Die internationale Formation WARRIOR PATH hat dieser Tage ihr zweites Album „The Mad King“ veröffentlicht. Und es ist ein Biest geworden. Vor allem freut sich der Autor über die Rückkehr von LOST HORIZON-Sänger Daniel Heiman hinter dem Mikro. Wurde verdammt nochmal auch Zeit. Auch Hans Dampf in allen Gassen Bob Katsionis (u.a. FIREWIND) ist ein Garant für Qualität. Kopf des Ganzen ist allerding Gitarrist Andreas Sinanoglou.
WARRIOR PATH wollen gar nicht besonders originell sein, sondern einfach nur knackigen Heavy Metal mit all seinen Klischees zelebrieren. Und das machen sie. Stampfend, schnell, episch, bissig. Alles dran, alles drin. Was unterscheidet nun WARRIOR PATH von zig anderen Formationen? Nun, erst einmal die schiere Qualität der Protagonisten. Heimans Vocals sind immer noch reines Gold, und auch die Saitenfraktion leiert sich die memorablen Riffs und Zauberleads im Dauerfeuer aus den Lederärmeln. Aber auch das Songwriting passt. Viel besser kann man diesen Stil einfach nicht spielen. Review schreiben, Headbangen und gleichzeitiges Fistraisen ist die Königsklasse des Multitaskings (will dann noch der Kater gestreichelt werden, bin ich allerdings echt raus). Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von WARRIOR PATH ist, dass sie kein pures 80er-Worshipping betreiben, sondern im besten Wortsinne einfach zeitlos unterwegs sind.
Die mitunter aufkommende mittelalterliche Epik ist mitnichten kitschig, sondern trifft genau den richtigen Nerv. WARRIOR PATH sind wie eine Horde Wikinger, die jedoch nicht planlos loslaufen, sondern bei aller zerstörerischer Wucht einen genauen Plan verfolgen. Das ist einfach die pure Essenz klingenden Stahls.
Hört mal in das flotte „The Mad King“ oder das epische „Don’t Fear The Unknown“ rein, und Ihr wisst, was ich meine.
Das Ehepaar Dahs hat scheinbar ein wunderbares Eheleben und frönt einem gemeinsamen Hobby – dem Metal! In jedem Fall scheinen sie die gemeinsamen Stunden sinnvoll zu nutzen und hauen ein oberamtliches Album mit dem Titel „Edge Of Existence“ raus. Musikalisch fühlt man sich dem melodischen Metal verbunden, den man mit feinen Melodien würzt. Über allem steht die Stimme von Frontfrau Jule, die von zart bis hart alle Tonlagen sicher im Griff hat und niemals in opernhaftes Gekreische verfällt. Man nehme eine härtere Variante von DORO und erlaube dieser auch mal einen Ausflug in ARCH ENEMY-Gefilde, dann hat man den Wirkungskreis von Jule ungefähr definiert. Nach dem von „Jurassic Park“ inspirierten Intro, legt man mit „Edge Of Existence“ gleich den richtigen Gang ein und überzeugt mit einer mehr als einprägsamen Gitarrenmelodie. Bleibt im Ohr, und somit erfüllt dieser Song gleich alle Erfordernisse eines kleinen Hits. Ich möchte an dieser Stelle besonders auf die sehr gute Gitarrenarbeit von Tobias hinweisen, der etliche Killerriffs aus dem Handgelenk schüttelt, aber ein besonderes Augenmerk auf eine formvollendete Melodieführung legt. Technisch auf einem sehr hohen Level, aber immer eher im Hintergrund präsent und somit absolut songdienlich. Auf der Erstlingswerk „Forging The Cataclysm“ waren Keyboards noch sehr präsent, aber dieses wird jetzt zu 90% von den Gitarren ersetzt, was gleichzeitig eine gewisse Härtesteigerung mit sich bringt. Steht der Band in jedem Fall gut zu Gesicht. Gleichzeitig wurde auf „Edge Of Existence“ auch kein Drumcomputer mehr verwendet, sondern man engagierte GREYDON FIELDS-Drummer Marco Vanga, der druckvoll und professionell jeder Soundlücke zu schließen vermag. Insgesamt schielt man auf dem Album also etwas mehr auf die Ursprünge des Metals, was Tobias und Jule fast in die Power Metal-Richtung drängt. Dieser Weg sollte definitiv fortgesetzt werden, da besonders Jules Stimme in aggressiven Parts mächtig aufdreht. Auf der Scheibe ist kein Stinker auszumachen, und somit bekommt man knappe 40 Minuten ehrlichen und gut gespielten Metal, der gerne auch mal etwas härter ausfallen kann. Mir gefällt „Edge Of Existence“ wirklich gut, und ich hoffe, dass die Band langsam dem Underground entwachsen kann und somit eine breite Hörerschaft gewinnt. Verdient hat es die Musikschmiede Dahs in jedem Fall. Daumen nach oben!
Das dritte RAMCHAT-Album „Znelo Lesom“ („Klang Wie Ein Wald“) klingt alles andere als hinterwäldlerisch. Aber urwüchsig: Das Tremolo pickt, der Beat blastet, rau und harsch – der Opener „V Čase Popadaje“ („Zum Zeitpunkt Des Herbstes“) startet rasend. Aber schon hier zeigen die Slowaken Mut und Gespür für Abwechslung zur absolut richtigen Zeit. RAMCHAT setzen auf eine gute Mischung aus langsamen, mittel temperierten und sehr schnellen Songs – mehr gibt es ja auch nicht – so dass sie stets interessant bleiben. Sogar kleine Keyboard-Anteile sind zu entdecken, und sogar Spoken-Words und weiblicher Gesang, was für zwei Konterparts zum bärigen Gegrunze und Geschrei von „Walki“ sorgt. Beherrschend aber sind die geilen Melodien, die Songs wie „Lož A Žlč“ zu echten Hymnen machen. Bei RAMCHAT, gegründet von Szenegröße Pavel „Hirax” Baričák, dreht sich alles um Pagan Metal, den sie mit einer Mischung aus Black- und Death Metal zum Leben erwecken, nicht ohne textlich auf slawische Götter, Mythologie und antichristliche Themen einzugehen. Das tut die Band aus Martin/Zilina, wie Ihr schon bemerkt haben dürftet, in einheimischer, also slowakischer Zunge. Was die Sache für Freunde Metal-exotischer Sprache zu einem besonderen Fest macht. Und die Wertung je nach Gusto hoch- oder runtertreibt. Hier lässt es das Pendel zum Positiven ausschlagen. Klasse Album – und mal was anderes.
"Reverend of Diabolical Services and Sinister Sorcery" ist für die "Barbaric Skullhammers and Poisonous Hate Commands" zuständig, und "Reverend of the Hell Legions and Macabre Tyranny" musiziert mit den "Bestial Strings of Holocaust and Low Pulse Desecration". Angesichts dieser wohlgewählten Prädikatsauswahl schon bei den Kampf- und Instrumentennamen verwundert es wenig, dass sich die Portugiesen dem Black Metal verschrieben haben – und zwar einer eher ursprünglichen Variante. So ist "Baphomet Altar Worship" dann auch geprägt von sperrfeurigen, monothematischen Drums, schneidenden, kalten Riffs, hysterisch-heiseren Krakelern und einem hintergründig werkelnden (wenn überhaupt) Bass. Damit ist das ganze Gebilde zwar Hexenwerk, aber eben (fast) auch 08/666/15. Wo wir gerade bei Zahlen sind: Die neue Veröffentlichung ist bereits Nummer 20 – und die produktiven Iberer sind nicht totzukriegen – vielleicht gerade, weil sie sich nicht weiterentwickeln? Vom eröffnenden Titelstück bis hin zum abschließenden neunten Song "Cavernous Onslaught" krawallieren sich SATANIZE mit viel Tempo und wenig Abwechslung durch eine knappe halbe Stunde. Kritiker und Genrefremde könnten sagen, eine blubbernde, olle Kaffemaschine klänge auch nicht viel anders. Mag sein. Wer auf Bestial War Church Demolishing Black Metal steht, für den ist dieses eine gut faire, intensive und anständige Hauerei unter Feinden. Allerdings – oder – Satan sei Dank: Wer SATANIZE mit Trümmertruppen wie REVENGE vergleicht, hat zu viel Kapuze auf den Ohren. Denn die Portugiesen vertrauen einem durchaus verträglichen, gar nicht mal unfetten Sound, der Garage Garage sein lässt. Und sie schaffen es, trotz ihres bestialischen Krachs eine Eingängigkeit herzustellen, ohne auszuwimpen. Weil die Songstrukturen diesen Namen durchaus verdient haben. Beziehungsweise Singular, Songstruktur.
DEAD GIRLS ACADEMY sind zurück: „Doves In Glass Houses“ heißt das neue Album. Musikalisch bewegt sich das Ganze zwischen Alternative, Hard- und Heavy Rock, mit Anleihen aus dem Emo- und Nu Metal-Bereich und etwas düsterer Grundstimmung. Rockig, eingängig und ein bisschen dunkel angehaucht, kommt denn auch der Opener „Blackout“ daher, das nachfolgende „Ghost Of Me“ erinnert stellenweise ein wenig an PAPA ROACH in ihren melodiösen Momenten. „Just For Tonight“ präsentiert sich getragener mit einer gewissen Melancholie, und mit „Inside Out (feat. Jinxx)“ hat die Band sogar eine gefühlvolle, mit Streichern unterlegte (Halb-) Ballade am Start. Mit der härteste Track ist „This Is War“ - der Song tritt ordentlich aufs Gaspedal, und auch der Gesang kommt aggressiver daher. Auch „Agonize“ geht gut nach vorne und wartet mit hohem Energielevel, härteren Riffs und rauerem Gesang auf, „City Lights“ dagegen ist ein echter Ohrschmeichler: Im Midtempo angesiedelt, mit melodiös-melancholischer Strophe und flotterem, eingängigem Refrain, geht das Lied schnell ins Ohr. Fazit: „Doves In Glass Houses“ ist ein gelungener Mix für Freunde rockiger und ein wenig angedunkelter, aber doch eingängiger Klänge.
Ein ganz heißes Eisen haben SEPTAGON auf ihrem dritten Album „We Only Die Once“ geschmiedet. Ist es Thrash Metal, ist es Speed Metal? Egal, in jedem Fall feinster Stoff, der sich den Namen Old School redlich verdient hat. Mischt man alte METALLICA, FORBIDDEN, EXODUS und TESTAMENT in einen brodelnden Kessel und rührt gut um, dann erhält man ein Produkt, das an allen Ecken und Enden knarzt und rumpelt, aber immer ehrlich und homogen wirkt.
Die Geschwindigkeit bewegt sich oft in schnelleren Gefilden, wobei immer auf ein gewisses Maß an Abwechslung geachtet wurde. Besonders, wenn die Band einen Gang runterschaltet, brechen die Monster-Riffs erst richtig durch und werden mit der eindrucksvollen Stimme von Sänger Markus Becker zu einem tödlichen Geschoss. Modernen Thrash Metal wird man auf „We Only Die Once“ eher nicht finden, aber Brecher wie der Titelsong, der wie RAVEN auf Speed klingt, wollen auch gar nicht modern klingen, sondern werden pfeilschnell auf den Punkt gebracht und überzeugen mit starken Hooklines. Besonders die rasenden Doublebass-Attacken überzeugen schnell und sorgen für den gewünschten Flow. „Vendetta“ bietet punktgenaue Stakkato-Gitarren, die auf ein hohes technisches Niveau der Rhythmus-Fraktion hinweisen. Der Song ist wunderbar kompakt und kompositorisch wie aus dem Ei gepellt. Egal ab Refrain, das geniale Solo oder die wohlgeplanten Zwischenparts – dieser Song treibt dem gestanden Thrasher die Tränen in die Augen. Weitere Songs aus dem Kontext zu reißen macht keinen Sinn, da jeder Song für sich selber steht und „We Only Die Once“ eh im Ganzen gehört werden muss. Die Platte bietet keinen einzelnen Hit – das Album ist ein fortwährender Hit!
„We Only Die Once“ ist etwas für Feinschmecker. Ehrlicher, aber doch melodischer Thrash Metal, der immer für eine Überraschung gut ist. Die Produktion knallt, obwohl die Band selber Hand angelegt hat – meinen absoluten Respekt! In der Blütezeit des Thrash Metals hätte die Scheibe ein größeres Erdbeben ausgelöst und ich hoffe, das wird auch heutzutage noch irgendwie möglich sein. Die Band hat es verdient und einen Meilenstein des deutschen Thrashs serviert und abgeliefert. Also ran ans Buffet – das Teil hat es mehr als verdient!
Zuletzt konnte unser Lieblings-Bobby ja nicht gerade durch positive Schlagzeilen glänzen: neben der Misshandlung seiner eigenen, seinerzeit 87-jährigen Mutter, für die er eineinhalb Jahre gesiebte Luft atmen musste, soll er sich während einer Tour in sexistischer Art und Weise gegenüber (weiblichen) Mitgliedern der Bands WAX IDOLS und KING WOMAN geäußert haben, die die Tour daraufhin verließen. Zudem war das letzte Album „Curious Volume“ (2015) seiner (grundsätzlich großartigen!) Hauptband PENTAGRAM zwar kein Reinfall, aber auch kein Highlight der Band-Diskografie. Nun hat sich der 67-Jährige erneut am Schopf gepackt und versucht zumindest in künstlerischer Hinsicht, verlorenen Boden gutzumachen. Gemeinsam mit Sonny Vincent von TESTORS, Jimmy Recca von THE STOOGES sowie Hugo Conim und João Pedro Ventura von DAWNRIDER hat er THE LIMIT an den Start gebracht, die nun ihr Debütalbum „Caveman Logic“ vorlegen. Und diese illustre Zusammenrottung von Punk- und Doom-Rockern funktioniert erstaunlich fetzig – nix mit Rollatorenparade und aufgewärmtem Altherren-Kaffeekränzchen. Das Quintett liefert ein Dutzend frisch gezapfte, kurze, knackige und doch eher punkige als doomige Gassenhauer, die sicher auch dem guten Iggy gefallen dürften: der flotte Opener „Over Rover“ mit seinen heftigen Eruptionen, die arschgeile erste Single „Black Sea“, der melodische Rocker „These Days“, der mit bluesigen Anleihen kokettierende Titelsong, das eingängige „Sir Lancelot“ oder der melancholische Zweiminüter „Death Of My Soul“ sind nicht alle Highlights dieses durch und durch frisch tönenden, sehr starken Albums, auf dem lediglich das mit einem allzu banalen Refrain aufwartende „Enough´s Enough“ gegenüber dem Rest ein wenig abfällt. Und ich hoffe inständig, dass Bobby, der hier eine astreine Gesangsvorstellung abliefert, seine - sehr diplomatisch formuliert - schwierige Biografie endlich im Griff hat und in Zukunft noch mehr Perlen wie „Caveman Logic“ abliefert – gerne auch wieder mit PENTAGRAM!
Der flüssige Stuhl beginnt mit einem lässigen „Overkill“-Tune von Motörhead, um dann alles in eine rumpelige, gutmütige, verrückte Death Metal-Suppe zu kippen. Der Opener, „Vide-Ordures“, macht ziemlich gehetzt klar, dass LIQUID FLESH eben nicht nur Old School-Death Metal machen wollen, sondern jenen von allen erreichbaren Seiten aus anreichern. Da ist eben zuallererst der genannte Rock’n’Roll-Faktor der Altvorderen, dann grincht Sänger Putrid Bruce deathgrindig dazu. Kirchenorgel-Einspieler lassen genauso Grottenfeeling aufkommen, ehe das Titelstück ein bisschen progressiver deatht. Aber eben auch wieder AUTOPSY-ähnliche, simpel-dreckige Abschnitte offenbart. Die Limited Edition im Digipak mit einem coolen Cover der Marke „Dali malt Mick Jagger in einem Comic“ deutet auf die durchaus humorige Art der Franzosen aus dem alpenländischen Grenoble hin. Aber auch mit dem nötigen Ernst amüsiert ein Song wie „Necroville“ – eben, weil er die vielen verschiedenen Gesichter des Death Metals unter einen musikalischen Hut bringt. Wenn sich ein Death Metal-Fan also mit viel Abwechslung anfreunden kann und über die inneren Grenzen des Genres herüberhört, dann ist er mit LIQUID FLESH vollkommen und gut bedient. Lediglich der etwas hohle Sound stört das Empfinden ein wenig, auch, wenn die Drums Fett wegdrücken und Gitarren scharfe Scheiben schneiden. Und das loungige Zwischenspiel „Twin Freaks“ erschließt sich sicher nicht jedem. Aber: Die Jungs aus der Dauphiné spannen den Bogen von CELTIC FROST über Punk, Death Metal, Tech-Death bis hin zum Grind und beweisen stets Kompetenz. Bon!
Auf der WAR AGENDA stehen die Altvorderen, vor allem aus den USA, angefixt mit einer germanischen Note. Klar, hier scheinen EXODUS (Stimme!) und TESTAMENT durch, auch, wenn dem nasalen Aggro-Gesang die irre Baloff-Note fehlt. Die Baden-Württemberger wissen absolut, was sie tun. Das machen sie mit viel, viel, viel Druck und hohem Tempo und haben alle Ingredienzen, die in eine Jewel-Thrash-CD gehören: gut-sägendes Riffing („racktakatack“), ruhige Zwischenspiele („düdelidü“), echt fette Drums („bammbammbamm“), steile, coole Soli („gniedelidi“) und stellenweise richtig groovig („hmmmhmmmmhmmm“) – wirklich, es gibt wenig auszusetzen, was einem echten Thrasher fehlen könnte. Aber: Manchmal iss´ es arg stumpf („Human Race“), ein wenig aufgesetzt („United In Hypocrisy“ - mit Mustaine-Gesangs-Reminiszenz), hölzern wie im letzten Teil von „Silence Of Justice“, oft und vor allem aber zu wenig eigenständig. Klar, es ist schwer, das Thrash-Territorium neu zu erfinden. Aber manchmal zündet der Funke (wie zum Beispiel aktuell bei HELLSPIKEs „Lords Of War“), manchmal gelingt es nur bedingt, ohne dass man weiß, wie das kommt. Auch am guten Sound kann es nicht liegen. Aber: da ist ein Gefühl, das geweckt werden will, aber noch schläft. Und bei vielen Thrash-Bands der Nachfolge-Generationen gelingt das eben nicht zu hundert Prozent. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja nächste Woche schon mit diesem Album. Derzeit nicht.
Da hätten Papa und Mama sich bei der Taufe mal mehr Mühe geben können. TORMENT und dann auch noch „Occult“... naja. Bei ihrer Musik zeigt sich die Band aus dem französischen Nancy dann etwas mutiger – das muss aber wiederum auch nicht den Geschmack eines jeden treffen. Die Death Metaller verkriechen sich nämlich nicht in einer einzigen Genre-Schublade, sondern machen ganz viele auf, vielleicht auch zu viele auf einmal. Beispiel „Swarm“: Es beginnt flott, really groovy. Aber dann kommt ein Break, und sämtliche Scharmützel und Soli (und so) zerhacken den eh nur 2:51 Minuten langen Song. Ähnlich verhält es sich mit dem folgenden „Locked Away“. An den Zutaten selbst hingegen gibt es wenig zu mäkeln. Grober Grunz trifft sägende Gitarren meets treibende Drums – die allerdings oben rum ein bisserl blechern und weiter unten ein bisschen klinisch produziert sind. Indes: spielen könn´se! So bleibt der Gesamteindruck voller zwiespältiger Emotionen. Ein simples „weniger wäre mehr gewesen“ ist als Tipp vermessen. Und vielleicht braucht eine junge Band auch so ein Album, in dem sie alles rauslässt, was raus muss, um anschließend entspannter zum Happy-End zu kommen. Zum großen Glück ist es aber noch ein Stück.