band aber auch insbesondere ex-SCORPIONS Drummer HERMAN RAREBELL kräftig – und dies völlig zu Recht, war ein tolles Konzert im Collos-Saal. Hierbei wurden natürlich auch einige alte SCORPIONS-Gassenhauer live präsentiert ähnlich wie auf dieser hier vorliegende Scheibe unter der Flagge HERMAN RAREBELL & FRIENDS mit „Herman's Skorpions Songs“. „Herman, ze German“ hat hier mit eine ganze Reihe hochkarätiger Rocksänger zusammengetrommtelt und sich an seiner Vergangenheit ausgetobt. 13 Songs aus seiner Zugehörigkeitsphase bei den Hannoveranern (1977 bis 1996) wurden „neu“ aufgenommen sowie eine ganz neue Single eingespielt. Von der der Songauswahl her kann man nicht viel meckern, die geht in Ordnung aber auch ohne allzu große Überraschungen. Es wurden dabei nur Tracks genommen, bei denen er als Co-Songwriter und vor allem als Texter mitgewirkt hat. Die Songs stammen überwiegend den Werken “Lovedrive“ (1979), “Animal Magnetism“ (1980), “Blackout“ (1982), “Love at First Sting“ (1984) und “Savage Amusement“ (1988). 
Die Frage nach dem warum eines solchen Coveralbums, muß er sich natürlich schon gefallen, vor allem da die Songs musikalisch größtenteils nicht so stark verändert wurden, als dass es für die Altfans so richtig interessant werden könnte,. Die jüngeren Genrationen Rock-und Metalhörer dürften sowieso eher nicht so im Focus gestanden haben. Wahrscheinlich wollte er halt in der glorreichen Vergangenheit schwelgen .. o.k. sei's drum. Es bleibt trotzdem die spannende Frage, wie sich die handverlesenen Sänger bei der Interpretation des von Klaus Meine geprägten Materials mit deutlich anderen Stimmcharaktern so schlagen würden - Vorfazit relativ durchwachsen. Das Aufgebot kann sich absolut sehen lassen u.a. mit Bobby Kimball (ex-TOTO), John Parr, Michael Voss (MAD MAX, CASANOVA, MICHAEL SCHENKER), Alex Ligertwood (SANTANA), Don Dokken, Doogie White (ex-RAINBOW, Yngwie Malmsteen, Michael Schenker), Johnny Gioeli (HARDLINE, Axel Rudi Pell), Paul Shortino (ex-QUIET RIOT, KING KOBRA), Jack Russell (GREAT WHITE) oder Tony Martin (ex-BLACK SABBATH, EMPIRE). Schnell wird beim Anhören aber klar, die Umsetzung ist nicht bei jedem Song voll gelungen, so manche Stimme will nicht zu 100% zu den Songs passen. An der kraftvollen Produktion und die soliden Gitarrenarbeit von Michael Voss liegt es nicht, auch wenn er die Songs vielfach deutlich hardrockender und mehr amerikanischer interpretiert als die eher schneidend kühlen Metallriffs der Originalversionen. Die Felle von Hermann hingegen klingen wie erwartet fett und volumig, da könnten sich manche Macher mal ein Beispiel nehmen -  so muß ein Schlagzeug heutzutage klingen ohne dieses künstliche Getrigger.       
Der Einstieg mit dem ziemlich abgenudelten „Rock you like a Hurricane“ ist eher bescheiden, Bobby Kimball mit seiner eher geradlinigen stimme müht sich zwar aber klingt beim Refrain ohne die fetten Chöre irgendwie abgesägt ohne Hall, dem Song fehlt etwas die Explosivität. John Parr mit seinem klasse Reibeisenorgan paßt für das schmissige „Passion Rules The Game“ deutlich besser. Auch Doogie White agiert recht solide. Ebenfalls Pluspunkte kann „Arizona“ sammeln, zwar nicht besonders originell nachgespielt aber dafür klingt Nobody Thomas Perry fast wie ein junger Meine. Auch Tony Martin macht als einzige echter Metallsirene „Another Piece of Meat“ nicht viel verkehrt. Ein absoluter Bringer ist "Loving you Sunday Morning" echt stark interpretiert von Michael Voss. „Dynamite“ dagegen eher gerade noch Durchschnitt u.a. da ständig der falsche Text „Dynomite“ gesungen wird und die kehlige Stimme von Jonny Gioeli nicht so dolle kommt.  Ebenso eher blass „You give me all I need“ mit Don Dokken. Schon deutlich stärkere Darbietungen liefen Alex Ligertwood und Jack Russell ab, sorgen aber auch für keine Begeisterungsstürme. Als kreatives Highlight entpuppt sich das doomogig-schräge „Animal Magnetism" hier wird als einzigem Song etwas experimentiert, die Akustischen dominieren in einer Art Salsa-Flamenco-Version.

Zum Finale soll der Hörer laut Herman, mit dem einzigen neuen Song, den Nachfolger von „Wind of Change“ zu hören bekommen aber „Let it Shine“ mit Al Crespo ist allenfalls gerade noch nett und eher ein ganz laues, zuckersüßes Lüftchen und kann es qualitätsmäßig nicht annähernd mit einer echten Scorpionsballade aufnehmen.  
SCORPION's Fans dürften dieser nicht wirklich schlechten Platte sicher etwas abgewinnen können, ich hätte mir etwas mehr Mut bei der Aufbereitung erwünscht und wäre zukünftig eher auf ganz neues Material von Herman gespannt.


Tracklist:
01. Rock Of You Like A Hurricane (Bobby Kimball - TOTO)
02. Passion Rules The Game (John Parr)
03. Loving You Sunday Morning (Michael Voss - MAD MAX)
04. Is There Anybody There? (Alex Ligertwood – ex.SANTANA)
05. You Give Me All I Need (Don Dokken - DOKKEN)
06. Make It Real (Doogie White - RAINBOW, MICHAEL SCHENKER)
07. Dynamite (Johnny Gioeli - AXEL RUDI PELL)
08. Arizona (Thomas Perry)
09. Love Is Blind (Paul Shortino - QUIET RIOT)
10. Don't Make No Promises (Jack Russell - GREAT WHITE)
11. Falling In Love (Gary Barden - MICHAEL SCHENKER GROUP)
12. Another Piece Of Meat (Tony Martin - BLACK SABBATH)
13. Animal Magnetism (Michael Nagy)
14. Let It Shine (Al Crespo - UNBREAKABLE)

Herman's Scorpions Songs


Cover - Herman's Scorpions Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 52:33 ()
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Precious Metal

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"Precious Metal", was so viel heißt wie Edelmetall, ist das neunte Album von HOUSE OF LORDS. Und wie der Titel schon irgendwie andeutet, haben die Musiker unter Führung ihres Bandleaders James Christian an Härte zugelegt, ohne jedoch wirklich Metal zu sein. Das wäre auch zuviel des Guten für die Fanbase der Melodic Rocker. Songs wie "Battle" oder "Epic" knallen überraschend hart und druckvoll durchs Gebälk. Im Zentrum bleiben die Nummern aber melodiös und geschmeidig genug, um nach wie vor perfekt ins Ohr zu passen. Die Stimme von James Christian hat nichts an Power eingebüßt, und als einzig verbliebenes Gründungsmitglied behält er die Fäden "seiner" Band fest in der Hand. Das rhythmisch starke "Action", welches mich an DEF LEPPARD erinnert, bekommt von mir besonderen Applaus. Ansonsten ist alles beim alten, große Überraschungen bleiben aus. Natürlich findet man auch Balladen auf dem Teil, absehbar sicher, aber allen voran das Duett mit Robin Beck darf als gelungen bezeichnet werden.

Das Ding ist als ganzes betrachtet weniger Metal als glänzendes Schmuckstück, aber weit weg von kitschigem Modeschmuck. Fans und Genre-Anhänger dürfen zugreifen.

Precious Metal


Cover - Precious Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:16 ()
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Riding A Black Swan

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Was hängt denn auf dem Cover unten an dem Schwan? Soll das beulige, dunkle Ding vielleicht ne Bombe sein? Also ein Schwanenbomber? Wer es weiß, darf mir gerne schreiben. Zumindest würde ein Bomber ja irgendwie zur neuen CASABLANCA passen. Denn das neue Album ist um einiges explosiver, härter, um nicht zu sagen bombiger als das schon gelungene Debüt. Die Band, in der u.a. Ryan Roxie (ALICE COOPER-Gitarrist) in die Saiten greift, präsentiert sich 2014 rauher, reduzierter und erdiger als bei "Apocalyptic Youth". Nach wie vor wird ein Mix aus schwedisch-amerikanisch geprägtem Sleaze-Rock geboten. So erinnern die schreienden Vocals bei der Eröffnungsnummer unweigerlich an HARDCORE SUPERSTARS, während der Chorus bei "Hail The Liberation" eindeutig FASTER PUSSYCAT-Schnurren wiedergibt. Das Ding funktioniert mit einer gelungenen Mischung aus geschmeidigen Melodien, handwerklichem Können und erdigem Schmutz aus der Gosse. Als eigene Zutat mischt der schwedisch-amerikanische Fünfer den 10 Nummern ein wenig nordischen Schwermut unter. Wer FASTER PUSSYCAT vermisst, der Meinung ist, dass BACKYARD BABIES mal eine Pause brauchen, und bei HARDCORE SUPERSTARS zuviel Punk findet, sollte unbedingt mal CASABLANCA antesten.

Riding A Black Swan


Cover - Riding A Black Swan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:37 ()
Label:
Vertrieb:
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Mood Swing II

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Nö, die Welt ist nicht gerecht. Das kann man unter anderem auch an den Kanadiern von HARAM SCAREM erkennen. So veröffentlichten die in den 90ern und darüber hinaus, eine Reihe von hervorragenden Melodic-Rock-Alben, jedoch ohne die verdienten Lorbeeren dafür einzuheimsen. Das nach der Band benannte Debüt, "Weight Of The World" oder "Mood Swing" sollte eigentlich in einem gut geführten Melodic-Rock-Haushalt vorhanden sein. Letzteres wird nun 2013 neu zu erwerben sein. HARAM SCAREM spielten das komplette Album neu ein und reicherten das Ganze mit 3 neuen Songs an. Ob das jetzt wirklich Sinn macht, wird die Zeit zeigen.

"Mood Swing" zwei hält sich an das nahezu perfekte Original, und weiß somit mit erstklassigen Songs, von einer tollen Band, zu überzeugen. Somit kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Ob für das Original Album oder das neue von Frontiers mit 3 Songs x-tra müsst Ihr selbst entscheiden.

Mood Swing II


Cover - Mood Swing II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:38 ()
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Vertrieb:
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Traveller

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Für sein letzte Solowerk „Symphonic“ konnte „Ich-sing-(fast)überall-mit-und mach-parallel noch-ein-Soloalbum“ JORN LANDE zwar nicht die uneingeschränkte Zuneigung seiner Fangemeinde gewinnen aber dies hat den selbstbewußten Norweger mit dem Wahnsinnsorgan anscheinend nicht großartig belastet.

Munter weiter geht's mit neuer Musik und trotz diverser Prokjekte wie u.a. bei AVANTASIA, AYREON,TRILLIUM oder als "Zwischendurchsänger" bei MASTERPLAN hat er sich diesmal zur Freude vieler seiner Anhänger (und auch des Schreiberlings dieser Zeilen) stilistisch wieder eher traditionellrt orientiert. Auf seiner aktuellen Scheibe „Traveller“ taucht er nämlich größtenteils ganz tief in die 80er Jahre ein. Zusammen mit dem neuen Saitenhexer Trond Holter (WIG WAM) ,der auch beim Songwriting aktiv war, sowie Bassist Bernt Jansen (WIG WAM) an seiner Seite wurde diese neue Scheibe Ende 2012 in Angriff genommen. Der Gitarrist überzeugt dabei vollkommen, da er sowohl melodische Solos als auch coole Riffs in Serie aus dem Ärmel schüttelt.

Die CD bietet dann größtenteils typischen Metal verbunden mit ein wenig Hard-/Melodic-Rock Elementen aus jenen Tagen über 10 Tracks auf knapp fünfzig Minuten verteilt. Nach der „Dio“ Tribute-Geschichte, bei dem Lande einem seiner großen Vorbilder in bester Performance gehuldigt hatte, wirkt diese neue Platte fast schon wie eine Vorsetzung. Insbesondere die ersten drei, vier Songs sind sowohl soundlich als auch von der Machart sehr sehr eng an DIO's Glanztaten zu Zeiten von „Holy Diver“ (1983) angelegt oder gehen auch in Richtung dessen BLACK SABBATH-Phasen wie z.B. „Heaven And Hell“ (1980) oder „Dehumanizer“ (1992).

Der Gitarrist hat sich genau in diese Geschichten „reingehört“, denn Sachen wie der Einstieg mit „Overload“ oder insbesondere das episch-stampfende Carry The Black“ zeugen von ganz viel Ronnie James Dio-Feeling. Hier kommt einem vieles was Arrangements, Riffs und auch die Texte betrifft irgendwie bekannt vor. Aber es wird nicht einfach nur geklaut oder kopiert sondern für mich führt Jorn Lande quasi das Vermächtnis eines der prägnantesten Metalsängers aller Zeiten weiter. So hätte DIO vermutlich auch klingen wollen, die typische Charakteristik sowie die Atmosphäre werden nahezu perfekt dargeboten. Klar, darunter leitet schon auch etwas die Eigenständigkeit aber da die Sachen hier deutlich anspruchsvoller sind als irgendwelche AC/DC-Sachen nochmal zu recyclen (ich nenn' die Kapelle jetzt mal nicht) kann man das Ganze etwas weniger kritisch beurteilen.
Außerdem gibt es auch Songs wie die eher etwas straighter klingende „Window Maker“ oder „Rev On“ dabei, die anders aufgebaut sind und deutlich moderner daher kommen. Mit dem starken Groover „Make Your Engine Sream“ wird u.a. Melodic Rock der Art neuere WHITESNAKE nach 1987 geboten. Trotz der starken Schlussnummer mit „The Man who was The King“ geht der zweiten Hälfte des Albums leicht die Luft aus. Tracks wie „Monsoon“ (trotz gutem Solo - der Drive fehlt) oder das beliebige „Legend Man“ können dem Rest nicht ganz dass Wasser reichen.

Egal trotzdem ist „Traveller“ ein gutes Album geworden und macht nicht nur wegen des Retrofaktors Spaß. Hier hat sich die Band bzw. das Songwriterduo jetzt warmgespielt sowie zusammengefunden. Mit dem nächsten Werk sollte man sich etwas mehr vom großen DIO-Vorbild freischwimmen, gute Ansätze sind vorhanden.

Nur wünscht man dem eifrigen Sänger, er möge sich dafür doch etwas mehr Zeit zu nehmen und nicht sofort wieder die nächste Studiotüre einrennen.

Traveller


Cover - Traveller Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:10 ()
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Vertrieb:
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The Way Life Goes

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„Solid Ground“ ist ein Opener, wie er durchaus auch auf einen der letzten CINDERELLA Alben hätte stehen können. TOM KEIFER hat zwar nicht mehr ganz das stimmliche Volumen vergangener Tage, aber der Song macht Laune und geht gut ab. Das folgende „A Different Light“ ist dann eine erwachsene, echt starke Rockballade, die etwas an BON JOVI erinnert ohne in deren Schmalz einzutauchen (was sicherlich auch ein Verdienst von KEIFER’s Stimme ist). Ähnlich abwechslungsreich geht es dann durch die nächsten 12 Tracks seines Solo-Debüts „The Way Life Goes“; an dem er bereits seit 2003 feilte. Im Kern setzt KEIFER auf sein unverwechselbar kraftvolles rau-kratziges Organ und den schon zu CINDERELLA-Zeiten zelebrierten bluesgetränkten Hard Rock auf der einen; semiakustisch-ruhige Kompositionen mit Country- und Southernaffinität auf der anderen Seite. Zum Appetit holen seien mal noch anempfohlen: die beiden groovenden Stadionhymnen „It's Not Enough“ und „Cold Day In Hell“ (letztere mit tollen STONES-Flair) sowie die beiden Balladen „Thick And Thin“ (emotionales Klavierstück) und „Ask Me Yesterday“ (mit reichlich Country-Feeling). Aber auch „The Flower Songs“ (hat auch was von Country, meets ROD STEWARD) und „Mood Elevator“ (zitiert durchaus gekonnt die alten AEROSMITH) wissen zu gefallen.

CINDERELLA – das war einmal? Ich weis es nicht und fände es schade. Aber das TOM KEIFER (immerhin Jahrgang 1961) nach seinen Problemen, Operationen und anderen Nackenschlägen wieder was von sich hören läßt – und das auf solch beachtliche Weise – das macht Spaß und hat Perspektive. Hard Rock Fans mit Niveau die es auch mal bedächtiger mögen sollten „The Way Life Goes” eine Chance geben.

The Way Life Goes


Cover - The Way Life Goes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:33 ()
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With Them You Walk Alone

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THE CRYSTAL CARAVAN kommen mit ihrem dritten Album ums Eck. Und das tun sie wie gehabt in weiten Schlaghosen und fetten Plateauschuhen. Doch diesmal gönnen sie ihrem authentisch-psychodelischen und nicht immer schmerzfreien 70er Sound eine ordentliche Portion Gitarre. Und die steht dem Ding hervorragend.

Die Eröffnungsnummer kommt gar zu Beginn in klassischer Hardrockhaltung aus der Startbox. Das heißt aber nicht, dass die Schweden sich den Hörgewohnheiten von 2013 angepasst hätten. Nein, das Sextett steckt fest in den 70ern - und das über beide Ohren. GRAND FUNK RAILROAD, THE DOORS und JEFFERSON AIRPLANE findet man im Gen-Pool der Band. Der Gesang von Niklas Gustafsson macht uns mal den Ozzy, mal erinnert er an Jim Morrison, hat aber auch genug eigenen Charakter um zu gefallen. Die meisten Songs reißen locker die 5-Minuten-Grenze und rocken mit Blumen im Haar zum Finale. Das softe "Drifting" versetzt einen direkt an die Westküste, man sieht die Sonne am Strand von San Francisco untergehen und riecht förmlich die Meeresluft.

Das Ding hat was, hebt sich von den ansonsten so gleichförmigen Retro-Bands ab. THE CRYSTAL CARAVAN gelingt es, Atmosphäre und Authentizität zu kreieren, die ihresgleichen im Genre suchen. Das Teil ist bunt, duftet nach Flower Power - nicht nur von außen - und ist ein wenig verstrahlt. Das Motto "alle Tage sind gleich lang, aber verschieden breit" ist hier Programm. Bei wem das manchmal ähnlich ist, der wird Freude mit dieser starken Retro-Band haben.

With Them You Walk Alone


Cover - With Them You Walk Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 37:14 ()
Label:
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Abra Kadavar

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Yep - die BLACK SABBATH Seventies-Retrowelle schwemmt immer wieder auch besonderes, oder herausragendes Strandgut an die Hardrock-Küste. So geht es mir mit den Berliner-Bartträgern von KADAVAR, die heuer ihr Zweitwerk unters Volk bringen. Anders wie so oft, wird hier nicht nur abgekupfert oder nachgeeifert, sondern mehrere bekannte Stilelemente neu verknüpft und so ein mehr an Originalität kreiert. Neben dem doomigen Grundgerüst, schwingen bluesige CREAM, verstrahlte DOORS und flippige Krautrock Themen durch ihre Songs. Die Gitarre jault und quietscht um einiges mehr als es der klassische Hardrock-Fan gewöhnt ist. Dennoch kommt das Teil schneller beim Hörer an als man das am Anfang vermutet.

Das Ding erweckt den Eindruck, die Jungs haben mit Zeitgeist und irgendwelchen Retrowellen nichts am Hut. Sondern dass es eher Zufall ist, dass die Zeit bereit zu sein scheint für KADAVAR und ihren tief in der Vergangenheit verwurzelten Rock. Dieser Umstand macht die gebotene Musik zu was eigenem, originellem; trotz der vielen bekannten Elemente.

"Abra Kadavar" ist abgefahrener, Seventies geschwängerter, teils psychedelischer Hardrock, den Mann/Frau zumindest einmal gehört haben sollte.

Abra Kadavar


Cover - Abra Kadavar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:16 ()
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Tear It Down

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Ich muß zugeben, bei den ersten Durchläufen von „Tear It Down“ von THE CURVING PATH war ich zunächst etwas eher reserviert begeistert. Dies lag aber weniger an der Musik als an der gewöhnungsbedürftigen hell-klaren Stimme, die mit etwas leicht schrägen Linien stellenweise nicht immer gleich den Weg ins Ziel zu finden schien. Aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich auch daran, die fetten Riffs und das kraftvolle Zusammenspiel mit urwüchsigem Bass und tighten Drums lassen relativ schnell viele Zweifel verschwinden – dieser Postrock (auch wenn ich mit diesem Begriff so viel anfangen kann) reißt einen förmlich mit, sprüht nur so vor emotinaler Energie und der Sound kommt einfach packen-druckvoll rüber.

Was dieses Nachwuchsquartett aus Gaggenau (BaWü) da auf ihrem Debüt raushaut ist schon aller Ehren wert, benannt nach einer Textpassage des LED ZEPPELIN Songs „Achilles Last
Stands“ (aus „Presence" 1976), ist man seit September 2010 zusammen, um als Trio die Bühnen der (regionalen) Welt zu erobern. Dieser Mix aus ganz viel Hardrock der 70er, Post- Rock und auch mitunter etwas verschrobenem Prog-Stoner Feeling setzt die Band auf dieser CD recht unterhaltsam um.

Denke mal live dürften diese Tracks sicher noch eine Kante mitreißender klingen, das Ganze tönt aber nicht wie so vieles des ganzen Retrozeugs der letzen Zeit etwa altbacken, betont analog oder gar „knarzig“ .. nee THE CURVING PATH haben bereits ihren eigenen Weg gefunden und bringen ihre Musik in einem absolut zeitgemäßen Soundgewand unters Volk. Der Gewinn des New Bands Festivals in Karlsruhe sowie die Teilnahme an School Jam Finale in Frankfurt zeugen bereits davon, hier ist mehr als nur Potential vorhanden.

Das Songwriting ist dabei ebenfalls nicht zu simpel, man probiert mal was aus, es wir nicht schemamäßig vorgegangen so scheint bei „Straw“ mit cool-autenthischen Rap-Ggesangsparts (hat ganz klar was von RAGE AGAINST THE MACHINE - das Riff kommt mir irgendwie bekannt vor) viel Crossoverfeeling durch garniert mit einem toll-furiosen Gitarrensolo. Mitunter geht es auch mal etwas verquerter zu, mit vielen Breaks dann geht ganz leicht es in die so ne Art „TOOL-Light“-Richtung über allem schwebt für mich nicht nur bei der Namensgebung auch stilistisch der Geist von LED ZEPPELIN. Die Songs haben meist einen jammig-freien Charakter aber ohne zu dudelig-selbstverliebt zu klingen sondern es tönt immer strukturiert und mit Zug nach vorne aus den Boxen. Mächtige vorantreibende Riffwalzen wie u.a. „Break Up“ treffen auf eher abgesetztere Geschichten wie „The One“. „Cover Your Emotion“ ist der Song mit dem melodischsten Refrain (mitunter zweitstimmig) klingt etwas grungig (was mir gut gefällt) ansonsten wird stimmlich manchmal etwas zu gezogen gearbeitet. Wie gesagt ist schon noch etwas verbesserungswürdig, mehr auf den Punkt zu singen und etwas griffigere Refrains ausbilden statt vielfach darum rum zu singen. Die Vocals erinnern mich vielfach etwas an Ian Astbory von THE CULT (u.a. „She Sells Sanctury“). „He“ wartet mit Stonerfeeling auf aber nicht zu trocken und die rein akustische Version im Gegensatz zu dem sich langsam steigernden „Tear It down“ ist sehr gelungen geworden, zukünftig bitte so etwas noch mehr mit einbauen. Un dann immer wieder diese schönen Gitarrenolos ohne jeden Frickelnervfaktor, einfach gut gemacht.

Abschließend kann man THE CURVING PATH nur ein gutes Zeugnis ausstellen, musikalisch Retro aber im modernen Ambiente - Einstand gelungen und auch das Coverartwork paßt irgendwie bestens zur Musik. Die Grundausrichtung steht jedenfalls, die handwerklichen Fähigkeiten sind schon recht weit gereift, jetzt geht es um den nächsten (Fort)Schritt und um weitere Verfeinerungen.

Tear It Down


Cover - Tear It Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:3 ()
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More Than One Way Home

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VOODOO CIRCLE die Zweite, pardon die Dritte natürlich. Das Debüt hatte ich Anno dazu mal verschlafen, umso mehr war ich vom zweiten Streich begeistert. Daraus resultierend wachsen natürlich Erwartungshaltung und Anspruch meinerseits an das neuen Output der Bonsai Supergroup.

Mit mächtig Bums knallt "Graveyard City" mir ins Gesicht - härter als erwartet. Der Gesang von David Readman ist aggressiver und beinhaltet mehr Screams. Die Gitarre(n) klingt fetter und das Keyboard ist mehr im Hintergrund. Woran erinnert mich diese Entwicklung? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass VOODOO CIRCLE sich diesmal mehr an den 80ern orientiert haben, genauer gesagt um "87"- richtig, da gibt es auch ein Album, das so heißt. Und genau dieses WHITESNAKE-Album ist die Blaupause für "More Than One Way Home". Manche Nummern rücken dem "Original" so nahe auf den Pelz, dass ich das schon ein wenig peinlich finde.

Abgesehen von einem leichten Beigeschmack resultierend aus dem eben Genannten, macht mir das Album dennoch Spaß. Handwerklich ist dem Teil nichts vorzuwerfen, alleine der Sänger sorgt immer wieder für wohlige Schauer. Und die Gitarre von Bandleader Alex Beyrond jault und faucht, dass es eine Freude ist. Man kann der Band nicht vorwerfen, dass es ihr an Herzblut oder Authentizität fehlt. Gleichwohl bleibt festzustellen: VOODOO CIRCLE haben 2013 an Härte und Drive zugelegt, die Songs aber an Blues und, ja auch ein wenig an Seele verloren.

More Than One Way Home


Cover - More Than One Way Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:23 ()
Label:
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