Konzert:
Asking Alexandria, While She Sleeps, Motionless In White, Betraying The Martyrs- Hamburg, Markthalle
Konzert vom ASKING ALEXANDRIA hatten sich für den Jahresauftakt 2013 ein Package zusammengestellt, das bereits auf den britischen Inseln für ausverkaufte Häuser sorgte. Und auch in Hamburg war es knackevoll in der Markthalle. Wer sich mit Ü25 dort hineinwagte, fühlte sich alt; wer sich mit Ü30 dorthin verirrte, fiel richtig auf – das Publikum war zum Großteil weiblich und gerade dem Teenager-Alter entwachsen. Wer als Junge was auf sich hielt, tummelte sich im Pit, während die ersten Reihen von den Mädels besetzt waren.
BETRAYING THE MARTYRS waren zweifellos die heftigste Band des Abends, hatten aber dessen ungeachtet einen guten Einstand in Hamburg. Von Beginn ihres Sets an gab es einen recht großen Moshpit, der dank der gut gesetzten Breakdown-Parts auch immer wieder angeheizt wurde. Auf der Bühne war ähnlich viel los, den Jungs war der Spaß an der Show vor vollbesetztem Haus anzusehen. Nach und nach wurden dann auch für ungeübte Ohren die einzelnen Songs unterscheidbar, so dass BETRAYING THE MARTYRS zum Ende hin einen richtig guten Eindruck hinterließen und ihren Job als Opener gut erledigt hatten.
Nach der heftigsten die schrillste Band des Abends: MOTIONLESS IN WHITE sorgten mit ihrem an MARYLIN MANSON, gute alte ALICE COPPER und S/M angelehnten Outfits für Aufsehen bei den Kids. Zusammen mit einer effektiv eingesetzten Lightshow waren die Amis der Hingucker des Abends, zumal sie genau wussten, welche Pose wann eingesetzt werden musste. Shouter Chris Cerulli war dabei klarer Mittelpunkt des Ganzen und gab sich wie der Moderator einer Freakshow, womit er beim Publikum aber nur bedingt ankam. Der recht gesichtslose Metalcore trug sein Übriges dazu bei, für alle, die sich mit MOTIONLESS IN WHITE bislang nicht befasst hatten, klang die Chose dann doch zu gleichförmig. So blieb es bei einer nett anzuschauenden Show, die musikalisch aber nicht komplett überzeugen konnte.
WHILE SHE SLEEPS haben sich in den letzten Jahren durch konstantes Touren einen Namen gemacht und spätestens mit ihrem aktuellen Album „This Is The Six“ (auch dank geschicktem Marketings) klargemacht, dass sie die nächste große Nummer im Metalcore werden können. Cool ist dabei die Tatsache, dass die Band seit Gründung zusammengeblieben ist, einzig Shouter Lawrence Taylor kam erst 2009 zur Band. An diesem Abend war ihnen das blinde Zusammenspiel und die gute Bandchemie anzumerken, die Briten hatten mächtig Spaß an ihrer Show. Klar, wenn dann der Funken zum Publikum überspringt, wird das Ganze richtig schön. So war es an diesem Abend, Hamburg feierte WHILE SHE SLEEPS, selbst die Mädchen der ersten Reihen bangten zum harten Sound der Band. Nicht nur auf Platte überzeugen WHILE SHE SLEEPS, auch live ist mit ihnen zu rechnen. Daumen hoch!
Auch ASKING ALEXANDRIA sind schon ein paar Jahre in unveränderter Besetzung aktiv, was sich bei ihnen in einer ebenso gut aufeinandergespielten Bühnenshow zeigte wie bei ihrem Co-Headliner. Shouter Danny ist zudem ein sehr symphatischer Entertainer, der die (zum Glück nicht kreischenden) Fans schnell für sich einnehmen konnte und auch musikalisch eine gute Leistung ablieferte. Gute 75 Minuten gaben die Briten eine sehr gute Leistung zum Besten, dank der ausgewogenen Setlist kam dabei keine Langeweile auf. Da versteht es sich von selbst, dass die Action vor der Bühne so heftig war, wie bei keiner anderen Band des Abends und die Markthalle die wohlbekannte lauteste Sauna Hamburgs wurde. ASKING ALEXANDRIA waren ein würdiger Headliner und setzten einen Schlusspunkt unter einen guten Konzertabend, der mit vier interessanten und gut aufgelegten Bands „value for money“ bot.
Konzert:
The Ghost Inside, Deez Nuts, Stray From The Path, Devil In Me - Hamburg, Knust
Konzert vom
THE GHOST INSIDE haben sich mit ihrem “Get What You Give”-Album in die Spitzenriege der Hardcore-Bands gespielt (das Review findet sich
hier ), ihre Headliner-Tour zum Album war dann entsprechend gut nachgefragt. In Hamburg musste die Show vom kleinen Logo in’s größere Knust verlegt wurden, was immer noch im Ruf steht, für Hardcore-Shows nur bedingt geeignet zu sein. Es muss dann hier mal mit drei Vorurteilen aufgeräumt werden:
Im Knust funktionieren solche Konzerte nicht.
Shows am Montag sind lahm.
Norddeutsche sind immer unterkühlt.
Was an diesem Januarmontag im ausverkauften Knust abging, widerlegte alle Vorurteile eindrucksvoll - Hamburg bot den Bands einen denkwürdigen Abend mit Moshpits, Stagedives und guter Laune.
Aber der Reihe nach. Die tourfreudigen DEVIL IN ME machten relativ pünktlich den Opener und konnten mit Einsatzfreude schnell die Leute zum Abgehen animieren. Anders als bei vielen Openern blieb ihnen der Hamburger Graben erspart, stattdessen gingen Band und Publikum direkt auf Tuchfühlung. Dazu ein sauber gespieltes Set und symphatisch-verrückte Ansagen, zack ist der gute Ruf einmal mehr bestätigt.
Komplexer wurde es danach mit STRAY FROM THE PATH, die sich im Sound von ihren Landsleuten EVERYTIME I DIE beeinflusst zeigten. Mit nur einer nur Gitarre zogen die New Yorker ein brutales, verschachteltes Brett ab, das beim Publikum überraschend gut ankam. STRAY FROM THE PATH hatten dann gegen Ende endlich die verlangten Stagediver, bei "Rising Sun" ging der Punk ab. Und wer einen Song nach 20 Sekunden abbricht, weil der Circle Pit zu klein ist, hat sowieso schon gewonnen.
Bei DEEZ NUTS war das Eis dann endgültig gebrochen, vom ersten Ton der Australier tobte ein großer Mob. Mit perfektem Livesound ausgestattet, hatten JJ Peters und Co. leichtes Spiel, die Leute mit ihren zum Moshen einladenden Songs zu überzeugen. Jeder Song bot Stagediver, jeder Refrain wurde schön mit Fäusten in der Luft mitgesungen, jeder Anwesende hatte Spaß. Als Co-Headliner in einem pickepacke vollem Saal sind DEEZ NUTS unschlagbar. Feinster Partymosh. “Band Of Brothers” als Ausblick auf das neue Album “Bout It” (der Song findet sich auch auf einer 7“) war am Ende des Sets noch einmal ein richtiges Highlight, bei dem der komplette Saal den Refrain mitsang.
THE GHOST INSIDE brachten dann den kompletten Saal zum Hüpfen – und es wirkte weder peinlich noch gestellt. Jonathan Vigil, der im Gegensatz zum DEEZ NUTS-Weirdo bodenständig aussieht, hatte die Leute vorher aber auch schon zum Moshen und Stagediven animiert, wenn dann ein Song lang mal in guter alter New Metal-Manier gehüpft wird, passt das in diesem Fall. Im Grunde auch egal, denn was THE GHOST INSIDE insgesamt boten, war nicht weniger als eine der intensivsten Hardcore-Shows der letzten Jahre. Die Größe des Kunst-Saals war schnell vergessen, es war so dichtgepackt und drängelig, wie es gemeinhin nur in kleinen Clubs sein kann. Kein Wunder, dass Stagediver im Sekundentakt flogen. Als dann das Mädchen, das wieder und wieder von der Bühne hüpfte, bei einem Song zu lange stehenblieb, bekam sie flugs vom Bassisten den Bass umgeschnallt und erste Bassläufe gezeigt, während das Gitarrendoppel Johnson/ Brooks sprichwörtlich vor ihr auf die Knie fielen. Sehr cool und sehr sympathisch. Einziges Manko der Show war der etwas zu leise abgemischte Gesang, aber so hatte das Publikum nur Grund genug, möglichst laut mitzusingen, was es beim abschließenden „Engine 45“ (vor dem sich die Band schon mal kurz von der Bühne verabschiedet hatte) beeindruckend tat – Gänsehautmoment im Knust! THE GHOST INSIDE spielten nicht ganz eine Stunde, in der sie alles aus sich und dem Publikum herausholten, um gemeinsam eine der besten Shows der letzten Zeit zu schaffen. Großartiger Abend, der mit einigen Vorurteilen aufräumte und lange im Gedächtnis bleiben wird!
Engine 45
Mehr Infos:
News:
ENOCHIAN THEORY mit THRESHOLD auf Tour
ENOCHIAN THEORY sind eine aufstrebende Progmetalformation aus Großbritannien. Ihren Sound will die Band als Mischung aus PINK FLOYD mit TOOL sowie ein wenig Versponnenheit a la Devin Townsend verstanden wissen.
Nachdem man Anfang März 2012 die Scheibe „Life… And All It Entails“ veröffentlicht hat, geht die Band demnächst als Support von THRESHOLD auf Tour. Wer sich schon mal vorab von den Qualitäten von ENOCHIAN THEORY überzeugen will, kann sich
hier das Video zu „Inversions“ mal reinziehen.
02.03.2013 NL-Helmond - Lakei
03.03.2013 NL-Rotterdam - Baroeg
04.03.2013 Hamburg - Markthalle
05.03.2013 Berlin - C-Club
06.03.2013 PL-Warsaw - Progresia
08.03.2013 A-Kufstein - Kulturfabrik
09.03.2013 CH-Aarau - Kiff
11.03.2013 SLO-Ljubljana - Orto Bar
12.03.2013 Augsburg - Spectrum
13.03.2013 Aschaffenburg - Colos Saal
14.03.2013 Ludwigsburg - Rockfabrik
15.03.2013 Essen - Turock
16.03.2013 Osnabrück - Bastard Club
17.03.2013 B-Vosselaar - Biebob
News:
TRAIL OF DEAD: Europatour steht fest
Im vergangenen Jahr haben ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ein mit viel Lob bedachtes Album „Lost Songs“ via Superball Music veröffentlicht.
Im Februar werden ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD nach ein paar kleineren Warm-Up-Shows auf der Insel dann ab Ende März erstmalig mit einer kompletten Headliner-Tour durch
Europa unterwegs sein. Als Support für die US-Formation aller Headlinershows sind THE COATHANGERS mit dabei.
Termine:
24.03.2013 - Germany - Rostock – Zwischenbräu
25.03.2013 – Germany – Hamburg – Übel & Gefaehrlich
27.03.2013 – Holland – Groningen – Vera
30.03.2013 – Germany – Leipzig – Conne Island
31.03.2013 – Holland – Schijndel – Paaspop
01.04.2013 – Germany – Düsseldorf – Zakk
02.04.2013 – Germany – Bielefeld – Forum
04.04.2013 – Norway – Oslo –John Dee
05.04.2013 – Norway – Trondhein – Samfundet
06.04.2013 – Sweden – Umea – Umea Open Indoor Festival
07.04.2013 – Sweden – Stockholm – Debaser
09.04.2013 – Germany – Berlin – Astra
10.04.2013 – Poland – Warschau – Proxima
11.04.2013 – Poland – Wroclaw – Firlej
12.04.2013 – Germany – München – Theaterfabrik
13.04.2013 – Austria – wien – WuK
15.04.2013 – Switzerland – Wil – Gare De Lion
16.04.2013 – Switzerland – Zürich – Mascotte
17.04.2013 – France – Paris - La Maroquinerie
19.04.2013 – UK – Manchester – Academy
20.04.2013 – UK – Glasgow – SW3
21.04.2013 – UK – Wolverhampton – Slade Rooms
22.04.2013 – UK – Cardiff – The Great Hall 2
23.04.2013 – UK – Bristol – Academy
24.04.2013 – UK –Nottingham – Rescue Rooms
25.04.2013 – UK –London – Islington Academy
27.04.2013 – Belgium – Meerhout – Groezrock
28.04.2013 – Germany – Stuttgart – Pirate Sattelite
18.05.2013 – Greece – Athen – Plisson
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