Review:

Elvenpath

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Ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten der etwas gegen absolut nerdigen Fantasykram hat (ich weiß schließlich auch ohne Probleme aus welchem Fantasyroman diese Truppe vermutlich ihren Bandnamen hat), trotzdem ist diese Scheibe wirklich hart was das angeht. Ein langhaariger Typ mit Kutte der einen Bogen einem Drachen vor rotem Himmel entgegen streckt? Leute! Da ist ja RHAPSODYs „Symphony Of Entchanted Lands II“ noch harmlos gegen…

Hinter diesem reizenden CD-Cover verbirgt sich musikalisch betrachtet eine ganz lustige Mischung aus diesem MANOWAR-mäßigen nicht wirklich ernst zu nehmenden „True Metal“ (»Fuck all that rockstar-bullshit! Metal is no big buisness, it’s a passion!«), klassischem Power Metal mit entsprechenden Vocals mit Oktavwechseln jenseits von Gut und Böse und teilweise auch Speed Metal Eskapaden wie man sie von HELLOWEEN kennt („Guardians Of The Underground“, übrigens eine Top-Nummer zum live Mitgröhlen!).
Teilweise ist das übrigens verdammt geil und macht vor allem durch Abwechslung, starken Melodien und nicht zuletzt der Tatsache Spaß, dass die Band ihr Thema gefunden hat und gekonnt mit Klischees jongliert. Aye, Klischees: Es sei denn nur ich sehe kurze Background-Choreinlagen, Schwertgeklirre als Song-Intros und die insgesamt stellenweise sehr epische Aufmachung als solches an. Manchmal ist das aber etwas seltsam verteilt; wo man an der einen Stelle noch viel Lob aussprechen kann sind andere Titel zu mindestens stellenweise arg monoton („Moria“), eine Tatsache die mich anhand der dafür an anderer Stelle so passend platzierten BLIND GUARDIAN-mäßigen Melodien nicht ganz verständlich ist.


Alles in Allem gefällt mir „Elvenpath“ aber dann doch. Ob es an der vierteiligen „Suite Of Metal“ (was das wohl ist denkt ihr euch nun selber, ich sage nur das es ein echt heißes Ding ist!) der übertriebenen Nerdigkeit oder dem gekonnten Wechsel zwischen Speed-Metal und Metal-Epik geht, trotz einiger Schwächen sollte man da mal einen Blick drauf werfen. Lange Tage und angenehme Nächte, sage meinen Dank.

Elvenpath


Cover - Elvenpath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:43 ()
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Für Eine Handvoll Euro

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Als ich die CD aus dem Umschlag fischte, musste ich lachen. FRITTENHUNDE nennt sich diese Band. Nur, was ist eigentlich ein Frittenhund? Ich erinnere mich, einmal eine große Portion Fritten mit Majo bestellt zu haben und beim Wegtragen vom Imbisswagen die Hälfte der Portion aus Versehen zu verlieren, so dass diese auf den Boden fielen. Ehe ich mich versah, war schon ein Hund da und knabberte dran rum. Aufheben ausgeschlossen. Ist das dann ein Frittenhund gewesen? Ich glaube schon. Auf jeden Fall sind die FRITTENHUNDE, die mir die CD zuschickten, zu zweit und heißen Vigo und Carlito, die sich, so der Infoflyer, nicht zufällig bei einer Portion Erbsensuppe im Plastikteller, sondern bei einem Nine-To-Five-Job kennen gelernt haben. Zusammen sind sie die FRITTENHUNDE, spielten alle Instrumente der Scheibe eigenständig ein und werkelten insgesamt von 2008 bis 2010 an dem nun erschienen Longplayer. Die Produktion der CD ist sauber und insgesamt sehr gelungen. Laut Flyer sollen Einflüsse der Bands DIE ÄRZTE, METALLICA, THE RAMONES und RAMMSTEIN zu hören sein. Da bin ich nicht ganz überzeugt von, denn die FRITTENHUNDE sind schon eine ganz eigenwillige Mischung, die mit Metal meines Erachtens nicht viel am Hut hat. Die Songs besitzen oft eine gewisse Rotznäsigkeit. Das ganze ist definitiv Spaßmukke durch und durch, was Songs wie "Mein Mädchen Auf Der Letzten Seite In Der Bild" direkt schon im Titel vermuten lassen. Song Nummer 2 ist beispielsweise dem Fußballverein Werder Bremen gewidmet und geht gesanglich mit einem Sprechchor "Mertesacker, Mertesacker, Mertesacker" los, sehr skurril. In "Terror Vision" setzt man sich mit der Qualität des TV-Programms auseinander. Mein Lieblingslied ist direkt der Opener "Für eine Handvoll Euro". Die FRITTENHUNDE überzeugen letztlich durch witzige Texte und einer Unbeschwertheit, die die ganze CD begleitet. Die Musik selbst tritt hinter den Texten etwas in den Hintergrund. Ob man das alles mag, muss jeder für sich entscheiden, daher ist das vorherige Anchecken der Band hier unbedingt notwendig. Die ganze Scheibe kostet nur 5,00 ¤, also kaum mehr als eine große Portion Fritten und kann auf der Homepage der Band bestellt werden. Vor dem Hintergrund kann ich eine klare Empfehlung aussprechen.

Für Eine Handvoll Euro


Cover - Für Eine Handvoll Euro Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:5 ()
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Paindustry

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Mit einem Intro und einem Song mit dem schwungvollen Klang und Namen „Circus“ wird hier NAILGUNs Debut „Paindustry“ eingeleitet und ein starker Anfang der sechs Musiker präsentiert – und das nicht nur weil erwähntes Intro so verdammt cool ist. Mit einem Genre das man wohl als erstem dem Heavy Metal grob in Richtung ICED EARTH zuschreiben mag werden recht umfassend-komplexe Songstrukturen mit einer ausdrucksstarken Stimme und entsprechend einprägsamen Lyrics („Dissident Enemies“) gespielt die den Eindruck einer gut eingespielten Truppe machen. Natürlich inklusive scharfer Soli (Tipp: „Cold“), Melodien und Tempo- und vor Allem stimmliche Lagenwechsel - eben genau wie sich das gehört um den Hörer bei Stange zu halten.

Oft im eher hohem Tempobereich gibt’s hier Metal auf die Ohren der zwar einerseits erwähnte Erinnerungsfragmente an einige Szeneikonen aufweist, unterm Strich aber doch etwas ganz eigenes ist das charismatisch daher kommt und echt Eier hat. Definitiv selber mal anhören, Tipp!

Paindustry


Cover - Paindustry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:40 ()
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Crustacean Chronicles

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Krustentiere. Schalentiere. Eine gottverdammte Languste. Und Heavy Metal. Un Tipo De Langsostino. Welcher Typ genau, keine Ahnung. Bin ich verrückt geworden? Ich weiß es nicht.

Okay, Licht ins Dunkeln: UN TIPO DE LANGOSTINO sind eine junge Truppe engagierter Metal-Musiker die mit „Crusacean Chronicles“ ihr Debüt präsentieren. Wieso genau ein elendiges Schalentier das Wappen der Band sein soll, keine Ahnung; musikalisch geht es weit metallischer und auch melodischer zu als man es auf den ersten Blick vermuten mag. Denn der Grundstil der Scheibe ist erst einmal ganz simpel „Heavy Metal“, die meisten Songs kommen allerdings mit einem ziemlich hohen Maß an Melodielinien in Kombination mit simplen Metal-Rythmen Marke IRON MAIDEN daher, teilweise wird es auch etwas härter und akzentuierter („The Hero“). Abgerundet wird das durch das ein oder andere Solo oder mal etwas ruhigeren Passagen („New World Genocide“), im Gesamteindruck ein ziemlich solides musikalisches Fundament. Das Ganze wird dann mit (meist englischen) Vocals hinterlegt die in Härte und Stil gut in die Ecke NWOBHM passen würden, allerdings an manch einer Stelle noch als ausbaufähig zu bezeichnen sind.

Alles in allem weiß „Crusacean Chronicles“ gerade durch die gelungene Kombination aus Melodieführung und Standard-Geballer und gut strukturierten Songs im Sound wirklich zu gefallen. Ich glaube aber wenn ich mir das Cover zu oft angucke ersticke ich irgendwann an meinem Lachen – trotzdem anhören!

Crustacean Chronicles


Cover - Crustacean Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:36 ()
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Black Leather

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Manche Musik kann sich auf CD gebannt nicht wirklich entfalten – erst Recht nicht wenn man damit wirbt sich durch Bier, Zigarettenqualm und „Liebe zu harter Musik“ gefunden zu haben.

IRON HORSES wollen nämlcih all das auf ihrer EP „Black Leather“ zusammenführen und haben dazu ganze vier Songs eingespielt, musikalisch erinnert es mich an eine Mischung MOTÖRHEAD mit ein wenig MEGADETH in der Stimme und etwas schnelleren und gerne eingespielten Gitarrensoli. Alles ziemlich in Richtung „Oldschool“ orientiert und diesbezüglich auch ganz ordentlich umgesetzt. Das Schlagzeug wird ordentlich verprügelt, der Sound lässt Erinnerungen an den Metal der 80ger aufleben und hat teilweise („Children Of The Night“) sogar einiges an Potential im Ohr zu bleiben.

Doch fällt mir eine Sache ganz böse negativ ins Auge: Die Vocals. Einerseits will es nicht wirklich so rau wie zwanzig Jahre Whiskey klingen, andererseits ist es zu unpräzise und ein mit deutschem Dialekt behaftetes Englisch um wirklich Stimmung durch Virtuosität zu machen. Jedenfalls im heimischen CD-Player; auf der Bühne traue ich der Band durchaus zu einige Leute mitzureißen. Nur dann bitte auch richtig, wie schon ihre Grundidee sagte: Mit Bier und Kippe. Ansonsten für zu Hause wohl leider eher ein mittelprächtiges Hörvergnügen…

Black Leather


Cover - Black Leather Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:8 ()
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Burning Blood

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UNCREATION kommen aus Hamburg und spielen Melodic Death Metal. Nach einem kleinen Intro scheppert das Quintett richtig los. Direkt fällt mir auf, dass die Scheibe sehr gut produziert, klar und druckvoll aus den Boxen kommt. Kein Wunder offensichtlich, hat man doch nach dem Einspielen die "Bänder" nach Schweden zu Dan Swanö übergeben, der sicher vielen als Producer von Bands wie MARDUK oder OPETH bekannt sein dürfte. Der erste Track "Uncreation" im gehobenen Midtempo Bereich baut auch schon mächtig Druck auf und besticht nicht nur durch eine gelungenen Songaufbau, sondern insbesondere durch interessante Melodien, die von den Gitarren immer wieder in den Vordergrund getragen werden. Ohne Zweifel haben die Gitarristen ihr Handwerk gelernt. "Breaking The Innocence" drückt noch mehr aufs Gaspedal und besticht durch treibende Gitarrenriffs, die ich lobend erwähnen will. Sehr gelungen. Der Song stellt für mich eine klare Steigerung zum ersten Track dar, auch, weil sich hier der Gesang noch mehr in den Song einbettet. "Sun Of Ice" als Track Nummero 3 legt mit einem sich ins Ohr fressenden Gitarrenriff los, bevor man in die Strophe wechselt. Der Song verliert dann etwas an Kraft, bevor er jedoch wieder später unter Zurückgreifen der anfänglichen Melodien mächtig Vortrieb bekommt. In der zweiten Hälfte gibt es dann ein hörenswertes Gitarrensolo. "Moonlight Rain" beginnt ebenso wie das später folgende "A Little Light Of Life" mit einem Akkustikintro, bevor sich der Song im Midtempo und dann im Uptempo Bereich zu einer Death Metal Nummer wandelt. Mittendrin gibt es nochmals eine gelungene Akkustikpassage. Herausheben will ich noch "My Game", das mit einem abgedrehten Gitarrenintro beginnt und dann mächtig Gas gibt. Tja, was bleibt zu sagen? UNCREATION sind musikalisch eine Berreicherung, das steht außer Frage. Die Band hat ein Gespür für ins Ohr gehende Melodien. Mit "Burning Blood" haben sie ein sehr gelungenes Erstlingswerk abgeliefert. Die Produktion lässt keine Wünsche offen. Für meinen persönlichen Geschmack ist die Musik aber schon fast zu melodisch und hat trotz der ab und zu einsetzenden Blast-Passagen und des Gesangs ihren Schwerpunkt klar im Melo-Metal. Um hier die Höchstnoten vergeben zu können, fehlen mir jedoch noch die Songs, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Solche finde ich leider auch nach mehrfachem Hören nicht. So verbleibt trotzdem eine tolle Scheibe, in die Fans des Genres unbedingt reinhören sollten.

Burning Blood


Cover - Burning Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:31 ()
Label:
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Welcome The Dead

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Heißt die Toten willkommen! Mit viel Elan präsentiert sich das Debüt-Album der fünf Musiker von HUNTED aus dem Vereinigten Königreich: Mit einer Mischung aus Power, Heavy und Progressive Metal will die Band mit „Welcome The Dead“ auf sich aufmerksam machen. Haben sie die Aufmerksamkeit verdient?

Musikalisch gibt es hier zwar einerseits kaum ab zu streitende Parallelen zu Ikonen wie ICED EARTH oder NEVERMORE, ich werde mich aber hüten hier von einer Kopie zu sprechen. Denn die Songs vereinen meiner Meinung nach viel mehr die Stärken ihrer Vorbilder: Technisch anspruchsvolle und trotzdem ziemlich fette Riffs und saftige Solos („Chosen“ platzt fast davon) die man als Fan von NEVERMORE oder anderen progressive-angehauchten Bands so liebt werden in einen Topf geworfen mit einer Stimme die sich auch auf dem weißen Einhorn der Power Metal Szene durchaus sehen lassen könnte („Impaled“).

Aber genau das ist leider auch das was mich in einer kompletten Bewertung so ins Stocken bringt. Denn unterm Strich wird auf „Welcome The Dead“ zwar eine Menge Gutes aus diversen Genres kombiniert, andererseits kommt für mich persönlich das Ding nicht richtig in Fahrt. Die Riffs machen Spaß, die Vocals haben Power und die Songstrukturen sind komplex; der Ohrwurmcharakter und die Akzente die die großen Bands so bekannt machen fehlen mir. Nicht das man das erwarten muss, ist der Stil jedoch wie hier derart mit Erinnerungen an andere Bands gespickt fällt das dann eben doch was stärker ins Gewicht.

Welcome The Dead


Cover - Welcome The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vinyl

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GRANNY PANTS spielen eine Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal im Stil der guten alten
New Wave of British Heavy Metal, in diesem Falle eine Mischung von galoppierenden
Rhythmen, einigen klassischen Rock-Soli und – aufgepasst! – weiblichen Vocals.
Aus musikalischer Sicht ist diese Mischung echt interessant, die Instrumente prahlen zwar
nicht durch progressive Neuerfindung eines alten Genres, dafür setzten sie die Standards die
bekannten Größen gut um und machen einen soliden Rocksound mit Wiedererkennungswert.
Gerade die Lead-Gitarre hat meiner Meinung nach einen sehr sympathischen Sound, die Songs
haben eine Struktur die zwar mit Wiederholungen arbeitet, sich aber keineswegs in Monotonie
verfängt (was die Songlängen von bis fast acht Minuten gerade an den Drums auch beweisen).
Allerdings merkt man hier doch noch das es sich um ein Erstlingswerk handelt; die Idee (und
teilweise auch die Umsetzung) mit einer Sängerin ist ziemlich cool, der Sound will mir aber
nicht ganz passen. Zu unharmonisch wirken mir die Vocals, die Stimme trifft den Punkt oft
nicht ganz; soll es in in Richtung einer energiegeladenen oder eher einer ruhigen, cleanen
Stimmlage gehen?
Aus instrumentaler Sicht grundsolide, an den Vocals muss die Band aber noch feilen. Ein
typischer Fall von „unbedingt selber mal anhören“!

Vinyl


Cover - Vinyl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 36:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Misanthropic Slaughter

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Wer sich das CD Cover und den Titel der Scheibe anguckt wird sich zweifelsohne erst mal
denken: „Das gibt jetzt richtig schön auf die Fresse!“. Und richtig: Genau das!
HEMOPTYSIS liefern mit ihrem Debüt „Misanthropic Slaughter“ ein absolut mächtiges
Feuerwerk aus brachialem und extremen Thrash Metal ab das ab dem ersten Song einschlägt
wie eine Bombe – und zwar eine verdammt schwere.
Das ganze Album prescht in rabiat-hohem Tempo vorwärts, von Blastbeat über fettem
Gitarrensolo bis hin zu starken melodischen Elementen ist eigentlich alles dabei, die elf Songs
donnern einer nach dem anderen durch die Lautsprecher und zeigen keine Schwächen dabei.
Egal ob es nun der Nackenbrecher „Impending Doom“ oder die melodisch-harte Nummer „The
Cycle“ ist, das Album verliert an keiner Stelle an Power und Nachdruck. Die Vocals haben
übrigens einen ziemlichen Einschlag in Richtung Death Metal, die Gitarren wechseln vom
reinem Sechzehntel-Geschredder zu weit komplexerem Riffing, für Abwechslung beim
Headbangen ist gesorgt. Und wer eine Keller-Produktion erwartet: Zu „Shadow Of Death“ gibt
es nicht nur ein professionelles Video sondern auch ein mehr als krankes Gitarrensolo das
schon von selber aus dem Keller kommt.
Genau so geht oldschooliger und heftiger Thrash Metal ohne Kompromisse. Bang your head!


Einen Clip zum Album gibt es
hier zu sehen.

Misanthropic Slaughter


Cover - Misanthropic Slaughter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Luces y Sombras

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Was haben wir denn hier exotisches? Spanischer Prog Rock - diese Band nennt sich stilecht DROGA DEL ESPIRITU und nein unter Drogen stehen diese Herren trotz des Namens natürlich nicht, und so verkopft oder gar schräg kommt ihr Sound auch nicht daher. Die talentierten Musiker stammen bei näherer Betrachtung dann doch nicht aus dem Land des Fußballweltmeisters sondern schlicht aus dem Sauerland. Die Band wurde schon 1993 gegründet, zwei Alben wurden aufgenommen, 1995 war man sogar mal im Vorprogramm von RAGE, von 2000 bis 2007 herrschte Funkstille und jetzt also dieses Doppelalbum.

Am Mirophon darf sich Javier Fernandez Guirao austoben und er hat natürlich einen spanischen Background (ist aber in Deutschland geboren) und singt also auch in Spanisch.
Diese Stimme ist natürlich prägend auf diesem Doppelalbum „Luces y Sombras“. Licht und Schatten wechseln sich hier inhaltlich ebenfalls ab, wobei die hellen Momente dann aber doch deutlich überwiegen.
Die Produktion überzeugt mich manchmal eher etwas weniger, vor allem der Sound ist oftmals zu dumpf geworden, die Vocals sind oftmals zu stark nach vorne gestellt, die Gitarren hätten durchaus etwas mehr Präsenz verdient. Auch das Schlagzeug klingt vielfach echt grottig, ohne jede Dynamik, scheppernd-flach, mensch um wie viel besser hätte diese Scheibe bei einem nur einigermaßen passenden Drumsound geklungen. O.k. bei einem Underdog wollen wir dann mal nicht ui überkritisch sein aber erwähnt werden muß es.

Der Sänger läßt mit seinem markanten Timbre sehr starke Vergleiche zu den vor vielen Jahren recht erfolgreichen HEROES DEL SILENCIO aufkommen. Dies Band wurde damals schon etwas unterschätzt und hatte viel mehr zu bieten als nur den Kulthit „Entre dos Tierras“. Egal deren Sänger Enrique Bunbury ist dass große Vorbild von Javier, das hört man schon durch. Er verfügt über ein ähnliches Volumen, wenn auch nicht ganz so kraftvoll und vom Volumen her etwas weniger breiter. Aber auch erkann den Shouter sowie den einfühlsamen Sänger geben. Manchmal sind es zwar ein paar Uhhs und Ohhs zuviel und das mit dem länger Tönehalten musst er auch noch etwas verbessern („Caer“). Aber er ist beileibe kein schlechter Fronter.

Droga del Espiritu bieten sehr soliden Hardrock mit vielen Progrockelementen und mitunter schimmert sogar mal etwas Progmetal („ Dis Cuerpos“, „Nos Veremos“) durch. Die Gitarren ansonsten meist recht straight gehalten, aber auch ab und an etwas verspielt mit schönen Solis („Venosa“), die Rhythmussektion ist solide unterwegs und der Keyboarder sorgt für viel abwechslungsreiche Klänge (u.a. bei „Cancion Lunar“) mal im neoprogigen Gewande, dann wieder fette Hammonds aber auch schöne symphonische Arrangements sind zu finden.

Die Band ist trotz vieler längerer Tracks so um die sechs Minuten recht angenehm zu hören, oft wird (vor allem auf Seite eins) einem normal wiederholenden Songschema Strophe Refrain am Ende ein instrumentaler Part angehängt. Dabei agiert man bei allem Ideenreichtum nicht zu trocken vertrackt sondern fast immer songdienlich trotz der vielen Breaks. Auch wird meist ordentlich Tempo gemacht. Die Instrumente dürfen sich dabei natürlich auch solistisch austoben aber dann eher nicht zu aufgetragen selbstherrlich. Man kehrt hier nicht den freakigen Progrocker raus.

Bei dieser Stimme dürfen natürlich auch mal etwas atmosphärischere Parts, die immer mal wieder eingestreut werden, nicht fehlen. Auch packende Balladen können die Musiker überzeugend darbieten („Siempre“). Eine etwas düster bis melancholische Grundstimmung
zieht sich beinahe durch alle Songs, was aber einfach gut zur Musik paßt. Mit der Sängerin Steffi Lesic gibt es auf „Delfines“ ein schönes Duett zu hören. Aber auch das sehr relaxte „Todavia“ mit Stefanie Latsch ist sehr gut geworden.

Mit anderen spanischen Kapellen wie TIERRA SANTA oder auch MÄGO DE OZ sind diese Sauerlandspanier ansonsten nicht zu vergleichen. Auch mit den erwähnten "Herren der Stille" stilistisch eher weniger aber wer diese Stimme mochte könnte auch an dem hier Gefallen finden. Wie gesagt man versteht es schöne Melodien in schön rockige Songs zu verpacken, die blumige Sprache tut ein übrige, um diese Musik in ein ganz spezielles positives Gesamtbild zu rücken. Das Album ist für nur 10 EUR über die Bandhomepage erhältlich.

Luces y Sombras


Cover - Luces y Sombras Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 94:41 ()
Label:
Vertrieb:

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