Konzert:

Hatebreed, Agnostic Front, H2O, Stick To Your Guns, Neaera, The Acacia Strain, Olde York - Hamburg, Docks

Konzert vom

Die Persistence Tour ist mittlerweile ein fester Bestandteil im europäischen Tourzirkus geworden und läutet quasi immer das neue Jahr ein. Auch wenn die Kritik an der Zusammensetzung nie verstummen wird, da sich das Line-Up aus dem immer gleichen Kreis von Bands rekrutiert, lockt das Spektakel doch haufenweise Leute an – das Docks war rappelvoll, selbst bei Beginn von OLDE YORK, die schon um 17:00 an den Start mussten.



OLDE YORK sind auf die Hamburg-Show der Persistence Tour aufgesprungen, nahmen die Rolle des Openers dabei dankbar an. Musikalisch passt der New Yorker Haufen wie Arsch auf Eimer zum Musikgeschmack des anwesenden Publikums, hatte also relativ leichtes Spiel. Und siehe da, erste Bewegung im Pit, gefälliges Nicken bei den restlichen Leuten und gute Stimmung auf der Bühne. Schöner Anheizer.



Mit THE ACACIA STRAIN wurde es dann deutlich anstrengender, immerhin sind die Amis keine Freunde gepflegt eingängigen New York Hardcores – im Gegenteil, für sie kann es kaum verfrickelt genug sein. Dabei war es beeindruckend, wie viel Druck eine Gitarre machen kann und wie verrückt der Shouter über die Bretter tobte. Wer mit dem Sound der Band bislang nicht in Berührung gekommen ar (was für den Großteil der HATEBREED-/ AGNOSTIC FRONT-Fans gelten dürfte), wurde auch an diesem Abend nicht zum THE ACACIA STRAIN-Fan, musste aber die Intensität und Leidenschaft anerkennen.



NEAERA waren da ein ganz anderes Kaliber: die Münsteraner haben nicht nur ein großes Following in ganz Deutschland, sondern sind für die paar Nasen, die sich mit ihrem Sound noch nicht befasst haben, leicht zu erfassen. Immer fest druff und schön nach vorne. So auch an diesem Abend, an dem NEAERA Hamburg mal wieder in Schutt und Asche legen wollten. Die gut aufgelegte Band spielte sich durch ihre Discographie und hatten zudem einen Song des kommenden Albums „Ours Is The Storm“ zu bieten, der sich nahtlos in die Setlist einfügte. Shouter Benni ist mittlerweile ein ebenso guter Shouter wie Entertainer und ging immer wieder auf Tuchfühlung mit dem Publikum, Crowdsurfing inklusive. Keine Überraschung, dass vor der Bühne mächtig die Post abging und NEAERA nach gut 35Minuten hochzufrieden Platz machten für STICK TO YOUR GUNS.



Die haben sich in den letzten beiden Jahren durch stark intensiviertes Touring in Europa eine treue Fanbasis aufgebaut – auch im winterlichen Hamburg waren viele Fans vor Ort. STICK TO YOUR GUNS haben mit Shouter Jesse zudem einen Fronter in ihren Reihen, der zwischen den Songs Ansagen zum Nachdenken zum Besten gibt, was ja immer noch betont werden muss angesichts der vielen stumpfen Hardcore-Bands. Während der Songs ging es vor der Bühne nicht minder heftig zu wie bei NEAERA, Höhepunkte waren hier natürlich „Amber“ und „We Still Believe“, bei denen kollektiv ausgetickt wurde. Wer mit der Band bisher noch nicht in Berührung gekommen war, bekam an diesen Abend einige sehr gute Gründe, sich mit ihr näher zu befassen.



Zu H2O mussten keine großen Worte mehr verloren werden, die PMA-Veteranen dürfte jedem Anwesenden ein Begriff gewesen sein. Gewohnt motiviert und Bewegungsfreudig legten die New Yorker los, schön mit einer Mischung aus alten und neuen Songs, wobei mit „Nothing To Prove“ und „Still Here“ wie erwartet am Besten ankamen, schön alle Mann mit Faust in der Luft mitsingend und so. Es lag allerdings eine latente Aggressivität bei den Musikern in der Luft, gerade die Herren an der Gitarre regten sich zwischen den Songs immer wieder über Raucher auf. Natürlich nervt das, gerade als Edger, aber mit ihren Ansagen brachten die beiden sicherlich niemanden zum Nachdenken. Dazu passte, dass die Songs einen Zacken schneller gespielt wurden und etwas wütender klangen. Der nicht ganz so gute Sound trug sein Übriges dazu bei, dass H2O zwar einen soliden Gig hinlegten, aber nicht an die legendären Shows herankamen, die sie in der Vergangenheit schon abgeliefert hatten.



AGNOSTIC FRONT waren dann als Co-Headliner an der Reihe und lieferten einen guten, soliden Gig ab. Miret, Stigma & Co. sind so was wie die MOTÖRHEAD des HC geworden und wissen, wie sie ein Publikum unterhalten. In diesem Falle schön mit Unity-Ansagen, viel Action auf der Bühne und Evergreens „For My Family“. Da konnten sich jung und alt in den Armen liegen, bierselig mitgröhlen und über die Fitness des Herrn Miret staunen. Alles so wie immer. Schön.



HATEBREED ließen dann alle noch einmal die letzten Reserven aktivieren, wer sich bis jetzt geschont hatte, drängelte sich nach vorne in den Pit durch. Böse Zungen würden den als Bauernbums bezeichnen, aber solange alle Beteiligten Spaß hatten, ist doch alles super. Zu den Songs von Jamey Jasta & Co. lässt sich numal super ein Pit aufmachen, während die ruhigeren Zeitgenossen beim Mitbrüllen der Refrains ihren Alltagsfrust rauslassen. Auf der Bühne derweil das gewohnte Bild mit Jamey als Dreh- und Angelpunkt, der genau weiß, wie er sich zu geben und welche Ansagen er zu machen hat. Wie immer bei HATEBREED schwankt das zwischen gut und pathetisch, aber als Headliner machen die Jungs alles richtig. Routiniert-motiviert wird der Gig nach Hause gebracht und das volle Docks noch einmal richtig zum Schwitzen gebracht.



Mehr Infos:





Band:

Alcoa

by Gast
www
Review:

At Every Door

()

HANGING GARDEN haben nach dem letzten Album viel firschen Wind in das Line-Up gebracht und gleich mal drei Leute ausgetauscht. Die neue Mannschaft gibt mit „At Every Door“ ihren Einstand und präsentiert sich als handwerklich gute Finnentruppe, die sich mit Kollegen wie SWALLOW THE SUN, GHOST BRIGADE, INSOMNIUM &. Co. messen will. Hier gibt es als schleppenden, melancholischen Doom/ Death zu hören, der für das Land der tausend Seen so typisch ist, was es aber für Bands schwierig macht, ihre eigene Note zu finden. So ließe sich HANGING GARDEN unterstellen, dass sie nur ein weiterer Abklatsch das Finnengenres sind, hätten sie es nicht geschafft, den mehr als 50 Minuten Material ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Das liegt zum einen an der kraftvollen Stimme des Sängers, zum anderen am Songwriting, das den Songs immer viel Platz für Entfaltung lässt. So kann die Band-eigene Melancholie voll zur Geltung kommen („Hegira“), gerade die starke Doom-Schlagseite trägt viel dazu bei. Stellenweise finden sich zwar Längen und lassen HANGING GARDEN ein wenig den Fokus vermissen, aber im Grunde ist „At Every Door“ eine eigenständige, spannende Düstermetal-Scheibe geworden, mit der sich die neuen HANGING GARDEN beim Klassentreffen der Finnenbands sehen lassen können.

At Every Door


Cover - At Every Door Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:52 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Sons Of Aeon

Band anzeigen
Interview Euer Debütalbum ist ja bei der Presse und den Fans sehr gut angekommen; habt ihr das erwartet?



Na ja, nein. Auch wenn wir das Album und seinen Sound mögen. Es hat Spaß gemacht, das Album aufzunehmen und es ist sehr cool, Reviews zu lesen, in denen klar wird, dass derjenige tatsächlich von uns gehört hat. Ich weiß nicht, wie Erfolg definiert werden kann und denke auch nicht, dass das getan werden sollte. Für mich reicht es, wenn die Leute bei unseren Shows vom Kopfnicken zum Headbangen übergehen. *lacht*



Wie sehr hat euch denn eure in anderen Bands erworbene Reputation geholfen?



Ich denke nicht, dass das eine große Rolle spielt, besonders nicht beim Start einer völlig neuen Band. Gute Songs schreiben sich ja nicht von selbst, richtig? Natürlich ist es hilfreich, wenn jemand vorher schon in einer Band war und vielleicht sogar ein wenig getourt hat und weiß, wie die Dinge ablaufen. Musikalisch ist es total egal, wer man ist – man muss liefern und die Musik für sich selbst sprechen lassen.



Wer hatte denn die Idee zu SONS OF AEON? Kanntet ihr euch vorher schon alle?



Wille und Tapio hatten die Idee einer gemeinsamen Band, was dann zu SONS OF AEON führte. Sie haben das ganze Ding ins Laufen gebracht. Wir kannten uns alle irgendwie. Ich kannte Wille natürlich und durch íhn Tapio. Pasi kenne ich seit der Grundschule, wir haben damals sogar unseren Gig mit ihm gespielt, irgendwann in der neunten Klasse. Wir haben immer davon gesprochen, dass wir mal zusammen was machen müssten. Tony war der einzige, den ich nicht so gut kannte, nur von seinen anderen Bands.



Gab es von Anfang an eine klare Vision über den Sound von SONS OF AEON oder entwickelte die sich mit der Zeit?



Nun, es war die Vision von Wille und Tapio; beide hatten einige fertige Songs. Wir haben mit denen gestartet, ein wenig geprobt und es sich dann entwickeln lassen. Natürlich gab es eine Art Richtung durch die Demoversionen der Songs, aber auch das entwickelte sich weiter.



Wie lange habt ihr das Schreiben der Songs des Debütalbums gebraucht?



Das hat glaube ich gut zwei Jahre gedauert, wobei einige Songs auch verworfen worden sind in der Zeit. Tapio und Wille haben das Meiste geschrieben und ich habe etwas dazu beigetragen. Normalerweise haben wir das Skelett eines Songs und arbeiten von da aus weiter; manchmal ist ein Song auch etwas kompletter. Wir spielen sie dann immer bei den Proben und schauen, was sich entwickelt.



Wie wichtig sind dir die Texte? Welchen Themen behandelt ihr?



Texte sind immer wichtig, unabhängig vom Stil der Musik. Auf dem Album drehen sie sich um Verfehlungen und die Probleme der Welt, in der wir leben. Moral, das unpersönliche oder dumme Verhalten der Menschen, so was halt. Es gibt auch einige persönlichere Themen und Gedanken, über die ich aber nicht so richtig Bescheid weiß, da die Texte nicht von mir sind. Ich bevorzuge es, dass der Hörer sich seine eigenen Gedanken macht, während er die Musik hört und dabei die Texte liest.



Wie ergab sich der Bandname?



Er hat von den wenigen Kandidaten für einen Bandnamen am Besten gepasst, da er die Einstellung und Tendenz der Band und der Menschen dahinter wiedergibt. Außerdem klingt er nicht so generisch, das ist ein wenig Gegengewicht zum ziemlich fokussierten Musikstil. Außerdem ist er episch wie Hölle! *lacht*



Habt ihr Tourpläne für dieses Jahr?



Wir haben noch nicht so viel geplant, da alles noch ziemlich am Anfang ist. Bisher haben wir nur hier und da ein paar Gigs organisiert. Wir sind natürlich immer für Vorschläge offen.



Abschließende Worte?



See you out there.. Peace.


Review:

Passages Into Deformity

()

Mit „Passages Into Deformity“ legen DEFEATED SANITY relativ fix nach dem letzten Album einen Nachfolger vor. Von Schnellschuss kann hier aber keine Rede sein, dazu ist der technisch hochkomplexe Death Metal viel zu gut. Auch wenn die ersten Durchläufe den Hörer etwas ratlos zurücklassen ob der starken Homogenität von „Passages Into Deformity“, so wird schnell klar, dass die neun Songs einen Ticken mehr Aufmerksamkeit brauchen als die sowieso schon komplexen Songs der Vergangenheit. Wer darauf Bock hat (was für alle Frickel-Fans gelten sollte!), wird mit vielen subtilen Änderungen und Feinheiten in jedem Song belohnt – „Passages Into Deformity“ muss richtiggehend entdeckt und erobert werden. Handwerklich sind DEFEATED SANITY schon seit langem auf Top-Niveau, was sie auch hier beweisen. Die vielen Spielereien in Songwriting, Gitarrenarbeit und Brutalität-Melodie-Spannungsbogen machen das neue Album dann zu extrem gelungenen Scheibe. Wo DEFEATED SANITY drauf steht, ist Qualität drin. War so, bleibt so.

Passages Into Deformity


Cover - Passages Into Deformity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:17 ()
Label:
Vertrieb:
News:

FREI.WILD sagen WITH FULL FORCE ab

Nach den negativen Reaktionen von Sponsoren wie Jägermeister, Medien-Präsentatoren wie dem Visions und Diskussionsbeiträgen von Fans haben FREI.WILD ihren Auftritt auf dem diesjährigen With Full Force abgesagt.

Die Band macht eine "kleine, aber effiziente Gruppe von Internet-Freaks, (denen) es gelungen (ist), einen sogenannten "Shitstorm" (...) zu starten" dafür verantwortlich, dass die Veranstalter unter Druck geraten sind. Die Band sage ihren Auftritt aus freien Stücken ab.




Band:

Old Funeral

by Gast
www
Band:

Ouijabeard

by Gast
www
Review:

'Allelujah! Don't Bend! Ascend!

()

GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR gehören zu den Bands, die immer wieder als Einfluss aufgeführt werden, selbst aber nur noch selten in Erscheinung treten. Die Pause wurde vor gut zwei Jahren unterbrochen, mit „'Allelujah! Don't Bend! Ascend!” zudem ein neues Album aufgenommen, was für eine so einflussreiche Band immer ein Wagnis darstellt, müssen sie sich doch an der eigenen Überhöhung messen lassen. Dabei machen die Kanadier mit dem neuen, vier Songs umfassenden, Werk da weiter, wo sie mit „Yanqui U.X.O.“ aufhörten, sind also weiterhin postrockig unterwegs und haben die Drone-Ausflüge („Their Helicopters' Sing“) beibehalten. Es bruacht wie immer einige Zeit, um die Songs in ihrer vollen Wirkung zu erfassen, das Wechselbad aus eingängigen und klanglich herausfordernden Passagen braucht ebenso seine Zeit wie die eigensinnige Gesamtsound. GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR klingen auch nach zehn Jahren Pause kein bisschen überholt oder sich selbst kopierend, sondern bleiben so faszinierend und eigensinnig wie gewohnt. Willkommen zurück. Bleibt abzuwarten, wie lange die Band aktiv bleiben will und wird. Ihre Fans und Anhänger werden sich über jedes weitere Lebenszeichen freuen, angesichts von „'Allelujah! Don't Bend! Ascend!” völlig zu Recht.

'Allelujah! Don't Bend! Ascend!


Cover - 'Allelujah! Don't Bend! Ascend! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 53:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

We All Could Be Dead Tomorrow

()

Man soll ja nicht nach Äußerlichkeiten gehen, aber wenn man sich die Presse-Bilder der vier Jungs aus UK anschaut und ihre Bärte und Brillen sieht, erwartet man bei ihnen noch am ehesten intellektuellen Indie-Rock. Stattdessen bläst einen auf ihrem zweiten Album eine energiegeladene Mischung aus Garage Rock und Punk entgegen. Man stelle sich einen typischen DANKO JONES-Song vor, der von einer modernen Hardcore-Band gecovert wird, dann hat man in etwa den Sound von FIGHTS AND FIRES. Die oft dem Classic Rock entlehnten Riffs werden von den ballernden Drums und dem dreckigen Bass unerbittlich nach vorne getrieben, und darüber brüllt sich Sänger Philip Cox mit einer Intensität die Seele aus dem Leib, mit der er auch bei TOUCHÉ AMORÉ eine gute Figur machen würde. Schnörkellos und tight kommen die Songs immer direkt zum Punkt und lassen einen kaum zu Atem kommen. Etwas gleich klingt das auf Dauer schon alles. Aber darüber schaut man gerne hinweg, sondern freut sich vielmehr über den heftigen Energieausbruch und den hohen Druck, mit dem die Band einem ihren Sound um die Ohren haut.

We All Could Be Dead Tomorrow


Cover - We All Could Be Dead Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 29:35 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS