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Angenehm VIELhass

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Ja einen wirklich sehr plakativen Titel haben sich ELEONORE da ausgesucht „angenehm VIELhass" für diese aktuelle Promo EP. Der Bandname dieser jungen Nachwuchsband könnte durchaus auf Emo schließen lassen is es aber definitiv nicht hier gibt’s so ne Art Modern Prog Metalcore. Im Gegensatz zu den aktuell eher ziemlich abkackenden Bundesligafußballern der Borussia, deren beste Zeiten ehe schon längst vorbei sind, haben die Mönchengladbacher die Zukunft noch vor sich und was man auf diesen drei neuen Tracks musikalisch so alles ablässt ist durchaus vielschichtig. hier gibt es nicht nur wildes Gebolze, sondern solides Handwerk, man hat sich stilistisch bewußt etwas getraut, und bedient nicht so dass typische, was viele derzeit so machen. Was da alles mit reingepackt wurde da treffen z.B. nette urwüchsige Nackenbrechereien auf hymnenhafte Refrains. Bezogen auf den Titel de EP, sind für mich als Vertreter der einigermaßen reinen Gesangslehre, die größtenteils brülligen Vocals alles andere als angenehm. Da wird böse gegrowlt, gekeifert, derben Shouts folgen eher spärlich eingesetzte cleane Parts mit teilweise eher weniger überzeugenden (da zu dünnen) Kopfstimmen - insgesamt geht es schon recht derb zu. Der Sound ist brachial, für ein Demo sehr fett produziert die Instrumente sind klar heraushörbar, es wird ordentlich abgemosht, die Riffs kommen packend und fordernd daher, treffen wie immer wieder nach derben Parts auf klaren Melodiebögen, was aber sehr gelungen wirkt. Auch viele Breaks und Tempowendungen deuten ein gewisses progressives Potential heraus. Sogar Streicher hat man sich mal dazu gemischt. Wie gesagt, die Musik überzeugt mich schon absolut mit den vielen gelungenen Querverweise auf andere Substile aus dem weiten Feld des Metal bis hin auch zu Emo, manchmal kommt sogar bei der Melodieführung ein Hauch von Pop (was die Eingängigkeit betrifft) auf. Es gibt genauso mal etwas ruhigere Parts mit schönen Übergängen ehe dann wieder heftigste Riffgewitter und aufbrausende Brachialgesänge über den Hörer hereinbrechen. Das Songwriting ist sehr positiv wirklich nicht von der Stange sondern durchaus originell, die Jungs sind aggressiv und energiegeladen unterwegs, verbergen aber trotzdem nicht ihre Vorliebe für melodiöse Sachen. Auch was das ehrgeizige Bandmotto anbetrifft: „Wir spielen so lange bis uns jeder gewollt oder ungewollt gehört hat“ paßt irgendwie zu diesem Underdog und zeugt von einem schon recht ausgeprägten Selbstbewusstsein. ELEONORE haben musikalisch schon was drauf, wenn auch an der ein oder andern Stelle vielleicht einen Tick fast schon zu verspielt. Aber da geht schon noch mehr und über ein ganzes Album hinweg müssen diese guten Ansätze dann erst mal bestätigt werden. Die Ausdauer dazu scheint vorhanden zu sein, wenn jetzt noch am Gesang sowie der Dichte bei den Arrangements noch etwas mehr gefeilt wird, hat diese Formation eine positive Zukunft vor sich.

Angenehm VIELhass


Cover - Angenehm VIELhass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:15 ()
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When Serenity Ends

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Hey, was ist dass denn für eine hammermäßiges Promopackage von EVOLUTION - ein echt toll aufgemachtes Hochglanz DIN A4 Teil mit dem Coverartwork vorne drauf sowie einem kurzen musikalischen Werdegang der Band. Da hat sich jemand wirklich allerhand Mühe gegeben, um schon rein äußerlich gleich voll zu punkten. Man kann kaum glauben, dass hier ein Underdog am Start ist. Passt also rein optisch schon mal, was sich hier die Ludwigshafener Thrashmetal-Formation für ihren dritten Longplayer „When Serenety Ends“ so alles haben einfallen lassen. Gegenüber den beiden Vorwerken in Punkto artwork eine Steigerung um 150 Prozent, keine Frage.

Rein musikalisch haben diese fünf Herren ebenfalls eine absolut fette Scheibe hingelegt, die druckvolle Produktion hat unglaublichen Biss, klingt kein bisschen nach Garage sondern absolut professionell. Null getriggert, der Schlagzeugsound hat klasse Volumen, sehr tight, kein Geschepper, ordentlich Bass und die Gitarren braten mit ihren kantigen Riffs unglaublich präzise und energetisch zugleich. Auch die beiden Vorgängeralben hatten mich bereits überzeugt, stilistisch war man damals ganz grob als eine etwas aggressivere METALLICA-Variante zu Zeiten deren vielfach umstrittenen „schwarzen“ Album unterwegs.
Damals habe ich gemutmaßt, dass die „Originale“ demnächst sehr schwer haben würden, wieder eine solch tolle Platte wie EVOLUTION abzuliefern. Gut, mittlerweile wurde mit „Death Magnetic“ der Bewies erbracht: sie können es noch immer.

Aber auch EVOLUTION haben sich enorm weiterentwickelt, denn gleich drei neue Musiker wurden erfolgreich in die eigenen Reihen integriert, nur Bassist Thomas Appel und Sänger Maik Nirmaier sind noch vom Vorgängerwerk dabei. Macht aber rein garnix, die Band spielt urwüchsig wie aus einem Guss, ist noch ne schippe schneller, härter und auch mitreißender geworden und erinnert mich u.a. bei den heftigeren Galopprhythmen etwas an MACHINE HEAD.

Trotzdem gibt’s hier sehr erfreulich kein reines Gebretter sondern neben vielen Grolws und Shouts auch immer wieder gelungene Melodielines („Biology Of Fear“ ist so ein Hammersong) zu hören. Vokalist Nirmaier hat wirklich nochmal eine Kante draufgelegt und kämpft sich durch ein ganzes Arsenal von Gitarrenwänden sowie auch klasse Solis. Beste Beispiele hierfür sind "Woe Of My Desease" auch wenn sein Gesang immer noch eine leichte Hettfield’sche Klangfabe ausweist, mittlerweile hat er aber schon betont sein eigenes Profil entwickelt und klingt deutlich brachialer als sein vermeintliches Vorbild. Verschnaufpausen gibt es hier fast keine, nach einem leicht mystischen Intro des Titelsongs wird gleich gnadenlos mit dem schnellen "The Hunt" losgelegt, eine klasse Hook natürlich inklusive. Das etwas episch geprägte "In Your Eyes" mit einem schön düsteren Ambiente past ebenfalls bestens. Aber auch echte Nackenbrecher sind natürlich in Serie auf „When Serenety Ends“ zu finden. „Poisoning This World“ oder auch „Fateful Day“ sind solche Kracher, die besten als Mattenkreiser geeignet sind. Die Band schwimmt sich auf diesem dritten Album endgültig von den zuvor omnipräsenten Vorbildern frei, spielt einfach frech drauflos mit absolut unverkrampfter Seele sowie erdrückender Authentizität „Killing Words“ ist noch so ein göttlicher Tracks. Selten hat mich eine Undergroundband der härteren Couleur so überzeugt und man fragt sich wirklich, warum fristet diese Band immer noch einen vertragslosen Zustand. Wo doch aktuell Monat für Monat wieder dutzende allenfalls zweitklassige AOR und Hardrock oder Metal Kapellen ihre inhaltlich dünnen Machwerke auf die Menschheit loslassen dürfen?! EVOLUTION sind nicht jetzt erst auf das Thrash-Revival der letzten Jahre aufgesprungen sondern schon seit 2003 heftigst dabei. Mittlerweile wird ja jede Combo, die in den 80’ern mal ein Tape unfallfrei aufgenommen oder nur in der Nähe Bay Area einen Briefkasten hatte, von manchen journalistischen Fachkreisen zum Kult erklärt, die meisten konnte man doch damals schon vergessen! Hier wird leider meist nur versucht nochmal schnell abzukassieren. Da empfehle ich doch lieber diese deutsche Formation EVOLUTION und ein echt klasse Album, ihr werdet ganz sicher nicht enttäuscht sein. Die Scheibe gibt es nur über die Homepage der Jungs.

When Serenity Ends


Cover - When Serenity Ends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:32 ()
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Truth

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Mit "Truth" präsentieren MIRRORED IN SECRECY ihre neue EP und demonstrieren damit, dass auch in Köln nicht alles Friede, Freude und Karneval ist. Stattdessen herrscht gepflegte Düsternis: nicht umsonst wurde "Truth" in den Helsinkier Finnvox Studios gemastert, wer andere dort entstandene Werke kennt, kann sich ungefähr denken, was das heißt, und insbesondere "Craving For The Sin" stellt auch wirklich einen Leckerbissen für Finnenrock-Fans dar, der Freunde von Bands wie Charon und Sentenced sehr hellhörig werden lassen dürfte. Der Titeltrack "Truth" kommt noch einen Tick metal-lastiger daher (Sentenced aus ihrer mittleren Phase lassen grüßen), und nach "Until You Bleed" ist der Spaß dann auch viel zu schnell schon wieder vorbei. Wir warten auf mehr.

Truth


Cover - Truth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:46 ()
Label:
Vertrieb:
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Reborn To Bury My Pain

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HALF PAST DEAD haben anno 2006 mit ihrer EP nicht nur das Saarland auf die Metalcore-Landkarte gebracht, sondern sich auch als aufstrebende Band präsentiert, die schön brutal zu Werke geht. Das merkwürdig betitelte erste HALF PAST DEAD-Album „Reborn To Bury My Pain“ (gibt es dafür einen Namensgenerator?) zeigt die Band drei Jahre nach der EP auf gleichem Kurs, dabei fokussierter im Songwriting und versierter im handwerklichen Bereich. Nicht nur die Aufmachung der CD ist absolut professionell, auch die Produktion geht voll in Ordnung, das machen Label-Bands heute nicht besser. Aber was zählt, ist auf dem Platz und da haben die Saarländer neun gute Metalcore-Nummern vorzuweisen, die durchweg brutal sind, ohne auf blödsinniges Beatdown-Gepose zu setzen, stattdessen wird die gute alte Variante Death Metal meets Hardcore genutzt – wie schon bei der EP. Erinnert dadurch natürlich an NEAERA, ohne ganz deren Klasse zu erreichen, dafür ist das Shouting stellenweise zu eindimensional (wie gut der Shouter sein kann, wird in „Only To Be Forgotten“ deutlich) und manche Idee einmal zu oft genutzt. Im Großen und Ganzen sind HALF PAST DEAD in den schnellen Parts am Besten und sich keinen Kopf um den nächsten Break zu machen scheinen. Die Gitarrenfraktion hat zudem haufenweise gute Melodien und Rifs in petto, die Freunde schwedischen Death Metals Verzückung bereiten dürften. Mit etwas mehr Variabilität beim Gesang und Songwriting könnte das nächste HALF PAST DEAD-Scheibchen eine richtig gute Nummer werden, bis dahin können sich Metalcore-Fans aber ruhigen Gewissens „Reborn To Bury My Pain“ zulegen und eine vielversprechende deutsche Combo unterstützen.

Reborn To Bury My Pain


Cover - Reborn To Bury My Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:30 ()
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Antichrist. Sadist. Menschenfeind.

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Die Ein-Mann-Band GEBRECHLICHKEIT, die 2005 von Chaos ins Leben gerufen wurde (die erste Scheibe entstand sogar als Duo, doch das zweite Mitglied, Pestengel, verließ die Band nach jenem Erstling), besinnt sich ganz und gar auf abgefucktesten Underground-Black Metal, der durch und durch satanistisch geprägt ist. Auf der Homepage findet sich sogar ein (fast schon kultiger) Link namens „Support your local Antichrist“, unter dem man Presseberichte zu Kirchenbränden in ganz Deutschland findet. Musikalisch wird dieses überlange Album von den Essenzen alter DARKTHRONE (speziell zu „Transilvanian Hunger“/“Panzerfaust“-Zeiten), MAYHEM und natürlich BURZUM beherrscht, die roh und ungehobelt auf den Hörer einprasseln. Klanglich entsprechend dünn (was die Basis aber nicht schocken dürfte), ist „Antichrist. Sadist. Menschenfeind.“ sehr langatmig ausgefallen, da sich viele Songs (etwa „Ein Hauch Von Finsternis“ oder „Träger Des Lichts“) wie Kaugummi ziehen und durch gewollt sehr lange Instrumentalpassagen eher langweilen anstatt atmosphärische Düsternis zu verströmen. Auch Zwischenspiele wie „Das Flüstern Der Vergessenen“ strecken das Album unnötig in die Länge. Grundsätzlich könnte die Scheibe dem einen oder anderen Panda mit Ambitionen, möglichst evil und undergroundig zu sein, durchaus gefallen, aber zwischen GEBRECHLICHKEIT und ähnlich arbeitenden Bands/Ein-Mann-Schwarzmetallabrisskommandos wie THE RUINS OF BEVERAST liegen Welten.

Antichrist. Sadist. Menschenfeind.


Cover - Antichrist. Sadist. Menschenfeind. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:49 ()
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Kumulus

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Ein gar interessantes Demo haben die Schweizer Wölkchen („Zirrus“ und „Kumulus“ sind Wolkenformen, die jedoch auch beide mit „C“ beginnen können) hier zurechtgebogen. Gerade erst im Winter 2008 gegründet, hat das Quintett aus Luzern beachtliche sechs Songs in Windeseile fertig gestellt, die sich irgendwo zwischen Metalcore und Melodic Death Metal bewegen. Das mag in der heutigen Zeit erstmal keinen mehr vom Hocker reißen, denn schlechte Bands aus dieser Richtung gibt es ja mittlerweile zuhauf, doch ZIRRUS machen einen echt guten Job, auch wenn der Originalitätspreis meilenweit an ihnen vorbeischrammen dürfte. Da stört es auch nicht weiter, dass der Song „The Bench“ am Anfang den „Fade In“-Effekt von SUBWAY TO SALLY´s „Henkersbraut“ auffährt und später DESTRUCTION´s „Curse The Gods“-Riff verwurstet, denn am Ende entschädigt das mit coolen Chören versehene „Astronauts“ diese kleinen Ausrutscher. Auch die restlichen Songs mögen zwar (allein schon aufgrund der doch sehr demohaften, matten Produktion) nicht als Meisterwerke durchgehen, enttäuschen aber auch nicht. ZIRRUS können Genre-Freunde also ruhig mal anchecken, denn den üblichen „Och nee, schon wieder Metalcore…!“-Schock hatte zumindest ich beim Hören nicht, und das will schon was heißen…

Kumulus


Cover - Kumulus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 19:7 ()
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On Serpentine Roads

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ARCHAI aus Baden Württemberg haben sich wirklich zu einer recht vielversprechenden Band entwickelt. Die bisher erschienen Vorgänger "Matters In Difference" (Demo 2007) sowie EP "Subjects To Confirm" waren bereits sehr gern gehörte Appetithappen im heimischen CD-Player.

Jetzt gibt es das erste selbstproduzierte Debütwerk "On Serpentine Roads", wobei man für das Mastering mit Bob Katz (DIGITAL DOMAIN) einen sehr erfahrenen Mann gefunden hat, der den Bandsound in ein solid-erdiges Grundgerüst gepackt hat. Die drei Songs der Vorgänger-EP sind ebenfalls komplett vertreten aber soundlich deutlich verbessert sowie musikalisch nochmals verfeinert. Dem hier dargebotenen aaaaaabsolut klassischen Heavy Metal steht diese eher sparsame Produktion sehr gut an, künstlich hochgetriggerte Sounds (wie derzeit leider vielerorts üblich) sucht man hier wohltuend vergebens. Die zuvor eher etwas flachen Drums haben sich soundlich deutlich gesteigert, hier fehlt es mir lediglich noch einen Tick an einem etwas vollerem Punch. Die an der ein oder anderen Stelle auftauchenden schrägen Backings sollte man aber entweder ganz weglassen oder zukünftig besser einsingen. Dies ist jedoch produktionstechnisch der einzige Makel.

Das klasse Artwork mag vielleicht etwas untypisch sein (da hier nicht "Schwarz" oder sonstige Metal Klischees vorherrschen) macht aber rein garnix, denn ARCHAI haben sich bei diesem Werk die Dienste eines tollen Grafikers gesichert: Travis Smith der u.a. schon für solche Kracher wie NEVERMORE, KATATONIA, AMORPHIS, RIVERSIDE, DEADSOUL TRIBE tätig war. Er zeigt hier, dass er nicht nur düstere Sachen machen kann.

Musikalisch bieten die Jungs einen frischen Vortrag aus Heavy Metal/Rock mit leicht progressiven Einschüben und sind dabei stehts darauf bedacht, dem Ganzen eine eigenständige Note zu verleihen. Mit betonten Tempovariationen und nicht zu übertriebenen Breaks werden immer wieder prägnante Melodien mit Härtegraden zwischen Rock und Metal gesponnen - und ja, die Band hat sich noch etwas stärker einem eigenständigen Sound aber immer mit eindeutigen Roots auf die Fahnen geschrieben und dies auch gelungen umgesetzt. Die Gitarrensounds sind ebenfalls Oldschool aber nicht zu Retro und schon garnicht angestaubt, episch-melodramatische Parts komen ebenfalls vor werden aber nicht überbetont und bei den instrumentalen Sachen wird auch nicht mit zuviel technisch betontem Leergespiele übertrieben.

Die Texte sind sehr angenehm und beschäftigen sich nicht mit dem üblichen Gemetzel, Dämonen oder ausgelutschten Fantasythemen sondern geben Storys oder Erlebnisse aus dem echten Leben wieder. Die kraftvollen Vocals von Sänger Bernhard Kurray haben sich nochmal gesteigert, sein ohnehin recht charismatisches Organ hat deutlich an Reife, Kraft und Ausdruck gewonnen. Ich hatte es schon in den vorherigen Rezensionen erwähnt und bleibe gerne dabei: Hier ist ein junger BRUCE DICKINSON am Mikro, der jetzt aber selbstbewusst auch schon aus dem Schatten dieses Übervorbilds heraustritt. ARCHAI überzeugen mit allen neuen Songs auf „On Serpentine Roads“, insbesondere das packende „Solitude“ mit den sehr variablen Gitarren. Mein absoluter Favorit ist das episch angehauchte „Rites Of Passage", das sehr melodiöse "Valleys Rund Deep" und der würdige Abschluss mit dem etwas progressiveren „Lucid Dreams“ sind Highlights eines wirklich gelungenen Debütwerks. Ausfälle gibt es tatsächlich keine, bitte so weitermachen - schön, das es auch noch Mucke jenseits jegwelcher Core-Sachen gibt!

On Serpentine Roads


Cover - On Serpentine Roads Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:31 ()
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Superhero's Finest

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Bei den SKABUCKS handelt es sich um eine siebenköpfige Band aus Linz. Und sie spielt – der Bandname lässt es erahnen – Ska. Nicht die Roots-Variante, vielmehr geht es hier eher flott und außerdem ziemlich rockig zur Sache. Nach zwei EPs ist die Band jetzt mit dem ersten Album am Start, und das macht großen Spaß. Mit fetter Bläser-Section geht es hier im Off-Beat 12 Songs lang ordentlich zur Sache und nach vorne. Ruhig sitzen bleiben ist da einfach nicht. Musikalischen Scheuklappen verweigert man sich, so wird beim „Love Song“ die Akustik-Klampfe ausgepackt und gibt es bei „Finally Weekend“ auch Raps zu hören. Nicht alles an dem Album ist perfekt. Der Gesang ist nicht immer cool, die Bläser-Sätze nicht immer originell und die Gitarre könnte für meinen Geschmack lauter sein. Aber egal, das macht die Jungs nur sympathischer, und vor allem hört man in jeder Sekunde heraus, wie viel Spaß sämtliche Beteiligte beim Einspielen hatten. Und genau darauf kommt es ja letztendlich bei dieser Musik an. Ich kann mir gut vorstellen, dass Konzerte der Band eine einzige Party sind. Das Album kann man sich übrigens auf deren Homepage komplett gratis runterladen. Aber ihr wisst ja: Junge, aufstrebende Bands sollte man unterstützen, deshalb unbedingt kaufen!

Superhero's Finest


Cover - Superhero's Finest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:21 ()
Label:
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Cherry Choke

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Alles furchtbar retro – dapasst der Name des Labels, die Gestaltung des Covers und vor allem die Musik. Derzeit ist Retro-Stoner-Psychedelic-Rock ja voll angesagt, eine Band wird sogar als der Super-Retter gefeiert (ja auch von uns, gell Dennis). Aber es geht auch anders: Einfach an Papas Plattenschrank (das sind die runde, schwarzen, etwas größeren Dinger), ein Who rausgeholt und in den Erinnerungen oder den Klischees der Siebziger verschwinden. Dann muss man sich nicht diese verzicht- und vorhersehbaren Songs anhören, die nicht nur nach Garage klingen, sondern nach billigem Bier und schnellem Schuss. Aber wahrscheinlich agieren CHERRY CHOKE (mit Mat Bethancourts von KING OF THE FROG ISLAND) auch mit unheimlich viel Herzblut und sind total ehrlich und so.Indes: Nicht alles was analog klingt, hat auch die Qualität damaliger Zeit. Was im übrigen auch andersherum gilt...

Cherry Choke


Cover - Cherry Choke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:36 ()
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Herbstblut

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Dachte erst das wäre ein Schreibfehler – kommen doch einen bei KINGDOM GONE erst mal KINGDOM COME in den Sinn. Aber die (überwiegend) Wismarer Debütanten haben mit dem althergebrachten Sound ihrer fast Namenskollegen so gar nichts am Hut. Melodischer Rock und Metal mit Einsprengsel von Akustik bis Doublebass, von clean Vocals bis (dezentem) Keifen – irgendwie bedient man sich halt fast überall um eine originelle Melange zu erreichen. KINGDOM GONE setzen dabei viel auf Pathos und epischen Klangwelten, was nicht jedermanns Sache ist – der Titeltrack „Herbstblut“ gehört dazu (von harten Vocals bis zu wunderschönen Pianopart alles da) – macht aber zusammen mit dem folgenden, gut auf den Punkt gebrachten „Der Musikus“ gut Spaß. Auf ähnlicher mit Ergriffenheit und Leidenschaft spielenden Weise geht es weiter. So lässt die mit englischen Lyrics versehene Ballade „All That You Be“ du das gleichartige gestrickte Pianointermezzo „Faith“ gar einen Tick der Erhabenheit von SAVATAGE durchscheinen. Das direkt folgende „Vom Ende der Welt“ atmet dann gezielt Mittelalter-Luft. „Halt Ein!“ erinnert an die härteren APOKALYPTISCHEN REITER, genauso wie das eher epische und mit Gothic-Keyboards versehene „Folge dir“. An letztere Referenz scheinen sich KINGDOM GONE durchaus orientiert zu haben. „Herbstblut“ ist also recht abwechslungsreich – aber oft auch auf Grund einer Mixtur unterschiedlicher Stile als in der endgültigen Ausgereiftheit mancher Kompositionen – die aber durchaus gelungen sind. So bieten KINGDOM GONE ein gutes Debüt in das der geneigte Underground- und REITER-Fan ruhig mal reinschnuppern darf, aber müssen als Band wohl noch ihre Richtung finden.

Herbstblut


Cover - Herbstblut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 66:51 ()
Label:
Vertrieb:

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