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Ex Lives

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EVERY TIME I DIE haben für ihre neues Werk nicht nur ein interessantes Coverartwork gewählt, sondern mit „Underwater Bimbos From Outer Space“ auch einen der großartigsten Songtitel des Jahres in petto. Wer sich mit den bisherigen Alben der Amis beschäftigt hat, wird den schwarzen Humor erkennen, der sich durch alle Bereiche von „Ex Lives“ zieht. EVERY TIME I DIE haben sich in den elf Songs auf ihre Anfangstage besonnen, gerade was die Eingängigkeit der Songs eingeht sowie die Tatsache, dass „Ex Lives“ leicht zu erschließen ist, ohne eindimensional oder flach zu sein. Die Band steht für brachiale Musik in der Schnittmenge von Hardcore, Metalcore und Screamo, vermengt auf ihre ganz eigene Weise mit Southern Rock und Metal, was zu fies drückenden Songs wie „Revival Mode“ oder das genial-chaotische „Holy Book Of Dilemma“ führt, die beide typisch für den EVERY TIME I DIE-Sound sind. Richtig gut werden die Herren aber im „I Suck (Blood)“ und „Drag King“-Doppelpack, bei dem sie mächtig vom Leder ziehen und zwei aggressive Songs geschrieben, die Live garantiert zünden werden. Die gute halbe Stunde „Ex Lives“ ist voll mit guten, brachialen Songs, die typisch für die Band sind – EVERY TIME I DIE sind auch beim sechsten Album die Ideen nicht ausgegangen, im Gegenteil. Die Band ist frisch wie eh und je. Sauber.

Ex Lives


Cover - Ex Lives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:2 ()
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1614

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Mal wieder was ganz Neues, eine weitere Metaloper mit dem Namen „1614“, dass Cover mit wallender Lady und düsteren Genossen ebenfalls typisch für solche Geschichten der Bandname natürlich noch viel mehr OPERA DIABOLICUS, dies sagt schon viel aus aber beileibe nicht alles. Denn hier ist mal keine der üblichen bzw. mir bisher bekannten reinen Opernmetal-Bombast, mal plüschiger manchmal unerträglich opernhaft weil mit Sopranträllertante überstrapazierte Platte zu hören sondern es geht durchaus deutlich härter zu. Leider (aber nur aus meiner subjektiven Sicht) keine weitere AVANTASIA, AYREON oder AINA-Variation, muß ja vielleicht auch nicht sein. Keine Geschichte mit überwiegend so tollen (Klar)Sängern sondern eine eher mit na ja böse-fies klingenden Grölern, Growler und echten Keiferern. Selten gibt es etwas ausdrucksstarkes was die männlichen Vocals betrifft, klar ne Lady haben sie sich auch mit eingebaut aber relativ sparsam und auch handzahm eingesetzt, sie singt ihren Sopran durchaus gefällig. Aber diese etwas andere Ausrichtung könnte durchaus eine neue Zielgruppe erschließen, wem die bereits genannten Sachen bisher zu weich und nett waren, könnte hier als echte Black oder Düster Hartwurst durchaus gefallen finden.

Inhaltlich geht es um die ungarische Gräfin Elizabeth Báthory, deren Mythen um ihr Leben & Sterben mit vielen grausigen Storys und das alles in einer etwas gothicliken, doomigen Metaloper verpackt. Bei einer Roman-Inszenierung in Göteborg von Umberto Eco’s „Der Name der Rose“ haben sich die beiden Masterminds dieses Projekts David Grimoire und Adrian de Crow vorgenommen so etwas auch mal auf Platte zu bringen und jetzt liegt dieses Ergebnis vor.

Unter der durchaus passenden Firmierung OPERA DIABOLICUS haben die Herren zwar allerhand Bombast, wenig Kitsch und noch weniger Pathos auf knapp 60 Minuten verwurstelt, aber hier stehen eindeutig die ungemein fett-riffigen Gitarren mit vielen Breaks im Vordergrund. Der Sound ist klasse und enorm druckvoll produziert, die anderen Zutaten wie flächige Keys, opulente Chöre sind zwar auch da aber halt nicht so dominant und alles eine ganz Kante metallischer. Dies geht leider etwas zu stark auf Kosten von Melodien sowie Atmosphäre, gute Refrains sind also Mangelware und songliche Tiefen sind ebenfalls rar, obwohl die acht Kapitel bis zu 10 Minuten dauern. Eine düstere Streicher-„Overture“ führt gewohnt dramatisch ein mit viel Symphonic Touch, geht über in „The Gates“ eine tiefe, aggressive Stimme singt ,spricht und liefert sich ein Duell mit der Frauenstimme ansonsten bügeln die Gitarren den Song ziemlich zu, ein roter Faden oder markante Hookline fehlt.

Den Songs mangelt es nicht an handwerklichem Können, eher im Gegenteil - mit „Blood Countess Bathory“ wird es dann etwas besser, der Track hat auch mal etwas ruhigere Parts, neben heftigem Schweingalopp, mir ist dieses hochwertige Gekloppe aber stellenweise zu anstrengend.
„1614“ wirkt mir insgesamt zu konstruiert, der rote Faden auch als Konzept fehlt völlig und von Atmosphäre kaum ein Spur. Die Tracks wechseln vielfach zwischen Doom-, ganz viel Melodic Black- und Opern-Metal Stilistiken. „Forbidden“ gefällt mir noch am besten, wahrscheinlich auch weil er noch am ehesten aus der (Melodic) Power Metal Ecke kommt und mit einer echt guten Hookline aufwartet. Auch das gelungene Finale mit “Stone By Stone“ kann überzeugen, da hier einmal alles über einen Track paßt Riffs, Wechsel, Melodie und Songentwicklung sind sehr gut gemacht. Die beteilgten Gastmusiker auf der Pladde wie Snowy Shaw (u.a. KING DIAMOND, THERION), Mats Levén (u.a. YINGWIE MALMSTEEN, KRUX) sowie Niklas Isfeldt (DREAM EVIL) bringen sich entsprechend ihres Backgroundes voll mit ein und sorgen für ordentlich Betrieb.

Wer’s also mal mit einer echt härteren Metal Oper versuchen möchte, ist hier allerbestens aufgehoben, wer wie ich aber eher auf normalausgelegte Epicdramen abfährt, dürfte es nach einer Hörprobe wohl doch eher bleiben lassen.

1614


Cover - 1614 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:54 ()
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For His Satanic Majesty´s Glory

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Es ist immer wieder verblüffend, aus welchen Ecken der Welt sich teilweise erstklassige, selbst von vielen Genre-Fans bisweilen völlig unentdeckte Bands zu Wort melden. In diesem Fall handelt es sich um ein Duo aus Indiana, das eine reichlich verwobene Mischung aus Old School-Death Metal, (Drone-) Doom, einem Schuss Schwarzwurzel und reichlich dreckigem Groove der Marke CROWBAR und Co. zockt. Dabei wissen J. Mhaghnuis und D. Luathca vor allem, wie man mächtige Hymnen mittels simpler Riffs und sogar Bombast von sich gibt, wobei man erwähnen muss, dass es sich bei „For His Satanic Majesty´s Glory“ erst um das Debüt (nach ein paar Demos und EPs) des Duos handelt. Für das in bester Gangshout-Manier rausgerotzte „Hail The Opposing Force!“ aus dem geilen Opener „The Great Satan“ würde manche Vorstadt-Punktruppe töten, und mit dem wütend vor sich hinbollernden Titelsong, dem ASPHYX´ „The Rack“ zitierenden „Lilitu“, dem noisigen „Regards Foreman Exu“, dem superben Rumpelstampfer „Deathwish“ oder dem neunminütigen Abschlussmassaker „The Gate To The Kliphotic Anti-World“ haben die Herren jede Menge weitere Volltreffer gelandet, die neben den erwähnten Shouts auch des Öfteren finsteren Klargesang auffahren. Für Genre-übergreifende und scheuklappenfreie Düsterfanatiker einer der größten Geheimtipps der letzten Zeit!

For His Satanic Majesty´s Glory


Cover - For His Satanic Majesty´s Glory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:38 ()
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Cosmogon

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Jawoll! UNFOLD aus der Schweiz bringen mit ihrem Album „Cosmogon”
mal wieder eine Sau starke Sludge-Platte in meine Anlage. Bereits seid 1997 marschieren die fünf Herren durch die Downtempo, Crust, Sludge, Post HC-Szenen dieser Welt und begeistern anno 2011 mit ihrem vierten Auswurf „Cosmogon”. Bands wie KRUGER, THE OCEAN in ihren besten Zeiten und auch MESHUGGAH könnten getrost auf dasselbe Mixtape gepackt werden, auf dem auch UNFOLD ihren Platz gefunden hätten.
Düstere Atmosphäre, verzweifeltes, hasserfülltes Gekeife (sehr stark an MY OWN PRIVATE ALASKA erinnernd) und brachiale Gitarrenwände in F-Moll oder so, wuchten UNFOLD auf die vorliegende Langrille und lassen schon mal die Nackenhaare ein bisschen senkrechter stehen. Post Core artige Ruhepausen werden dem Hörer hier und da auch gegönnt. Im Großen und Ganzen aber ein eher brachiales Werk, das nicht so filigran ausgefallen ist, wie die Genrebezeichnung Postcore vermuten lässt. Jetzt schon freue ich mich auf das nächste Konzert der Schweizer, denn da wird es dann kein Halten mehr gebe für die Nackenhaare und auch sonst. Eine wirklich grandiose Platte, auf die auch ruhig noch mal sechs weitere Songs gepasst hätten. Empfehlung aus Ausgehtipp!

Cosmogon


Cover - Cosmogon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:35 ()
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Trist

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Mit ihrem letzten Album „Cold“ haben die österreichischen Bläckies absolut überzeugen können, was ihnen – so viel sei schon verraten – nahezu auch mit dem Nachfolger „Trist“ gelingt. Das ehemals aus SANGUIS hervorgegangene Duo Aries und Svart legt auch auf seinem vierten Werk eine sehr gelungene Mischung aus Schwarzmetall der alten Schule, einer Prise Black-Thrash und auch einer nicht zu unterschätzenden Portion hymnischer, melodischer Eingängigkeit aufs Parkett. Mit dem geilen, sauflotten Opener (inklusive Killerrefrain!) „The Devil Is Calling My Name“, dem treibenden, majestätischen “Doom Pervades Nightmares”, dem waschechten Ohrwurm “The Forerunner Of The Apocalypse“, dem schleppenden Titelstück und dem stellenweise am jüngere IMMORTAL erinnernden, mächtigen Abschluss „Silence“ haben die Höllensägen wieder ein paar saustarke, nach vorne preschende Dunkellichter am Start, denen jedoch ein paar nicht ganz so herausragende Songs (die nicht so recht zünden wollenden „Sorrow Is Horror“, „Death Bells“ und „Beldam.1450“ und das gegen Ende etwas pathetische „A Winter Cold“) gegenüberstehen, was „Trist“ ganz knapp an einem „Tipp“ vorbeischrammen lässt. Nichtsdestotrotz haben unsere südlichen Nachbarn hier erneut ein äußerst empfehlenswertes, sehr gutes Album vorgelegt.

Trist


Cover - Trist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:17 ()
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Circle Of The Oath

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Vorneweg – AXEL RUDI PELL wird mit „Circle Of The Oath” keinen einzigsten seiner Fans enttäuschen - wenn er damit nicht gar sein bestes Album seit dem Überflieger „The Masquerade Ball” (erschien im Jahr 2000) am Start hat. Das mit „World Of Confusion“ gerade Part II von „The Masquerade Ball“ das Album beschließt, spricht da sicher Bände. Schwache Alben hat der Bochumer Gitarrenmeister und bekennender BLACKMORE-Fan aber ja eh noch nie abgeliefert. Dabei liegt Album Nummer 15, „Circle Of The Oath” noch über den Durchschnitt der letzten Dekade. In gewohnter Besetzung mit Ausnahmestimme Johnny Gioeli am Mikro, dem unzerstörbaren Mike Terrana an den Drums, Keyboarder Ferdy Doernberg und Bassist Volker Krawczak gibt es zehn zum Teil überlange Songs welche AXEL RUDI PELL pur bieten – und vor allem wieder unheimlich gute klassische Hard Rock Gitarrensoli. Nach einem gelungenen Intro („The Guillotine Suite“) gibt es mit „Ghost In The Black“ dann endlich mal wieder eine flotte Double-Bass-Nummer samt Keyboard – Gitarren Duell. Auch das direkt folgende „Run With The Wind“ treibt nach vorne und bietet einen jener PELL-Refrains, bei denen man sofort die Fäuste recken und mitgrölen möchte. Danach wird es epischer, getragener – ohne Punch und Hard Rock Wurzeln zu verleugnen. Höhepunkt sicher der 9-minütige Titeltrack „Circle Of The Oath“. Det hat was von LED ZEPPELIN, startet akustisch, hat eine geniale Gesanglinie und wurde mit einem orientalischen Touch versehen sowie ist mit einem typischen PELL-Solo ausgestattet – könnte ein zukünftiger Klassiker werden. Der Anti-Kriegssong „Fortunes Of War“ zieht das Tempo wieder, hat einen fetten Ohrwurmrefrain und das wohl Beste PELL-Solo des Albums zu bieten. Die obligatorische Ballade „Lived Our Lives Before“ hat typisches ARP-Niveau und kommt gekonnt am Kitsch vorbei und das abschließende, episch ergreifende „World Of Confusion (The Masquerade Ball Pt. II)“ ist ein würdiger Nachfolger einer der Besten AXEL RUDI PELL Tracks überhaupt. Und so gilt, was man bei AXEL RUDI PELL des Öfteren zu hören kriegt: Pflichterwerb für alle Fans des Bochumer Gitarristen und anzuraten für all jene, welche mit klassischen Hard Rock, einer gewissen Heavyness und Epic, sowie Bands wie DEEP PURPLE und vor allem RAINBOW was anzufangen wissen.

Circle Of The Oath


Cover - Circle Of The Oath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:16 ()
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Organic Pill

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ERRORHEAD sind vier gestandene Studiomusiker aus Deutschland, angeführt von dem in Fachkreisen als Ausnahme-Gitarristen bezeichneten Marcus Deml.

Das Artwork des neue Albums wirkt auf mich eher wie eine Alternativ- oder aber Indi- Rock Scheibe. Doch weit gefehlt, enthalten ist kerniger Funk/Blues Rock, wobei die Betonung auf Rock liegt. Organisch im erdigen Gewand poltern und schwingen die teils funkigen, teils bluesigen Nummern durch meinen Hörkanal. Ich bin überrascht und verzückt zugleich. Mitnichten hätte ich diese authentischen Vibes von einer doch recht unbekannten deutschen Band erwartet. Gitarre, Stimme und Sound werden höchsten Ansprüchen gerecht, und werfen bei mir die Frage auf: wo hat sich die Band versteckt? Ich hatte sie bis Dato nicht auf den Schirm und beginne mir das vorzuwerfen.

Die Eröffnungsnummer kommt inklusive Bläsereinsatz funkig ums Eck und gibt grob die Marschrichtung vor. Bei "One Of Those Days" müssen wir der ganzen Klasse des Herrn Deml Applaus zollen, da hier der gefühlvolle, rhythmische Song von seiner starken Gitarre getragen und veredelt wird. Aber auch fast klassischer Hardrock wie bei "Fool In Love" wird geboten, wobei eine kleine Einschränkung erlaub sei - auch hier hören wir im Background Blasinstrumente.

12 Songs, inklusive zwei Instrumental Nummern zeigen die Fähigkeit und Klasse der Band. Ich würde jedem der auf Rock, Funk, Blues und fetten Gitarrensound steht diese angenehme Pille verschreiben. Ohne Bedenken und ohne Nebenwirkungen täglich konsumierbar.

Organic Pill


Cover - Organic Pill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:9 ()
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Hold On, Liberty!

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Es ist immer wieder seltsam was manche Bands sich ausdenken um ihrer Musik gerecht zu werden – im positiven wie negativem Sinne. THE INTERSPHERE hat es gepackt in sechs Jahren 350 (!) Liveshows zu geben, ihr Album binnen 7 Tagen quasi am Stück einzuspielen (angeblich ohne „Schönheitskorrekturen“) und dabei vermutlich noch mit den Füßen den nächsten Song zu schreiben. Was nun erst mal negativ klingt ist aber eine recht adäquate Eindruckssammlung von „Hold On, Liberty!“ – denn das ist ein wahrlich vielschichtiges, komplexes, interessantes und alternatives, vor allem aber dabei nicht nervig daher kommendes Album geworden.

THE INTERSPHERE spielt einen musikalischen Mix aus Progressive, Ambient, Pop und klassischem Rock. Ich meine, gut; das schreiben sich viele Bands auf die Fahnen. Viele zu recht, manche so halb, andere gar nicht. In diesem Falle muss man aber sagen: Mehr als zu recht. Ich meine, wer es schafft auf 11 Songs wirklich ein Spektrum von schrägem Prog („Sleeping God“), eingängigem und von mir nur mit dem Rücken betrachteten Pop („Masquerade“), Stakkato-artigem Rock („Capitall“) oder simpel gehaltenen Akkord-Folgen mit dem Charme des Einfachen („Aurora“) zu pressen und dabei nicht ins Hipster-mäßige Zwangs-Moderne abzudriften? Die Antwort war nun zugegebenermaßen etwas suggestiv: Ganz offenbar schafft THE INTERSPHERE es. Bei mir haben sie jedenfalls damit punkten können.

Hold On, Liberty!


Cover - Hold On, Liberty! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:44 ()
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Descending Through Ashes

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In Zeiten von Auf-Deibel-komm-raus-Selbstzweck-Frickel-Kompost im Death Metal-Genre wirken waschechte Old School-Combos inzwischen leider fast schon wie Fremdkörper - Songs, die auf einer überschaubaren Handvoll Riffs basieren, wo die Musiker um Groove und Schmutz bemüht sind und allerhöchstens mal die Schwanzlänge vergleichen und nicht die gespielte Anzahl Töne pro Sekunde. All diese Ingredienzien liefern die Schweden MR. DEATH, deren Einflüsse hörbar irgendwo ASPHYX-Straße, Ecke AUTOPSY-Platz mit einem gehörigen Schuss heimischer Volksheiligtümer wie frühen DISMEMBER oder NIHILIST liegen. Was dieser erst seit 2007 aktiven und aus ehemaligen Mitgliedern von TIAMAT und TREBLINKA hervorgegangenen Band dabei allerdings noch fehlt, ist das Gespür für das alles niederwalzende, ruppige und treffsichere Songwriting der Vorbilder, denn dieses Zweitwerk klingt trotz aller guten Vorsätze etwas zahm und zurückhaltend, auch wenn man mit guten Stücken wie dem flotten Opener „To Armageddon“, dem herrlich stumpf nach vorne peitschenden „Bloodfalls“ oder dem gekonnt vertrackten „Another State Of Decay“ durchweg beachtenswertes Material am Start hat. Death Metaller, die ihre ersten Ohrgasmen in den (frühen) 90ern hatten, sollten definitiv mal reinhören.

Descending Through Ashes


Cover - Descending Through Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:16 ()
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XI: The Days Before Tomorrow

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Mit ihren sehr geilen Frühwerken (speziell “Love + War“ und „Poetic Justice“) haben die Jungs aus New Orleans ein paar Klassiker des melodischen Hard Rock abgeliefert, die sie mit ihren Veröffentlichungen im letzten Jahrzehnt nicht toppen konnten. Zwar seit August 2010 mit dem ehemaligen METAL CHURCH-Fronter Ronny Munroe bewaffnet, tun sich LILLIAN AXE immer noch schwer, Songmaterial mit – jau, da kommt das Unwort wieder - Nachhaltigkeit zu komponieren, obwohl „XI: The Days Before Tomorrow“ einige echte Ohrwürmer enthält, denen aber leider größtenteils ein nicht zu unterschätzender Schmalzfaktor anhaftet. Mit dem groovigen Midtempo-Opener „Babylon“, dem treibenden „The Great Divine“ und dem hymnischen „Take The Bullet“ befinden sich ein paar richtig gelungene Stücke auf dem Album, denen aber hauptsächlich in der zweiten Albumhälfte versteckte Blindgänger wie „Caged In“ (gruselig), „Lava On My Tongue“ oder „My Apologies“ (Silbereisen-tauglich) gegenüberstehen. Auch habe ich über weite Strecken das Gefühl, dass Herrn Munroe die kräftiger gesungenen Parts deutlich besser liegen als die balladesken, triefenderen Abschnitte, und er trotz aller auch auf diesem Werk vorhandenen Qualitäten bei einer härter agierenden Metal-Band besser aufgehoben ist. Unterm Strich ist „XI: The Days Before Tomorrow“ beileibe kein schlechtes Album, aber alles hier, und vor Allem mit Blick auf die schwächeren Songs, hat man schon zigfach mitreißender gehört, auch von LILLIAN AXE.

XI: The Days Before Tomorrow


Cover - XI: The Days Before Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:33 ()
Label:
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