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Unbroken

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Die Jungs von VLAD IN TEARS sind mittlerweile auch schon ein paar Jährchen im Geschäft. Nachdem die letzten Jahre sowohl einen Line Up- als auch einen Managementwechsel brachten, geht es jetzt mit neuem Material und neuer Orientierung wieder auf die Bühnen der Welt – erst vor kurzem präsentierte sich die Band zum Beispiel auf dem  M´era Luna-Festival. Von der ursprünglichen reinen Dark Rock-Ausrichtung ist man inzwischen ein ganzes Stück abgewichen, zwar sind deren Elemente auch auf „Unbroken“ mitunter noch zu hören, die allgemeine Tendenz geht allerdings deutlich eher ins alternativ Metallische, man schielt in Richtung PAPA ROACH und Konsorten. Kennt man die älteren Songs und erwartet entsprechend düster-melodische Kost, ist das eindeutig erst einmal gewöhnungsbedürftig. Zumal es für Freunde schöner Melodien auf einen Schlag gleich ziemlich viel Gebrüll gibt: der Titel „Massive Slayer“ beispielsweise ist da vergleichsweise programmatisch gehalten. „Lies“ kommt elektronisch angehaucht daher, „Slave“ und „Far Away“ drücken ordentlich auf die Tube. Das eingängige „Okay“  treibt rhythmisch vorwärts und ist damit der beste Track des Albums. Ganz ohne ruhige Momente geht es dann aber doch nicht und so finden sich mit „Broken Bones“ und „Still Here“, das es in gleich zwei Versionen-  in einer regulären und einer Piano-Version – auf die Platte geschafft hat, auch noch reine Balladen, wobei letztere jedoch in den höheren Passagen leider gesanglich arg weinerlich geraten ist. Überhaupt stehen die tieferen bis mittleren Tonlagen Sänger Kris Vlad bedeutend besser zu Gesicht, denn auch die harten Passagen bekommen eine Tendenz zum Nölig-Jammerigen, sobald sich die Shoutings in höhere Gefilde aufschwingen. Fazit: Wer musikalisch auf ein Album wie „Underskin“ gehofft hat, ist bei „Unbroken“ definitiv falsch, Freunde des Alternative Rock bis Metal mit Affinität zu angedunkeltem Nu Metal hingegen könnten hier fündig werden, auch wenn das Konzept noch etwas reifen muss.

Unbroken


Cover - Unbroken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 54:75 ()
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Make Some Noise

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Die toten Gänseblümchen musizieren wieder: Mit „Make Some Noise“ lassen THE DEAD DAISIES nach gerade einmal einem Jahr Pause erneut saftigen, gradlinigen Hard Rock der Siebziger aufleben. Ohne Umschweife gehen Songs wie „Long Way To Go“ oder der mächtige Titelsong direkt ins Ohr. Da überrascht die Erkenntnis kaum, dass wir es hier mit einer „Supergroup“ zu tun haben, denn hinter THE DEAD DAISIES verbergen sich John Corabi (MÖTLEY CRÜE, RATT), Doug Aldrich (DIO, WHITESNAKE), Marco Mendoza (THIN LIZZY, WHITESNAKE) und Brian Tichy (OZZY OSBOURNE, FOREIGNER).



Und auch wenn ich den meisten „Supergroups“ eher ablehnend gegenüberstehe, ist „Make Some Noise“ doch ein ansehnliches Rock-Album geworden, THE DEAD DAISIES decken viele Bereiche ab und wissen dabei stets zu überzeugen. So kann die Band mit schnelleren Stücken wie „Mainline“ genauso punkten wie mit den ruhigeren Stücken („Song And A Prayer“), denn eines haben sie immer gemeinsam: Satte Riffs und eingängige Refrains. Mit modernem USA-Dosenrock haben THE DEAD DAISIES jedoch (zum Glück!) nicht viel gemeinsam, da dem hier gebotenen Material ein allgegenwärtiger Retro-Vibe anhaftet – Und das trotz lupenreiner, moderner Produktion.



Fazit: „Make Some Noise“ macht Spaß und THE DEAD DAISIES machen Laune auf Sommer, Sonne und Festivals. Fans von moderatem Hard Rock und natürlich der oben genannten Bands sollten hier mal reinhören:

 

 

Make Some Noise


Cover - Make Some Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:45 ()
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Decision Day

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Wenn SODOM eine neue Platte raushauen gilt folgendes Ritual: Möglichst maximal entspannt in der Ecke hängen (Verrenkungen optional), sich je nach verfügbarer Rest-Beweglichkeit ein wenig ruhrpottlerisches Gerstengetränk zuführen und lauschen.  Erfüllt die Truppe um Tom Angelripper die hohe Erwartungshaltung auf ein neues Thrash-Feuerwerk, aufrecht hinsetzen, mehr Bier nachfüllen und sich aufkommende Konzerte freuen. Was man tut wenn die Erwartungen nicht gehalten werden weiß ich nicht ganz genau - aber da ich das Prozedere bei „Decision Day“, SODOMs Platte Nr. 15, getestet habe kann ich bestätigen, dass das mal wieder gar nicht nötig ist.

„Decision Day“ beginnt mit „In Retribution“ mit einer prügelnden, klassischen Thrash-Kapelle welche galoppierend den Gehörgang professionell freischaufelt und spätestens ab der Hälfte noch mit Solo und quasi-Breakdown auch noch die Nackenmuskulatur lockert. „Rolling Thunder“ schließt sich hier noch ein wenig mehr Gitarren-getriebener an und kübelt mit der filigranen Eleganz eines Nebelwerfers durch die Lautsprecher und gönnt uns nur eine kurze, akustische Nachladepause.  Titeltrack „Decision Day“ handelt wundersamerweise um den D-Day und präsentiert sich mit militärisch-düsteren Drum- und Saiten-Arrangements und Tom in besonders harschen, thematisch wohl passender Vocals.

Keine Pause bietet „Caligula“, ein Song über einen wahnsinnigen römischen Kaiser, überrascht mit einem Chorus den Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER nicht besser hätte pullen können. „Who Is God?“ klingt vom Titel nach Ozzy auf Kokainentzug und musikalisch wie ein ARCH ENEMY Intro, fängt sich aber fix und verwandelt sich in soliden Standard-Thrash. „Strange Lost World“ eröffnet mit Bass-Intro und Mid-Tempo wirkt ein wenig wie eine Metal-Predigt, „Vaginal Born Evil“ und „Belligerence“ folgen – ersterer ist erstaunlich nichtssagend, zweiterer dagegen reißt mit harschen Vocals zwischen Growl und 1000-Yard-Stare-Schrei und zwischenzeitlichen Doubletime Drumeskalationen die Bude ab und kümmert sich dabei textlich um die Tatsache, dass wir allesamt ziemlich dämlich sind („Mit ‚Belligerence’ kritisieren wir die offenbar momentan herrschende allgemeine Kriegslust. Jeder scheint nur auf einen Grund zu warten, wieder loslegen zu können. Man schürt bewusst gegenseitige Angst und verhärtet dadurch die Fronten noch zusätzlich.“).

„Blood Lions“ geht um die perversen Safari-Fantasien einiger Leute („Canned Hunts“) und scheppert ähnlich militärisch wie „Decision Day“, angereichert durch schnelle Sechszehntel-Abreißer ohne Vocals. „Sacred Warpath“ ist aus der EP von 2014 bekannt und „Refused To Day“ schließt das Ding ab indem es mit lateinischem Geblubber, Geschrei im Hintergrund und leichter Akustikgitarre die Tore für einen abschließenden, düsteren-Thrash brecher zu öffnen.

Für Leute die die Musik nicht nur durch iPhone-Kopfhörer und Spotify... genießen... bietet auch das „Decision Day“ auch noch ein besonderes Schmankel im Art Design, denn das Cover wurde von Joe Petagno, welcher bereits für PINK FLOYD, LED ZEPPELIN und vor allem auch en masse für MOTÖRHEAD gezeichnet hat, designed.

Fazit: „Decision Day“ erfindet die Welt nicht neu, konnte mich aber mal wieder vom ersten Hören an für sich gewinnen und befindet sich daher auch in meiner Vorbesteller-Liste. Ergo eine Empfehlung von mir, man sieht sich auf dem nächsten Konzert – ich bin der mit der Kutte mit dem Sodom-Patch. Und dem Bier.

Release: 26.08.2016

Decision Day


Cover - Decision Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:8 ()
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Volumes

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Hinter dem Kürzel „MGT“ verbirgt sich kein Unbekannter, sondern Gitarrist Mark Gemini Thwaite, der schon bei einer Vielzahl unterschiedlicher Bands in die Saiten griff, darunter unter anderem mehrere Jahre lang bei THE MISSION. Was ihn dagegen niemals anzusprechen schien, war der Griff zum Mikrophon, und so ist es nur konsequent, dass der Brite sich für das Solo-Album „Volumes“ eine bunte Mischung von Gastsängern mit ins Boot geholt hat, die diesen Job für ihn erledigen, wodurch er sich ungestört auf seine Gitarre konzentrieren kann. Wer schon so lange im Geschäft ist, verfügt natürlich auch über eine Liste illustrer Bekannter, und so sind auch die Gäste am Mikrophon beileibe keine unbeschriebenen Blätter.  Das fängt schon beim Opener des Albums, der gleichzeitig als erste Single fungiert, an: keinen Geringeren als Ville Valo von HIM hat sich MGT dafür geangelt, und diesem und seiner Samtstimme dann zur Überraschung aller doch tatsächlich ein rockiges Cover des ABBA-Klassikers „Knowing Me, Knowing You“ aufs Auge gedrückt. Und das funktioniert erstaunlich gut, vorausgesetzt man leidet nicht von vorneherein an unheilbarer ABBA-Unverträglichkeit. Bei „Dark Storm“ ist Andi von SEX GANG CHILDREN mit von der Partie. Nicht fehlen darf natürlich auch THE MISSION-Ex-Kollege Wayne Hussey, welcher dem vergleichsweise elektronischen „Another Snake In The Grass“ seine Stimme leiht. „The Reaping“  und „Jesamine“ mit Ashton Nyte von THE AWAKENING schlagen härtere, düsterrockige Töne an. Überhaupt präsentiert sich MGT auf „Volumes“ sehr abwechslungsreich, „Another Day Back“ mit seiner Westerngitarre bringt sogar gelungen Wild West-Flair ins Spiel. Gleichzeitig wählt MGT seine Gäste mit Bedacht, so dass Sänger und Song bei aller musikalischen Bandbreite dennoch stets zusammenpassen. Fazit: Mit „Volumes“ ist MGT ein rundes Gesamtwerk gelungen, auf dem es dem Gitarristen gelingt, seine Vielseitigkeit zu demonstrieren, ohne sich dabei über Gebühr in den Vordergrund zu spielen.

Volumes


Cover - Volumes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:0 ()
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Rise - 10th Anniversary Edition (Re-Release)

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THE ANSWER feiern Geburtstag und werden zehn. Und genau aus diesem Anlass gibt es jetzt – auf den Tag genau – zehn Jahre nach dem THE ANSWER-Debüt „Rise“ selbiges in Neuauflage. Und zwar erscheint das erfolgreiche Erstwerk als Doppel-CD im Hardback-Digipack, als 12“ Hardback-Buch und 180g Vinyl. Während CD 1 ganz klassisch (das remasterte) „Rise“ enthält, ist CD 2 mit Bonusmaterial gespickt: Hier gibt es alte Demo-Songs aus 2004 und 2006 so wie eine ganz neu eingespielte Version von „Under The Sky“.

Wer das Album bereits kennt, der weiß was ihn erwartet. Wer „Rise“ noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall reinhören: „Rise“ bietet ganz klassischen Hard Rock der Siebziger, der weder verstaubt und langweilig noch lächerlich und überproduziert daher kommt – sondern ganz authentisch. „Rise“ hat durchaus seine Berechtigung im CD-Regal und sollte neben THE BLACK CROWES, WOLFMOTHER und natürlich LED ZEPPELIN seinen Platz finden. Wer die Jungs erst mit „Raise A Little Hell“ kennen gelernt hat sollte hier vor Blindkauf jedoch einmal reinhören: „Rise“ klingt etwas ursprünglicher als das aktuelle Album und liefert mehr Rock’N’Roll und weniger Blues-/Stoner-Experimente. Ich bin leider absolut kein Fan von Demo-Sammlungen, aber die Anschaffung von „Rise“ lohnt sich auf jeden fall – und wieso nicht als ausgesprochen schickes Hardback-Digipack mit vielen Extras?

 

Rise - 10th Anniversary Edition (Re-Release)


Cover - Rise - 10th Anniversary Edition (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 54:34 ()
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Combat Cathedral

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Die aus Düsseldorf stammenden ASSASSIN sind bekannt für große Pausen zwischen ihren Veröffentlichungen. Aber Qualität steht ja bekanntlich vor Quantität. Und so prügeln die Düsseldorfer vier Jahre nach „Breaking The Silence“ mit dem mächtigen „Combat Cathedral“ alles nieder, übertreffen sich das ein oder andere Mal selbst und liefern auf jeden Fall ein Thrash-Album, das sich gewaschen hat.
„Combat Cathedral“ ist ein sehr energiegeladenes Album mit hohem Aggressionspotential, aber auch mit einem fetten Groove, prägnanten Riffs und eingängigen Refrains. Laut eigenen Aussagen sind hier „Songs mit 220-240 bpm sind keine Seltenheit“ und das stimmt.Ebenfalls positiv ist zu bemerken, dass das Songwriting bei ASSASSIN alles andere als flach ist. Der Songaufbau ist auf „Combat Cathedral“ so verschachtelt wie nie und dennoch sehr eingängig, auf der anderen Seite gibt es sehr viel zu entdecken. Die Vocals des neuen Sängers (Ingo Bajonczak) sind ausgezeichnet, energetisch, wütend, aber keines Falls nervig (wie es im Thrash Metal leider ziemlich oft der Fall ist).
ASSASSIN sind definitiv „Back From The Dead“. Und auch wenn nicht jeder der zwölf Songs sofort zündet, sind dennoch einige sehr gute Songs auf dem Album, die hin und wieder an TESTAMENT oder (alte) ICED EARTH auf Speed oder auch SODOM denken lassen. Als Thrash Metal-Fan sollte man hier unbedingt reinhören! Anspieltipps: Der wach machende Opener, das etwas langsamere „Undying Mortality“ oder das so sehr an TESTAMENT erinnernde „Servant Of Fear“.

Combat Cathedral


Cover - Combat Cathedral Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:20 ()
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Dust Bowl Jokies

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Nachdem das Debüt von DUST BOWL JOKIES insbesondere in der skandinavischen Heimat wohlwollend aufgenommen wurde, legen die Schweden nun mit einem selbstbetitelten Silberling nach. Dem zuvor bewährten Konzept ist man dabei treu geblieben und liefert auch diesmal wieder den gerade in nördlichen Gefilden recht beliebten rotzig-beschwingten Sleaze / Glam-Rock in der Tradition von HANOI ROCKS und FASTER PUSSYCAT. Der Opener „Mama Cocha“  kommt ausgesprochen rotzig-dreckig daher, ähnlich präsentiert sich „Pink Flamingos“. „Old Fashioned Country Canvas“ erinnert mit seinem beschwingt-gutgelaunten Klang an manche Werke von HANOI ROCKS oder MICHAEL MONROE. „Rawbone“ überrascht mit Akustikgitarren und ebenso unerwartetem wie ruhigem Lagerfeuer-Flair, untermalt von den wehmütigen Klängen Mundharmonika, „Bad Juju“ dagegen ist weniger gelungen –der Song ist wenig eingängig, der Gesang dafür eher anstrengend geraten. Dafür darf sich beim Rausschmeißer „Lulu“ noch einmal die gute Laune durchsetzen. Fazit: nettes Glam-Album, welches das Rad zwar nicht neu erfindet, den großen des Genres aber mit Verve Tribut zollt.

Dust Bowl Jokies


Cover - Dust Bowl Jokies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:0 ()
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Safehaven

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Bands, die instrumentalen Post-Rock spielen, gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer. Und einige davon existieren auch schon viele Jahre und versuchen seit einiger Zeit, sich immer wieder von der üblichen Laut-Leise-Dynamik zu lösen, loten neue Sounds und Song-Strukturen aus. So ließen etwa MOGWAI zuletzt Krautrock-Elemente sowie auch akustische Instrumente einfließen, und eine Band wie GOD SPEED YOU! BLACK EMPEROR erfindet sich sowieso immer wieder neu.

Nicht so die polnischen TIDES FROM NEBULA: Die vierköpfige Band spielt auch auf ihren vierten Album „klassischen“ Post-Rock. Flächen werden übereinander geschichtet, Sound-Wände aufgebaut und wieder eingerissen. Es gibt viel Hall-Effekte zu hören, verträumte Gitarren und ruhige Parts, dann aber auch wieder harte, verzerrte Sounds und treibende Beats. Immer wieder wird es dabei auch bombastisch, eher selten richtig rockig, und auch der größte Lärm wird durch Melodien getragen. Der wohl innovativste Song ist dabei das mit dreieinhalb Minuten kürzeste Stück „Colour Of Glow“, bei dem über einem dezenten elektronischen Klacker-Beat sphärische Sounds ausgebreitet werden.

Insgesamt kann man das alles sicher nicht als besonders innovativ bezeichnen, und mit Recht werden hier viele einwerfen, dass MOGWAI solche Musik schon vor 20 Jahren gemacht haben. Wenn man sich „Safehaven“ anhört, ist das tatsächlich völlig egal. Denn die Stücke sind so kunstvoll aufgebaut, die Melodien so mitreißend und die Atmosphäre so intensiv, dass man gar nicht anders kann, als komplett in der Musik zu versinken. In der Rock-Musik wird nur selten das Rad neu erfunden, und TIDES FROM NEBULA machen auf „Safehaven“ einfach das, was sie am besten können: eben klassischen Post-Rock spielen, und das in perfekter Vollendung.

 

 

Safehaven


Cover - Safehaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:52 ()
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This Is my Universe

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Der Rezensent erinnert sich nur zu gut: Schulfreizeit auf Spiekeroog. Der einzige volljährige Sitzenbleiber war für den Biernachschub verantwortlich, die anderen Piefkes kriegten am Kiosk nix. Dazu gab es weiße Crunch-Schokolade und Lakritze, Katjes-Kinder wohlgemerkt. Höhepunkt der kruden Mischung für die angehenden Schwermetaller war das größte FISCHER-Z-Album ever: "Red Skies Over Paradise". Nur gut, dass das Titelstück sowie "Berlin" und "Marliese" auf der DVD (Live At Studio Nord, Bremen 2015) enthalten sind. Jetzt aber endlich zum Thema. Das neue Album der John-Watts-Kombo ist weniger Postpunk-Wave als die alten Alben, dafür verbindet es auch lockere Weise, Indie-Folk, Pop und Rock zu einer abwechslungsreichen Chose. Was für manche hüftlahm klingt, wirkt aber vor allem ugeheuer entspannt. Was vor allem deswegen funktioniert, weil Herr Watts über allem thront - mit seiner einzigartigen Stimme. Dazu kommen engagierte Texte: "Martha Thargill" kritisiert die Eiserne Lady für ihren Umgang mit den Bergarbeitern und deren Niedergang, "Tale of Bales" ist ein Antikriegs-Song. Viel wichtiger aber: Dass es FISCHER-Z schaffen, mit "Just Like Justice" einen Song zu veröffentlichen, der die Atmosphäre des Vorzeige-Albums zu 100 Prozent transportiert, ist beinahe unglaublich. Darauf eine Tafel Crunch! Indes: Das als aufwändig bezeichnete Digi-Pak entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Mogelpackung, denn 37 Minuten für eine Neuveröffentlichung können sich Slayer leisten, sonst keiner. Und der Live-Mitschnitt mit Interviewschnipseln beinhaltet gerade mal neun Songs. Das ist schade.

This Is my Universe


Cover - This Is my Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 90:0 ()
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Holdin' The Bag

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Auf „Holdin' The Bag“ spielen die SUPERSUCKERS erstmals auf Album-Länge ihre Country-Seite aus. Von Eddie Spaghettis Solo-Alben und den Country-Konzerten der SUPERSUCKERS kennt man das ja schon, deshalb ist eigentlich klar, dass man es hier mit Country der dreckig-coolen Sorte zu tun haben sollte.

Überraschenderweise ist es mit dem Dreck auf „Holdin' The Bag“ aber nicht weit her. Das Album ist erstaunlich glatt und clean produziert, das Country-Outlaw-Feeling, mit dem man gerechnet hat, kommt an keiner Stelle auf. Songs wie „This Life ... With You“ oder „High And Outside“ laden fast schon zum Schunkeln ein und tendieren sogar leicht ins Schlagermäßige. Ein Stück wie „I Do What I Can“ könnte man sich auch von TRUCK STOP vorstellen, und die Saloon-Mitgröl-Ballade „That's How It's Get Done“ ist nicht nur zu überladen, sondern schlichtweg kitschig. Demgegenüber stehen nur wenige überzeugende Songs, wie das wirklich saucoole, westernmäßige „Man On A Mission“ oder das rockige, straighte „Let's Bounce“. Das getragene, melancholische „I Can't Cry“, im Duett gesungen mit Lydia Loveless, zeigt, dass man auch wirklich gute Country-Balladen schreiben kann. Der Großteil des Materials kratzt aber teilweise schon fast am schwer Erträglichen, zumal einem die ewigen Slide-Gitarren irgendwann fürchterlich auf die Nerven gehen.

Merkwürdig, dass „Holdin' The Bag“ so klingt, wie es klingt. Wie schon erwähnt, ist man von Eddie Spaghetti und den SUPERSUCKERS eine andere, bessere Art von Country gewöhnt, aber entweder wollte oder konnte die Band das auf diesem Album nicht reproduzieren. Hoffen wir, dass zumindest auf der Bühne gerockt wird wie immer.

Übrigens wurde kurz nach Fertigstellung von „Holdin' The Bag“ bei SUPERSUCKERS-Frontmann Eddie Spaghetti Mundhöhlenkrebs diagnostiziert. Die geplante Europatournee musste abgesagt werden, und Eddie Spaghetti begann mit einer Strahlentherapie und Reha. Finanziert wurde die Behandlung nicht zuletzt durch SUPERSUCKERS-Fans, die über den „Eddie Spaghetti Cancer Fight Fund“ mehr als 57.000 Dollar spendeten. Das nenne ich mal einen tollen Fan-Support!

 

Holdin' The Bag


Cover - Holdin' The Bag Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:42 ()
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