Konzert:

Manowar, Bludgeon - Hannover, Eilenrieder Halle

Konzert vom Bei Erreichen der Halle hatte die Vorband BLUDGEON bereits gerade angefangen und überzeugte die Freunde qualitativ minderwertiger Grunz-und Knüppelmucke mit ihrer peinlichen Darbietung. Mit Cannibal-Corpse-für-Arme-Songs war diese Band im Vorprogramm von Manowar in etwa so gut platziert wie Britney Spears als Support von Slayer. Auf die Setlist kann hier nicht eingegangen werden, da der Verfasser dieser Zeilen weder die Songtitel kennt, noch sich groß dafür begeistert. Nur soviel: Die Band tourte mit ihrem Debütalbum, das "Kill the Priest" oder so ähnlich heißt. Zudem wird sie von Joey de Maio gemanagt, was wohl Bände spricht. Na ja, wer’s braucht…

(Anm. der Redaktion: Beim Auftritt in Böblingen, fand ich die Truppe nicht mal übel. Ok, es war Grunz Metal - passt nicht zu Manowar und war auch bestimmt nicht gerade die kompatibelste Band aus diesem Genre. Aber prinzipiell haben die schon ganz schön gut gerockt, mit tollen fetten Riffs und harten Drums! )



Nach etwa halbstündiger Umbaupause stürmten, nein, schlurften MANOWAR, die "Kings of Poser-Killers" nach einem Bombast-Kitsch-Intro mit toller 70er-Jahre-Disco-Lichtorgel-Spielerei auf die Bühne. Der Opener "Manowar" erwies sich als Stimmungsmacher der tiefergelegten Güteklasse, der zumindest mir und meinen beiden Begleitern die Morgenmüdigkeit zum Abend hin wieder ins Gesicht transportierte. Okay, war erst der Anfang. Blieb auch der Anfang. Die folgenden Songs konnten die Sache ebenso wenig herausreißen, da die Band irgendwie leer, unmotiviert und müde wirkte, was sich durch den gesamten Gig zog. Hinzu kam erschwerend, dass mit immer wiederkehrenden Gitarren,-und Basssoli der Gig zwar in die Länge gezogen, aber alles andere als aufgewertet wurde. Und einen Megasong wie "Call to Arms" darf man einfach nicht mit angezogener Handbremse spielen, was auch für noch manch anderen Klassiker an diesem Abend gelten sollte. Nach "Hail and Kill" als letztem Song des regulären Sets dachte ich, die Sache kann nur noch bergauf gehen. Haha, denkste! Nach den üblichen Zugaberufen kam der Vierer zurück mit einem so was von auf genialste Weise deplatzierten Medley aus so gut wie sämtlichen Schmusesongs der Band. Das war sicher rührend für die zahlreichen Mädels in der Audienz, denen man damit wohl Appetit auf die "Big Dicks" machen wollte (wer "TV Total" gesehen hat, weiß, was ich meine - gaaaaanz üüüüübel). Während der Show wurden nämlich zahlreiche Girls hinter die Bühne geleitet, nur um dann festzustellen, dass sich gerade mal eine davon plus der Tuse vom Merchandise-Stand dazu bequemte, die Partie zwischen Hals und Bauch komplett blosszulegen und mit den Typen von der Band auf Harleys durch die halle zu düsen. Ganz doll, Jungs. Eine "Bierdose-leeren-und-dabei-besonders-dämlich-aus-der-Wäsche-gucken"-Prolleinlage gab’s dann auch noch zu bestaunen. Ja, Joey, Germany has the best Beer and the loudest Fäns in the Wörld. Das wissen wir schon. Da bringt auch die grauenvolle "Herz aus Stahl”-Intonierung nix. Daß dieser ganze Kram über ‘ne halbe Stunde gedauert hat, ist schon reichlich dreist, wenn man bedenkt, dass man dahin gefahren ist, um METAL zu sehen und hören. Danach ging’s noch mal mit Liedchen der schnelleren Gangart zur Sache, aber danach war dann endgültig Sense (auch mit den Nerven). Das macht unterm Strich zweieinhalb Stunden "Show", wovon mal gerade eineinhalb mit musikalischer Darbietung gespickt waren. Rein technisch betrachtet war der Gig nahezu perfekt, aber das sind Gigs der Wiener Philharmoniker auch. Um uns herum war von so etwas wie Stimmung keine Spur. Für den Eintrittspreis von über 36 Euro kann man von einer der größten Bands der Zunft mehr erwarten als eine halbgare Vorstellung nach dem Motto: "Hauptsache, wir waren da, haben gespielt und die Leute haben gelöhnt.". So blieb der beste Stimmungsmacher des Abends noch der Würstchenonkel vor der Hütte, der lauthals über drei Straßen hinwegzuhörend "Big Dicks" vom Grill verkaufte.

Ach ja, irgendwann im Set tauchte dann auch der neue Song "I believe" von der "The Dawn of Battle"-Maxi auf. Warum die Jungs diesen 0815-Fetzen und nicht den hammergeilen Titelsong der Maxi gespielt haben, entzieht sich leider meiner Kenntnis (und belegt die Einstellung der Band). Da könnte man noch lange über Veröffentlichungspolitik lamentieren.
Die Setlist ist hier soweit ohne Gewähr für absolute Richtigkeit aufgeführt. Sollte aber zum größten Teil stimmen.


Setlist:




Manowar

Brothers Of Metal

Spirit Horse of the Cherokee

Warriors Of The World United

Kill With Power

Army Of The Immortals

Call To Arms

Kings Of Metal

Sign Of The Hammer

Sting Of The Bumblebee

The Gods Made Heavy Metal

Hail & Kill

Swords In The Wind

Master Of The Wind

Courage

Herz aus Stahl

Outlaw

The Power

House Of Death

Black Wind, Fire and Steel



Anm. d. Redaktion: Es ist schon erstaunlich. Dies ist nun also der erste Bericht aus dem Hause Dennis O., einem neuen Schützling von MI. Normalerweise wird man sich doch darum bemühen, seinen Einstand nicht mit einem "Verriss" zu beginnen, aber scheinbar ließen die Herren De Maio und Co. keine andere Wahl.

Ich selbst bin auch von Manowar und deren Performance sowie Imagewandels enttäuscht. Den Sound fand ich LAUT aber astrein. Die Songs die sie spielten, wurden 1a gezockt. Aber das war es dann auch schon. Alles andere hat mein Kollege im obigem Review in bestmöglichster Manier zum Ausdruck gebracht. Da sich doch bisher wirklich ALLE alteingesessenen Manowar Anhänger mir gegenüber negativ über die vergangene Tour geäußert hatten, und sogar renommierte Herren von Print Fachmagazinen erkannt haben, das von den WAHREN Manowar nicht mehr viel übrig geblieben ist, muss da wohl was dran sein..... Diskussionen bitte in unserem Forum!




News:

To/Die/For

by Gast
Die Jungs aus dem hohen Norden haben Zuwachs bekommen. Wie die Band verlauten lässt, heisst ihr neuer Gitarrist Alli. Der ehemalige Klampfenmann J.P. Suela sei damit definitiv Geschichte, bleibe aber ein guter Freund.

News:

Rock am Ring und Rock im Park

by Gast
Als weitere Bands für das nächste Rock am Ring/Rock im Park sind Marilyn Mansion und Linkin Park bestätigt worden. Ebenfalls dabei ist die Trash-Legende Metallica. Der Ticketverkauf startet am 16. Dezember.

News:

David Lee Roth

by Gast
Die Ex-Frontröhre von Van Halen klagt gegen Warner Bros. Records und seine früheren Bandkumpels. Nach seiner Meinung sind ihm zu wenig Lizenzgebühren ausgezahlt worden. Van Halen habe 1996 mit Warner Bros. Records einen Deal zur Erhöhung der Tantiemen ausgehandelt. Laut Roth sei der Vertrag ohne sein Einverständnis abgeschlossen worden und zudem ein Plan gewesen, um ihm zustehendes Geld abzuzwacken. Gemäss einem Vertrag von 1986 würden ihm 25 Prozent von Van Halens Tantiemen zustehen.

News:

Speedealer

by Gast
Die Texaner wollen in Zukunft getrennte Wege gehen. “Speedealer ist tod und wird nicht mehr wiederbelebt [...] Was den Grund unserer Auflösung betrifft [...] wir haben lediglich beschlossen, dass es Zeit war Feierabend zu machen“, so das offizielle Statement der Band zum Split.

News:

God Dethroned

by Gast
“Into the Lungs of Hell“, das neuste Werk der holländischen Todesblei-Combo, ist im Kasten. Leider ist das neue Teil mit insgesamt acht Songs und einer Spielzeit von nur 38 Minuten ein wenig kurz geraten. Dafür wird die erste Pressung der Scheibe zusätzlich eine Bonus-CD mit Live-Aufnahmen von einem Bandauftritt in Los Angeles, verschiedenen Videoclips und bisher unveröffentlichten Nummern enthalten.

Konzert:

Die Toten Hosen - Würzbug, Carl-Diehm Halle

Konzert vom Endlich war es mal wieder soweit; in der Würzburger Carl-Diem Halle gab es mal wieder ein richtig gutes Live-Event. Die Sperrpitze des deutschen Punkrocks, DIE TOTEN HOSEN, gaben sich die Ehre. War auch wirklich mal wieder nötig, denn in dieser Kulthalle, wo früher sich die Stars wie ZZ TOP, DEF LEPPARD, JUDAS PRIEST, DIE ÄRZTE oder auch BAP regelmäßig die Klinke in die Hand gaben war zuletzt immer mehr zu einem "Schlager-Andre-Rieu-Stadl" verkommen. Die Veranstalter sollten wohl zukünftig aber auch wieder verstärkt an das jüngere Publikum denken - denn dies strömt, allen wirtschaftlichen Zuständen zum Trotz, immer noch zahlreich zu den Rockkonzerten (vor allem bei vernünftigen Eintritts- und Bierpreisen)! Der Besuch gab jedenfalls kein Grund zur Klage, denn der Laden war mit ca. 6.000 erwartungsfrohen Punkrockern rappelvoll. Die HOSEN gaben sich gewohnt locker und Campino betonte in Anspielung auf die zahlreichen Matten im Backstagebereich, wie gerne man doch wieder hier in der kuscheligen Gummizelle von Würzburg sei. Er ließ es sich auch wie immer nicht nehmen die Vorgruppe persönlich anzusagen. THE BRIEFS nannte sich die vier Amis aus Seattle (nicht gerade für Punkmusik bekannt der Ort ;-), und die Jungs sahen aus wie von der Neuen Deutschen Welle übrig geblieben (lustige Klamotten, Hochwasserhosen und unmögliche Sonnenbrillen). Musikalisch gab’s lupenreinen, schnellen Punkrock der Marke CLASH meets SEX PISTOLS, wobei sich die Songs leider doch ziemlich ähnelten, der große Reißer war jedenfalls nicht dabei. Trotzdem ein ganz ordentlicher Gig und die Menge ging auch schon ganz gut mit, mehr gibt dazu nicht zu sagen. Denn wie fast alle anderen Anwesenden auch - wir warteten auf die HOSEN.



Während der kurzen Umbaupause übte sich das Publikum eifrig im Crowdsurfen und lautstarken mitsingen der "Hintergrundmusik", wobei manche Bands vielleicht froh wären, es gäbe solch eine Stimmung bei ihren Auftritten wie hier schon im Vorfeld. Tracks wie "She hates me" oder "Song Two" wurden lauthals mitgesungen, bevor das eigentliche Event überhaupt begonnen hatte - vorab schon ein Hammer.


Kurz nach 21.00 Uhr und der DIE TOTEN HOSEN Gig nahm seinen "gewohnten" Gang (für unsereins bereits das dritte mal Anno 2002). Campino hisste die Totenkopfflagge und los ging’s mit, "Liebesspieler", "Opelgang" und dem Titelstück des neuen Albums "Auswärtsspiel". Nach dem Motto "Du lebst nur einmal" boten die Jungs die gewohnt zündende und risikolose Mischung aus alten Klassikern und Evergreens wie "Bonnie & Clyde", "Pushed Again" und "Zehn kleine Jägermeister" in Verbindung mit den Tracks der aktuellen CD sowie den obligatorischen Coverversionen ("Hang On Sloopy"), so dass hier eigentlich keine Wünsche offen blieben (doch, mir fehlte das CLASH-Cover "Should I Stay ..."). Etwas besonderes war es dann aber schon in Würzburg - denn es war Freitag der 13., und genau diesen Song wurde kurzfristig von der Band eingeschoben. Und da ja Weihnachten vor der Tür stand durften passend auch zwei Weihnachtssongs nicht fehlen: "Weihnachtsmann vom Dach" sowie "Little Drummer Boy" sorgten, wenn auch nur für kurze Zeit, für eine etwas adventliche Grundstimmung.


Die Fans feierten jedenfalls eine riesige Party mit all den Saufhymnen und Mitgrölhits der HOSEN. Einzig etwas störend waren die vielen tieffliegenden Plastikbierbecher, die trotz 1 € Pfand lustig kreuz und quer durch die ganz Halle und leider auch auf die Bühne flogen, bei soviel Wohlstanddekadenz schlage ich vor den Becherpfand auf 5 € zu erhöhen (jetzt übertreib’s mal net Maio, auch wenn das mit der Bühne Sch.. war - Hardy). Quicklebendig, auch im "fortgeschrittenen Alter - die HOSEN präsentieren sich in Topform und wollten es zum Abschluss noch mal wissen. Der blondierte Campino sprintet von der linken zur rechten Bühnenseite, grätscht die Beine über dem Mikro und schmeißt sich mit nacktem Oberkörper in die Menge. Da fließt der Schweiß, da gönnt sich niemand eine Verschnaufpause. Die Fans geben sich textsicher: Sowohl alte Stücke wie "Liebesspieler", "Wünsch dir was", "Hier kommt Alex" oder "Wort zum Sonntag" als auch die neuen Songs wie "Schön sein", "Was zählt" oder "Steh auf, wenn du am Boden bist" werden lauthals mitgesungen. Wer macht heutzutage 20 Jahre lang den ein und denselben Job? Und wer macht das immer noch verdammt gut? Campino ist so einer, und der hat voll Spaß dabei - was augenmerklich auch für die komplette Band gilt. Und der 40-Jährige wurde oft kritisiert für seinen Balanceakt zwischen Punk und Pop, zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Glaubwürdigkeit und Klamauk. Richtige Punks sieht man fast nirgendwo in der Halle aber wen interessiert dies schon wirklich? Für diese Zielgruppe sind die Jungs eh längst nicht mehr relevant sondern bedienen vielmehr den Mainstream sprich "Normalos", die in erster Linie des Spaßfaktors wegen einfach nur eine große Party feiern wollen. Klar, gute Texte mit "besinnlichem" Touch oder gesellschaftskritischen Tönen gibt’s natürlich auch, aber das steht längst nicht mehr im Vordergrund.


Trotzdem mussten auch DIE TOTEN HOSEN ihren politischen Frust loswerden. Nach einer Ansage, welche deutlich zeigte, dass Campino mit dem was zur Zeit in der Republik abläuft überhaupt nicht zufrieden ist, nahmen sie nach Jahren der Abstinenz wieder "1000 gute Gründe" ins Programm auf.


Auch die üblichen Bemerkungen zum Feindbild Nummer 1, den FC Bayern durften nicht fehlen und sind beinahe schon ein liebenswertes bzw. traditionelles Detail eines Hosenkonzerts geworden (wobei ich mir für meinen Teil nur dachte "Tabellenführer", die anderen können ja auch nichts dafür - Hardy). Fußball ist halt wichtig, gerade für diese Düsseldorfer Combo (Oberliga, oder so?? - Hardy) und sie spielt stets deutlich länger als nur die obligatorischen neunzig Minuten. Zweieinhalb Stunden wird hier alles gegeben, als kleine Auszeit zwischendurch werden dann einfach mal die HOSEN-Roadies als die Band "The Flying Blue Jeans" im zweiten Zugabeteil losgelassen. Zwei wirklich gute Cover von AC/DC ("Whole Lotta Rosie" & "Highway To Hell") werden dabei dargeboten und waren mit einer der Höhepunkt des Abends. Und dies trotz einiger vorangegangener Verzögerungen seitens Breitis Gitarren-Roadie "Kathleen", sie wurde von Campino minutenlang sprichwörtlich zugequatscht bis daß mit dem Verstärker endlich klappte. "So und jetzt wird wieder geschustert", übernahm Campino nach den zwei Songs wieder das weitere Kommando.
Als die Fans gegen Ende dann zum wiederholten Male vielstimmig "Auld Lang Syne" anstimmen, meinte Campino nur: "Ihr macht ein paar alte Männer sehr, sehr glücklich und wir hätten nie gedacht, daß wir einmal solange für euch Musik machen dürfen!". Natürlich gab es einen traditionellen Schluss mit den Klassikern "Bis zum bitteren Ende", "Schönen Gruß, Auf Wiedersehen" und der Liverpooler Fußballhymne "You Never Walk Alone" - Klasse.


Dieses tolle Konzert war somit ein würdiger Abschluß eines der erfolgreichsten Jahre in der 20-jährigen Geschichte der TOTEN HOSEN. Denn auch mit dem aktuellen Album "Auswärtsspiel" (Platz 1 der deutschen Charts, dreifach Gold) und dem Best-Of Album "Reich & Sexy II" (Gold) sowie 5 Singles in den Top 20 war die Band 2002 ununterbrochen in den deutschen Charts vertreten! Die "Auswärtsspiel-Tour" war mit über 700.000 Zuschauern (nur in Deutschland) überaus erfolgreich wobei besonders Auftritte im Ausland (u.a. in Ungarn mit 60.000, Polen mit 300.000 Zuschauern und natürlich in Südamerika unvergessen bleiben werden.


Jetzt dürfen die Jungs auch mal ein Jahr lang eine wohlverdiente Pause machen - und wir freuen uns schon auf die Zeit nach der Pause, wenn wieder Party-Time in der HOSEN-Republik ist. (maio/hardy)


Review:

Tales From The Mobius Strip

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Eine Nachwuchsband von über dem großen Teich, um genau zu sein, aus Boston, Massachusetts, die unter der außergewöhnlichen Firmierung INFINITY MINUS ONE gerade ihre ersten Schritte im Musikbusiness unternimmt, hat uns hier eine doch recht ausergewöhnliche 4-Track CD "Tales From The Mobius Strip" geschickt. Dieser Vierer allesamt Berklee Music School Absolventen ist zwar eindeutig der Gattung Progressive Rock zuzuordnen, allerdings fällt mir keine vergleichbare Band ein, um eine "richtige" stilistische Einschätzung dieser Musik treffen zu können, vielleicht dann noch am ehesten ENCHANT. Laut eigener Aussage kombiniert die Band klassische Musikelemente in Verbindung mit Filmmusik sowie Musik für Videospiele und das alles zusammengefasst unter dem Genre des Rock. Die CD beginnt dann auch mit dem schweren "At The Doorway Of Existence" und dabei legen die Jungs sofort richtig los, diese Klangvielfalt zusammen mit einem sehr dichten Sound erschlägt einen zunächst fast. Viele Breaks, Licks und Samples werden uns in diesem vertrackten aber eindeutig meallisch geprägten Stück Musik um die Ohren gehauen ohne dabei den Faden zu verlieren. Die Protagonisten J Lanza (voc), Kairo Zentradi (g, key, voc), Kevin Hammer (key, g, voc) und Libor Hadrava (dr, perc, vln) sind zweifellos hervorragende Musiker und dies beweisen sie auf dieser CD mehrfach. Die Wurzeln liegen dabei aber eindeutig im progressiven Rockbereich, wobei die Kompositionen ein große Bandbreite, von einfach bis extrem ausgefeilt, aufweisen. Bei dem zweiten relativ langsamen Stück könnte sich es auch um eine Art Soundtrack handeln, denn bei "Face To Face" mischen die US-Boys eine bisschen New Age Musik mit härteren Gitarrenklängen, nicht schlecht. Bei dem instrumentalen Track "Independence Day" wurde aber nach meinem Geschmack des Guten zuviel gewollt, denn der Frickelfaktor ist hier eindeutig zu hoch. Gute Ideen hin oder her der unübersichtliche Mix mit vielen jazzigen Passagen geht mir schlicht auf die Nerven und außerdem fehlt hier völlig der rote Faden. Mit dem abschließenden "Architectural Martyr" kriegt die Band dann wieder etwas besser die Kurve. Der Sound ist insgesamt auf "Tales From The Mobius Strip etwas dumpf aber soweit ganz o.k. der gute Sänger wurde aber leider etwas zu stark in den Hintergrund gemischt.
INFINITY MINUS ONE bringen gute Vorraussetzungen mit um für eine weitere Belebung des progressiven Rock/Metal zu sorgen. Bei der nächsten CD sollte man sich noch etwas mehr auf die Melodien konzentrieren ohne die hier eindrucksvoll gezeigte Virtuisität zu verlieren, dann spielt es keine Rolle, ob es hier und da mal etwas heftiger zugeht, die Mischung macht’s halt einfach. Auch mit dieser recht anspruchsvollen Musik kann man sich Genreübergreifend Fans erspielen - wird zwar wahrscheinlich etwas länger dauern aber das macht ja nichts.




Tales From The Mobius Strip


Cover - Tales From The Mobius Strip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1

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1985, Ruhrgebiet, Herne: Das umtriebige Earthshaker-Label bringt mal wieder eine Metal-Scheibe mit viel zu dünnem Sound heraus. ATLAINs zweites Werk G.O.E. (Guardians Of Eternity) erblickt die Welt, aber nicht wirklich das Licht auf dem Planeten. Aus irgendwelchen Gründen starteten die Jungs um den Ex-Rager und jetzt Sub7even-Member Chris (der damals unter dem gar schröcklichen Namen Chris Midias die Stöcke schwang) und André Chapelier (Bass, später Target und Mekong Delta) nämlich nie durch. War aber irgendwie auch typisch: Viele andere Bands aus dieser Metal-Ecke - als da wären Cutty Sark, Fact oder Brainfever - haben es einfach nicht geschafft. Und genau genommen könnte das zum einen am schwachen Sound gelegen haben, der dafür heutzutage wirklich das damalige Feeling transportiert. Zudem schauten Fans und Presse eher ins Ausland, als vor die heimischen Bühnen. Und, aber das ist mir damals gar nicht aufgefallen: Wie sahen denn wir damals eigentlich aus? Amtliche Vokuhila inklusive Schnodderbremse, peinlich-enge Oberteile und billige Nietenarmbänder standen vielleicht tatsächlich internationalem Erfolg im Wege. Wie dem auch sei: Hier gibt es einen Zwitter aus Heavy-, Speed- und Powermetal zu hören, der vor allem groove-technisch wenig zu wünschen übrig lässt. So erinnert mich die Scheibe an Referenzgrößen wie Accept (sowieso) an US-Bands wie Omen (Melodieführung) oder an die Franzosen von ADX, vor allem, was den Gesang betrifft. Coole Riffs und oftmals schnelle Nummern vermitteln einfach die unbeschwerte Stimmung der Achtziger. Erschienen ist dieser Re-Release übrigens als Volume 1 der "Rusty Diamonds"-Serie, mit Wendecover, das das Original-Cover und ein panne "Kunst"-Cover mit ner drallen, besäbelten Nackten. Wer’s braucht ... Die Scheibe aber steht wie ein ungeschliffener Diamant tatsächlich stellvertretend für die Anfangsphase der Diversifizierung der Metal-Szene. Und die paar Fotos und Presse-Rezensionen von damals (Wer kennt nicht mehr den "genialen" Hucky Heppke?) sowie die drei Bonus-Demo-Stücke machen das alte Teil durchaus zu einer lohnenswerten Angelegenheit. Ob allerdings Kollege Labelchef Axel Thubeauville das Ganze aus missionarischem Eifer anbietet oder die Rechte der damals schon gemolkenen Musik nur abermals zu Geld machen will, sei mal dahingestellt. Wer die CDs von damals nur auf Vinyl hat und noch mal in Erinnerungen schwelgen möchte, der greife zu. Frischlinge sollten vorher ein Ohr beim Händler riskieren.

G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1


Cover - G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:51 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Children Of Bodom

Erscheinen wird im März 2003 "Hate Crew Deathroll" - das neue Album der finnischen Senkrechtstarter CHILDREN OF BODOM. Kürzlich stellte die Band um Ausnahme-Musiker Alexi Laiho einigen Pressevertretern ihr im Finnvox Studio, Helsinki, produziertes Werk vor. Erwartet werden kann eine nochmalige Steigerung zu den Vorgänger- Alben. Mehr heavy, noch packender und noch rasanter sind die Songs geworden - einige Experten sprechen bereits vom wichtigsten Metalalbum des kommenden Jahres. Eine Dreiviertelstunde lang dauert das spannnende Auf-und-ab von sägenden Riffs und großen Melodien. Folgende Songtitel hat die Scheibe:
Needled 24/7, Sixpounder, Chokehold, Bodom Beach Terror, Angels Don´t Kill, Triple Corpse Hammerblow, Better Off Dead, Lil´ Bloodred Ridin´ Hood, Hate Crew Deathroll. Als Bonus gibts eine glänzende Coverversion von Slayer´s "Silent Scream".

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