Review:

Tiger Style

()

Mit MELE KALIKIMAKA hat sich diese junge Band aus Schneverdingen und Hamburg einen wirklich ungewöhnlichen Namen verpasst. Er passt aber gut zu ihrer Musik, denn die ist auch nicht gerade alltäglich. Skacore nennen sie ihren Stil, den man sich als eine Mischung aus Metal, Hardcore und Ska vorstellen muss. Im Vordergrund stehen dabei aber die ersten beiden genannten Stilrichtungen: Schnelle, harte, zum Teil auch etwas verfrickelte Riffs stehen schweren Midtempo-Passagen und Breakdowns gegenüber, darüber liegen böse Growls und stellenweise auch Shouts und cleaner Gesang. Das Ganze wird dann aber immer wieder durch Ska-Passagen unterbrochen, bei denen zu Off-Beat und cleaner Gitarre gewechselt wird und außerdem ein Saxophon zum Einsatz kommt. Letzteres spielt teilweise noch dazu Gitarren-Riffs und -Läufe mit. Das mag erstmal etwas albern klingen, und tatsächlich ist man durch die Ska-Parts und das Saxophon anfangs ziemlich irritiert. Hat man sich aber daran gewöhnt, macht die Mischung durchaus Spaß, und auf jeden Fall muss man den Jungs ihre Originalität zugute halten. Dazu kommt, dass man deutlich hört, dass die Musiker ihre Instrumente bestens beherrschen. Diverse Passagen sind technisch durchaus anspruchsvoll, und die werden tight und präzise gemeistert. Aufgenommen wurden die fünf Songs in bester DIY-Manier im Keller des Drummers, und dafür hat die Scheibe einen erstaunlich guten und druckvollen Sound. Ich habe schon öfter professionell produzierte Alben gehört, die deutlich schlechter klingen. Unterm Strich wäre „Tiger Style“ ohne die Ska-Elemente auch schon eine gute Metalcore-Scheibe. Metalcore-Bands gibt es aber schon mehr als genug, daher ist es umso erfrischender, wenn mal eine Band etwas anderes draus macht. Schönes Ding!

Tiger Style


Cover - Tiger Style Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sources Of Ignition

()

Die fünfköpfige Band aus Wuppertal spielt erst seit einem dreiviertel Jahr live, landete aber schon im Vorprogramm von so namhaften Bands wie SEPULTURA, WALLS OF JERICHO und IL NINO. Wenn man sich ihre Debüt-EP „Sources Of Ignition“ anhört, wundert einen das nicht mehr, denn die drei Tracks, die die Jungs hier raushauen, haben es in sich. Ihre Mischung aus melodischem Schweden-Death und Thrash-Metal ballert vorzüglich und befindet sich spieltechnisch auf hohem Niveau. Die Songs grooven böse und tight, und gekonnt wird immer wieder zwischen verschiedenen Tempi gewechselt. Die fette Produktion trägt ihr übriges dazu bei, den druckvollen Sound mit viel Schmackes in die Gehörgänge zu transportieren. Hervorzuheben ist dabei besonders der Opener „The New Delight“, der einen tollen Ohrwurm-Chorus bietet und ein echter Hit werden könnte. Ein beeindruckender Erstling, der das große Potential der Band zeigt und auf baldigen Nachschub in Form eines Longplayers hoffen lässt.

Sources Of Ignition


Cover - Sources Of Ignition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sweet Dreams

()

THE PAST ALIVE sind wieder zurück mit der neuen EP „Sweet Dreams“. Nach dem die sympathischen Heilbronner im letzten Sommer mit ihrer inoffiziellen WACKEN-Festival-Hymne „Wacken All Night“ etwas Staub in der Szene aufgewirbelt hatten, startet der Vierer jetzt mit sieben neuen Tracks, fünf Jahre nach der letzten Scheibe „What You Need“ mit einem neuen Eigenwerk nochmals weiter durch.

Mit dem Wackensong war man deutlich true-metallischer unterwegs, recht einfach gehalten mit etwas MAIDEN-Gitarren aufgemotzt, nicht schlecht für meinen Geschmack. Das hier präsentierte Material ist deutlich vielschichtiger.

Schon der Titel kommt einem bekannt vor, ja klar hier wurde der alte 80er Jahre Kracher von den EURYTHMICS nochmal herausgekramt. Diese Wahl ist war jetzt nicht so sonderlich originell, denn diesen kultigen Track habe schon viele Kapellen nochmals wiederauferstehen lassen u.a. 1996 ein gewisser MARILYN MANSON. Aber sei’s drum. THE PAST ALIVE haben „Sweet Dreams“ durchaus solide umgesetzt, etwas aufgemotzter mit natürlich fetten Gitarren, mit leicht rauem Feeling aber gut abgehend, relativ nah am Original, paßt schon. Bereits der recht thrashige Opener "Thick Red Flood", auch gesanglich stark an METALLICAS Hetfield erinnernd, überzeugt mit energiereicher Instrumentenfraktion, schönen Details, klasse solo und insgesamt guter Songführung. „Take That Course“ beginnt ebenfalls sehr schön groovig mit einer klasse Rhythmusfraktion, nur der Refrain - er paßt zwar ganz auf die doppelläufigen Gitarren aber gesanglich ist mir dass leider etwas zu schräg. Mein Favorit ist ganz klar "News Today" zunächst etwas zurückhaltend balladesk beginnend mit schönen Bassparts, entwickelt sich der Song immer mehr zu einem fetten Stampfer mit schöner Melodie der gegen Ende richtig schnell wird und verstärkt durch ein Hammergitarrensolo voll gut ab geht. Den Song gibt es auch als Radio Edit nur ohne den geilen Schlusspart, hätte man sich schenken können.

Auf „Misguided" wird es dann richtig metallisch hart, es wird Gas gegeben, der Gesang ist deutlich aggressiver, der Titel ist auch etwas vertrackter aufgebaut und überzeugt ebenfalls. Etwas melancholischer und wieder mehr melodienbetonter kommt „My Name is time“ daher mit fehlt hier aber das gewisse „Etwas“; der Song läuft zu sehr nur durch. Im schnellen Galopprhythmus hauen die Herren uns dann noch „One Of this Moments“ um die Ohren, ja es geht doch. Es wird fett losgeledert, trotzdem kein übles Gebretter sondern es wird mit Hirn, Verstand und Melodie gearbeitet.

Diese EP „Sweet Dreams“ ist wirklich gut gemacht, abwechslungsreich, und daher auch zum Anhören für alle Übergangshörer zwischen härterem Rock und (melodischen) Metal empfohlen.

Sweet Dreams


Cover - Sweet Dreams Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Godless, The Godforsaken And The God Damned

()

Schon der monströs-pathetische Titel "The Godless, The Godforsaken, And The God Damned" lässt einiges an textlichen Kernbotschaften erahnen, der „Band“-Name BABYLON MYSTERY ORCHESTRA tut ein übriges dazu und geht man dann auf die dazugehörige Homepage des Hauptverantwortlichen hinter dieser Musik, einem gewissen Sidney Allen Johnson, ein - oh je dann wird es schnell dunkel: Hier posiert der alleinige Kopf hinter diesem Projekt, das übrigens optisch in bester Qualität aufgemacht natürlich mit ausführlichem Booklet mit allen Texten wie ein Labelact daherkommt, tatsächlich in einer alten US-Nordstaatenuniform mit Gewehr in der einen und dann tatsächlich so als eine Art ideologische Basis auch der Heiligen Schrift bzw. Bibel in der anderen Hand.

Dieser engstirnige Mensch geht mit seiner Musik auf totalen Konfrontationskurs vor allem gegen die aktuelle Regierung um Heilsbringer-Präsidenten Obama, teilweise mit Bibelversen begründet und wenn es das dann nicht mehr hergibt mit eigenen Begründungen, die schon sehr deutlich in die rechte Richtung tendieren. Er selbst nennt es in seinem persönlichen Anschreiben auf rotem Kartonagepapier an den Redakteur dann auch bezüglich des Inhaltes „very politically incorrect“. Dabei bekommt auch das Musikbusiness sein Fett weg und vor allem der progressiver Liberalismus ist ihm ein Dorn im Auge. Abtreibung verurteilt er natürlich auf das schärfste (diese Haltung allein ist natürlich noch kein Zeichen der deutlichen Intoleranz gegenüber allem freiheitliche geprägten Gedankengut) aber auch vor Leuten in Che Guevara Shirts wird gewarnt, die Mondlandung war natürlich nur ein Fake, der Islam ist natürlich auch das ultraböse Feindbild, das es zu bekämpfen gilt (damit hat er sich auf seiner letzten CD anscheinend komplett und ausführlich beschäftigt) und musikalische Weltverbesserer wie John Lennon, Bono & Co. bekommen natürlich ihr Fett weg. Genug der Propaganda, dieser Junge hat seine recht eigene Meinung über die derzeit schlimmen Tendenzen in unsere Gesellschaft. Jeder darf denken und auch sagen was er will, nur stört mich dabei hauptsächlich, dass er seine offene Ablehnung von Andersdenkenden und seinen ganz eigenen Fundamentalismus hauptsächlich über die christliche Schiene verfolgt, die aber im engsten und in ihrem ursprünglichsten Sinne aber genau das Gegenteil propagiert – nämlich Nächstenliebe und Respekt gegenüber anderen und deren Religionen.

Genug philosophiert, Meister Johnson versteht sowieso vieles anders als alle anderen, so auch seine Musik. Sie soll eine Art Hybrid aus Gothic Hardrock und Heavy Metals sein, düster ist es schon was da an Sounds aus den Boxen dröhnt, etwas doomig sogar auch, die Musik ist ab und an auch mit vielen theatralischen Keyboards hinterlegt und es ist sehr eintönig was die Songverläufe angeht ausgefallen.

Immer die gleichen banalen Riffs, ein etwas grummelig-dumpfer Sound, der Drumcomputer dümpelt im Hintergrund vor sich hin und der Mastermind schmettert (zum Glück etwas weiter nach hinten gemischt) seine radikalen Botschaften in einer Art kehligem Sprechgesang mit gepresst-kehligen auf Böse gemachtem Gebrummel klingt wie in einem schlechten Fanatasyfilm, quasi als ne Art Christopher Lee (Erzählstimme) für Arme. Dagegen ist Lemmy (MOTÖRHEAD) tatsächlich ein begnadeter Sänger. Die choralartigen Chöre sollen wolle auch wieder den Bezug zur Religion herstellen. Auch das ewig gleiche stereotype Riffing, mal knarzig, dann wieder kerniger und immer wieder die gleichklingenden Gitarrensolis auf Anfängerniveau dazwischen erwecken trotzt unterschiedlicher Songtitel immer den gleichen Track zu hören.

Musikalisch bietet daher "The Godless, The Godforsaken And The God Damned" eigentlich nichts wirklich brauchbares, und vor allem echt nichts Hörenswertes ohne jeden dramaturgischen Höhepunkt, halt falsch es gibt ne echte Ballade. Mit akustischer Ausprägung endlich mal soundlich was anderes kommt „You're On Your own...This Time” daher. Aber gegen diesen pathetischen Schmachtfetzten war ja Pierre Brice und seine Winnetouvertonung tatsächlich ein wahres Kleinod dichterischer Vertonung , dass hier ist der grässliche Höhepunkt eines absolut kleinkarierten Machwerks auf niedrigstem Niveau, dass man nicht ernst nehmen kann. Das schlimme ist nur: der vermeintlich durchgeknallte Hauptprotagonist und die vertretenen wirren Ansichten sind genau so gemeint. Zum schlechten Schluss warnt er sogar davor, diese Musik könnte zu rationalem und reinen Denken verführen, oh je hier kommt wirklich jede Hilfe zu spät.

The Godless, The Godforsaken And The God Damned


Cover - The Godless, The Godforsaken And The God Damned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Red Desert Blues

()

THIS IS GHOST COUNTRY! ist ein Vierer aus Hannover und Berlin, und mit der „Red Desert Blues EP“ legen die Jungs ihr Debüt vor. Wie schon der Titel vermuten lässt, sind die acht, in einer Nachtsession live eingespielten, Songs ziemlich Stoner-lastig, aber auch Punk- und Garage-Rock haben deutliche Spuren hinterlassen. Leider hört man der Produktion etwas zu sehr an, dass nicht viel Geld vorhanden war: Der Sound ist dermaßen miserabel, dass es eigentlich eine Zumutung ist, sich die CD von vorne bis hinten anzuhören. Die Songs selbst sind noch dazu ziemlich einfallslos und wirken schnell ermüdend, und die Effekte auf dem Gesang scheinen vor allem dazu da zu sein, um über die eher bescheidenen Sangeskünste von Gitarrist/Sänger Michael Kaufung hinwegzutäuschen. Aber es gibt auch positives über diese Band zu sagen: Die Jungs haben jede Menge Energie, gehen mit viel Druck zu Werke und strahlen die richtige Attitüde aus. Was noch fehlt, sind eine bessere Produktion und besseres Songwriting, und am Gesang müsste eben auch noch gearbeitet werden. Dann sollte einem qualitativ höher stehenden Nachfolger nichts im Weg stehen.

Red Desert Blues


Cover - Red Desert Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Artificial Truth

()

Aus der Türkei kommen SINCE YESTERDAY, was ihnen auch 2010 noch einen (leichten) Exotenbonus verschafft. In den neun Tracks der „The Artificial Truth“-Scheibe, mit der sich die Band auf Labelsuche befindet, kommen orientalische Einflüsse aber nicht zum Tragen, dafür europäischer und US-Metalcore, von MAROON bis KILLSWITCH ENGAGE und MISERY SIGNALS. Das Album fängt stark an, die ersten beiden Songs sind gelungene, wenn auch nicht überragende, Metalcoresongs, die sich klar an den Vorbildern orientieren und handwerklich gut gemacht sind. Richtig durchstarten kann der Longplayer erst mit dem dritten Song, „Episode Two (Worst Case Scenario)“: hier packen die Gitarristen einige wirklich gute Riffs aus, die vom Sänger sehr gut aufgegriffen werden. Selbst der Drummer steuert mit einem Blast-Part was Feines dazu bei, dass dieser Track richtig gut wird. Dieses hohe Level halten die beiden folgenden Tracks ebenfalls, bevor „Dead Today“ und „Sinatra Doctrine“ das Tempo etwas rausnehmen, dafür aber mit einem sehr variablen Gesang aufwarten, gerade die clean gesungenen Abschnitte sind hier hervorzuheben. Zum Ende der Scheibe hin geht es dann wieder schneller und härter zur Sache, was SINCE YESTERDAY gut zu Gesicht steht und einen sehr guten Eindruck beim Hörer zurücklässt. „The Artificial Truth“ ist ein sowohl gut geschriebenes als auch gut produziertes Metalcore-Album, für das sich Genre-Freunde sicher erwärmen können. Exotenbonus haben SINCE YESTERDAY gar nicht nötig.

The Artificial Truth


Cover - The Artificial Truth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ultima Thule

()

Eine unglaublich professionelle Scheibe kommt von den Slowaken VINDEX. Sie beherrschen viele Facetten von Hard Rock, Metal, Teutonenstahl, Bombastmetal bis hin zu traditionellem Thrash – und liefern damit ein Feuerwerk für True-Metal-Anhänger. Klar, es klingen Judas Priest, Accept, Gravedigger, Overkill, Blind Guardian, Savatage und eigentlich alles Mögliche durch. Sänger Ludek zeigt sich extrem wandlungsfähig und spannt den vokalischen Bogen zwischen Blitz („Reptilization“!) und meinetwegen Jon Oliva, vergisst sich selbst aber dabei auch nicht. Und so ist das Album sicherlich kein Feuerwerk der Innovationen, aber eine mehr als taugliche Alternative für den wahren Metaller und eine riesige Überraschung. Denn bei „Ultima Thule“ hätten wohl nicht wenige an die nächste Pagan-Problem-Posse gedacht… VINDEX sind vielleicht anachronistisch, aber, das, was sie machen, machen sie echt prima. Schätze, das ist ne richtig geile Live-Band.

Ultima Thule


Cover - Ultima Thule Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bloodventure

()

Hui Deibel, da machen die jungen Wolfsburger aber mächtig was her. Die nachschwappende, germanische Thrashwelle kommt mit weiterer dicker Gischt daher: REVOLT! Fette Doppel-Kloppe („Dead At Dawn“), coole Slayer-Einflüsse („Born To Meet The Devil“), dicke Bay-Area-Reminiszensen, geile, alte Metallica („Bloodbath“), grooviger Death Metal („Devil Inside“ aber auch beim kehligen undd mal tiefer gegrunzten Gesang), fette Grooves: So schön kann Volkswagen-City sein. Also alles rein in die große Anlage mit Subbwoofer im Kofferaraum und dann aber auf laut gestellt: Bumms, knüppel, riff-kill – so muss Thrash klingen und nicht anders. Obwohl durchaus mit modernerem Sound als die Originale versehen, dominiert hier die alte Schule und echte, reelle, herrliche, flotte Beatmusik. Also nix Hardcore, nix Metalcore, nix Mist. Herrlich, wie authentisch die Niedersachsen klingen, dabei sind sie weder aus Kalifornien, noch aus dem Kohlenpott. Und vielleicht gerade deswegen könnten sie zusammen mit Bands wie Hellish Crossfire selbige (also Kohlen) für die neue deutsche Thrashbewegung aus dem Feuer holen. Dass es dann auch noch zwei coole, recht professionelle Home-/Live-/Videos (mit Industrieanlagen-Flair) gibt, ist ein weiterer, mehr als guter Kaufgrund.

Bloodventure


Cover - Bloodventure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Traces

()

WELKIN haben schon ein paar Jahre und einige Veröffentlichungen auf dem Buckel, der große Durchbruch ist ihnen – anders als ihre Landsmänner von ABORTED – nie gelungen. Ihr neues Album „Traces“ zeigt, warum dem so ist: die 38 Minuten vergehen ohne große Höhepunkte und bieten gut gespielten, aber Überraschungs-arm Death Metal. Der ist für moderne Einflüsse offen und erinnert in seinen guten Momenten an MASTODON („Lotus Eater“) und GOJIRA („Acheron“), bleibt die meiste Zeit aber farbloser, Groove-orientierter Death Metal. Den machen VADER besser, so dass auch diese Nische besetzt ist. WELKIN scheitern an den eigenen hohen Ansprüche und ihren Limitierungen im Songwriting, die nach zehn Jahren aktiver Bandgeschichte entweder ausgemerzt oder so massiv sind, dass da eh nichts mehr zu machen ist. „Traces“ deutet auf Letzteres hin.

Traces


Cover - Traces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fantasy or Reality?

()

Das Album "Fantasy Or Reality?" von VIRGIN ISLAND legt mit dem Opener „Disappointment“ und fulminanten Sopraneinsatz sowie den typischen düster-Gothic Elementen gleich los wie NIGHTWISH zu besten Zeiten - nicht gerade neu aber durchaus gut, insbesondere der klasse Instrumentalteil. Die Band kommt aus Vilshofen in Niederbayern und will eigentlich nicht auf bereits bekannten Pfaden wandeln, seit 22 Jahren ist die Band bereits musikalisch aktiv. Nach eigener Einschätzung ist man eher dem Melodic und Gothic Rock zugetan ohne den ganz großen Kitschbombast. Dem kann man durchaus zustimmen, obwohl die Keys stellenweise recht dominant sind, aber die Gitarrenfraktion ist ebenfalls präsent. Mit riffig-kraftvollen Parts, die nicht zu metallisch sondern eher gemäßigt aber auch nicht zu lasch klingen. Die Rhythmusfraktion ist ebenfalls recht solide unterwegs, steuert auch die immer mal wieder eingesteuerten Breaks passend durch das Gesamtgefüge.

Der Gesang von Ulrike Peetz-Kunkel ist nicht nur auf elfen Düstermetal-Sopran ausgelegt sondern sie kann auch recht passabel in normaler Stimmauslage agieren, das Englisch ist mir mitunter etwas leicht eckig-gestelzt man hört hier schon ab und einen deutschen Akzent durch.
Die guten Songs unter den insgesamt 11 Tracks des Album sind durchaus in der Überzahl insbesondere das klasse schuffelige mit SCORPIONS Gedächtnisriffs versehene „Sweet Hell“ ist recht abwechslungsreich gemacht. Das schlichte „Don’t Turn Back“ kann ebenfalls Pluspunkte sammeln wie das etwas straighter abgehende "I Don't Need" (auch mit schönem Gitarrensolo), das erfreulicherweise komplett ohne irgendwelches Gotic-Operngeträllere auskommt. Nicht falsch verstehen, ich mag dass auch ganz gerne nur ist das alles komplett ausgenudelt durch EPICA, NIGHTWISH und Konsorten daran hat man sich abgehört. Die Musik hier ist stilistisch eher mit EDENBRIDGE zu vergleichen.

Auch der Titelsong bietet schöne Riffs, einen variierenden Songaufbau und hier gibt wieder etwas mehr höhenlastigere Gesangsparts aber der Song läuft einfach klasse durch mit gelungenen Doppelleads, die dann sogar mal richtig abgehen dürfen. Das sehr gefühlvolle und rein akustische „Wherever You will go“ ist zwar nicht schlecht aber etwas zu lang geraten, es fehlt einfach am gewissen Etwas. Mir gefallen VIRGIN ISLAND sowieso am besten wenn es etwas mehr abgeht mit der Betonung auf mehr Rock und nach vorne wie bei "Let's Get High", da ist das etwas zu gefällige "The End Of Our Dreams" auch vom Refrain her deutlich blasser.
Letztlich ist "Fantasy Or Reality?" ein gut hörbares Album geworden, die Arrangements passen meist perfekt, die sechsköpfigen Band spielt ihre jahrelange Erfahrung an, das Handwerk wird klar beherrscht und dies ist ja auch nicht die erste Platte. Es gibt viele Formationen mit Plattenvertrag, die weniger unterhaltsam in diesem Genre unterwegs sind.

Dennoch ganz neu oder gar innovativ ist dass alles natürlich nicht, die hier schon angedeutete Mehrbetonung auf Rock & Riffs in diesem ansonsten typischen Gothicgebräu müßte unbedingt noch weiter fortgesetzt werden. Auch noch etwas mehr schnellere Sachen (die sehr fähige Gitarrenfraktion hätte dies locker drauf) wären nicht verkehrt. Auf die theatralisch-symphonischen Geschichten sollten VIRGIN ISLAND stattdessen komplett verzichten (und dafür lieber mehr Röhrengrundstimme) – das hatten wir alles schon zur genüge, leidende Elfenfrontfräuleins im langen Kleid sind total out. Laßt es zukünftig einfach noch etwas mehr krachen.

Fantasy or Reality?


Cover - Fantasy or Reality? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:1 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -