Ein orangenes Cover ist schon mal etwas, dass man nicht alle Tage sieht. Doch wer wird schon von der hässlichen Verpackung auf den Inhalt schließen, nur zu oft verbirgt die Fassade den ganz anderen Inhalt. Bei WITHIN TEMPATION passen die orangenen Töne allerdings perfekt, denn so warm und weich das Cover anmutet, so ist dann auch ihre Musik, nur so blöd wie der Engel darauf guckt, singt die Sängerin nicht... mehr dazu später. Der erste Track reicht aus um Lust auf Mehr zu machen, herrliche Melodie, teilweise fast symphonische Einwürfe und harmonische Spielereien, dazu eine weibliche Stimme mit tollem Ausdruck und eine sanfte männliche Stimme fern jedes Grunzklischees. Musikalisch setzen WITHIN TEMTATION auf glasklare Harmonien ohne Ecken und Kanten, das sich grade bei den Balladen darin äußert, fast wie Pop zu klingen und vom ehemaligen Gothic Charakter dieser Band nicht mehr viel zu hören ist. Die Sängerin ist alleinige Vokalistin, ihr Partner begleitet sie nur im Opener, ihre Stimme wirkt sicher in jeder Lage, sehr variabel und kräftig und verfällt zum Glück nie dem Heavenly Voices Gejammer. Die CD hält die melancholisch-süsse Stimmung auf konstantem Niveau. Sie machen in erster Linie schöne, manchmal düstere Rockmusik, der durch die Sängerin jedoch alles andere als altbacken wirkt. Harte Gitarren bilden bei wenigen Songs die Grundlage, einige irische Elemente bilden einen weiteren interessanten Aspekt bei „Mother Earth“ und machen die CD zu einer Angelegenheit bei der man außer der wirklich an einigen Stellen zu glatt wirkenden Produktion an nichts stören kann und die Schönheit der Töne auf sich wirken lassen sollte. „Mother Earth“ erscheint auch als limitierte Bonus Edition als Doppel-CD mit Bonustrack, Videos, Bildern etc.
Gittarrist Tommy Vetterli hat die Band verlassen! An seine Stelle tritt WALTARI Klampfer Sami Yli-Sirniö. Die neue CD "Violent Revolution" soll im September erscheinen.
Auf ihrem langerwarteten neuen Album bietet uns das US-Trio keine großartigen Neurungen, was aber bei den engen Grenzen, in denen sie sich bewegen, keine Überraschung war. Da hat mich schon eher der dumpfe Sound und die –im Vergleich zu „Hacked Up...“- schlechteren und weniger stimmungsvollen Intros überrascht, die eher Mittel zum Zweck zu sein scheinen. Die 08/15-Riffs und das langweilige Baßspiel tragen ebenfalls nicht dazu bei, daß die Songs besser werden. Klar, brutal sind Mortician immer noch, aber eben auch sehr langweilig. Ich hatte das Gefühl, die Songs alle schon mal gehört zu haben, irgendwie wirkt das ganze Album uninspiriert. Der beste Song ist noch „Extra Uterine Pregnancy“ von (na?) Pungent Stench, das mit seiner Länge von knapp viereinhalb Minuten ein Unikum für Mortician-Verhältnisse darstellt. Die Scheibe muß man nicht haben
Das neue Album "Silence" der finnischen Newcomer des letzten Jahres kommt am 16 Juli diesen Jahres in unsere Plattenläden. Außerdem können wir die jungen Melodic Metaller auf dem Wacken und Eurorock live betrachten. Eine Tour ist für den Herbst geplant.
Ein geiles Teil was mir hier grade meinen CD Player verwöhnt, daß dritte Album von den Newcomern des letzten Jahres DARK AT DAWN. Schon allein die Songvielfalt und die typischen Trademarks von DAD: fette, schnelle harte quasi einfach geniale Gitarrenriffs die wieder mal stellenweise an Iced Earth erinnern, dazu geile Melodien und die rauhe dumpfe Stimme von Buddy Kohlrausch. Beginnen tut Crimson Frost mit „The frozen Tear“ welches mit seinem groovigen Sound irgendwo auch vergleichbar mit Sentenced ist. Wesentlich schneller und härter geht es dann mit „A sleep in a watery red“ weiter. Nachdem also Dark at Dawn schon auf dem letztjährigem Wacken mehr als nur überzeugen konnten legen sie mit diesem Album endgültig allen Skeptikern einen Stein in den Garten. Die gesamt Produktion und auch das ziemlich düstere und melancholische Coverartwork sind mittlerweile Standard geworden. Melancholie wird wie immer auch in musikalischer Hinsicht sehr groß geschrieben jedoch kommt zum Glück zu keinem Zeitpunkt „Ich jag mir jetzt ne Kugel in den Kopf“ Stimmung auf. Im Gegenteil trotz der düsteren Atmosphäre gibt es neben den krachenden und groovenden Songs auch eine hammergeile Coverversion von Gary Moore´s Kultsong „Out in the fields“ Ganz nebenbei haben sich die Jungs aus dem Harz auch noch musikalisch weiter entwickelt und die Songs sind noch abwechslungsreicher geworden und viele werden durch klasse Gitarrensoli untermalt. Mit diesem Teil sollten Dark at Dawn wohl endgültig den Durchbruch schaffen, alles andere wäre auch Schwachsinn denn es gibt keinen einzigen Ausfall auf diesem Scheibchen....Unbedingt kaufen !!!
Wie die meisten Fans der finnischen Melodic Power Metaller inzwischen wissen dürften verabschieden sich Stratovarius für einige Zeit von der Bühne und legen eine ca. 3 jährige Pause ein. Um das Warten nicht all zu lang werden zu lassen gibt es mit Intermission noch ein Stratovarius Album der ganz besonderen Art. Vollgepackt mit 15 Tracks wird hier einiges geboten. Los geht es mit vier neuen Songs, davon einem Instrumentaltrack welchen sie sich allerdings hätten sparen können. Umso besser dafür sind die übrigen 3 neuen Songs welche in typischer Stratovarius Manier aufgenommen wurden. „Will my Soul ever Rest in Peace“ ist eine klasse Midtemponummer, „Falling into Fantasy“ ein eher ruhiger Song und „The Curtains are Falling“ ein richtig schöner Speed Melodic Metal Track. Des weiteren finden wir auf Intermission ein paar Coversongs: Bloodstone von den Judas Priest, Kill the King von Dio und bisher unveröffentlicht die Liveversion von „I surrender“ dessen Orginal von Russ Ballard stammt. Und das war noch nicht alles nein, wenn ihr diese CD JETZT kauft, erhaltet ihr zusätzlich noch jede Menge Bonustracks aus Japan und Frankreich. Bekannt vorkommen tut uns also nur „Cold winter Night“ der europäiche Bonustrack von der Destiny Scheibe. Und um dieses geile Teil noch abzurunden gibt es als letzten Song die Liveversion von „Hunting High and Low“. Ein megaabsolutes Muss für Fans. Wer Stratovarius noch mal Live erleben will, kann dies auf dem diesjährigem Bang Your Head !!! Festival in Balingen tun. Wers verpasst ist selber Schuld. VÖ: 28.05.01
Obligatorisk Tortyr legen mit ihrem selbstbetiltem Debüt eine Grindcoregrante vor, die es in sich hat. Obwohl sie aus Göteborg, der Hauptstadt der In Flames-Manie kommen, haben die drei Schweden keine typisch schwedischen Elemente in ihrer Musik. Die drei, von denen Drummer Fredrik Helgesson vorher bei Grief Of Emerald zockte (um mal den schwedischen Bandinzestkatalog um einen weiteren Eintrag zu bereichern) ballern uns hier stattdessen 26 amtliche Grindcoreböller um die Ohren, die mit vielen Thrash-Anleihen durchsetzt sind. Vor allem beim Drumming kann man diese Anleihen raushören, aber auch viele Blastparts. Die Songs sind gottseidank nicht alle nur stumpfes Geballer, was ja schnell eintönig werden kann, sondern sind sehr abwechslungsreich und haben oft sehr viel Groove. Gitarrist Jens zeigt an einigen Stellen sein spielerisches Können und läßt sehr schöne Solis aufblitzen, um danach aber wieder straight nach vorne zu ballern. Ungewöhnlich auch der zweistimmige Gesang, den Gitarrist und Basser zu verantworten haben. Mal giftig kreischend, wie ein angestochenes Schwein klingend, dann fies grunzend, ist er immer abwechslungsreich, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig. Sollte man als Grinder mal anchecken. 99,99% der Menschheit dürfte es eh’ nicht gefallen.
Was muss man von einem Mann erwarten, der sich mit DAS ICH ein Denkmal gesetzt hat, der als Produzent für Bands wie ATROCITY unterwegs ist und auch sonst immer wieder wie ein Phantom genannt wird wenn es um schwarze Musik geht. „Coeur“ ist nun das erste Soloalbum, das dieser Mann, der wohl nie genug kriegen kann, veröffentlicht. Und es wieder etwas ganz anderes geworden, ganz klar hört man zwar den Kramm raus, und doch schafft er es immer wieder, den Hörer zu überraschen. Äußerst präzise und ohne jeden Ansatzpunkt für Kritik verbindet er höchst tanzbare Rhythmen mit originellen Melodien, elektronischen Sounds und deutschen Texten ohne jedes Pathos. Man merkt, welche Erfahrung er mit sich bringt, die Songs wirken ungezwungen und abwechslungsreich, die Melodien bauen sich mit einer solchen Leichtigkeit auf und werden Maßstäbe in diesem Genre setzen. Die Gefahr in die Belanglosigkeit simplen Electrowavebreis abzudriften umgeht er u.a. auch mit seinen Texten, die wie jeher zum Nachdenken anregen, Langeweile erstickt er im Keim, sei es durch eine Gastsängerin bei „“Ich Ahne Dich“ oder die stets unterschiedlich wirkenden Keyboards, einmal taucht auch eine Gitarre auf. Ob ruhige und balladeske Lieder mit fast schon poppigen Melodien oder härteren Songs mit Industrialeinschlag, hier werden einige ihren neuen Meister finden. Das einzige was bei dieser düsteren Feier stört, sind die Sonnenstrahlen, die sich unverschämterweise durch mein Fenster drängeln.