Review: KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND
Nach seinem gelungenen Comeback 2005 mit „Devils Playground" war von BILLY IDOL, außer einer einigermaßen soliden aber unspektakulären Weihnachtsplatte vor zwei Jahren, kein reguläres Werk mehr erschienen. Die damalige Platte hatten den Pop-Punk aus den 80ern in bärenstarker Form gezeigt, die Songs waren etwas überraschend vom Sound her und auch stilistisch relativ wenig an die glorreichen 80er Jahre angelehnt. Jetzt ist „Vital Idol“ wieder zurück, wuchtet uns zunächst seine, wie nicht anders zu erwarten war, mit Drogen und den üblichen Exzessen gepflastere Autobiographie auf die Ladentheke und präsentiert gleichzeitig ein neues musikalisches Werk: „Kings & Queens of the Underground".
Der sympathische Brite („Dancing With Myself", „Mony Mony", „Flesh For Fantasy", „White Wedding" oder „Rebell Yell") hat wieder auf seinen langjährigen Gegenpart Steve Stevens (Gitarre) zurückgegriffen und ein gut bis sehr gutes Album hingelegt. Das 80er sowie typischen eingängige Pop Reminiszenzen sind diesmal deutlich stärker präsent, was nicht zuletzt an Produzentenlegend Rupert Hine (u.a. YES, SAGA, RUSH) gelegen haben dürfte. Er hat außerdem den Bass bedient und einen Großteil der Songs abgemischt. Die Musik wurde mit einem typischen Soundkleid aus dieser Zeit ausgestattet, trotzdem klingt es weder antiquiert oder gar altbacken aus den Boxen - im Gegenteil. Das Ganze kommt frisch und knackig daher. BILLY IDOL war noch nie ein reinrassiger Punker und seine Mucke kam auch nie wirklich hart, ja schon eher hartrockend mit viel Popattitüde. Trotzdem, die Gitarren von Stevens waren schon immer groovig, relativ speziell und gaben den Songs das gewisse Etwas und eigenständiges, dass so sonst niemand hatte und genau da setzt „Kings & Queens Of The Underground" wieder erfolgreich an.
Das Album schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen alt und neu - will sagen natürlich er bleibt sich treu, kling typisch nach sich selbst mitunter klaut man auch im eigenen Fundus aber halt mit viel Esprit und Leidenschaft. Was für STARTUS QUO, SAXON oder insbesondere AC/DC gilt darf auch ein Billy Idol für sich in Anspruch nehmen und er verkommt nicht zur blutleeren Kopie. Sein charismatischer Gesang ist immer noch vorhanden, zwar einen Tick weniger bissig aber zusammen mit den tollen Licks von Stevens sowie einem gelungenem Songwriting sind einige richtige Kracher unter den 11 Tracks entstanden. Die erste Single mit dem geradeaus rockenden „Can´t break me down" ist gelungen, mit typisch leichter 80er Refrainzeile. Dann „Bitter Pill" ist ein echtes Highlight, klasse gemacht wuchtig und mit wuchtigr Killerhookline. Auch "Save me now" tönt derart lässig und cool daher. Balladen und einige sehr atmosphärisch getragene Songs sind mehrfach vertreten, dem ein oder anderen könnten die eventuell zu weichgespült sein, aber Sachen „Save me now" oder „One Breath away" sind einfach gute Lieder. Bei „Ghosts In My Guitar" ist der Name Programm und Steve Stevens brilliert auf der Akustikgitarre. Dann „Postcards From The Past" („Rebell Yell“-Reloded) geht es dann tempomäßig voll ab mit tollen Saitenparts. Gut dabei ist auch der autobiographische Text, in dem er seine großen Hits medleyartig als eine Art Lebensgeschichte erzählt. Der Titelsong beginnt ruhig sehr folkig mit starken Akustikgitarrenparts sowie Flötensounds entwickelt aber danach ein mitreißendes leicht pathetisches Finale. Auch „Eyes Wide Shut" mit flamencoartigen Gitarrenvibes hat echtes Flair. „Love And Glory" kann bei der Hookline eine gewisse Nähe zu U2 nicht verleugnen, der etwas pathetische Track hat einfach einen super Refrain. Zum Abschluss lässt IDOL sogar noch eine richtige Punkrocknummer los, das schnörkellose „Whiskey and Pills" mit fetten Drums sorgt für einen krachenden Abgang.
„Kings & Queens Of The Underground" ist insgesamt ein hörenswertes Album irgendwo zwischen Rock, AOR, etwas New Wave & Punk sowie natürlich viel Pop. Der mittlerweile 58-jährige BILLY IDOL zeigt sich stimmlich in bester Form und bildet zusammen mit Stevens und dessen furiosen Gitarrenspiel nach wie vor ein mitreißendes Duo, dass auch livehaftig nichts von seiner Energie eingebüßt hat.
KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
47:32 ()
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Die Iren von KOPEK sind pünktlich vor der sich anbahnenden Weihnachtszeit mit ihrem zweiten Album zurück. Mir gefällt das Artwork ausgesprochen gut, auch wenn ich dabei ein wenig an GRÖNEMEYER denken muss, hatte der nicht auch mal so eines mit Hahn? - Hoppla, ich schweife mal wieder ab.
Zurück zu KOPEK. "Rise" ist ein schmissiges Rockalbum geworden, das nie zu stark in die Eingeweide grätscht, aber auch weit weg ist von Schmalz und allzu großer Anbiederung. "Love Penetrator" marschiert mit Kraft und Eiern duch die Rocklandschaft und hat mich als Gefolgsmann gefunden. Auch das nach Straße duftende, mit einer Prise Punk angewürzte "Light me up" lässt meine Lauscher wachsen und trifft in mein Dopamin-Zentrum. "Drown" wird dann wohl die Single, gemacht für den Massengeschmack, aber immer noch ausreichend kantig um zu gefallen. Das Album rockt und hat genug Härte im Schritt, Vergleiche mit den BEATSTEAKS oder alten GOO GOO DOLLS sind sicher nicht unberechtig, bei "Light up my Room" hat sich sogar ein wenig LED ZEPPELIN-Flavour eingeschlichen.
KOPEK zeigen Gesicht, welches nicht die ganze Zeit lächelt, sondern auch mal die Zähne zeigt und hin und wieder die Zunge raussteckt. Ich hoffe, das bleibt so! Die Jungs sind prädestiniert, um von dem Meanstream aufgefressen und zu Radiomist verdaut zu werden. Das wäre schade drum.
Rise
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
33:41 ()
Label:
Vertrieb:
Man denkt der letzte Song des Albums, der Bonus-Track „Rock N Roll Damnation“ (ein AC/DC-Cover) sagt schon einiges über DEAD CITY RUINS aus - und wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass das Quintett aus Australien kommt, könnte man hier schon fast mit der Review aufhören und direkt zum Fazit kommen. Aber dem ist nicht so. Denn auch wenn man einen ehrlich-erdigen Retro Hard Rock pflegt und man sicher auch o.g. Aussie-Hitfabrik zu seinen Einflüssen zählt, man hört genauso BLACK SABBATH und die Bands der NWOBHM heraus – die gemeinsame Ursuppe aus 70-er-Rock, Blues und Punk hat sie halt alle geprägt. So auch DEAD CITY RUINS. Auf ihrem zweiten (selbstbetitelte) Werk bietet man dann auch eine entsprechende Mixtur, die aber wohl vor allem Live wirken dürfte. Denn auf Scheibe klingt man des Öfteren mal zu bieder und brav, Sänger Jake Wiffen fehlt etwas die Durchschlagskraft, für ein cool, schnoddriges Reibeisen-Rock’n’Roll-Organ ist das stimmlich zu glatt; was vor allem beim AC/DC-Cover extrem auffällt. Ansonsten stechen der Heavy Doom-Track „Til‘ Death“, der groovige 80er-Rocker „Blue Bastard“ oder die epische „Dio“-Hommage heraus. Was die Jungs Live drauf haben, durfte man ja schon auf der letztjährigen Tour mit SKID ROW und UGLY KID JOE bewundern – die unbekannte Band erspielte sich mit ihrer energetischen Performance reichlich Fans. Im Studio haben DEAD CITY RUINS dann aber schon noch Luft nach oben – die großen Ohrwürmer schreiben sie halt nicht. Die Authentizität des Gebotenen reicht für den großen Wurf nicht.
Dead City Ruins
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
56:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Hold On Pain Ends
THE COLOR MORALE hatten mit ihrem dritten Album "Know Hope" ihren endgültigen Durchbruch geschafft, zumindest jenseits des Atlantiks. Da hat es also eine Band am berüchtigten Wegpunkt in der Karriere gepackt, schön sowas. "Hold On Pain Ends" muss also die hoch angelegte Messlatte überspringen, um den Erfolg zu stabilisieren. Nach vielen Durchläufen der zwölf Tracks bleiben Zweifel, ob THE COLOR MORALE ihrem neuen Werk die notwendige Sprungkraft für die Aufgabe gegeben haben. Bei den Lyrics bleibt es schon relativ einseitig, es wird der Kampf mit persönlichen Problemen und Dämonen thematisiert, was ok ist, aber auf Dauer doch recht ähnlich behandelt wird. Und auch musikalisch wird es schnell eintönig. Zwar ist das handwerkliche Niveau hoch und können einzelne Parts überzeugen, aber am Ende bleibt von den Songs des Fearless Records-Einstandes nicht viel hängen. Es ist viel Standard-Metalcore dabei, viele zusammengesuchte Parts, viel berechenbares Songwriting. Das klingt live sicher nett, kann auf Platte aber nur bedingt überzeugen. Zuwenig bleibt hängen, zuwenig weicht vom Schema F des Metalcore ab. Ob THE COLOR MORALE damit weiter auf der Erfolgswelle werden reiten können, wird sich zeigen. Unter dem Strich ist "Hold On Pain Ends" solide - und damit deutlich schwächer als "Know Hope".
Hold On Pain Ends
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
44:12 ()
Label:
Vertrieb:
Das erste Album der FLYING COLORS schlug in 2012 nicht nur wegen der Besetzung ziemlich dolle ein. Die Mischung aus Prog-Rock und Pop-Eingängigkeit auf handwerklich-instrumental überragendem Fundament wurde allenthalben gelobt und Bestand auch den Live-Test. 2014 jetzt also der Nachfolger. Das Album hat dementsprechend den Titel „Second Nature“, die gleiche Mannschaft und eine leicht progressivere Ausrichtung. Bereits das Opener-Trio überzeugt: „Open Up Your Eyes“ (über 12 Minuten lang) trägt deutlich die Neal Morse Handschrift, will meinen das Epos hat eine starke TRANSATLANTIC-Schlagseite, dem Gitarrist Steve Morse und Bassist Dave LaRue die Krone aufsetzt, Über- und Überall-Schlagzeuger Mike Portnoy kann es auch hier nicht lassen. „Mask Machine“ kommt da eine ganze Ecke weniger proggig daher, bietet die beste Gesangleistung des Albums und hat was von MUSE mit Groove. Das melodische und mehrstimmige „Bombs Away“ referenziert das Können der Band dann auf 5 Minuten. Allen gemeinsam ist, dass sie durch überragende Gitarren-Soli und geniale Keyboard-Arrangements bestechen. Und das sind meist auch das Highlights der folgenden Songs. Was die instrumentale Formation auf „Second Nature“ abliefert – befreit vom Korsett ihrer Stammbands – ist ganz großes Kino und läßt den Finger gen der Repeat-Taste zucken. Das gilt meines Erachtens vor allem für Steve Morse welcher als Meister des Understatement diesem Album seinen Stempel aufdrückt. Da ist es schade dass nicht alle Songs (insbesondere die beiden Balladen und „Peaceful Harbor“) vom Songwriting und den Gesangslinien her das ganz hohe Niveau halten können. Das gibt Abzug in der B-Note, auch wenn es wohl vor allem die Die-Hard-Proggies stört. Und auch das abschließende überlange dreiteilige Epos „Cosmic Symphony“ ist zum Teil etwas experimenteller Natur und will nicht so recht zum starken Anfang von „Second Nature“ passen. Das ist aber schon jammern auf hohem Niveau – den das Zweitwerk der FLYING COLORS sprüht vor hochklassiger Spielfreude, und schafft den Spagat zwischen Prog und „Pop“ erneut mit Bravour.
Second Nature
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
65:56 ()
Label:
Vertrieb:
TRANSPORT LEAGUE sind keine neue Band; an sich ist man ja schon seit 1994 unterwegs (wenn auch mit Unterbrechungen). Gegründet von Gitarrist und Sänger Tony Jelencovich (ICON IN ME, MNEMIC, B-THONG) hat man es seitdem auf vier Alben und ein paar EPs und Singles gebracht. Und auch „Boogie From Hell“ ist keine neue Scheibe. Seit 2013 scheint man auf der Suche nach einem Label gewesen zu sein die sich dem Album annimmt. Ein Witz, wenn man hört, wie TRANSPORT LEAGUE nach vorne prescht - der Opener ist Programm – „Swing Satanic Swing“. Vollgas Heavy Rock ohne Stilbegrenzung für moshende Punker - mit mächtigen Riffs und ordentlich Groove. Und das wird in dieser energetischen Manier bis zum Ende – „Doctor Demon“ – durchgezogen. Auch wenn letztgenannter Song die Doom-Stoner-Affinität des schwedischen Quartetts am deutlichsten repräsentiert. Dazwischen hat es mit besonders das coole „Blood Inn“ und „Bitter Sand“ angetan – um mal die obligatorischen Anspieltipps zu nennen, Cheffe Jelencovich unverkennbarer emotionaler Gesangstil von melancholisch bis heftig zornig setzt dem noch die Krone auf. Was soll man noch sagen – wer auf „Boogie From Hell“ steht leigt mit TRANSPORT LEAGUE goldrichtig.
Boogie From Hell
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
44:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Nothing But The Whole
EMPTINESS geben sich auf ihrem neuesten Werk der absoluten Finsternis hin. Dabei schmeißen sie Zutaten wie Dark Wave, Ambient, Black, Death und Doom Metal in einen Topf und kreieren damit ihr eigenes schwarzes individuelles Süppchen. Nur in dem Song „Past Is Death“ wird man an aktuellere MAYHEM erinnert. Die vierzig Minuten von „Nothing But The Whole“ sind sehr kurzweilig. Man muss für diese Platte aber in der richtigen Stimmung sein und sich darauf einlassen. Dann aber frisst sich die Dunkelheit ins Herz und Hirn. Sehr schleppend und zäh walzt sich die Musik voran, fast schon meditativ. Irritierend ist nur das Ende des Albums: Mit „Lowland“ wird das Highlight am Ende gesetzt. Hier wird im Gegensatz zu den anderen Songs mehr auf Power gesetzt. Nach 6 Minuten und 51 Sekunden wird das Stück abrupt beendet und der Hörer brutal aus dem Hörgenuss gerissen.
Nothing But The Whole
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
40:0 ()
Label:
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Review: Different Shades Of Blue
JOE BONAMASSA die Nächste. Dem Blues-Hero scheint es nicht nur auf den Bühnen der Welt, sondern auch im Studio zu gefallen, haut der Gute doch eine Platte nach der nächsten raus. Und das ohne merklichen Qualitätsverlust – wenn sicherlich auch nicht wirklich alles im Bereich „Überflieger“ einzuordnen ist. Jetzt, also Herbst 2014, erstmal sein nächstes Studiowerk – „Different Shades Of Blue” – diesmal alles Eigenkompositionen; inspiriert von Session mit Künstlern wie zum Beispiel Jonathan Cain (JOURNEY). Und nach einem kurzen Intro schlägt BONAMASSA mit „Oh Beautiful!“ erst mal richtig los. Der Opener ist ein fett groovendes Stück Hard Rock in 70er-Blues-Rock-Manier, welches einem durchaus an LED ZEPPELIN denken lässt. Direkt danach, abwechslungsreich wie er nun mal ist, folgt mit „Love Ain't A Love Song“ ein mit Bläser durchsetzter Funk-Track der durch ordentlich Tempo zum mitswingen einlädt. Ähnlich „hin und her“ geht die Chose dann weiter und weis zu gefallen. Die Ballade „Never Give All Your Heart“ zeigt wieder die gefühlvolle, irgendwie doch tief im ursprünglichen Blues verwurzelte Seele des JOE BONAMASSA. Hervorzuheben noch der Titeltrack. „Different Shades Of Blue“ hat einen völlig klischeefreien Country-Touch, versteckt dahinter aber großes Kino und wartet mit einem überragenden Refrain auf – puhh, Liveknaller. BONAMASSA ist definitiv ein Blues Rocker aus dem „jetzt“ und hängt nicht in der Vergangenheit. Zusammen mit dem ihm eigenen Gitarrenklang und seinen unverkennbaren Soli hat er dass, was anderen Stars mittlerweile abgeht – seinen eigenen Signatursound. Dass er dies beständig weiterentwickelt und dabei nicht immer die Freunde der reinen Lehre zufrieden stellt; sei‘s drum. Mir – und sicherlich den Großteil seiner Fans – gefällt‘s. So auch „Different Shades Of Blue“. Jedweder Fan des Meisters wird auch hier seine neuen Faves entdecken, aber an sich ist es ein Album welches als Ganzes gefällt und so auch bestens funktioniert (etwas, was in unserer schnelllebigen Zeit leider immer seltener vorkommt).
Different Shades Of Blue
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
48:28 ()
Label:
Vertrieb:
„Jealous Gods“ heißt das neue Werk von POETS OF THE FALL, und mit ihm gibt es endlich wieder neues melodisch-rockiges Material aus den Songschmieden Finnlands, um die es in letzter Zeit doch bedauerlicherweise etwas ruhiger geworden ist. Bühne frei für die POETS! Der Opener „Daze“, der gleichzeitig auch die erste Single-Auskopplung darstellt, geht direkt ins Ohr und bietet genau den warmen, runden und melodiösen Sound, den man von POETS OF THE FALL kennt. Der Titeltrack entpuppt sich als Pianoballade, „Hounds To Hamartia“ und „Brigher Than The Sun“ sind klassische, wunderbar melodiöse POETS-Rocksongs, die eindeutig Ohrwurmpotenzial haben. Ein weiteres Highlight stellt das durch sein eher untypisches Schlagzeug-Arrangement hervorstechende „Love Will Come To You“ dar, dessen wunderschöne Melodie sich gnadenlos ins Ohr schmeichelt. „Rogue“ ist ein reiner Instrumentaltrack, der sich auch als Soundtrack nicht schlecht machen würde. Mit „Choice Millionaire“ schließlich hat die Band noch ein Experiment gewagt: ausgedehnten Sprechgesang. Zwar meistert Sänger Marko Saaresto auch diese Aufgabe (und demonstriert über die Länge des Liedes hinweg zudem die volle Bandbreite von besagtem Sprechgesang bis hin zur Kopfstimme), aber am besten steht es der Band dann doch zu Gesicht, wenn er tatsächlich singen darf. Fazit: POETS OF THE FALL haben mit „Jealous Gods“ ein weiteres sehr schönes, ruhiges Rockalbum abgeliefert.
Jealous Gods
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
52:27 ()
Label:
Vertrieb:
Nachdem sich STREAM OF PASSION von ihrem Entdecker und Frühförderer Arjen Lucassen losgesagt hatten, haben sie nun auch schon drei Alben auf die Menschheit los gelassen. Besagtes Album Nummer drei -bzw. Nummer vier ingesamt- hört auf den Namen „A War Of Our Own“ und hierauf zeigen sich STREAM OF PASSION gereift, emanzipiert und erwachsen. Das ganze Album durchzieht eine melancholisch – traurige Grundstimmung, welche perfekt die eher düsteren Texte transportiert. So beschäftigen sich STREAM OF PASSION sowohl mit krebskranken Kindern als auch mit Flüchtlingsströmen oder Drogenkriegen. Alles keine leichte Kost. Dass das Ganze dann nicht mit Fastfood-Trallala Melodien unterlegt wird, versteht sich da dann fast schon von selbst. STREAM OF PASSION vermixen elegischen Gothic Metal mit anspruchsvoller Progkunst. Frontdame Marcela Bovio geleitet mit sicherer und genug Wiedererkennungswert ausgestatteter Stimme souverän durch das Album. „A War Of Our Own“ ist zwar die Antithese zu einem Partyalbum, weiß aber in der richtigen Stimmung ebenso zu unterhalten. Tieftraurige ruhige Nummern wie „Delirio“ oder „For You“ stehen gleichberechtigt neben eher harten Nummern wie dem pumpenden „Earthquake“ oder dem partiell recht flotten „Burning Star“.
„A War Of Our Own“ ist ein forderndes Album, welches am besten an einem regnerischen Nachmittag unterm Kopfhörer entdeckt werden will.
A War Of Our Own
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
59:22 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten