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III - Cut Loose

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Nach mittlerweile zwei von der geneigten Käufer- und Kritikerschaft gut aufgenommenen Alben, sorgen THE NEW BLACK nun mit “III- Cut Loose” für Nachschub– zuvorkommender Weise gleich mit der Albumnummer im Titel, damit sich auch ja keiner verzählt. Dem bewährten Konzept sind die Würzburger dabei treu geblieben: dreckiger Heavy Rock, der fette Gitarrenwände mit melodiösen Refrains vereint. „Any Color You Like (As Long As It´s Black)“ erinnert ein klein wenig an die Kollegen von NICKELBACK, „One Thing I Know“ kommt etwas verhaltener daher. „Superhuman Mission“ groovt rotzig drauflos, auf „Antidote“ präsentieren sich THE NEW BLACK heavy rockig-brachial. Richtig große Ohrwürmer sind auf „III- Cut Loose“ nicht zu finden, party- und bühnentauglich sind die Songs aber alle. Man darf also davon ausgehen, dass es bald wieder in die Live-Schuppen der Republik geht, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese auch diesmal gut besucht sein.

III - Cut Loose


Cover - III - Cut Loose Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:49 ()
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Seasons Will Fall

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„Seasons Will Fall” ist das nunmehr sechste Album von CIRCLE II CIRCLE und zeigt die Mannen um ex-SAVATAGE Fronter Zak Stevens in erstarkter Verfassung. Wobei sicherlich auch die erfolgreiche 2012-Tour, auf der man das SAVATAGE-Epos „Wake Of Magellan“ in kompletter Länge spielte, ihren Beitrag geleistet haben dürfte. „Seasons Will Fall” setzt wieder mehr auf die alten Trademarks und versucht nicht die musikalische Herkunft zu verbiegen – man zelebriert sie zum Teil. Der Opener „Diamond Blade“ ist demzufolge dann ein solch powervoller, riffbetonter und durchaus düsterer Happen, mit Zak in Vollendung und einem Ohrwurmrefrain. Dunkle Trommel welche direkt aus Minas Morgul zu kommen scheinen, tiefgestimmte Gitarren, episches SAVATAGE-Feeling - „Diamond Blade“ ist die Blaupause für die starken Songs auf „Seasons Will Fall”. Leider typisch für CIRCLE II CIRCLE – nicht alle Songs bleiben im Ohr hängen oder haben die Wucht und den Groove des Openers („Killing Death“ zum Beispiel wirkt etwas träge). Aber straighte Power Metal Werke wie „Never Gonna Stop“, das bombastische 9-minütige „Epiphany“ („Gutter Ballet“ lässt grüßen) oder die Power-Ballade „Only Yesterday“ (samt bekannten Piano) lassen das Metaller-Herz höher schlagen (und in Erinnerungen bangen). Deutlich wird aber auch wieder - die Stärke der Band liegt weiterhin vor allem im Gesang von Zak Stevens, seinen klassischen Gesanglinien und Melodiebögen sowie der epischen Grundausrichtung. Die Vergangenheit prägt dieses Album und dort wo CIRCLE II CIRCLE dies auch uneingeschränkt zulassen überzeugt man an meisten. „Seasons Will Fall“ ist eines der stärkeren CIRCLE II CIRCLE-Alben – vor allem im Vergleich mit den beiden direkten Vorgänger. Fans der ersten drei Scheiben dürfen hier bedenkenlos zugreifen.

Seasons Will Fall


Cover - Seasons Will Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:42 ()
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People, Hell & Angels

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Falls jemand beim Lesen des Titels einen Herzinfarkt gekriegt hat, tut mir aufrichtig leid; nein, JIMI HENDRIX oder THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE ist nicht wieder am Start, nein, Woodstock findet keine Neuauflage und nein, LSD gilt nicht mehr als adäquater Ersatz für Aspirin. Trotzdem, auch ohne den Charme der 68er im Alltag: „People, Hell & Angels“ ist in der Tat mit Musik von JIMI HENDRIX bestückt, genauer gesagt mit unveröffentlichten Stücke aus den Jahren 1968 bis 70 aus diversen Studio-Sessions mit ebenso diversen Mitmusikern. Unabhängig davon, ob man dies als posthume Geldmacherei durch das Zusammenstellen von Archivtiteln (ohne stringentes Konzept) oder als Geschenk an alte und neue Fans sieht: Das Ding ist am Markt und sollte da auch bleiben – warum, dazu nun mehr.

Mit den ersten drei Titeln - „Earth Blues“, „Somewhere“ & „Hear My Train A Comin‘“ geht die Reise ganz klar in Richtung Blues, wo der Fokus noch relativ stark auf Rhythmus -Pattern und dem Gesamtfeeling liegt und erst am Ende in Richtung Solo-Spiel übergeht - kontrastierend zu dem sonst oft doch sehr auf eine Gitarre fokussierten Spiels. Ansatzweise ähnliches gilt für – der Name nimmt’s vorweg – die Nummer „Easy Blues“, ein Titel der erst mit einer relaxenden Bassline startet, dann aber in ziemliche Solo-Gitarren-Experimente vom Meister selber abdriftet; mit mitunter erstaunlich repetitiven Licks im unteren Bereich des Gitarrenhalses (begleitet von mittlerweile recht filigraner Arbeit von Bass und Drums) machen das Mitwippen zum ersten Mal fast schwierig und driften daher vom Titel („Easy Blues“) definitiv weg in Richtung „Badass Complicated Blues“.

Bei „Bleeding Heart“ haben wir auch eine sehr interessante Nummer, welche einerseits ein simples, bluesiges und entspannendes Bass-Pattern mit recht lebendigen, ja fast schon treibenden Gitarren-Experimenten vereint. Dieser rockigere Stil wird dann mit „Let Me Move You“ noch einmal viel stärker forciert, indem hier eine richtige Vollblut-Rock ‘n‘ Roll Nummer mit höherem Tempo, schnellen Drum-Pattern und Saxophon gespielt wird – ein im wahrsten Sinne des Wortes sehr lebendiger Titel der das vorher teilweise noch recht getragene Tempo der vorgegangenen Songs weiter steigert.

Wieder mehr an bekanntere Veröffentlichungen erinnert dann „Izabella“ und „Crash Landing“, da die Nummern mitunter (auch durch die wieder mehr in den Vordergrund drängenden Vocals) wieder treibender und weniger experimentell sind als der Rest.

Und nun, als Vorwort zum Fazit: Ich selber bin schlicht und ergreifend zu jung um das ganze Phänomen HENDRIX auch nur im Ansatz miterlebt zu haben, dementsprechend ist mein Urteil bei jeder Veröffentlichung eigentlich recht vorurteilsfrei; von mir werdet ihr nicht lesen, dass „People, Hell & Angels“ aus Gründen der-und-der Tonart und jenem-und-jenem Idee-Recycling schlechter ist als Posthum-Release XYZ – einfach weil ich dazu nicht in der Lage bin. Und es außerdem nicht täte, wenn ich denn könnte, denn: „People, Hell & Angels“ ist einfach eine gute, abwechslungsreiche CD (und LP!) mit vielen interessanten, guten und einfach Spaß machenden Titeln von JIMI HENDRIX und daher auch als vom Rest der Diskographie losgelöstes Gesamtbild durchaus empfehlenswert.

People, Hell & Angels


Cover - People, Hell & Angels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:48 ()
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III

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Tatsächlich gibt es in Österreich (ganz im Gegensatz zum Fußball, sorry Jungs der mußte sein) international konkurrenzfähigen Alternative Rock. Dies beweißen hier diese Herren mit dem zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen Namen EXCUSE ME MOSES.

Die Asusis belegten zuvor u.a. beim Newcomer-Musikcasting Ö3 Soundcheck einen dritten Platz und durften auch schon livehaftig bei Größen BON JOVI und NICKELBACK den Anheizer geben. Jetzt also ihr drittes Full-Length Album schlicht mit „III“ betitelt und mit Unterstützung von Producer Oliver Pinelli (u.a. UNHEILIG, IN EXTREMO) eingetütet soll jetzt der nächste große Wurf gelingen.

Excuse Me Moses sind durch und durch eine Rockband daher mußte auch der ursprüngliche Bandname FUNKALICIOUS geändert werden den von Funk ist absolut nicht mehr zu hören, es wird Mainstream geprägter Alternative geboten, wenn es etwas popiger zu geht dann stehen Kapellen wie SUNRISE AVENUE, 3 DOORS DOWN oder STANFOR als Paten parat geht es etwas heftiger, weniger auf Glattheit mit etwas mehr Ecken und Kanten getrimmt zu, dann sind durchaus auch die etwas härteren Vertreter der Zunft wie CREED oder PUDDLE OF MUDD eine Vergleichshausnummer.

Aber man will ja nicht ständig den Stempel eine mehr oder weniger soliden Nachahmers lesen und daher haben die Wiener-Alternative Rocker fast drei am Nachfolger gearbeitet um jetzt auch den lukrativeren deutschen Markt angreifen. Die 13 Tracks des Albums werden geprägt durch das raue, manchmal sogar etwas kratzige Timbre von Fronter Michael Paukner, der spürbar meistens versucht, den meistens Song ein erdiges Rockambiente zu verleihen und nicht zu poliert zu klingen. Dies gelingt nicht immer (was auch an den Songs liegt), manchmal geht es mir etwas zu popig zu wie bei „My Friend“ zu viele AhoOhs, ein relativ fröhlich getrimmter Radiosong ist „All Inside Yourself“ geworden. Die Instrumentalfraktion steuert eine solide Basisarbeit bei, die Riffs sind meist recht tight, die Refrains (fast) immer eingängig - es geht vielfach relativ schnörkellos zu, alles in ein kompaktes Soundgewand gepackt wird vielfach energetisch losgerockt. Es gibt aber auch behutsam eingestreute etwas melancholisch-balladeske Seitenhiebe wie etwa die gelungene „Wrong“ mit schönem Amipathos (auf den ansonsten aber dankenswerte Weise verzichtet wird) oder gegen Ende das mit CHRIS ISAAK-Gedächtnisgitarre startende „What If It’s Happening“. Der Opener „Lost In You“ kommt druckvoll kompakt aus den Boxen, die Riffs geben mit ordentlich Schmiss Gas der Gesang ist auch erdig wird stellenweise mit einem Megaphon verfremdet (ist zwar nicht innovativ aber ein Crossover-Dejavu-Feeling a la H-BLOCKX kommt auf) ein schöner Refrain macht den Track zusammen mit dem simplen aber guten Kracher „Till the End“ zu den heimlichen Hits der Scheibe. Auch „Don’t Try Just Do It“ geht ganz gut ab, wenn auch nicht ganz so fett. Ich hätte mir noch ein paar Songs der Marke „Break Me Down“ gewünscht, schnell, knackig eher etwas düster mit fast runtergestimmten Gitarren – ja das hat Schmackes. Mit „Last Breath“ gibt es einen zum Rest eher etwas ungewöhnlichen Song, der etwas aus dem gängigen Songschema abweicht, gefällt mir auf der CD mit am Besten, gegen Ende wird es stimmungsmäßig noch heftiger und sogar stimmlich etwas gekeifert. Zukünftig bitte mehr davon. Um es sich mit den Normalhörern nicht zu verscherzen gibt es auch ein paar für mich eher durchschnittliche Midtemponummern wie etwa „Hello Again“, „Don’t Give Up“ (hier ist die Hook net so der Bringer) oder Your Time Is Over“.

„III“ ist ansonsten trotzt ein paar Füllern ein solides, rockendes Album geworden, dass man sich gut anhören kann. Zukünftig bitte noch etwas mehr Gas geben und die angepaßteren Sachen weg lassen. EXCUSE ME MOSES haben sich trotzdem überzeugend vorgestellt und könnten mit ein paar stilistischen Korrekturen die Alternative-Rockwelt zukünftig durchaus bereichern.

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:42 ()
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Airs - A Rock Opera

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Bei so manchem Musikfan scheint ja der Begriff „Rock-Oper“ u.a. durch teilweise inflationäre Projekte in den letzten Jahren, die dann teilweise leider auch mit eher bescheidener Qualität aufwarteten, eher negativ besetzt zu sein. Für mich als Fan und Reviewschreiber trifft dies absolut nicht zu. Spätestens (nur um mal einige Vertreter zu nennen) seit MARILLIONs „Misplaced Childhood (1985), QUEENSRYCHES „Operation Mindrime“ (1988), SAVATAGEs legendären „Streets – A Rock Opera“ (1991) oder zuletzt die ganzen AYREON und nicht zu vergessen AVANTASIA-Geschichten haben es mir solche üppigen Konzeptbombastwerke mit durchgehender Story besonders angetan.

Als Rockfan sollte man die erwähnten Scheiben zumindest mal gehört haben; wobei mir die stilistischen Ausprägungen dieser oftmals theatralisch, bombastischen, mal eher rockig dann wieder progmetallisch getrieben, eher egal sind und so rannte die Scheibe „Airs – A Rock Opera“ bei mir sofort offene Türen ein. Die beiden Macher hinter dem Projekt sind für die Musik der deutsche Songwriter und Multiinstrumentalist Steve Brockmann und der US-amerikanische Schriftsteller Geroge Andrade, der für die Story des Albums verantwortlich war.

Seit 2008 arbeitete man an „Airs“; es geht dabei um Owen Donane (der Held dieser Geschichte), der sechs Jahre lang in einer psychiatrischen Haftanstalt, da unter Alkoholeinfluss einen schlimmen Verkehrsunfall verschuldet hatte. Dabei wurde ein neunjähriges Mädchen querschnittsgelähmt. Da Owens Vater im Sterben liegt, wird er vorzeitig entlassen, kehrt in seine Heimat auf eine kleine Insel zurück. Owens Vater besaß dort früher eine Firma, die durch die Verhaftung seines Sohnes ebenfalls Pleite ging. Und jetzt folgt das große Drama mit Schuld, Sühne und Vergebung oder auch nicht.

Die beiden Masterminds lernten sich im Internet über ihre gemeinsame Leidenschaft für SPOCK'S BEARD kennen und jetzt könnte man meinen die Musik klingt auch nach den Progebärten aber (zum Glück, denn ein Fan von denen war ich noch nie so recht) überhaupt fast garnicht. Der Sound ist doch vielfach eher was die opulenten Aufbauten und Arrangements betrifft viel eher mit AYREON zu vergleichen.

Aber als Unterstützung hat man sich mit Dave Meros und Alan Morse gleich zwei SPOCK'S BEARD-Urgesteine für „Annabelle“ und das starke „Flight II“ mit ins Boot geholt.
Stilistisch geht es dann auch etwas weniger Sci-Fi-Soundtrack-artig wie bei Arjen Lucassen zu sondern doch eher 70er- und 80er-Jahre geprägt mit Sachen wie“ Tommy“.
Er gibt zig verschiedene Gesangsrollen und demnach auch einige Sänger/innen aus Deutschland, Holland, USA und Kanada. Die Mischung macht da natürlich einiges aus und so kommt hier der Stimmeneinsatz nicht immer so ganz optimal daher. Eine Hammerstimme wie die von SUN CAGED-Fronter Paul Adrian Villarreal kommt leider nur einmal vor. Dagegen ist Gordon Tittsworth (IMAGES OF EDEN) relativ häufig zu hören, hat aber nicht die so tragende Stimme. Am wenigsten überzeugt mich der hölzern klingende Cornelius Kappabani (CIMBRA), der sogar manchmal recht schief („Flight“) durch die Gegend singt. Die Frauenstimmen sind ganz o.k. aber so ein richtig geiles Duett wie u.a. bei Lucassen hat man hier nicht hingebracht, was jetzt aber nicht so schlimm ist. Die Musik ist dann aber durchweg gut bis solide geraten, wenn auch der ganz große Hit fehlt außer der saustarke Start mit „Fateful Days“. Das Album kann auch produktionstechnisch im Großen und Ganzen überzeugen (für eine Eigenproduktion voll in Ordnung) und mit schönem Booklet überzeugen und bleibt ohne echten Hänger oder Längen. Egal ob eher geprägt von Hardrock oder Metaleinflüssen bei den Gitarren, es wird mit vielen emotionellen Aufs und Abs, akustischen Parts und natürlich auch balladesken Parts geschickt und überzeugend die Geschichte rüber gebracht. Das Ganze teilt sich auf in fünf Überstücken mit mehreren Unterparts. Zunächst geht als Hinführung eher etwas verhalten dann immer wieder melodramatisch mit gewissen Einschüben dann dem dramaturgischen Finale entgegen. Dann nehmen die Riffs und der Härtegrad etwas zu. Mein Favorit ist der komplette „Books Airs“-Teil, ebenfalls sehr gelungen der Song „The Great Salt Pond“ hinten raus fast schon etwas musicalartig und einem gewissen soulig-jazzigem Vocals von Floor Kraaaijvanger (SUPERFLOOR). Danach wird es wieder metallischer „Grounded II“ gibt ordentlich Power mit etwas leichtem JUDAS PRIEST-Flair, was auch an der etwas an Halford erinnernden Timbre von Tittsworth geschuldet ist. Auch gelungen trotz nicht optimalem Gesang ist das wunderbar fließende „Hannah“ mit etwas neoprogigem Flair.

Insgesamt muß man Steve Brockmann eine mehr als solide Leistung bescheinigen, es gibt jetzt zwar nichts revolutionäres für dieses Genres aber sein abwechslungsreiches Songwriting mit guten Ideen sorgt für ein spannendes Album über die voll Spielzeit - mit ein paar (noch) besseren Sängern und einer fetteren Produktion hätte die Scheibe noch stärker werden können.

Airs - A Rock Opera


Cover - Airs - A Rock Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 74:9 ()
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Shrine Of New Generation Slaves

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RIVERSIDE haben schon mit ihrem letzten Studiowerk „Anno Domini High Definition" (2009) endlich den wohlverdienten internationalen Durchbruch geschafft. Es war aber auch wirklich Zeit, dass die hochwertige Musik der Polen von mehr Leuten gehört und so auch in den Charts vom Käufer entsprechend gewürdigt wurde. Die Band hat sich ihre Ausnahmestellung als eine der besten und vor allem innovativsten Progartbands der letzten Jahren redlich verdient.

Jetzt kommt nach einer EP endlich der lang erwartete Nachfolger und (auch da typisch RIVERSIDE) geht titelmäßig etwas kryptisch zu: “Shrine Of New Generation Slaves” klingt vermeintlich etwas sperrig aber alles mit (Hinter)Sinn, denn die Anfangsbuchstaben ergeben das Akronym SONGS. Auch hier gibt es wieder ein inhaltliches Gesamtkonzept (die vielfach selbstgemachte Sklaverei der Menschen, die ihr Leben nicht so gestallten, wie sie es eigentlich wollen), das den berühmten roten Faden bildet. Das klasse Artwork von Travis Smith unterstützt diese Aussage ebenfalls perfekt.

Die Band schert sich ansonsten überhaupt nicht um etwaige Erwartungshaltungen durch die Vorgängerwerke, es wird stilistisch wieder eine etwas andere Richtung eingeschlagen; man hat sich u.a. deutlich vom angedeuteten Progmetal entfernt. RIVERSIDE gehen also nicht auf Nummer Sicher, sondern tun dass, auf was sie gerade Lust hatten und kreieren auf “Shrine Of New Generation Slaves” einen Mix aus erdigem Classic, Hardrock hin zu typischen Prog Rock der 70er und modernem Artrock – alles zusammen in einem Topf gut umrühren und raus kommt ein Hammeralbum.

Die Band - ist Floskeln hin oder her - spürbar gereifter, klingt jetzt vollkommen erwachsen, ist handwerklich absolut perfekt aufgestellt und kann sich erneut auf ihren Wahnsinnssänger Mariusz Duda (der sich nochmal gesteigert hat) verlassen, er bekommt diese oftmals krude Mischung aus zerbrechlicher Melancholie und erdigem Rock mit heftigeren Temperamentsausbrüchen perfekt hin.

Der energetische Opener "New Generation Slave" ist mit der härteste Track es gibt fette Riffs, die Tasten hier eher noch zurückhaltend eingesetzt aber dann grooved Song voll gut ab. Die bekannte Vorabsingle setzte noch mal einen drauf, jetzt mit fetten Hammondsounds ausgestattet bietet "Celebrity Touch" eine gelungene Hommage an Jon Lord und so klingt das Ganze auch wie DEEP PURPLE auf Prog.
Und dann wieder diese Wechsel und beinahe grenzenlose Variabilität, nichts scheit dieser Band fremd zu sein, da sticht ein luftiges Saxophonsolo gegen Ende bei "Deprived (Irretrievably Lost Imagination)" heraus, der Song hat soviel Tiefe und Melancholie zum Niederknieen und endet jazzig luftig, ambientartig mit ganz viel Chill-Out-Feeling. Oder auch "The Depth Of Self-Delusion": hier gibt’s viel Floydiges mit tollen hypnotischen Gitarrenlicks und Neoprogfeeling pur aus den 80ern. Da kommen mir nur beste Erinnerungen an MARILLIONs Klassiker „Brave“ in den Sinn, die Stimme in ihren zartesten Ausprägungen hat hier was von Morten Harket (ex-AHA), man höre nur das Kurze „Coda“. Und bei allen Wendungen oder Breaks, die Melodiebögen und Refrains bohren sich dem (Zu)hörer in die Seele die bittersüßen Ballade "We Got Used To Us" ist auch so ein Beispiel. Kaum zu glauben, dass beim "Escalator Shrine" ein Prog-(„Zwölfender“) die gleiche Kapellen zu hören ist hier wird innerhalb 12:41 in epochaler Breite von DOORS beseeltem Orgelspiel mit fetten Gitarreneinschüben und einem Hammerende mit mollig-bedrohlichen Bläsersetzen die faste wie eine Art kirchliches Requiem klingen, einen Rundumschlag vom Artrock der 70er bis hin zu unserer Zeit.

Dem Quartett ist mit dieser Platte erneut ein Meisterstück gelungen, mit diesem bislang besten Album hat man die Spitzenstellung im Proggenre mehr als nur untermauert. Da der Hörer hier nie überfordert wird, dürften nicht nur die alten Fans mal reinhören. Ich habe selten eine so mitreißend emotional-tiefgründige Platte, die aber im rechten Augeblick auch wieder richtig rockt gehört, wie “Shrine Of New Generation Slaves”. Die Scheibe ist daher ein echtes Klangerlebnis und allen Fans von Rockmusik mit Kraft und Ausdruck zugleich nur wärmstens zu empfehlen.

Shrine Of New Generation Slaves


Cover - Shrine Of New Generation Slaves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:58 ()
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Back In 2066

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Für Kollege Küper ist es in seinem Review im Rock Hard unverständlich, dass ALLTHENIKO an ihrem „seltsam anmutenden“ Bandnamen festhalten. Ich fürchte dies wird sich wohl erst ändern, wenn die Jungs ihre Homebase verlassen und in die weite Welt ziehen. ALLTHENIKO ist nämlich schlicht ein Wortspiel mit dem Namen eines Winzkaffs in der Region Piemont: Oldenico. Und nachdem wir dieses Geheimnis im Stile eines Aiman Abdallah's gelüftet haben können wir uns nun der Musik zuwenden. Selbige kann nämlich auch so einiges. ALLTHENIKO bleiben sich selbst treu und so modifiziert man den auf den drei Vorgängeralben etablierten Stil nur marginal. Weiterhin bietet man eine kraftvolle Melange aus Power und Speed Metal. Auch wenn das Trio aus Italien kommt, so hat man aber auch gar nichts mit den oft hart an der Kitschgrenze agierenden Nasen zu tun, welche vornehmlich in den 90ern und frühen 2000ern zu Millionen aus Italien kamen. Vielmehr kreuzen ALLTHENIKO teutonische Einflüsse à la GRAVE DIGGER und alten RAGE mit US Helden der Marke AGENT STEEL und neueren ATTACKER. Das Ganze wird mit einem rauhen, aber hohen Gesang kombiniert, welcher perfekt zu den kraftvollen Up-Tempo Hymnen passt. Auch am knalligen Old-School Sound gibt es wenig zu mäkeln. Wer also auf traditionellen speedigen Heavy Metal steht, der macht bei ALLTHENIKO nix falsch. Nackenmuskelkater-Garantie.

Back In 2066


Cover - Back In 2066 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:24 ()
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Second Opinion

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INSANITY ALERT die Zweite. Nach „First Diagnosis“ legen die Durchgeknallten jetzt mit „Second Opinion“ nach. Und eigentlich dürfte es hier keine zwei Meinungen geben, denn INSANITY ALERT holzen in knapp 10 Minuten 6 kurze Thrash / Crossover Eruptionen runter, dass es eine wahre Freude ist. Das Songmaterial wurde im Vergleich mit „First Diagnosis“ noch einmal gestrafft, was zur Folge hat, dass sich auf „Second Opinion“ keine überflüssige Note befindet. Wer also frühe NUCLEAR ASSAULT, SUICIDAL TENDENCIES oder auch MUNICIPAL WASTE zu seinen Faves zählt, der wird zu genial betitelten Songs wie „Slimer's Revenge“, „Arac Attack“ oder „March Of Mentally Ill“ mit Freuden durch die Bude hüpfen und selbige zerlegen. INSANITY ALERT schaffen es, ihren kurzen und heftigen Kloppern immer das Mindestmaß an Melodie mitzugeben, so dass sich alle Songs sofort in den Gehörgängen festbeißen. Da auch der Sound professionelles Niveau hat, kann ich „Second Opinion“ guten Gewissens allen Thrashern empfehlen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Veröffentlichung bei einem Label wäre.

Second Opinion


Cover - Second Opinion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 9:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seven Billion And A Nameless Somebody

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Ein sehr trauriges und nachdenkliches Album präsentieren uns FIRE ON DAWSON. Eingebettet in modernen und groovigen Prog Rock umgibt sämtliche Kompositionen eine melancholische Grundstimmung. Das Album ist jedoch nicht bedingungslos depressiv, hier und da blitzt auch ein akustischer Hoffnungsschimmer auf. FIRE ON DAWSON versehen ihre Songs immer wieder mit gekonnten Breaks und vielen Tempiwechseln. Da kann ein eigentlich harter Song, wie „God Of The Lost“ schon mal in einen chilligen Jazzpart münden, nur um danach wieder kräftig los zu rocken. FIRE ON DAWSON haben durch die Herkunft ihres Frontmannes Ankur Batra eine ziemliche Affinität zu Indien. So bereiste und betourte man Indien schon mehrmals. Auch „Seven Billion And A Nameles Nobody“ ist zu Teilen während eines solches Trips entstanden und viele Eindrücke aus dieser Zeit finden sich in diesem Album wieder. Allerdings schlagen sich diese Eindrücke eher textlich denn musikalisch nieder...Sitarklänge sucht man vergeblich. Nichtsdestotrotz haben FIRE ON DAWSON ein sehr eigenständiges Werk geschaffen, das sich Vergleichen mit anderen Künstlern entzieht. Als grobe Orientierungshilfe könnte man höchstens eine Combo wie DEAD SOUL TRIBE heranziehen. Alles in allem ein interessantes Album, in das man eintauchen und sich verlieren kann.

Seven Billion And A Nameless Somebody


Cover - Seven Billion And A Nameless Somebody Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Veneración Del Fuego

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Wer an einem ordentlichen Metal-Stammtisch nach dem Genuss von zwölf Gerstensäften mindestens zehn Metalbands aus Peru aufzählen kann, wird vermutlich für den totalen Nerd gehalten. Aber weil man nur wenige bis gar keine Truppen von dort kennt, heißt das ja nicht, dass es auch keine gibt: REINO ERMITANO wurden 2001 in Lima gegründet und zelebrieren auf ihrem inzwischen vierten Album einen grundsätzlich gelungenen Stoner/Doom-Cocktail, der (natürlicherweise) der alten BLACK-SABBATH-Schule entspringt, aber deutlich kauziger und uneingängiger daherkommt. Wer jetzt Truppen wie REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS oder PENTAGRAM im Sinn hat, liegt nicht falsch, wobei REINO ERMITANO noch schwerer zugänglich sind und in ihren Songs nicht ganz auf den Punkt kommen. Großen Anteil daran hat auch Sängerin Tania Duarte, deren angenehm kraftvoll-weiblicher Gesang zwar passend mit dem Stil der Band einher geht, jedoch auch eine hohe Monotonie mitbringt, die das recht eintönige Songwriting noch verstärkt. Bevor das alles zu negativ klingt, muss man sagen, dass sich Fans der oben genannten Referenzen nicht abschrecken lassen sollten, diesem exotischen Quartett eine Chance zu geben, zumal sich auf dem Album mit „Sobre Las Ruinas“, „Soy El Lobo“ (saucooler Anfang!) oder „Sangre India“ (mit folkigen Akustik-Parts) einige sehr hörenswerte Momente befinden. „Veneración Del Fuego“ ist sicher keine schlechte Scheibe, aber über die gesamte Spielzeit etwas schwerfällig und eine Angelegenheit ausschließlich für Genre-Fans.

Veneración Del Fuego


Cover - Veneración Del Fuego Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:45 ()
Label:
Vertrieb:

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