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Reacher

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WATCH OUT STAMPEDE wollen mit ihrem Debütalbum "Reacher" im hart umkämpften Metalcore-Genre ihren Platz finden und sich gegen die Konkurrenz behaupten. Bei den ersten Durchläufen vermag den Bremern das gelingen, viele der gut produzierten Songs können sich im Ohr festbeißen ("Reacher" oder das knackige "Allspark") und zeigen das Händchen der Band in Sachen Songwriting. Genau das ist es, was WATCH OUT STAMPEDE von vielen anderen Bands unterscheidet, denn auf technisch hohem Niveau und mit guter Produktion ausgestattet sind so gut wie alle Bands des Genres unterwegs, da kommt es umso mehr auf gute Songs und einen gewissen Wiedererkennungswert an. Erstere haben die Jungs so einige, letzteres ebenfalls, dank des gut in Szene gesetzten Gesangs und den eingängigen Hooklines. Es finden sich zwar einigen Füller auf "Reacher", die das Gesamtbild allerdings nur ein klein wenig trüben. Insgesamt ist WATCH OUT STAMPEDE ein mehr als solider Einstand gelungen, der im Metalcore-Bereich seine Freunde finden wird. Chapeau!

 

 

Reacher


Cover - Reacher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 100
Länge: 31:25 ()
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Empty Sky

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Seit Mitte Mai 2014 ist nun die neue Platte von den Power-Metallern MEDUSA'S CHILD auf dem Markt und ist an dem Titel „Empty Sky“ zu erkennen. Damit lösten Sie nicht nur den Vorgänger „Damnatio Memoriae“ ab, sondern auch im Label gab es eine Umorientierung von STF-Records, hinüber zu Pure Steel Records. Geschadet hat es dabei dem ganzen aber nicht, denn was die Jungs uns auf die Ohren geben ist gar nicht mal schlecht.

Mit viel Abwechslung und einem kraftvollen und doch cleanen Stil überzeugen Sie mich auf ganzer Linie! Neben schnellen und ordentlich metallischen Songs wie „Paradise Eternally“ und Titel zum mitgröhlen mit ziemlich guten Riffs(„Nevermore“), gibt es mit „My Inner Voice“ auch etwas für die gefühlsvolleren Momente. Zudem gibt es als kleinen Bonus, die zuletzt genannte Halbballade, als akustische Version, die wunderbar für ruhigere Momente geeignet ist. Lediglich der Track „Beethoven's Kiss“, der ein Tribut an die klassische Musik sein soll, will mir einfach nicht gefallen.

Letztendlich ist die Scheibe aber ein wunderbarer Wegbegleiter und wird wohl noch eine Weile einen Platz in meiner Playlist haben. Wem Bands wie HAMMERFALL (oder für die etwas älteren STRATOVARIUS) gefallen, wird in „Empty Sky“ ein gefunden fressen finden und eine ganze weile Freude haben.

Empty Sky


Cover - Empty Sky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:46 ()
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Hegyek Felettem

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Was sich in etwa liest wie das Nationalgericht einer Nahostrepublik, ist das aktuelle Album der Ungarn WITCHCRAFT, die 1996 von Sänger Angmar und Gitarrist Hate gegründet wurden. Und wäre "Hegyek Felettem" (was auf Deutsch so viel wie "Obere Hügel" bedeutet) tatsächlich etwas Essbares, wäre es für die meisten Geschmäcker ungenießbar, weil zu räudig, ranzig und blutig roh. Das Quartett (zu dem Bandmitbegründer Hate schon lange nicht mehr gehört) orientiert sich klanglich an den DARKTHRONE der mittleren 90er Jahre ("Transilvanian Hunger", "Panzerfaust"), ganz frühen IMMORTAL ("Pure Holocaust") oder BATHORY Mitte der 80er Jahre ("The Return", "Under The Sign Of The Black Mark"). Wer es in dieser Richtung mag, wird durchweg gelungene, wenn auch nicht überragende Songs wie "Arcomon Gyülölettel" ("Mit Hass In Meinem Gesicht"), das Titelstück, "Fekete És Hideg" ("Schwarz Und Kalt") oder "Vörös Köd" ("Roter Nebel") ins dunkle Herz schließen; der Rest wird sich in Unverständnis, Ekel und Grausen abwenden. Käufer der Vinylversion erhalten mit "Az Árnyékok Földjén" ("Auf Dem Land Der Schatten") einen zusätzlichen Bonustrack, der mir jedoch leider nicht vorliegt. Für Genre-Fans unterm Strich hörenswert!

Hegyek Felettem


Cover - Hegyek Felettem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:44 ()
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War Eternal

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ARCH ENEMY halten bei mir einen ganz lustigen Rekord: Es dürfte die Band sein, die ich in den letzten 5 Jahren am häufigsten Live gesehen habe – und ich bin (schon quasi Job-bedingt) kein Bands hinterherreisender Die-Hard-Fan einer Band – und dennoch habe ich nicht unbedingt vor, Konzerte auszulassen wenn ich hinkomme. Bis dato war es die Mischung aus der Tatsache, dass ARCH ENEMY immer Musik auf höchstem Level geschrieben haben und jener, dass sie die großartige Angela Gossow am Mikrofon hatten.

Nun war ich auch dementsprechend erstaunt, als Angela im März ihren Rücktritt angekündigt hat und bekannt wurde, dass Alissa White-Gluz, ehemals THE AGONIST, ihre Stelle übernimmt und Angela ins Management geht. Erstaunt wie in „Hui – das kann ja was werden“ – nicht wie in „Ach du scheiße“, denn THE AGONIST sind ganz sicher keine schlechte Band. Dennoch blieb die Frage: Kann Alissa (welche in THE AGONIST auch ihre clean Parts hatte) das Stimm-Monstrum Gossow ersetzen? Wie ändert sich der Sound? Wie ändert sich die Live-Performance? Was wird aus, kommen wir zum Punkt, dem 2014er-Album „War Eternal“?

Nehmen wir die künstliche Spannung: So sehr ich Angela Gossows Performance über die Jahre lieben gelernt habe, so sehr kann ich auch sagen: Alissa White-Gluz ist ein großartiges Replacement, welches sich nahtlos in den Sound von ARCH ENEMY einpflegt.

„War Eternal“ führt die über die vergangenen 13 Jahre mit Angela weiter ausgebauten Tugenden von ARCH ENEMY nahtlos fort und könnte so auch 3 Jahre früher (anstatt „Khaos Legions“) erschienen sein. An sich ist es auch schwierig, sich einzelne Songs rauszupicken und drauf rumzureiten, auch wenn ich das persönlich nicht ungern mache, denn: „War Eternal“ wirkt vor allem sehr homogen und in sich stimmig und verzichtet meiner Meinung nach auf Filler – trotz seiner 12 Tracks plus Fidel-Intro.

Wenn man es dennoch tut: Das Album stürmt mit „Never Forgive Never Forget“ direkt durch bekannte Fronten auf den Hörer zu und zeigt das, was ich oben schrieb: Das neue ARCH ENEMY ist ARCH ENEMY! 16tel Hooks und eine völlig entkettete White-Gluz platzieren direkt den perfekten Melodic Death Opener für Album und etwaige Live-Sets. Spätestens bei Titeln wie dem Titeltrack „War Eternal“ oder „Time Is Back“ kommt auch die melodische, Gitarrenseitig technisch-verspielte Seite der Band (ich schaue Sie an, Herr Amott!) nicht zu kurz: Dicke Soli, filigrane Melodic-Elemente und Aktionen wie eine Death Metal-Sweeping-Orgie als Intro („No More Regrets“) mit dezentem quasi-Breakdown zur Halbzeit vorm Solo zeigen klar, dass auch ein Lineup-Wechsel dem komplexen Songwriting der Band nichts anhaben kann. Spannend ist das vor allem auch daher, da sich Angela Gossow (trotz Verzahnung mit der Band) aus dem Songwriting rausgehalten hat.

Fazit: Für mich sicherlich eine der spannendsten Änderungen im Line-Up einer der großen Metal-Bands der letzten Jahre, dafür aber auch sicher eine der Gelungensten. „War Eternal“ ist ein saustarkes Album - zur Halbzeit vom Musik-Jahr 2014 definitiv für mich auch eines der bis dato Besten – und das trotz des mächtigen SABATON-Albums vor einer Woche! Wer sich über den Weggang von Angela aufregt, der hat mein Verständnis – aber gerade jener sollte sich „War Eternal“ mal auf die Ohren werfen, sich ein Bier aufmachen und sich am besten direkt beim Titeltrack mal überlegen, warum man denn meckern will – wegen „War Eternal“ als ARCH ENEMY Album ganz sicher nicht.

TL;DR: Fett. Tipp.

Release: 06.06.2014

War Eternal


Cover - War Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:25 ()
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Electric Mountain Majesty

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Das MOS GENERATOR bereits seit 14 Jahren und vier Alben mit ihrer Doom-Stoner-Mischung unterwegs sind scheint bis auf eingeweihte Fans der Masse der Genre-Affinados verborgen geblieben zu sein. So richtig ins Blickfeld trat die Gruppe bei vielen Doomies erst, als sie im Vorprogramm von SAINT VITUS eine tolle Vorstellung ablieferten. Mit „Electric Mountain Majesty” haben Basser Scooter Haslip, Drummer Shawn Johnson und Bandcheffe Tony Reed (Vocals, Guitar, Keyboard) jetzt also Longplayer Nummer fünf am Start, dessen Ursprünge sicherlich irgendwo zwischen doomigen BLACK SABBATH und rockenden MONSTER MAGNET liegen. Dabei stechen MOS GENERATOR aus der Masse gleichartiger Bands hervor (wie es auch KYUSS und QOTSA taten), denn die notwendige Eigenständigkeit ist durch eine gewisse Southern-und Soul-Affinität sowie einem entsprechend Black-Label getrimmten Gesang gegeben. MOS GENERATOR grooven sich dabei durch zehn auf den Punkt kommenden Songs, wobei die Spannbreite mit dem flotten, erdigen Rocker „Beyond The Whip“ über dem coolen, mit Härtegraden spielenden „Enter The Fire“ bis zu „Early Mourning“ (einem mit Signatur-Riff versehenen, bedächtigen 70-er Doomer) zu erkennen ist. Damit dürfte „Electric Mountain Majesty“ für Genre-Freunde in diesem Jahr mit auf dem Speiseplan stehen

Electric Mountain Majesty


Cover - Electric Mountain Majesty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:12 ()
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Inverted Blood

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Das brasilianische Duo Josh S. (Gitarre/Grunzröhren) und Adelson Souza (Drums, war auch bei GRAVE DESECRATOR aktiv) ist seit 2009 unterwegs und hat ein Jahr später bereits eine EP ("Dark Night") in den Underground entlassen, der sich mit dem kurzen, knackigen "Inverted Blood" das Debütalbum anschließt. Und nicht nur in Sachen Bandnamen (BODE PRETO hieße auf Englisch BLACK GOAT), sondern auch musikalisch sind die beiden Herren (die auf der Bühne um Bassist Júnior Oliveira verstärkt werden) ganz ihrer Heimat verpflichtet, denn auf "Inverted Blood" regiert der Einfluss von (natürlich uralten!) SEPULTURA, SARCÓFAGO, MYSTIFIER, MUTILATOR oder IMPURITY, was melodische Feingeister schon von vornherein in die Flucht schlagen dürfte. BODE PRETO machen absolut keine Gefangenen, leben tief in den rumpelig-oldschooligen 80ern und holzen etwa mit dem Titelsong, "Black Mirror" (saustark!), "Elytron" (das einzige über vierminütige Stück des Albums), "Mother Of Ferocity" oder "Amorphophallus Titanum" (arschgeiler Titel!) ausschließlich flotte Krawallorgien herunter, die selbstredend ordentlich räudig produziert worden sind. Zudem hat sich mit Fábio Jhasko ein ehemaliger SARCÓFAGO-Gitarrist (der auf deren Werken "The Laws Of Scourge" und "Crush, Kill, Destroy" zu hören ist) eingeschlichen, der einige Songs von "Inverted Blood" zusätzlich veredelt. Anhänger der oben genannten Truppen müssen BODE PRETO kennenlernen, alle anderen Black-Thrasher ebenfalls!

Inverted Blood


Cover - Inverted Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:20 ()
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Tales Of Old Grand Daddy

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Malcolm und Angus Young sind jedermann ein Begriff – seit Anbeginn der Zeit als unschlagbares Gitarrenduo bei AC/DC. Aber es gab auch eine Band vor AC/DC (est. 1973) – die MARCUS HOOK ROLL BAND. Dort spielten die beiden von 1972 bis 1974 zusammen mit ihrem älteren Bruder (und späteren Produzenten) George Young und dessen ehemaligen THE EASYBEATS-Kumpel Harry Vanda. Die musikalische Früherziehung - denn nach Aussage von George ging es vor allem um Spaß und darum, den kleinen Brüder die Arbeit im Studio vertraut zu machen – führte trotz eines gerüchteweise nicht unerheblichen Alkoholkonsums zu einem Album und drei Singles. Nicht umsonst lautet der Untertitel zu „Tales Of Old Grand Daddy“ „Bottled In Australia“. Und natürlich gibt es hier die vielen personellen Berührungspunkte zu AC/DC – musikalisch war das aber schon noch eine andere Baustelle. Und auch die Gemeinsamkeiten mit der andern Young/Vanda-Band, THE EASYBEATS (Hit „Friday On My Mind“) und FLASH & THE PAN (Hits „Midnight Man“, „Early Morning Wake Up Call“, „Ayla“), sind kaum gegeben. „Tales Of Old Grand Daddy” bietet typisch groovigen 70er Rock, mit Saxophon, Funkanleihen und Rock’n’Roll sowie bluesigen Momenten – den Boogie Rock kann man erahnen. Keine Blaupause für das was kommen sollte, aber zögerliche Anfänge die Potential erkennen lassen – that’s all. Ein Album, vor allem für AC/DC- und 70er-Freaks.
„Tales Of Old Grand Daddy” enthält die komplette Werkschau, sprich das damalige Album, alle drei Singles und zwei bisher unveröffentlichte Songs (siehe Tracklist unten).

Line-Up Marcus Hook Roll Band 1972-1974

Harry Vanda: Lead vocals (Tracks 1, 2, 3, 4, 7, 10, 13 & 14)

George Young Lead vocals, Backing vocals, Rhythm Guitar, Piano, Bass Guitar (Tracks 5, 6, 8, 9, 11, 12 & 15)

Malcom Young: Guitar

Angus Young: Guitar

John Proud: Drums

Alex Young: Saxophone

Howie Casey: Saxophone

Ian Campbell: Bass

Freddie Smith: Drums

Wally Waller: Electric Piano, Bass, Backing vocals

 

Tracklisting

1. Can't Stand The Heat

2. Goodbye Jane

3. Quick Reaction

4. Silver Shoes & Strawberry Wine

5. Watch Her Do it Now

6. People and the Power

7. Red Revolution

8. Shot in the Head

9. Ape Man

10. Cry For Me

11. One Of These Days (bisher unveröffentlicht)

12. Natural Man (1972 A-Side of Regal Zonophone RZ 3061)

13. Moonshine Blues (1974 B-Side of ‘Can't Stand The Heat’ BASF ‎– 06 19196-0)

14. Louisiana Lady (1973 A-Side of Regal Zonophone RZ 3072)

15. Ride Baby Ride (bisher unveröffentlicht)

Tales Of Old Grand Daddy


Cover - Tales Of Old Grand Daddy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 55:51 ()
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Ocean Blade

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GLORYFUL krebsen nun schon zum dritten Mal (seit 2010) auf meinem Schreibtisch rum. Gut, nicht in Persona – dafür aber mit einem neuen Album. „Ocean Blade“ folgt dem voriges Jahr erschienenen „The Warrior’s Code“, einem Konzeptalbum über die  Inuit-Göttin Sedna (dem Profi fällt eine Paralelle zur ersten EP, „Sedna’s Revenge“, auf!).

Musikalisch wird weiterhin am Grundkonzept der Truppe nicht viel geändert: Oldschooliger Heavy-Metal (Metal-Kutten-tauglich, sozusagen), welcher sich nicht all zu lange mit Intros, Gefiedel oder sich langsam aufbauenden Songstrukturen beschäftigt und lieber direkt nach alter Metal-Manier die Verstärkereinstellungen auf 11/10 stellt und dazu die Drums mit Anlauf verprügelt. Im Songwriting ist GLORYFUL mitunter auch recht offen darauf aus, dass sich alle im Moshpit gepflegt auf die Fresse hauen („All Men To The Arms“, „Ocean Blade“), nur um sich während dem mehrstimmigen Solo wieder alle lieb zu haben, staubverkrustet auf die Bühne zu starren und betrunken-glücklich zu grinsen.  

In den sonst so unkomplizierten Metal-Mix eingeschlichen hat sich die atmosphärische Chantey-Ballade „Black Legacy“, die so eigentlich auch hübsch von BLIND GUARDIANs ruhiger, atmosphärischer Seite kommen könnte. Das locker den Rest der Verstärker-Orgie passend auf und fügt sich ins Gesamtbild durchaus gut ein.

Dazu kommen auch wieder einige (pseudo-)epische Power Metal Elemente („Cradle of Heroes“) die der Band durchaus gut stehen, allerdings dafür auch so klingen wie sie eben klingen – hat man schon mal alles irgendwie gehört, kann man sich aber dennoch gut noch mal geben. Gleiches sage ich übrigens auch über die nicht so schrecklich weit entfernten (räumlich wie musikalisch) ORDEN OGAN – und die haben irgendwie auch schon lange einen verdienten Stammplatz in diversen Playlists.

Fazit: „Ocean Blade“ ist einfach grundsolider Metal. Er schafft es bei mir zwar nicht unbedingt oben aufs Metal-Treppchen 2014, wirkt dafür mal wieder authentisch und mit Spaß geschrieben & aufgenommen und macht Lust auf einen Live-Auftritt.

Ocean Blade


Cover - Ocean Blade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:57 ()
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Homo Erraticus

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Ein Bekannter von JETHRO TULL`s "Thick As A Brick", nämlich Gerald Bostock, ist als Protagonist erneut Teil bei einem Konzeptalbum aus Ian Andersons Feder. "Homo Erraticus" heißt es und dreht sich in meinem Player. Im groben geht es in der Story um England und dessen History, so weit ich das geblickt habe. Aber in erster Linie interessiert uns doch wohl die Musik des ehemaligen Frontmann und eigentlichen Mr. JETHRO TULL.
Folkisch, mit Flöte und Akustik-Gitarre beginnt die Story, um kurz darauf mit einer überraschend grimmigen Gitarre unterfüttert zu werden. Wir finden nahezu alle musikalischen Facetten der Tull´schen Vergangenheit in dem anspruchsvollen Werk wieder. Folk, Prog, mal episch, mal verspielt und hart rockend. "Meliora Sequamur" mutet gar klassisch an und scheint Ian Andersons wiederholte ("Bourée" 1969) Verneigung an JOHANN SEBASTIAN BACH zu sein. Und fast allgegenwärtig auf dem Konzeptwerk sind die 70er mit ihrer Dynamik ("Tripudium Adbell") und der typischen Hammond-Orgel. Der 66-jährige Barde verlangt von seinen Zuhörern Hingabe an das Album. Keine oberflächlichen Melodien oder einfach zu konsumierende Songstrukturen sind auf das Teil gepackt. Ja, ich gebe zu, mir fehlt hin und wieder eine gewisse Zartheit, die sonst bei dem schottischen Künstler zu finden war. Ansatzweise schimmert sie bei "After These Wars" durch, doch meist bewegt sich Herr Anderson störrisch wie ein Esel um zu viel Harmonien und Weichheit herum und macht uns den kantigen Prog-Klabautermann. Das ist und war immer Teil seiner Kunst, nur fehlt mir eben auch die andere Seite. So ist "Homo Erraticus" ein stückweit typisch, aber irgendwie nicht komplett. Gleichwohl, für Prog-Liebhaber ist der Longplayer sicher ein Leckerbissen. Die Anhänger, die das rockige Masterpiece "Aqualung", "Crest Of A Knave" oder das leicht poppige "Broadsword And The Beast" liebten, werden mit dem Teil allerdings ihre Zeit brauchen.

Homo Erraticus


Cover - Homo Erraticus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 51:57 ()
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Three Lions

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Die Three Lions dürfen ab Juni 2014 zeigen, ob sie es fußballerisch draufhaben. Aber sind wir mal ehrlich, außer 1966 haben die nichts mehr gerissen, und das auch nur mit Hilfe des russischen Linienrichters. Ich bin der Überzeugung, dass sich das auch die nächsten 150 Jahre nicht ändern wird. Oh, falsche Baustelle (Three Lions nennen die Engländer auch ihr Nationalteam)! Hier geht es nicht um Fußball, sondern um das Debüt einer englischen Band, in deren Reihen sich zwei ehemalige TEN- und DARE-Musiker befinden. Und Freunde, das Ding liest sich visuell -  Cover, Songtitel und Bildnis der Musiker - wie ein Groschenroman, rockt aber (fast) wie ein Bestseller. Denn unter den 13 Nummern sind echte Perlen dabei, von einem Sänger veredelt, dessen Stimme Ausstrahlung und Profil besitzt, was er optisch gut zu verbergen weiß. Da wäre die zugegeben belanglos klingende Nummer "Trouble in a red Dress" (gähn), welche aber mit 80er Keyboard, krachender Gitarre und starkem Refrain punkten kann, gefolgt vom soulig, bluesigen "Hold Me Down", das ebenso zu überzeugen weiß. Den Rest an Zweifel erledigt die gefühlvolle Ballade "Wintersun", die überraschend klischeefrei daher wimmert und im Herzen DARE in seinen besten Zeiten trägt. Da ist den drei Löwen ein starkes Stück Rock aus den Pranken geflutscht.
Also wären die Fußballer von der Insel nur halb so talentiert wie diese THREE LIONS, so müssten wir bei der WM wirklich Angst vor den Briten haben. Applaus für ein starkes Debüt.

Three Lions


Cover - Three Lions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:58 ()
Label:
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