Szene-Urgesteine aus Italien sind NECRODEATH. Und Peso, der Chief, gründete einstmals Sadist. 19 Jahre also klöppeln die Genuesen herum, brachten es auf insgesamt fünf Scheiben - auch, weil sie zwischenzeitlich eine kleine (zehnjährige) Pause einlegten. Nun gut, jetzt ist der Italiener wieder fleißig und macht Müll-Metal. Angeblich sollen ja auch BM-Einfüsse zu hören sein, außer der zeitweise arg fiesen Kratz-Stimme von Flegias aber finde ich dafür keine Beweise. Ist ja auch egal, jedenfalls hämmern NECRODEATH ähnlich elanvoll durch die Gegend wie früher Sodom oder aber Kreator. Womit auch zwei der vermeintlichen Haupt-Einflüsse genannt sind. NECRODEATH gehen zumeist recht flott zur Sache, verstehen es aber auch, heftige Stampfer wie "Petition Of Mercy" mit einigen Breaks und wesentlich langsameren Parts zu schreiben. Soundtechnisch hat Guiseppe Orlando von (Novembre) den Jungs einen feisten Anzug geschneidert. Mit "The Flag" hat es in einer moderneren Version auch ein Titel vom Debut "Into The Macabre" auf die Scheibe geschafft. Auf dem Japan-Import ist dieser übrigens in der Originalform druff ("The Flag Of The Inverted Cross"). Letztlich ist den Necromanen hier zwar kein ganz großer Wurf gelungen, aber eine Scheibe, Härte als auch Eingängigkeit aufweist - gerade bei italienischen Bands nicht unbedingt an der Tagesordnung.
"Speed" war ein mittelmäßiger Action-Film. "Speed" war aber auch mal eine meiner absoluten Lieblings-Laden in der Metall-Möbelei. Doch leider sind Tischler dieser Gattung heutzutage leider fast gänzlich ausgestorben oder covern sich dümmlich/langweilig selbst. Aber hier kommt der Heiland und verspricht Linderung. Tom Gattis (Deuce/ Tension/ Wardog) macht mit Tim O´Connor (Bass) wieder gemeinsame Sache, hat sich zwei weitere akkurrate Musikanten dazu geholt (Peter Petev - Gitarre, Rikard Stjernquist - Drums) und ein Album aufgenommen, das unglaublich rockt. Bisweilen erinnert mich die Gattis-Stimme ein wenig an Blitz von Overkill, die Songs ständig an die gute alte kalifornische Zeit (Megadeth beispielweise). Und genau diese Fährte verfolgen BALLISTIC: Messerscharfe Riffs, coole Soli, unverschämt geile Melodien, alles bei vornehmlich hoher Geschwindigkeit. Wovon diese ganzen Italo-Drachentod-Schwertschwinger-Eierkneifer immer brabbeln, das besitzen BALLISTIC: Pure Power. Und mit "Call Me Evil" haben die Ballistiker eine so was von schöne Hymne gespielt, dass sich meine Nackenhaare kräuseln. Fazit: Old-School, aber nicht altmodisch! Man mag sich vorkommen wie in einer Zeitmaschine, aber die Reise empfehle ich allen, die die große Zeit der Bay Area vielleicht irgendwie verpasst haben. Wenn Erinnerungen an frühere Tage nur immer so schön wären …
Ab sofort können eingefleischte BANG YOUR HEAD!!!-Fans ein veritables Kultobjekt ersteigern und dabei noch etwas Gutes tun: Die BANG YOUR HEAD!!!-Veranstalter versteigern über ihre Homepage http://www.bang-your-head.de ein "lebensgroßes" Sperrholz-Abbild der BANG YOUR HEAD!!!-Logomonster mit Unterschriften von bekannten Szene-Musikern. Der Erlös der Aktion, die von von dem Schöpfer des Kunstwerkes Michael Ziegler initiiert wurde, kommt der Einrichtung Feuervogel e.V. Tübingen zu Gute. Besagter Verein widmet sich der kostenlosen und vertraulichen Begleitung, Unterstützung und Beratung von Opfern sexueller Gewalt. Die Monster werden dem Höchstbietenden am 24. Juni 2004 auf dem BANG YOUR HEAD!!! persönlich von Michael Ziegler und Festivalveranstalter Horst Odermatt überreicht. Mit dem Zuschlag erhält der Höchstbietende auch einen VIP-Pass für das Festival selbst. Als Stichtag für den Zuschlag gilt der 01. Februar 2004, 24.00 Uhr. Alle Gebote müssen schriftlich eingereicht werden und sind bindend.
Es wurden drei weitere Bands für das BYH 2004 bestätigt: GOTTHARD, die 80er US Metal-Legende RUFFIANS (die ehemalige Band des verstorbenen VICIOUS RUMORS-Sängers Carl Albert) und um die Briten MAGNUM, die bereits 2002 beim BANG YOUR HEAD!!! auftreten sollten, ihre Show aber krankheitsbedingt absagen mußten.
Am 15.9. erscheint die zweite Maxi "Everyday´s A Weekend" vom Album "The Weight Of The Circumstances". Die Maxi enthält drei Remixe und eine unveröffentlichte B-Seite plus dem Spiel DIVE HAPPY.
Wer möchte nicht gleich den Nervendoktor rufen, wenn sich eine Band COSTA’S CAKE HOUSE nennt und Songtitel wie "Ein Hauch Längst Vergangener Stunden", "Das Ende Bzw. Schatz, Der Fernseher Brennt", "A.K.A. Danke Arschloch" oder "Ein Spaziergang Im Schatten" auf CD verewigt? Nun, die Typen aus Karlsruhe lassen sich nicht in irgendein bekanntes Schema pressen, denn sowohl Texte als auch Musik der Band sind alles andere als von der Stange. Die Texte sind komplett ausformuliert und behandeln größtenteils das (soziale) Bild des Menschen in seiner Umgebung und der Gesellschaft, wobei sie durch die eigenwillige Erzählweise oftmals pseudointellektuell, aber ebenso interessant und nachdenklich stimmend wirken. Musikalisch wird, anders, als man vielleicht vermuten würde, Elchtod-Power geboten, die ihre Wurzeln bei Bands wie ENTOMBED, AT THE GATES oder frühen NAGLFAR hat. "Vokills"-Akrobat Carsten Licher kotzbrüllt sich durch die 10 sehr kurzen, aber doch melodischen und durch ruhige Einschübe auch abwechslungsreichen Songs, die richtig kraftvoll produziert wurden. Leichte Kost ist diese Platte nicht, aber wer sich für die Stilrichtungen der oben genannten Bands begeistern kann und ungewöhnliche deutsche Texte jenseits von Lacrimosa-Trauer oder triefendem Onkelz-Pathos sucht, sollte mit diesem außergewöhnlichen, musikalisch hochwertigen Teil sehr gut bedient sein.
"Les Chansons Neurotiques" hat nun schon einige Zeit auf dem schuppigen Buckel. Und es soll ja Hörer geben, die über diese Zeit vergessen, dass EBM noch nicht tot ist. Einer der Prediger dieses Umstandes ist der Oberfisch hinter NEUROTICFISH. Und so werden zwei der eingängigsten Tracks des letzten Album, nämlich "Need" und "It´s Not Me" auf einer Maxi veröffentlicht. Von den jeweils 3 Versionen pro Song verdient aber nur eine durch halbwegs originelle Ideen Beachtung. Der Graf, Protagonist von UNHEILIG hat dem Song einiges seiner EBM Lastigkeit genommen und einen Hauch von Düsterrock ins Spiel gebracht. Witzig, aber alles andere als Essentiell, denn die Songs von NEUROTICFISH eignen sich dafür deutlich hörbar nur in Maßen. "There´s A Light..." - obwohl ein Cover - würde man unter 100 Songs als aus der Feder dieser Band erkennen. Bei den willenlosen Melodien und den stampfenden Beats hat der Topf den Deckel schon lange gefunden. Innovation gibt’s natürlich nicht. Aber volles Rohr auf die Tanzmuskeln. Die Spielzeit ist allerdings respektabel, verliert aber nicht aus den Augen, dass wenig Neues geboten wird.