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For The World Beyond

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Kurz und knapp. XICUTION sind SIX FEET UNDER in fett, mit mehr Energie und besseren Vocals - hört als Beispiel "Decaying Entrails"! Die Herrschaften aus Eberswalde gehen weder schweinisch (Eber-Kalauer, you know) noch kopflos vor, obwohl sie sich den Zombies zuwenden. Das vierte Album besticht durch durchdachte und dennoch simpel strukturierte Old-School-Death-Songs inklusive sägender Riffs, viel Double-Bass-Geboller und eben Grunzi-Grunz. Dabei gelingt ihnen viel besser als der genannten Blaupause, mit vollem Dampf zu grooven. Das liegt auch am transparenten und dennoch dicken Sound. Noch mal zurück zu den Untoten: "For The World Beyond" ist ein Konzeptalbum und erzählt vom blutigen Aufstieg und Untergang eines Tyrannen in der Zombie-Apokalypse. Es ist also ein Auf und Ab - das wollen und sollen auch die Songs zeigen. Und in der Tat durchbrechen die Brandenburger manchmal die dichten Grenzen der alten Schule des Todes, was sich dann in ruhigeren Phasen und Atmo-Momenten ausdrückt und spannende Wendepunkte bietet. Als da wären: "Fear The Living", was der Song für eine Geisterbahnfahrt mit echten Monstern wäre. Spiegeln dies auch perfekt wider. Oder das irgendwie zauberhafte "Taste Of Sin", das beginnt wie ein Ballade und sich zum mächtigen Monument entwickelt - inklusive grindiger Schweine-Schreie. Coole Scheibe von einer Band, die bislang an zu vielen vorbei ging - und die Tampa-Liebhabern gefallen muss - auch ohne die typische Produktion. Die ist nämlich besser.

 

For The World Beyond


Cover - For The World Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:3 ()
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Ex Inferis

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Bei dem norwegisch-schwedischen Quartett handelt es sich um einen Zusammenschluss aktiver (André Aaslie) und ehemaliger (Thomas Angell) Mitglieder der norwegischen Gothic-Doomer FUNERAL; Co-Gründungsmitglied Kjetil Ytterhus verließ OMNIA MORITUS bereits im letzten Jahr, um sich auf seine anderen Projekte (unter anderem KHÔRA) zu konzentrieren. Insgesamt hat es ganze acht Jahre seit der Bandgründung 2014 gedauert, bis das Debütalbum „Ex Inferis“ im Kasten war, und das Ergebnis ist alles andere als leicht verdaulich geraten. Über das ursprüngliche Ziel, düsteren Funeral-Doom zu spielen, sind die Herren jedenfalls meilenweit hinausgeschossen. Stattdessen türmen sie allerlei symphonische Einlagen und gotischen Bombast auf das grundsätzlich doomige Fundament, was „Ex Inferis“ leider einfach nur überlädt. Sänger Göran Setitus (unter anderem ex-SETHERIAL, ex-IMPIOUS und ex-TORCHBEARER) beherrscht zwar tiefes Growlen, aggressives Schreien und sogar Klargesang mühelos, doch am Ende sind es die zerfahrenen und zähen Songstrukturen, die den Hörgenuss vollends kastrieren. Das Album wirkt wie ein Eintopf, in den man alles reingetan hat, was gerade in der Küche herumstand - „aus einem Guss“ geht völlig anders. Selbst nach zehn Durchläufen bleibt kaum etwas von „Ex Inferis“ hängen, was schade ist, bedenkt man die weitläufigen Fähigkeiten und Erfahrungen der Protagonisten. Gegen die besten Momente von Bands wie SWALLOW THE SUN oder NOVEMBERS DOOM kann das Album zu keiner Sekunde anstinken, geschweige denn gegen die Großtaten von (alten) KATATONIA, MY DYING BRIDE oder OPETH. Hier wäre weniger viel mehr gewesen. 

 

Ex Inferis


Cover - Ex Inferis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 49:46 ()
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Stellarum

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Rogga Johannson kann es nicht lassen - ich habe keine Ahnung, in welchen und wie vielen Bands der Mann involviert ist und welche Projekte da noch kommen mögen, aber ich habe den kompletten Durchblick verloren. FURNACE sind in jedem Fall eine Band, bei der Rogga sein ganzes Können unter Beweis stellt und melodischen Death anbietet, der sich auch gerne mal ein wenig rock'n'rollig anhören darf. Der dritte Output von FURNACE klingt sehr spontan und leicht, und somit kann man den Spielspaß, den die drei Protagonisten beim Einspielen der Scheibe hatten, leicht erahnen. Mit „Stellarum“ befindet sich die Band in guter Gesellschaft von Bands wie EDGE OF SANITY, ENTOMBED, GRAVE und DISMEMBER. Natürlich erfindet man den Death'n'Roll nicht komplett neu, aber oft wildert man auch in anderen Gefilden und lässt Thrash oder Heavy Metal-Einflüsse zu, was die Scheibe durchaus belebt und interessant macht. Die Instrumente sind sehr auf das Schlagzeug von Lars Demoké ausgerichtet, dem man einen erstklassigen Job bescheinigen kann. Oft brechen die Gitarren aber aus, und somit wird auf „Stellarum“ den Gitarren viel Platz für hochmelodische Gitarrenläufe und Melodien eingeräumt, die man von Rogga in dieser Form eigentlich nicht kennt - sehr schön! Um noch weitere Traditionen zu brechen, arbeitet man auf dem Album auch mit Synths, die eine hervorragende Atmosphäre erzeugen und nie aufdringlich wirken. Die Vocals klingen immer böse und gemein, und somit kann man der Band nicht vorwerfen, ein kommerzielles Kalkül zu verfolgen. Der Sound von „Stellarum“ klingt satt und aufgeräumt, was das Hörvergnügen weiter steigert und das Album zu einer runden Sache werden lässt. Fans von Rogga und den oben genannten Bands können bedenkenlos zugreifen. Wirklich hörenswert!

 

Stellarum


Cover - Stellarum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:3 ()
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Tunnel At The End Of The Light

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Ray Alder (FATES WARNING) hat diesen Monat gleich zwei Veröffentlichungen im Angebot. Einmal das mit Mark Zonder eingespielte und simpel "A-Z" genannte Werk und das Debüt der neu geformten Super-Group FIGURE OF SPEECHLESS, die u. a. aus Größen wie Derek Sherinian (Keybord/Produzent), Ron "Bumblefoot" Thal (Gitarre) und Brian Tichy (Drums) besteht. Der dazu eher unbekannte Musiker Glen McMaster (Gitarre) ist aber der eigentliche Initiator und Haupt-Songwriter des Projekts.
 
Das Album "Tunnel At The End Of The Light" hat eine bewölkte und finstere Atmosphäre, die gerade Derek Sherinian mit seinem gespenstisch klingenden Keybordspiel zusätzlich dunkel einhüllt. Der starke Opener "Day And Night" stampft stoisch aus dem Startblock; Ray Alder veredelt mit tragischem Unterton die über sieben Minuten lange Nummer, die einen interessanten Mittelteil mitbringt und das Tempo am Ende verschärft. "Carve A Smile" beginnt melancholisch, fast zart, wird aber im weiteren Verlauf dann doch härter und dynamischer - hier gefällt der lebendige Instrumentalteil. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Gesangslinien partiell eine gewisse Eintönigkeit vermitteln. Gerade im Kontrast zu den oft agilen Instrumentalparts. "Escape Hatch" kann hier als Beispiel dienen; musikalisch brennt die Nummer von Anfang bis Ende, Ray Alders gesangliche Performance, bzw. seine Gesangsmelodie wirkt hier abschwächend und bremsend. Das bestätigt sich bei "Midnight Desert Rendezvous" und wird nach einem kurzen Zwischenhoch (Titelsong, "The Cast-Out") leider zur Regel. Auf den Papier ist gerade Ray Alder prädestiniert für die eingangs erwähnte dunkle Aura, die dem Album anhaftet. Aber entweder passt der Sänger nicht ins musikalische Konzept oder eben die Songs nicht zum Sänger.
 
Wenn man bedenkt, welch großartige Künstler bei FIGURE OF SPEECHLESS beteiligt sind, bleibe ich doch etwas enttäuscht zurück. Instrumental hat das Album einiges zu bieten - gerade Sherinian agiert hier songdienlich und inspiriert wie lange nicht. Schade, hier wäre sicher mehr drin gewesen. 

 

 

 

Tunnel At The End Of The Light


Cover - Tunnel At The End Of The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 63:47 ()
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How To Shroud Yourself With Night

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Was sich auf dem Vorgänger "Bleeding The Stars" angekündigt hat, findet seine Vollendung oder zumindest seine Fortsetzung auf "How To Shroud Yourself With Night", dem neuen Album von LACRIMAS PROFUNDERE. Der Opener "Wall Of Gloom" kommt zwar ohne Growls aus, aber er ist heavy und vor allem doomig wie lange nicht; PARADISE LOST und DRACONIAN kommen mir als Vergleich so in den Sinn. Die oft als Vorbilder genannten HIM sind bei dieser Nummer nicht präsent. Gerade die Verzweiflung und Düsternis sind fast greifbar, und Sänger Julian Larre (seit 2018) unterstreicht das mit einer aus Niedergeschlagenheit triefenden Gesangsdarbietung. "Nebula" liefert dann auch die bereits erwarteten Growls und zeigt endgültig, poppiger Gothic Rock wie einst scheint nicht mehr das primäre Ziel von Mastermind Oliver Nikolas Schmid zu sein. Hier gefällt darüber hinaus das "tropfende" Keybord, das die Atmosphäre zusätzlich verdunkelt. "The Curtain Of White Silence" überrascht mit einer Mischung aus Melodic Hardcore und Post Rock und dazu mit seiner nervösen, verstörenden und hysterischen Stimmung. Ich bin fast versucht, Parallelen zu den wunderbaren DISILLUSION zu ziehen.
 
LACRIMAS PROFUNDERE zeigen sich auf ihrem neuen Album ungemein experimentierfreudig, abwechslungsreich, ambitioniert und nicht zuletzt selbstbewusst. Der Longplayer wirkt dadurch etwas unberechenbar und zum Teil auch fordernd. Einzig die nahezu immer präsente schummrige, morbide Atmosphäre, wie auch das textliche Thema - der Wunsch, einfach zu verschwinden, unsichtbar zu sein und sich von der Außenwelt abzukoppeln - binden das Werk. LACRIMAS PROFUNDERE legen mit "How To Shroud Yourself With Night" ein geradezu lichtraubendes, tiefschwarzes Album vor, dem man kaum kommerzielles Kalkül vorwerfen kann.
 
 
 
 
 

How To Shroud Yourself With Night


Cover - How To Shroud Yourself With Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:0 ()
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Vomit Spell

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Hach ja, wie gut hätte die Band zum alten Namen des Labels gepasst… Denn (Re-) Kotz ist hier nicht nur im Band-Moniker und in Album-Titel zu finden, sondern in all dem ranzigen Verve, in all dem göbeligen Duktus, in all der erbrochenen Musik. Von "Carnage At The Morgue" bis "Anthropophagous Inhumation" transportieren VOMIT SPELL den Zauber echter Kotze und bewegen sich damit ohne Gummistiefel in einer wabernden Masse aus jungen CARCASS, AUTOPSY und all den üblichen Drecksäuen. Nur: Die Mainzer Moderjochen integrieren auch andere Aspekte und nahe gelegene Genre-Varianten in ihren gülligen Sound. Da sind die schwarzen, tödlichen Klopp-Momente, die sich so anfühlen, als wenn beim Erbrechen fast der Kopf platzt: "Contamination Void" ist so ein Beispiel, das immer mal an diese genialen Berliner Todesbotschafter NECROS CHRISTOS erinnert. Punk verwurstet "Axxiom Of Annihilation", Crust das folgende "Curbside Lacerations". Überhaupt klingen VOMIT SPELL insgesamt viel variabler, als vieles vermuten ließe, und sie haben dazu nicht diesen halligen Höhlensound der Black Metal-Hipster. Doch trotz aller Abwechslung, bleibt eins immer bestehen: Kotze stinkt. Und das ist gut so, dann tritt vielleicht einer weniger rein. Das Album hingegen ist so gut, wie es Fans vom Label erwarten. Alles andere als zum Reihern also.

 

Vomit Spell


Cover - Vomit Spell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:1 ()
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Anatomy Of Anxiety

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Als „Darkened Death Metal“ bezeichnet dieses seit Herbst 2018 existierende Berliner Quintett seinen Stil, und tatsächlich haben wir es hier mit sehr adäquatem Melodic Death Metal zu tun, der bisweilen schwarze Züge trägt. Illustre Namen wie NECROPHOBIC, SACRAMENTUM oder UNANIMATED kommen dem Hörer spontan in den Sinn, die für den Sound von HUMAN ABYSS Pate gestanden haben könnten. Auf diesem meisterlichen Niveau zelebrieren die Jungs auf ihrem Debütalbum „Anatomy Of Anxiety“ (nach der EP „Mors Cardo“ und der starken Single „Shallow Water“, das auch hier zu finden ist) zwar noch nicht, aber die Richtung stimmt in jedem Fall; melodisch-harte Brocken wie „Locked Gates“, das heftig nach vorne drückende „Disillusion“ oder die erwähnte, grandiose Abrissbirne „Mors Cado“ (ein ganzes Album auf diesem Level, und wir reden von einem „Tipp“!) geben sich keine Blöße und zeigen eine Band mit viel Potential, das hier zwar noch nicht ganz ausgeschöpft wird (die Produktion könnte zudem etwas fetter auftragen, ist aber für eine Eigenproduktion völlig in Ordnung), aber definitiv Bock auf mehr macht. Zudem hat die Band ein - im positiven Sinn - sehr nachdenklich stimmendes Textkonzept: im Mittelpunkt steht der sowohl medizinische als auch gesellschaftliche Kampf von Sänger Lynn, der bei seiner Geburt als intergeschlechtlich identifiziert wurde, und der seine Wut in den Songs ungezügelt heraus kotzt, was den Aggressionspegel zusätzlich erhöht. Das ansehnliche Digipak inklusive Booklet ist zwar farblich und inhaltlich relativ schlicht gehalten, beinhaltet aber alle Texte, kommt sogar auf 20 Seiten und kann für 15 Euro unter anderem über die Bandcamp-Seite der Band bestellt werden. Insgesamt also eine wirklich gute Angelegenheit in professioneller Aufmachung.  

 

Anatomy Of Anxiety


Cover - Anatomy Of Anxiety Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:40 ()
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The Great Heathen Army

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Die axtschwingenden Nordmänner ziehen mit ihrem zwölften Album "The Great Heathen Army" in die ruhmreiche Schlacht!

AMON AMARTH feiern Band-Jubiläum: 30 Jahre Melodic Death Metal im Wikingergewand; und sie beschenken sich selbst und ihre zahlreichen Fans mit der heutigen Veröffentlichung ihres neuen Albums. Die traditionellen Trademarks der Band sind wieder allgegenwärtig, und es bildet sich der bekannte Kontrast zwischen Härte, tiefem Gesang und eingängigen Riffs sowie melodischen Gitarren.

Die Schweden starten mit dem starken düsteren Opener "Get In The Ring": eine harte Midtempo-Nummer mit melodischen Leads. Der Track wurde für Erik Redbeard, den Wrestler mit dem schicken roten Rauschebart, als Einmarschmusik geschrieben. Der Titeltrack "The Great Heathen Army" wurde ebenfalls bereits veröffentlicht und zeigt die hymnenhafte Ausrichtung der Lehensmänner. Das Gitarrenspiel im Refrain erinnert ein klein bisschen an "For Whom The Bell Tolls". Weiter geht’s mit dem Trinklied "Heidrun", zu dem sich sicherlich prima mit einem Trinkhorn zuprosten lässt. Bei "Oden Owns You All" stampfen AMON AMARTH heftig los, sie können auch noch bluttriefende Blastbeats spielen! "Find A Way Or Make One" startet mit einem netten Riff ("The Pursuit Of Vikings" lässt grüßen) und wartet mit Gangshouts auf: Faust in Richtung Himmel! Den Gitarren von Mikkonen und Söderberg wird erfreulich viel Raum gewährt und schöne Hooks fabriziert. Zu "Dawn Of Norsemen" wird das Wikingerthema voll ausgekostet, und Mr. Hegg brüllt wirklich stark. In "Saxons And Vikings" geht’s rockig-metallisch zu, und passend zum Songtitel erhält Hegg Unterstützung von Biff Byford von SAXON. Das ist eine Überraschung, und die Kombination aus Heggs rau-tiefem Gesang und dem melodischeren Stil Byfords macht den Song überaus einprägsam. Der Rausschmeißer "The Serpent's Trail" entpuppt sich als beinahe doomiger Track mit Spoken-Word-Passagen. Die makellose Produktion der Platte stammt von Andy Sneap (JUDAS PRIEST, MEGADETH), der schon einige frühere Alben produzierte ("Deceiver Of The Gods" und "Jomsviking").

"Wenn Berserker unser Heavy Metal-Album war", so Gitarrist Olavi Mikkonen im Pressetext, "dann ist "The Great Heathen Army" unser Death Metal-Album." Ganz so weit würde ich nicht gehen, man beachte schließlich AMON AMARTHs Frühwerke "The Avenger", "Once Sent From The Golden Hall" oder "Sorrow Throughout The Nine Worlds". Aber die Jungs haben in Sachen Härte glücklicherweise eins draufgelegt, wenn man "The Great Heathen Army" mit den letzten Longplayern vergleicht.

AMON AMARTH schaffen es, sich auf ihre alten Werte zu besinnen und vermischen nun wieder vermehrt Epik mit grober Deftigkeit.

 

The Great Heathen Army


Cover - The Great Heathen Army Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:5 ()
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Varþnaþer

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Die Band fand im Frühsommer 2020 zusammen und ist in der Natur unterwegs, in der kalten, harten, brutalen. Ganz ohne Romantik, Zaubersprüche oder Umhänge, in denen die Schweden tanzen könnten. Sagen sie. Wichtiger ist aber, was sie machen - und das ist auf dieser Kassette außerordentlich abwechslungsreicher, schwarzer Metal, der neben klarem Black auch DBM, Heavy, Rock und Doom einbindet. Es ist nicht die fiese klirrende, nordische Schwarzwurzel-Basis, sondern "Varþnaþer" klingt schon ein wenig polierter. Die Jungs aus Vänersborg fabrizieren eine außerordentlich groovige, schwere Mischung, die zudem nicht nur ehrlich, sondern auch viel erwachsener klingt als die Selbstbeschreibungen der Kapelle. Sie kommen überall klar, egal, ob sie einen warmen Groove in gemäßigter Geschwindigkeit anbieten oder kalten Krach mit viel Tempo. Und das mehr als sieben Minuten lange "Måne" schafft alles gleichsam in einem Lied. Kleiner Wermutstropfen: Die auf 100 Stück limitierte MC scheint bereits ausverkauft, aber die Jungs halten über Facebook (oder per Mail) sicher noch etwas bereit. Auf keinen Fall 999 Euro bei Bandcamp für Vinyl bezahlen! Aber das versteht sich wohl von selbst. Tolles Album einer frischen jungen Bande - aber auch böse und düster! 

 

Varþnaþer


Cover - Varþnaþer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:21 ()
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Signs Of A Future

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Die Schweden kommen aus Uppsala und vereinen laut eigener Auskunft auf ihrem Erstling Erfahrungen aus alten Bands und anderen Genres wie Thrash, Progressive, Doom, Glam und eben Hard Rock. Aber keine Angst vor krudem Genre-Mix: Hier gibt es ollen Hard Rock, allenfalls bewegen sich Jeanshosen und Cowboystiefel noch todesmutig Richtung Melodic Metal. Wobei Bewegung ein wenig übertrieben ist, denn der zweite Song zum Beispiel, das DEEP PURPLE-like, keyboardig eingeleitete "LML" stakst ungeheuer hölzern durch die Prärie der schwedischen Wälder. Und wenn einer so leierig "I love my life" singt, nimmt man ihm das nicht ab. Puuh. Zum Glück sind nicht alle Songs so öde, der Mann am Mikro kann es doch. Und so hört man hier mal ein rockiges Riff mit ein paar lässigen Licks und heimeligen Hooks. Die Lieder verweilen aber (zu) häufig im mittleren Tempo, haben zwar Groove im Gepäck, aber zu wenig Energie. Natürlich gibt es mit "Peanut" auch eine gute, wenn auch typische Ballade. Und prominente Gäste hat es auch: Nalle Påhlsson (TREAT, THERION) malträtiert den Bass, Pontus Norgren (HAMMERFALL) spielt ein Gitarrensolo im "Kiss Of Death". Was das Album aber eben nicht über einen höchstens gefälligen Status hebt. Es ist alles ganz okay, aber eben nicht so richtig, richtig, richtig geil. Und so müssen Melodic Metal-Alben heutzutage nun mal sein. Sonst liegt die Dauerwelle flach, und der geneigte Hörer wendet sich lieber den Altvorderen zu. Das trifft zwar auf jedes Genre zu, aber gerade Hard Rocker leben ja auch ein bisschen im Gestern. Das ist zwar gut so, das Album aber nicht. Immerhin: Es befriedigt kurz.

 

Signs Of A Future


Cover - Signs Of A Future Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:40 ()
Label:
Vertrieb:

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