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The Ruiner

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MADE OUT OF BABIES sind mit „The Ruiner“ auch schon beim dritten Album angekommen, der mysteriös-verklärten Wendepunkt in der Karriere einer Band. Das Quartett um Sängerin Julie ließ sich davon aber nicht beeindrucken und schrieb neun Songs, die eine logische Weiterführung des eigenen Sounds sind – und gleichzeitig das Beste, was die Band bisher auf Platte gebannt hat. Wie gehabt dominiert Julies wunderschöne Stimme, die sowohl verführerisch flüstern als auch gnadenlos schreien kann, was durch Kniffe wie die in den Hintergrund gemischte Stimme, gegen die sie dann selbst ansingt, verstärkt wird („The Major“). Da ist Charisma, da ist Leben, da ist Emotion drin! Unterstützung bekommt sie vom fett wummernden Bass und einer Gitarrenarbeit, die viele krachige Riffs beisteuert, um „The Ruiner“ gleichberechtigt Noise und Rock nennen lassen zu dürfen. In der Zeit seit „Coward“ haben sich MADE OUT OF BABIES (eigentlich müsste noch ein Witz kommen, dass Kinder doch zu was gut sind…) auf den Arsch gesetzt und sich beim Songwriting noch einmal gesteigert – mit Erfolg, die Nummern auf „The Ruiner“ sind unterschiedlich, krachig und fesselnd. Düster wie in „The Major“, verstörend wie im langen „Stranger“ oder bösartig („Bunny Boots“), MADE OUT OF BABIES haben nur erstklassige Songs auf die Scheibe gelassen, denen man die lange Bearbeitungszeit anmerkt, da passt einfach alles. „The Ruiner“ ist nicht umsonst die beste Platte in der Bandgeschichte geworden und weiß Noiserock-Freunde zu fesseln – ganz großes Kopfkino!

The Ruiner


Cover - The Ruiner Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:34 ()
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Assassins

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Ich verstehe gar nicht, warum sich bei unserem Memme die Ohren nach innen falten, wenn er „Assassins“, den inzwischen vierten Longplayer der Black Metaller aus Chicago, in den Player wirft. „Zu viele chemische Drogen“ attestiert er dem Haufen, womit er zwar irgendwie nicht ganz Unrecht hat, denn das Album strotzt neben zahlreicher sehr geiler Hymnen vor arg fiesen LSD-Soundcollagen, doch am Ende reagiert zumindest mein Trommelfell mit Zustimmung, wenn ich den erstklassigen Titelsong, das treibende „Ghosts Of Grace“, die Abrissbirne „Your True Enemy“ oder das atmosphärische „Code Negative“ höre. Stilistisch erinnert mich das Album ein wenig an HYPOCRISY zu „Hypocrisy“- oder auch „The Arrival“-Zeiten, weil die Band blackmetallische Ursprünge mit einer gehörigen Prise Industrial vermischt und daher auch nicht mit der skandinavischen Clique in einen Pott geworfen werden kann. Man kann mit gutem Willen noch einen Hauch von späteren SATYRICON erahnen, aber selbst dafür sind NACHTMYSTIUM zu „modern“ und „spacig“, besonders was den stellenweise arg bekifft-verzerrten Gesang von Gitarrist Blake Judd betrifft. Eigentlich ist diese Platte fast sogar den „Tipp“ wert, doch gerade mit den verdrogten Zutaten übertreibt man es gerne und häufig, so dass am Ende doch noch ein wenig Spielraum nach oben bleibt. Trotzdem eine coole Scheibe, die sich aufgeschlossene Schwarzträger ruhig mal geben sollten!

Assassins


Cover - Assassins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:23 ()
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Cover Your Heart & Anvil Pants

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Wes Borland und Kollegen von NIN und A PERFECT CIRCLE haben sich nach dem gelungenen „Cruel Melody“ erneut im Studio eingefunden, diesmal um eine Coverscheibe einzuspielen. Da ihnen zehn Covertracks aber nicht genug schienen, haben sie noch drei unveröffentlichte Instrumentalstücke und zwei Remixe auf die Scheibe gepackt. Außerdem gibt’s noch eine DVD, auf der drei Musikvideos und eine 90minütige Doku der Tour enthalten sind. Bei den Coversongs ist der Auftakt keine Überraschung, „Forkboy“ von LARD passt zum BLACK LIGHT BURNS-Sound – aber danach finden sich Songs von PJ HARVES (sehr coole Variation von „Rid Of Me“), DURAN DURAN (sehr poppig, sehr kultig) und eine rotzige IGGY AND THE STOOGES-Version. Wes und Co. haben es geschafft allen Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken, ohne das Original völlig zu verfremden. Hier sind Könner am Werk, das wird deutlich. Die Instrumentalsongs können sich ebenfalls hören lassen, sind dabei erstaunlich poppig und chillig, allen voran „Giving In Again“. Zwei interessante Remixe runden ein sehr gutes Album ab, dass die überbordende Kreativität der Combo aufzeigt. Bleibt zu hoffen, dass Wes Borland hier eine neue langfristige Heimat gefunden hat und noch einige BLACK LIGHT BURNS-Scheiben einspielen wird.



01. Forkboy (LARD)

02. So Alive (LOVE AND ROCKETS)

03. Hungry Like The Wolf (DURAN DURAN)

04. Lucretia My Reflection (SISTERS OF MERCY)

05. Rid Of Me (PJ HARVEY)

06. The Art Of Self Defense (JESUS LIZARD)

07. On The Bound (FIONA APPLE)

08. I Am The Sun (SWANS)

09. Blood Red Head On Fire (BIGDUMBFACE)

10. Search And Destroy (IGGY AND THE STOOGES)

11. Drowning Together Dying Alone (unreleased "Cruel Melody" instrumental)

12. Giving In Again (unreleased Cruel Melody instrumental)

13. Failing (unreleased "Cruel Melody" instrumental)

14. Mesopotamia (Assyrian Mix)

15. Lie (Seth Vogt Club Mix)


Cover Your Heart & Anvil Pants


Cover - Cover Your Heart & Anvil Pants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 55:9 ()
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We Are… Charing Cross

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CHARING CROSS kommen aus der gemütlichen Schweiz und haben sich ähnlich ihren Kollegen von CRYSTAL BALL dem melodischen Heavy Metal mit starker 80er Schlagseite verschrieben. Weder musikalisch noch textlich („Kick Ass Rock N’ Roll, Forever Rockin’) wird mit Klischees gegeizt. Was aber bei diesem Sound einfach dazugehört und auch eher sympathisch als störend rüberkommt. Wäre die Scheibe vor 20 Jahren veröffentlicht worden, wären CHARING CROSS wahrscheinlich mit den deutschen STEELER, RENEGADE oder MAD MAX auf Tour gegangen. Innovationsgehalt dieser Scheibe ist zwar gleich null, ich bin aber versucht zu sagen: Na und?? Das Ding ist klassischer Hard Rock, rockt, macht viel Spaß und entwickelt seine volle Wirkung mit Sicherheit auf der Bühne.
Als Soundtrack für die nächste 80er Metal Party auf jeden Fall zu empfehlen, es wird keiner merken.

We Are… Charing Cross


Cover - We Are… Charing Cross Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:40 ()
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Creations From A Chosen Path

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Mit SILENT CALL schickt sich eine weitere schwedische Combo an, in die Geschicke der Metalwelt einzugreifen. Das Debutalbum „Creations From A Chosen Path“ bietet in etwa auch das was man von einer skandinavischen Melodic Metal Band erwartet. Die Songs sind irgendwo zwischen, TWILIGHTNING, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, TWILIGHT GUARDIANS und AXENSTAR angesiedelt. Was allerdings auffällt ist, dass die meisten Songs recht entspannt ausgefallen sind und es Doublebass Hymnen überhaupt nicht zu hören gibt. Dadurch fehlt auf Dauer etwas die Abwechslung, auch wenn die Songs für sich genommen alle recht gelungen sind. Aber über die komplette Spielzeit wäre es schön, wenn es mal einen Ausbruch aus dem einmal für gut befundenen Schema geben würde.
Man hört aber SILENT CALL auch an, dass hier keine Grünschnäbel am Werk sind, sondern alle Musiker schon auf eine langjährige Musikerlaufbahn zurückblicken können. Das gesamte Werk tönt sehr erwachsen.
Wer bei genannten Referenzbands eher die Midtemposongs favorisiert, der sollte „Creations From A Chosen Path“ mal antesten.

Creations From A Chosen Path


Cover - Creations From A Chosen Path Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:13 ()
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Pandora

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Um das Fazit gleich einmal vorwegzunehmen: "Pandora", das zweite Album des Trios MNEMONIC aus Nevada, kann sich sehen lassen. Druckvoller, fetter Rock mit leichten Metal/New Metal-Einflüssen wechselt sich mit ruhigen, melancholischen bis depressiven ruhigeren Songs, und alles davon geht ins Ohr. "Quicksand" hat etwas Hypnotisches bis unterschwellig Psychedelisches, "T.A.P." beginnt ruhig und geht dann im Refrain mit fetten Gitarren in die Vollen. "P.S." rockt geradlinig drauflos und mit "Souvenir" findet sich eine schöne, melodiöse Ballade mit mehrstimmigem Gesang und Ohrwurmcharakter auf dem Album. "Palindrome" ist ein herrlich bittersüßer Abgesang auf Verlorenes und auf "Suffer" gibt das Trio zum Abschied noch mal richtig Gas. Bei sich zuhause haben die Jungs es bereits erfolgreich ins Radio geschafft, und es scheint eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich das hierzulande wiederholt- Bands wie Nickelback haben es vorgemacht. Verdient hätten es MNEMONIC allemal.

Pandora


Cover - Pandora Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:44 ()
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Insidious Awakening

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MOONSPELL haben Portugal auf der Metal-Landkarte markiert, einen Exotenbonus gibt es deshalb für ihre Landsleute nicht mehr. Zumal ECHIDNA dermaßen schwedisch klingen, dass ihnen auch so Erfolg beschieden sein sollte – die Songs auf „Insidious Awakening“ haben jedenfalls das Zeug, allen Fans schwedisch-melodischer Klänge zu gefallen. Wie eine härtere Ausgabe von SOILWORK oder IN FLAMES klingen sie dabei nicht, eher wie alte SACRAMENTUM und die No Fashion Records-Bande von anno der frühen 90er, was sich in Tracks wie dem bösen „Purifier“ zeigt, bei dem auch ordentlich die Thrash-Keule geschwungen wird. Beim Gesang ist immer schön böses Gekeife und dezentes Gegrowle angesagt, was bestens mit den Songs harmoniert und genug Variation hat, um nicht zu langweilen. Kurzum, gelungene Platte, die Schwedenfreunde mit einem Faible für harte Klänge mal testen sollten.

Insidious Awakening


Cover - Insidious Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:1 ()
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Signum Regis

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Braucht man wirklich eine (weitere) musikalische Mischung aus Kapellen wie HELLOWEEN, STRATOVARIOUS und YNGWIE MALMSTEEN? Nun, die beiden Hauptinitiatoren dieses "Bandprojektes" SIGNUM REGIS scheinen durchaus dieser Meinung zu sein. Der slowakische Bassist, Songwriter Ronnie König (VINDEX) sowie Göran Edman (einer der zahllosen ex-Sangesröhren bei Meister MALMSTEEN) frönen dabei auf dieser gleichnamigen Debütscheibe einem Mix aus Metal sowie neoklassischen Songstrukturen - will sagen: die typischen virtuosen Gitarrenläufe rauf und runter, viel Keyboardgeorgel und so weiter. Aber die beiden Herren gehen dabei dann doch nicht ganz so einfallslos bzw. stur nach Schema F vor, die elf Kompositionen sind sauber produziert, bergen so manches Schmankerl mit vielen Zwischenspielen, mal ist ne akustische Klampfe im Einsatz, es gibt das ein oder andere schöne Tastenduell und schöne Hooks. Das weitere Haut-Plus sind die sehr gelungenen doppelläufigen Gitarrenleads, die immer mal wieder auflockernd eingestreut werden. Auch beim Songwriting passt es melodiemäßig größtenteils, der sehr gelungene Opener "Fields Of The Stars" kommt sogar in bester Melodic Metal Tradition sehr catchy daher. Das folgende, etwas treibendere "Neverland" geht auch gut ab mit Doublebass und viel Power. Die beiden Balladen gehen dann eher so, "Forever And A Day" ist eher nur ganz nett, etwas platt vielleicht und nicht mein Fall, aber "Passionate Love" kann man sich schon geben. Der Song hat was von PRETTY MAIDS. Sehr geil ist aber dann das Instrumental "Mountain Haze" geworden: schönes Leitmotiv, mit viel THIN LIZZY FLAIR aber vielleicht einen Tick zu lang geraten.

Der Sound auf "Signum Regis" kommt stets klar und druckvoll daher (TOMMY HANSEN hat wieder mal ganze Arbeit geleistet), ist auch bestens abgemischt worden, kein Instrument wird benachteiligt, die Backingchöre passen ebenfalls und der Sänger ist kein so übler Mann. Er kann sowohl etwas rauer klingen aber auch fast schon AOR-artige Sachen bestens rüberbringen, nur am Ausdruck könnte eventuell noch etwas feilen. Die großen dramatischen Momente bzw. Überraschungen sowie eventuelle "Tiefen" in Punkto Atmosphäre gibt es hier sowieso leider eher weniger bis gar nicht. Es sind betont durchschimmernde Bassparts mit sehr melodiebetonten Läufen zu finden, dies sorgt positiv für relativ erdige Vibes. Im zweiten Teil der Scheibe werden die neo-malmsteenigen Sachen zwar etwas verstärkt ausgebaut, aber daran liegt es nicht, dass man schon mehr und mehr den Eindruck gewinnt, das Album werde etwas langwilliger, vorhersehbarer. Da hätte man am Songwriting noch etwas besser feilen und die neoklassischen Einflüssen etwas origineller verpacken müssen. Bei aller technischer Versiertheit und auch offen spürbarer Spielfreude geht der Spannungsfaktor doch zunehmend runter.
Allein eingängige Melodien, souveränes Gitarrenspiel und eine gute Produktion sind heutzutage noch kein Garant für große Beachtung jenseits der breiten Masse an solcher Art Musik. SIGNUM REGIS haben so mit dieser durchschnittlichen Scheibe zwar handwerklich einen soliden Job abgeliefert aber Begeisterungsstürme wird man aus den erwähnten Gründen dabei sicher nicht ernten. Da muss, falls es eine Zweitauflage geben sollte, doch viel mehr in Punkto Arrangements und vor allem an Inhalten draufgesattelt werden.

Signum Regis


Cover - Signum Regis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:44 ()
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Climate Of Fear

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Konsequent zurück in die 80er gehen BITTER END mit ihrem Debütalbum „Climate Of Fear“, sowohl in Aufmachung als auch musikalisch. 80er NYHC, um das klarzustellen. Mit einem Sänger, der weniger Brüllwürfel als mehr Erzähler ist, grooven sich die Texaner durch die gute halbe Stunde und können einige gute, eingängige Songs zum Besten geben („Vicilance“). Natürlich muss eine gewisse Affinität zum New Yorker Sound beim Hörer vorhanden sein, sonst klappt das nicht. Wer die hat und auf den neumodischen Kram wie Breakdown und Grind-Gegurgel verzichten kann, sollte die Nike Air Max schnüren, zum Plattenladen kaufen und die BITTER END-Scheibe kaufen. Gibt’s die eigentlich als Vinyl? Alles andere wäre stillos.

Climate Of Fear


Cover - Climate Of Fear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:58 ()
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The Daily Grind

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Sie sind jung, sie Szene-kompatibel und sie kommen aus dem MAROON-Land. Kein Wunder, dass ANIMA fix einen Deal bekommen haben und die ursprünglich als EP gedachte „The Daily Grind“-Scheibe auf Albumlänge gezogen haben. Schien aber wohl ein Schnellschuss gewesen zu sein, Abwechslung im Songwriting blieb da auf der Strecke. Den Standard brutalen Death Metal mit Hardcore-Einflüssen können ANIMA zocken und an ihren Instrumenten sind sie fit, aber das ist anno 2008 zu erwartender Standard auch bei jungen Musikern. Das Augen- und Ohrenmerk liegt beim Songwriting, um sich von der Masse talentierter Bands abzuheben, ist das wichtiger als jemals zu vor. Und genau da hapert es bei ANIMA: die Songs laufen alle nach Schema X ab, außer das mal Mid Tempo-Part und mal Breakdown das Geballer unterbrechen. Ansonsten alles immer das Gleiche, mit viel zu wenig Variation, um interessant zu bleiben. Sehr schade, aber „The Daily Grind“ geht im Mittelmaß unter. Aber da ANIMA ja noch jung sind, sieht die Zukunft nicht so schlecht aus, wenn sie sich beim Songschreiben verbessern können.

The Daily Grind


Cover - The Daily Grind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:24 ()
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