Review: Tales Of Twilight
HEAP OF RUINS sind eine junge Undergroundformation die hier mit „Tales Of Twilight" ihr erstes selbstproduziertes (Demo)-Album abgeliefert haben. Bandlogo und das Coverartwork sind recht gelungen ausgefallen, was man vom recht rumpeligen Sound leider nicht behaupten kann. Gut, vielleicht bin ich auch etwas verwöhnt von den viele teilweise recht hochklassigen Produktionen vieler Kapellen ohne Vertrag aber das hier ist rein hörtechnisch meist kein Vergnügen, die Gitarren sind viel zu weit im Hintergrund, der Bass kommt nur recht matschig zur Geltung und die völlig laschen Drums klingen einfach nur gräuselig dumpf.
Aber dies darf auch nicht das eigentliche Hauptkriterium einer Nachwuchsband sein, die Musik ist das entscheidende und hier bewegen sich diese vier Herren und eine Dame (nein mal kein Gesang sondern an der Gitarre) stilistisch recht oldschoolig in Richtung (alte) IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN sowie auch etwas MANOWAR (was die etwas gefühlvolleren, ich nenn es mal trueren Parts betrifft) also recht urwüchsigen Heavy Metal der 80er Jahre mit sehr melodischen Ausprägungen. Der Titel „Tales Of Twilight" ist zwar auch alles andere als originell oder gar innovativ (hatten wir schon sehr häufig) aber paßt insoweit schon bestens zur Musik.
Fast eine volle Stunde bietet die Formation aus Horb am Neckar durchaus ein gelungenes Programm, beim Songwriting hört man deutlich das Bemühen sich abwechslungsreich zu zeigen d.h. es wird nicht nur drauf losgerifft sondern es kommen auch immer wieder schöne getragene Parts oder ganze Songs vor. Die Gitarrenarbeit ist insgesamt ebenfalls so übel nicht, einige schöne Solis („God Of The Sky“) sind ebenfalls desöfteren vorhanden. Stets sind dabei auch Melodiebögen eingebaut der Gesang von Sänger Tobias Hübner ist meist clean gehalten, etwas kehlig, von den Ausprägungen (noch) etwas limitiert er müßte sich vom Ausdruck und Volumen noch deutlich steigern, damit er ein noch kraftvollerer Widerpart zur Instrumentenfraktion wäre. Nur das ab und an zu aufgesetzt wirkende Gegrowle und einen auf Böse machen geht leider garnicht, nee zukünftig lieber ganz bleiben lassen (z.B. bei „Town Of Memories“) es paßt auch nicht so dolle zu diesem Musikstil.
Als einer der besten Tracks des Albums von HEAP OF RUINS ist ganz klar das balladeske „Always You" zu nennen, hier zeigt sich die Band recht pathetisch aber im positiven Sinne, gibt zwischendurch schön gas und packt dann wieder die akustische aus und schließt mit furiosem Doublebassfinale.
Wie schon angedeutet wird hier mit viel Herzblut versucht eigene Ideen in die Kompositionen mit einzubringen mal gibt es schnellere Tracks dann wieder eher episch ausgeprägte Songs, das Niveau ist manchmal recht unterschiedlich, so wirken manche Sachen noch etwas unausgereift, da hätte man schon noch etwas dran feilen sollen „Crimson Hill“ oder „Innsmouth“. Vereinzelt sind hier gute Ansätze vorhanden aber es fehlt noch der Tick oder ein klein wenig am roten Faden an der ein oder anderen Stelle. Vielleicht wäre hier ein Außenstehender (Producer) beim nächsten werk nicht schlecht. Dann sind sicher auch noch mehr so mitreißende songs wie "War Of Heaven" möglich dass ist nämlich guter truer Stahl läuft gut rein und hat einen schönen hymnencharakter.
"Tales Of Twilight" kann man als erste Demowerk insgesamt als durchaus solide Sachen betrachten, die Musiker sind handwerklich ganz o.k. und vor allem anhörbar es gibt aber noch viel Steigerungsbedarf wie gesagt vor allem beim Sound und Gesang. Die Scheibe von HEAP OF RUINS zeugt aber eindeutig von (viel) Talent, dass es jetzt gilt weiter zu verfestigen, auszubauen und auch songwriterisch noch ne Schippe draufzulegen. Für schlappe 5 EUR kann man sich das Album auch via Band bestellen.
Tales Of Twilight
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
55:54 ()
Label:
Vertrieb:
Mensch was für ne üppige Aufmachung bietet uns hier diese Newcomerband aus dem Schwabenländle Namens SECRETS OF SIN. Die erste knapp 20-minütigen EP „Fairytails“ läßt promomäßig keine wünsche offen. Klasse auch das Artwork, die Texte sind gleich zweimal enthalten (Booklet und Papierform) und dann natürlich die eigentiche Hauptsache die Mucke: hier wird stilistisch sehr breitgestreute Musik geboten, festlegen will man sich anscheinend betont eher nicht, ich würde es als so ne so ne Art Melodic Symphonic Metal (core), mit leichten Death sowie starken progressiven Einschüben bezeichnen. Sehr modern aufgemacht, coole Breaks, Tempiwechsel überraschende Wendungen, sehr üppig instrumentiert auch mit schönen Riffs, klasse doppeläufigen Leadgitarren und episch geprägten sehr variantenreichen Keyboards.
Der Sechser mit Sängerin legt Wert auf Melodien, da wird aber genauso gegrowlt, wie energisch geshoutet oder auch mal gefühlvoll gesungen, das Ganz kommt aber nie zu kitschig oder gewollt daher. Beim Gesang sind insgesamt sicher noch die meisten Potentiale herauszuholen insbesondere bei der Sängerin. Sie ist zwar beilebee nicht schlecht aber manchmal vom Stimmvolumen bzw. in der Ausprägung etwas zu dünne unterwegs insbesondere die Backings oder Wechselgesänge mit der männlichen egal ob „böse“ oder normal Stimme sind manchmal etwas leicht schräg.
Inhaltlich wird auf „Fairytails“ jedenfalls ordentlich geklotzt, die Produktion für einen Underdog ebenfalls recht solide, der Mix ist recht ausgewogen nur die Drums, sind wie meistens bei solchen Erstwerken, mitunter etwas zu matschig und der Bass etwas zu grummelig. Der mächtig aufdrehende Opener „A Soldier's Destiny“ bietet trotz aller catchyness und auch viel typischer Göteborgschule noch genügend Aggressivität sowie ein gewisses Gothicfeeling und dann dieser wunderbare Gitarrepart in der Mitte des Songs, klasse gemacht.
Bei Track Nummer zwei „Silent Death“ geht zunächst recht verhalten atmosphärisch mit elfenhaftem Gesang los ehe man sich mit Gitarrenduellen weiter druckvoll nach vorne wagt, auch mal etwas sperrig und etwas düster daher kommt aber stets im Midtempobereich bleibt, das intensive Gesangsduett läßt auch hier sehr angenehme Gotic Vibes durchkommen.
„Blind“ zum Abschluss ist dann ein satter 10-Minüter, mal schön verschachtelt, dann wieder drauf losrockend, viele Breaks (aber nie zu verwirrend), dann wieder bombastisch-opulent und insgesamt trotzdem nie den berühmten inhaltlichen Faden verlierend und auch mal hymnisch flirrend darf es zu gehen – ja das hat schon was. Auch hier verdient sich die Gitarrenfraktion erneut die Höchstpunktezahl.
SECRETS OF SIN treten auf diesem Debüt insgesamt schon recht überzeugend auf, voller Elan, mit vielen frischen Ideen und einer wirklich interessanten Kombination verschiedenster Metalstile und sorgen für gut bis sehr gute Unterhaltung. Hier hat sich jemand auch mit den durchaus kritischen Texten sehr viel Mühe gegeben, musikalisch viel Kreativität mit schon sehr eigenem Profil bewiesen und ein trotz mitunter ausschweifender instrumentaler Parts wurde hier ein mitreißend-packende EP abgeliefert.
Die Richtung stimmt daher absolut, an Kleinigkeiten gilt es natürlich noch zu feilen und den wichtigen Nachweis anzutreten, dass man dieses stimmige Gesamtkunstwerk auch über eine Albumlänge hinweg überzeugend rüberbringt – auf diese Beweisführung freue ich mich jetzt schon mal im voraus!
Fairytales
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
3
Länge:
19:51 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten