Konzert:

Taubertal Festival 2003 - Freitag

Konzert vom Das achte Taubertal Festival vom 08. bis 10. August 2003 war wieder mal eine echt runde Sache. Wir von METAL-INSIDE.de waren jetzt auch schon zum dritten Mal mit von der Partie und freuten uns schon Tage im Vorfeld auf diese unvergleichliche Stimmung sowie diesen typischen Festivalduft, der sich aus einer herben Mischung zwischen Feld-, Wald-, und Würstchenbudengeruch sowie ausgiebig Besucherschweiß zusammensetzte! Wie immer klappte organisationsmäßig alles wunderbar, solche nervige Geschichten wie Fotokameras einschließen usw. wie bei den TOTEN HOSEN im Vorjahr entfielen diesmal glücklicherweise (fast) komplett, es war auch für die Presse eine sehr entspannte Atmosphäre. Nicht nur die bekannt malerische Kulisse und die einzigartige Umgebung des idyllischen Taubertales unterhalb von Rothenburg o.d.T. auf der Eiswiese wußten zu überzeugen - sondern auch die meisten Bands, Fans, Stimmung und das Ganze "Drumherum" - und vor allem die mal wieder insgesamt einigermaßen anständige Festival-Preise. Wobei hier aber schon erwähnt werden muß, daß bei einigen gastronomischen "Leistungen" das Preis/Leistungsverhältnis an den vergeben Ständen nicht in Ordnung war, denn ein Mini Döner für satte 4€ und eine mittelmäßige Currywurst für 3€ - das ist dann doch etwas heftig-deftig! Allein "nur" das Wetter hielt (viel) mehr, als es versprach - drei Tage Sonneschein und Hitze mit Temperaturen an der 40°C-Grenze ließen die Körper jener Festival-Besucher in rot und braun glänzen, welche dachten sie bräuchten keinen Sonnenschutz. Eigentlich kühlte man sich nur in der Tauber mal so richtig ab (die aber auf Grund der diesjährigen Hitzewelle stellenweise eher zu einem flachen Rinnsaal verkommen war!). Das war dann doch teilweise zu viel des Guten - und man merkte das Wetter dementsprechend auch nachmittags beim etwas geringeren Andrang vor den Bühnen.


Die letztjährigen Neuerungen, dass es zusätzlich zur Hauptbühne und zum hochklassigen Emergenza-Nachwuchswettbewerb (dessen Finale zum vierten Male im Rahmen des TTOA stattfand) auch noch eine Zeltbühne mit guten und interessanten Bands gab (My Ballon, Superstarfuckers, Terrorgruppe, Miles, Sincere, usw.) wurde beibehalten. Leider muss man bei so einem Angebot Schwerpunkte setzen; und da wir personell auch nur einen limitierten Zugang hatten haben wir uns während der drei Tage (fast) nur auf die Hauptbühne beim TTOA 2003 konzentriert. Ach ja, neu war auch noch eine Videowand rechts von der Bühne - echt gut das Teil, wenn es auch vor allem Freitag einige längere Aussetzer gab.


Beim Zusammenstellen des Programms arbeiten die Veranstalter mit einer Agentur in Hannover zusammen. Nicht immer gehen dabei die Wünsche bei der Auswahl der Bands in Erfüllung. Schließlich gibt es in Europa jede Menge Festivals, zu denen die Gruppen unterwegs sind. Trotzdem gelingt es immer wieder, bekannte Stars nach Rothenburg zu holen. Wer Hiphop, Techno oder Elektrobands beim Taubertal-Open-Air vermisst, darf nicht vergessen, dass es sich um ein Rockfestival handelt und danach das Programm ausgerichtet ist. Bei den "Headlinern", den Zugnummern für die Festivals, ist die Nachfrage größer als das Angebot, erzählt Florian Zoll, ein Mitarbeiter von KARO Konzerts. Umso mehr freute man sich über die Zusage von "HIM", die in diesem Jahr den einzig wahren Headliner des Festivals bildeten. Ansonsten war es eher ein bisschen dünne, was da an "großen" Gruppen am Samstag oder Sonntag gegen Ende geboten wurde, denn SEEED oder auch FARIN URLAUB waren, bei allem Respekt, zwar musikalisch nicht schlecht aber als HEADLINER sicher nicht so der wahre Bringer. Da hoffen wir im nächsten Jahr wieder auf eine Steigerung.


Mit neuntausend Besuchern pro Tag auf der Eiswiese gehört das Taubertal-Open-Air zu den kleineren Festivals, obwohl es inzwischen mit den großen europäischen Rockkonzerten verglichen wird. "Für uns eine große Herausforderung, dem guten Image gerecht zu werden," erläutert Volker Hirsch (KARO). Siebzig Prozent der Festival-Besucher bleiben drei Tage. Um das Gelände siedeln nach seiner Einschätzung "zwischen fünfzehn- und zwanzigtausend Besucher" an, die kein Ticket mehr bekommen haben oder keins wollten.


Neu war auch die Zusammenarbeit des Veranstalters mit dem Bundesamt für Naturschutz. Da das Taubertal zu den sensiblen Naturzonen gehört und die Tauber zu den schützenwerten Gewässern, führte man mit dem BfN einige Maßnahmen durch, z.B. umstellen von Dieselgeneratoren auf Energie vom Festnetz, Müllvermeidung und Mülltrennung, Toiletten mit Bio-Tabs statt Chemie, u.ä. So was kann und muss man unterstützen - die Sensibilisierung der Festivalbesucher bzgl. der Umweltproblematik ist dabei aber ein Kernpunkt. So, aber jetzt zum Festival und den Bands:


FREITAG


Nach dem wir den Eingangsbereich auf der Eiswiese bereits im Blickfeld hatten schon eine erste kleine Enttäuschung, der schnuckelige Biergarten aus dem Vorjahr war leider nicht da aber dafür gab einen Kräuterschnapsstand (die mit dem Hirsch - ihr wisst schon!) welcher außerdem so viele orangene Gratiskappen verteilt hatten, so dass man sich fast wie in einem holländischen Fußballstadion fühlte - echt grausam, aber man gewöhnte sich daran.


Manche der Musiker wohnen und schlafen in ihren komfortablen Tour-Bussen. Anlaufstelle ist dabei ein Parkplatz an der "Molkerei". Von dort aus koordiniert der Veranstalter den Weg zum Festivalgelände. Da es nur eine schmale Zufahrtsstraße müssen alle Bands durch dieses Nadelöhr irgendwann mal mit einem der zahlreichen kleinen "Shuttle-Busse" durch.

Die englische Gruppe SERAFIN, die das Festival am Freitagmittag eröffnete, ließ sich sogar direkt von Stuttgart abholen. Aus verkehrstechnischen Problemen konnten wir diesen Auftritt leider noch nicht geniesen aber es waren sowieso noch nicht so viele Fans auf dem Gelände angekommen aber laut unserer kurzen Spontanumfrage hatten die Jungs mit ihrem auf College Rock getrimmten Sound einen recht ordentlichen Opener Gig hingelegt.


Danach kommt die Nachwuchs-Alternative-Formation aus deutschen Landen mit dem weniger coolen Namen PINKOSTAR. Aber die Musik war dann andererseits recht cool, stellenweise ein wenig düster angehaucht (durch die Samples bzw. Keys leider nur vom Band). Aber abwechslungsreich bewegte man sich mit guten Melodien einmal quer durch Alternative-Sektor der Spaßkapellen. Da klingt es mal ein wenig nach Pyogenesis oder auch etwas nach Sub7; mal wird auf Punkbeat gemacht oder schlicht ordentlich abgerockt - machte insgesamt auch den Fans eine Menge Spaß. Der Sänger kann was, warten wir mal die nächste Scheibe ab. Technische Probleme wie der komplette Ausfall der Leadgitarre bei einem Track konnten PINKOSTAR ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen.


Zwischendurch schauten wir dann auch im zu diesem Zeitpunkt noch etwas spärlich besetzten SOUND FOR NATURE Zelt vorbei, denn eine lokale Band, die aus Tauberbischofsheim stammenden MEGAKERLS, deren Video bereits auf VIVA recht erfolgreich läuft, standen auf dem Programm. Die Jungs, eine etwas härtere Ausgabe von ECHT, mit deutschen Texten, hatten ihre bereits zahlreichen eigenen Fans vor der Bühne versammelt und lieferten einen recht schweißtreibenden Auftritt ab.


Zurück auf der Hauptbühne zur LETZTEN INSTANZ, einer neunköpfigen Formation aus dem Sachsenland, die bei mir bisher noch nicht so sehr im Blickpunkt stand aber mit diesem Spitzenauftritt hat sich dies schlagartig geändert. Mittelalter-Crossover-Metal Rapp mit ein paar Hip Hop Einflüssen so einfach lässt sich die Mucke der Jungs beschreiben. Auch hier mit schönen teilweise recht anspruchsvollen deutschen Texten versehen, wobei optisch alle Jungs bis auf den mit einer schönen Stimme ausgestatteten Hauptsänger, mit einem Catweazleartigen Ziegenbärtchen aufwarteten, die Instrumentierung mit Violinen und einem rothaarigen Punkercellisten, der tranceartig auf einem Stuhl sitzend sein "Gerät" bearbeitete, war ebenfalls ungewöhnlich. Es wurde wild getanzt, crowdgesurft, gehüpft und mitgesungen - das Publikum ging das erste mal so richtig mit. Da konnte auch der kurze und heftige Regenschauer nichts daran ändern, der übrigends eine willkommene Erfrischung für alle Besucher darstellte.


Auf der Bühne wurden weiße Marmorsäulen mit romantischen Engeln sowie eine kleine Brücke in Stellung gebracht - die passende Rahmendeko für die beste holländische Band seit … o.k. mir fällt zwar jetzt gerade keine ein aber rückwirkend betrachtet waren die GOTHIC Metaller von WITHIN TEMPTATION so was wie der heimliche Headliner des Freitags, denn ihr mit fünfzig Minuten leider viel zu kurze Auftritt riß die Festivalbesucher so richtig mit. Durch die verstärkte Medienpräsenz des derzeitigen Clubhits "Ice Queen" sicher einigen schon ein Begriff haben die Jungs mit ihrer äußerst sympathischen Sängerin Sharon den Adel in ihrem ganz in weiß gehaltenen (Hochzeits-) Kleid mit einem energiegeladenen Auftritt eine Menge neuer Fans hinzugewonnen. WITHIN TEMPTATION erinnern mit der Art ihrer Musik zwar schon ein wenig an NIGHTWISH oder THEATER OF TRAGEDY (als die noch richtig gut waren) besitzen aber dennoch genügend eigenes Potential um in den nächsten Jahren zu den ganz Großen des Gothic Metals zu gehören. Ein wunderbar druckvoller aber trotzdem stets klar und kraftvolle rüberkommende Sound (der weitaus beste übrigends an diesem Tag, da konnte auch die übertriebene Einzeleinstellungsorgie des HIM-Mixers nichts daran ändern!). Diese tolle Stimme von Sharon, engelsgleich und facettenreich zugleich, in Verbindung mit den mächtigen, düsteren Keyboardklängen sowie fetten Gitarrenbreitwänden - live kommt dies noch wesentlich besser rüber (da nicht so glatt gebügelt!). Ein opulenter Sound zwischen Klassik, Metal & ein wenig Folkeinschlag (bei den Balladen). Die Songs haben epischer Breite, die Arrangements sind üppig filigran ausgearbeitet mit orchestralen sowie folkloristischen Ausprägungen. Positiv ist dabei besonders, daß die Sängerin auch richtig singen kann und nicht nur operettenhaft die Tonleitern hoch und runter jammert. Einer der Höhepunkte dann ganz sicher das Kate Bush Cover "Running Up That Hill" - einfach phantastisch! Rundum ein klasse Auftritt - WITHIN TEMPTATION haben es spielend geschafft Stimmungen bzw. dichte Atmosphären zu erzeugen ohne dabei aufgesetzt zu wirken oder allzu sehr auf die Deprischiene abzufahren. Gerade in dieser Richtung wirkte dann der nächste Act DEINE LAKEIEN schon etwas deplaziert, zumindest an dieser Stelle des Festivals.


Zwischendurch kamen wir auf der NATURE-Bühne noch in den kurzen Genuß von EXILIA, einer jungen Band die stilistisch als eine art New Rock/Crossover Ausgabe wie die GUANO APES zu besten Lords Of The Board Zeiten agierte, nur allein Lautstärke, Einsatz und Aggressivität reichen halt nicht aus, wenn die guten Melodien größtenteils fehlen.


Es war jetzt schon ziemlich dunkel und diese eigentlich als Zweimannband firmierenden DEINE LAKEIEN hatte sich neben ihren Keyboardtürmen noch zwei Streicherinnen sowie ein Cello mit auf die Bühne geholt um ihren romantik wavigen Elektro (Maschinen-Pop) an den Mann zu bringen. Leider war dieser Auftritt aber größtenteils ein Stimmungskiller, denn die meisten Besucher waren, aufgeheizt von WITHIN TEMPTATION jetzt viel mehr auf Partymusik eingestellt. Ohne den bekannten künstlerischen Qualitäten von DEINE LAKAIEN nahe zu treten; dieser stets düstere Sound mit den bildhaften, romantischen Texten entfaltet sich doch mehr an einsame Winterabende oder verhangen Herbsttage. Sicher die Songs hatten Tiefe - aber der doch etwas hüftsteife Sänger mit hervorragender Stimme hatte in seinem schwarzen Anzug (inklusive einstrahliger Rudolf Moßhammer Tolle) der Ausstrahlung der vorangegangenen Band recht wenig entgegen zu setzen. Außerdem hatte er es schwer mit dem Publikum eine Beziehung aufzubauen. Spannungen hin oder Pathos her, dem Großteil des Publikums, blickte man in die Gesichter jenseits der ersten (Fan)-Reihen, dachten viele ähnlich … "is ja nicht schlecht, aber doch zu viele langsame Tracks und daher auf die Dauer zu monoton für ein weniger in "schwarz" geprägtes Festival".


Mit zwanzigminütiger Verspätung kamen sie dann doch noch, die von den meisten Besuchern (insbesondere den weiblichen) bereits sehnlichst erwarteten H.I.M. Der Sound erwies sich fast während des ganzen Gigs leider als ziemlich dumpf bzw. basslastig, aber das hielt die Band um ihren charismatischen Frontman Ville Vallo nicht davon ab eine solide Vorstellung zu geben. Die restlichen Musiker wirken bei HIM sowieso nur wie eine notwendige Staffage. Letztlich geht es doch nur um den kleinen Sänger mit diesem tollen tiefen Organ, der seine Songs, die sich irgendwo zwischen triefendem Pathos, schwülstigen Balladen und ehrlichem (Gothic) Rock hin und her bewegen, stets mit voller Inbrunst aus den Boxen schmachtet .. sorry schmettert. Und überhaupt, nachdem er sich bei einem der Hauptsponsoren "Jägermeister" (es standen übrigends zwei große Flaschen als "Notversorgung" auf der Bühne) ausführlich für die gute Versorgung bedankt hatte, legte Vallo in seinem etwas genuschelten Englisch schon Wert auf die Tatsache, dass HIM nichts mit dieser Gothicschublade am Hut hätten sondern doch schlicht und einfach nur Rock’n Roll machten. Ansonsten gab es die erwartete volle Hitbedienung von "Greatest Lovesongs Vol. 666" aus dem Jahre 1998 bis hin zum aktuellen gut gelungenen Album "Love Metal", auf dem natürlich etwas der Schwerpunkt lag. Die Masse tobte, die Stimmung war hervorragend und bei Songs wie "The Funeral Of Hearts, "Join Me Into Death", "Fortress Of Tears", "Wicked Game", "Buried Alive By Love" oder "Your Sweet Six Six Six" wurden lauthals und begeistert mitgegrölt. Die Finnen scheinen mit dem neuen Album auch live die Kurve zum Rockact wieder gekriegt zu haben und haben eine gute Mischung aus melancholischen, leicht düsteren Songs mit den typischen Ohrwurmqualitäten ohne theatralischen Showeinlagen geboten. Einzig die relativ kurze Spieldauer von nur 85 Minuten, lies neben den Soundproblemen einen kleinen Wehmutstropfen zurück.


Bericht vom Samstag, 09.08.2003



Bericht vom Sonntag, 10.08.2003




Deine Meinung zum Taubertal Festival 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

Konzert:

PartySan Open Air, Donnerstag

Konzert vom Was soll man noch groß sagen? Dieses Festival ist so gut wie perfekt: Geile Musik, tolles - wenn auch angesichts der brutalen Hitze etwas verhaltenes - Publikum, faire Preise, saubere Dixis, verbilligter Eintritt für das Freibad, tolle Location machen das PARTY.SAN OPEN AIR 2003 zum großartigsten Festival des Saison. Danke dafür!Jetzt zur Musik:


"Alle Hesse sind Verbresche, denn se klaue Aschebeche" sacht d
der Volksmund und spätestens seit dem 2003er-Party.San muss er sich korrigieren. Denn FRAGMENTS OF UNBECOMING bereiten das Zelt-Publikum als Opener amtlich auf die bevorstehenden Tage vor. Eigentlich aber keine so große Überraschung, nimmt man ihre "Bloodred Tales" als Maßstab. Elchtod der netten Gangart, da darf natürlich ein "At The Gates"-Cover nicht fehlen. Begeisterung beim den langsam eintrudelnden Partysanen und - bei Metal Blade, die FOU unter Vertrag genommen haben. Herzlichen Glückwunsch!


BURIED GOD, die Thüringer, mussten zunächst eine Weile warten, denn die Roadies begaben sich erst einmal auf Kabelsuche. So zog sich der Soundcheck in die Länge, die Jungs scharrten mit den Hufen, die übrigens zum Teil in diesen ultra-coolen DDR-Sandalen steckten. Und dann ging’s zur Sache. Sänger KO sagte im Laufe der thrashigen Dreiviertelstunde, die Band sei "Back To Wreck Your Neck" (von der 2001er-Promo). Das stimmte zweifelsohne, denn die Pößnecker knüppelten gerade diese Song, dass es eine wahre Pracht war. "Pieces Of Flesh" oder "Warriors of Armageddon" stachen außerdem heraus. Vor allem besagter Front-Mann gab Gas wie Hölle. Irgendwie hatte ich allerdings ständig das Gefühl, gleich müsste ne Cover-Version von Slayer kommen - kam aber nie nich. Und als ich fürchtete, es könne langweilig werden, da schüttelten die Pößnecker eine Version von "Paranoid", die sich gewaschen hatte, ins stickige Zelt.


Die Luft wurde anschließend mieser. Was vor allem an TENEBRE selbst lag. Frontmann Kalle Metz fuchtelte mit zwei feinen Fackeln herum, zündete sie natürlich auch an und sorgte damit bei den Anwesenden für mittlere Rauchvergiftungen. Nicht, dass ich Gesundheitsapostel wäre, aber das war zuviel des Guten. Im Gegensatz zur Musik, denn dieser gotisch angehauchte Metal-Horror-Rock wollte so recht nicht ins Bild passen. Sahen viele ähnlich und trafen sich draußen zum Luftschnappen und Bier trinken.


Und dann kamen "Brutz und Brakel" in der musikalischen Version: POST MORTEM. Erst versorgten die netten "Ickes" das PSOA-Publikum mit Death-Thrash-Black-Rhythmen, die folgenden Tage mit leckeren gemischten Trinkbarkeiten. Los ging’s mit der "selbst-organisierten" Kurbel-Sirene, für die die Berliner extra einen Ständer gebaut hatten. Und die Jungs lösten zu Recht Alarm aus, sogar Geburtstagskinder mit Torte (soll Zilli von NB gewesen sein, der muss am selben Tag wie Pluto Geburtstag haben) standen in der ersten Reihe. Nun denn, so hörten sie Songs von der aktuellen CD "Join The Figh7Club", freuten sich über alte Schinken und vor allen Dingen über die beste Band des Abends. Logischerweise ließen sich die Fans im inzwischen proppenvollen Zelt nicht lumpen, gaben der Band euphorische Reaktionen zurück. Und tranken die beiden nächsten Tage tüchtig alle White-Russian-Bestände aus. Hoffentlich sieht man die Jungs (also POST MORTEM nicht erst nächstes Jahr wieder!


Bericht vom Freitag, 08.08.2003



Bericht vom Samstag, 09.08.2003




Deine Meinung zum PartySan 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

Review:

Lifeform: Dead

()

Endlich mal ein Platteninfo, welches die Mucke einer Band exakt beschreibt! Sollte es viel öfter geben! Laut besagtem Info spielen Obscurant Mid-Tempo Death Metal mit einem starken melancholischem Einschlag. Stimmt genau. Leider verschweigt das Info, daß die Finnen sich ausschließlich im Mid-Tempo aufhalten und über die gesamte Stunde nicht sehr viel Abwechslung da ist. Die Scheibe ist ideale Fahrstuhlmusik, die einzelnen Songs sind viel zu ähnlich, um unterscheidbar zu sein. Die Jungs sind an ihren Instrumenten fit, vor allem der Sänger beherrscht seine Stimmbänder, und die Produktion ist ziemlich gelungen, soweit die guten Seite von "Lifeform: Dead". Aber leider, leider schaffen es Obscurant nicht, ihre Songs unverwechselbar zu machen. Die Platte ist ein typischer Kandidat von "kennste einen, kennste alle", so schade daß bei der durchaus vorhandenen Klasse auch sein mag. Hin und wieder blitzen mal Ideen und kleine Spielereien auf, wie z.B. cleaner Gesang oder gelungene Breaks, aber die reichen bei weitem nicht aus, die Platte interessanter werden zu lassen. "Lifeform: Dead" plätschert dahin und lullt den Hörer ein. "Lifeform: Boring" wäre als Plattentitel angemessener.

Lifeform: Dead


Cover - Lifeform: Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Misanthropic Generation

()

Tomas "Tompa" Lindberg dürfte den meisten aus seligen At The Gates-Zeiten bekannt sein. Nach dem Split der Kultcombo war er aber nicht untätig und strapaziert sein Organ für alle möglichen Bands, unter anderem The Great Deceiver, Lock Up und (für kurze Zeit) The Crown. Naja, und Disfear halt. Bei denen lebt er seine rotzig-punkige Seite aus, spielen Disfear doch sehr punkigen Crust. Ohne Erbarmen auf die Ohren halt, ähnlich wie Moment Maniacs, Driller Killer oder Uro. Einige Grind-Einflüsse haben sich in den Sound der Band ebenfalls gemischt, was für Außenstehende aber wohl keinen großen Unterschied machen dürfte: Disfear sind einfach brutal as fuck! Viele Cruster haben das Problem, daß sie auf Dauer langweilig sind und man sich ihre Platte nicht so unbedingt bis zum Ende anhören muß, da ein Song dem anderen eh’ ziemlich gleich. Disfear haben dieses Problem auch, wenn sie auch sehr oft noch die Kurve kriegen und aus dem puren Crust-Geballer hin zu einem punkigerem Part kommen. Und Tompas Stimme hebt sich sowieso vom üblichen crustigen Brüllwürfel ab, das ist schon mal ein dicker Pluspunkt. Disfear haben mit "Misanthropic Generation" ein abwechslungsreiches, brutales Crust-Album abgeliefert, daß man sich ziemlich gut anhören kann. Die druckvolle Produktion von Nasum’s Mieszko tut ihr übriges dazu. Und wer die ganzen Gastheinis raushört, bekommt den goldenen Crust-Orden hehe.

Misanthropic Generation


Cover - Misanthropic Generation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Deviant

()

27 Songs in einer knappen halben Stunde sollten deutlich, welcher Mucke die Schweden frönen. Dazu noch die Tatsache, daß ihr Gitarrist Urban bei den Grind-Göttern Nasum eingestiegen ist, "Deviant" im Studio von Nasum’s Mieszko eingezimmert wurde und Regurgitate vor zwei Jahren beim Fuck The Commerce spielten. Da waren sie zwar nach Meinung vieler nicht so dolle, aber mit der im gleichen Jahr erschienenen Scheibe und dem aktuellen Longplayer beweisen sie, daß sie im Grind-Zirkus immer noch zu den Combos zählen, bei denen sich fünf Jahre warten auf eine Scheibe lohnen. Regurgitate machen nie den Fehler und verwechseln stumpfes Geballer und Geschrote mit Grind, sondern haben jede Menge Groove und Abwechslung in ihrem Sound. Sei es ein dezentes Baßsolo bei "Seal Your Doom" oder ein Groovemonster wie "Grotesque Anoplasty", Regurgitate überraschen den Hörer immer wieder mit neuen Ideen und überraschenden Wendungen. Aber keine Angst, die Jungs sind immer noch brutal wie Sau und dürften für einen großen Teil der Menschheit zu abgefahren sein. Wer aber auf brutale und gleichzeitig abwechslungsreiche Musik steht, sollte der Platte mal ein Ohr leihen.

Deviant


Cover - Deviant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 32:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sign Of Modern Times

()

Erst vor kurzem noch hatte ich die neue Scheibe von PRIDE bei uns zur Besprechung und jetzt kommt nach fast dreijähriger Pause eine andere Band, die insgesamt in die gleiche musikalische Kerbe schlägt, mit ihrem neuen Werk "Sign Of Modern Times" zurück auf den Plan. NEWMAN heißt diese Formation benannt nach ihrem Bandleader (Vocals, Gitarren & Keys) Steve Newman und um beim Vergleich zu bleiben, es sind einige starke Parallelen zu PRIDE durchaus zu erkennen. Beide Bands kommen zum einen aus dem britischen Königreich und sie haben sich ganz dem AOR oder auch Melodic Rock verschrieben, der Titel sollte daher auch rein etwas ironisch vielleicht als Retro zu verstehen sein. Doch genug der Gemeinsamkeiten, denn NEWMAN schneiden dann doch ein gutes Stückchen besser ab als ihre Landsmänner von der Insel. Dies liegt aber nicht am doch eher amerikanisch geprägten Sound wobei die Texte in feinstem Oxfort-English vorgetragen werden, sondern am insgesamt wesentlich besseren Songwriting. Als Referenz nach ein paar ersten Durchläufen fallen mir sofort Bands wie JOURNEY, HAREM SCAREM oder eine etwas softigere Version von SURVIVOR ein. Auf "Sign Of Modern Times" huldigen die Jungs mit einer ansteckenden Spielfreude, tollen mehrstimmigen Chören, wunderbaren Melodien einer Musikrichtungen die natürlich fest mit den 80er Jahren verwurzelt ist - trotzdem gerät die Schose nicht ganz zu einer völlig trockenen Angelegenheit. Nun an was liegt’s? Ganz einfach die Tracks klingen allesamt recht frisch, die Gitarren sind sogar recht dominant in den Vordergrund "produziert" und wurden einmal nicht, wie bei so vielen anderen Acts dieses Genres, ziemlich mit den Keyboards zugekleistert. Die gefälligen Melodien in Verbindung mit der kraftvollen Stimme von Steve NEWMAN sind einmal mehr ideal für eine relaxte Cruisin’ Fahrt mit dem offenen PKW. Aufgenommen wurde "Sign Of The Modern Times" im gerade sehr angesagten Mastertone Studio in Runcorn, UK unter Regie von Pete Coleman (BLACK SABBATH, AC/DC). Diese CD bietet einfach gut gemachte Unterhaltung mit traditionelle Rockmucke, für die sich auch heute noch genügend Liebhaber finden sollten.

Sign Of Modern Times


Cover - Sign Of Modern Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ojo Rojo

KEINE BIO!
Band:

Obscurant

KEINE BIO! www
Band:

Cult Of Luna

www
Band:

The Business

KEINE BIO!

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS