Konzert:
Exhumed, Cephalic Carnage, Inhume - Hamburg, MarX
Konzert vom Blastbeats, Grindcore, Death Metal - nüscht für "Pussies" oder gar Liebespaare. Sollte man meinen. Aber ein kurzhaariger Brillenträger in Lederjacke und seine stabile Begleiterin hatten es sich an einem Pfeiler bequem gemacht und züngelten, als ginge es darum, einen Weltrekord im Dauerknutschen und -fummeln bei einem Metal-Konzert aufzustellen. Könnte ihnen auf jeden Fall gelungen sein. Aber auch die drei Bands
IMHUME,
CEPHALIC CARNAGE und Headliner
EXHUMED wollten beweisen, dass sie zu Höchstleistungen fähig sind.
Das MarX ist erstaunlich gut gefüllt, als die Holländer von INHUME sich daran machen, ihr neues Album "In For The Kill" zu promoten. Mit sechs Mann ist es zwar recht voll auf der kleinen Bühne, das stört die Grind-Deather aber in keinster Weise. "Jetzt geht’s locker vom Hocker", kündigt der eine lustige Frontmann Joost an. Und tatsächlich, die Jungs rödeln frei von der Leber weg und was das Zeug hält. Und haben das nötige Augenzwinkern, zwei sich abwechselnde Sänger (grunz-grunz, keif-keif) und brutale und dennoch nachvollziehbare Songs an Bord. Dass die Tour auch den Musikern jede Menge Spaß macht, merkt man an endlosen Widmungen für die anderen Bands (zum Beispiel an die "Straight-Edger" von Cephalic Carnage, brüll) oder am Drei-Sekunden-Lied für die Crew. Songs wie "Hate/ Kill Just For Fun" vom 95er-Demo, "Regressive Progression" von "Decomposing From Inside" oder eben die aktuellen Songs wie "In For The Kill, "Inhume" oder "Bowel Movement" rocken, verbinden den Spirit des Old-School-Death-Metals mit der Brachialität des Grindcore und schaffen so amtliche Banger-Stimmung, sogar bei den verwöhnten Hamburgern. Außer das Liebespaar, das leckt weiter, als wär’s der letzte Tag.
Direkt aus Denver, Colorado auf die Show-Bühne: CEPHALIC CARNAGE, die Kiff-Grinder par excellence. Allerdings wünsche ich mich eher auf "The Isle Of California", den Ort, den die Amis auf ihrem 2002er-Output "Lucid Interval" und auch im MarX "besingen". Es gefiel den meisten auch, mir persönlich scheint das Ganze ein wenig zu eintönig, vielleicht sogar langweilig. Da kann auch das Possessed-Shirt ("Seven Churches" des Sängers Lenzig nix ändern. Das Pärchen, das scheint sich nicht stören zu lassen, steckt sich weiter fleißig gegenseitig die Zungen innen Hals und penetriert damit hinter ihnen Stehende …
Dann also EXHUMED. Die Anatomen lassen sich nicht lange bitten und gehen in die Vollen. Kollege W. nennt die Chose "Carcass on Acid" und hat damit natürlich nicht Unrecht. Auch der Headliner ehrt erst einmal mit einer amtlichen Widmung alle - und zwar mittels "Decrepit Crescendo" von "SlaughterCult". Es folgen Hämmer wie "Forged In Fire". Oder "A Song For The Dead” und "Anatomy Is Destiny” vom gleichnamigen Killer-Album. Es macht alles wirklich Spaß, auch das Anti-Nazi-Shirt des Herren Fronters und die energie-geladene Show der Mannen aus Ami-Land. Aber wo sind eigentlich die Blutspritzer, wo die Kettensäge? Egal, das Pärchen hätte es sowieso nicht gemerkt, das knutscht nämlich immer noch. Und das war letztlich ekliger als der ganze Splatter-Krempel. Pfui, pfui,pfui.
News:
Stratovarius
Timo Kotipelto und Jörg Michael haben Stratovarius verlassen! Ihre Plattenfirma Sanctuary gab folgendes Statement: "Nach einigen Krisensitzungen in den letzten Monaten, hat sich die Band zu diesem Entschluss durchgerungen.
Timo Kotipelto: "Nach unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und Timo Tolkki, haben wir uns darauf geeinigt, dass dieser Schritt der Beste ist, um den Zusammenhalt der Band zu bewahren. Ich werde mich nun voll auf mein nächstes Solo-Album konzentrieren und denke, dass dies für mich persönlich die beste Entscheidung ist."
Jörg Michael erklärt, das seine Beweggründe andere sind, jedoch die anhaltenden Spannungen innerhalb der Band ihn zu diesem Schritt veranlasst haben.
Jens Johannsson ist nicht besonders glücklich mit dieser Situation, ist aber der Meinung, dass es unter den gegebenen Umständen wohl die einzige Lösung gewesen ist.
Jari Kainulainen hat sich bis dato nicht geäußert!
"Ich denke, dies ist der Anfang einer neuen Ära von Stratovarious und ich sehe einer vielversprechenden Zukunft entgegen, denn ich habe in den letzten Monaten einige meiner besten Songs komponiert," lässt Timo Tolkki aus seinem Domizil am Golf von Finnland verlautbaren, und verspricht seinen Fans ein überraschendes und erfrischendes neues Stratovarius-Album.
"Wenn etwas Gutes aus der derzeitigen Situation entsteht, dann werden es die Emotionen sein, die ich versucht habe in die neuen Songs zu kanalisieren," fährt er fort. "Ich hatte einige mentale Probleme in letzter Zeit, aber ich fühle mich wesentlich besser nachdem mein Therapeut mir Antidepressiva verschrieben hat."
Laut der Booking Agentur Continental Concerts ist das derzeitige Line-Up 100% in der Lage die Festival-Termine im nächsten Jahr wahrzunehmen, selbst wenn immer noch einige Spannungen vorhanden sind, die zuweilen überzukochen drohen.
Timo Tolki hat, nach eigenen Aussagen, bereits mit einem deutschen Sänger und einem finnischen Schlagzeuger gesprochen, fügt aber hinzu, dass bezüglich eines Ersatzes für Timo Kotipelto und Jörg Michael noch nichts bestätigt ist. Man ist defacto auf der Suche."
News:
Rockhard Festival
An Pfingsten nächsten Jahres wird es nun doch wieder eine Auflage des Rockhard Festivals geben, hier der Text von der offiziellen Seite:
"Freunde der Nacht,
nach längeren Verhandlungen haben wir endlich akzeptable Ergebnisse erzielt und können Euch hiermit mitteilen: Das ROCK HARD Festival findet auch 2004 wieder statt!
Da nächstes Jahr Rock am Ring und das Swedenrock-Festival verschoben wurden, werden wir das Festival, wie gehabt zu Pfingsten, also am 29.-30. Mai durchziehen. Austragungsort ist wie 2003 das geniale Amphitheater Gelsenkirchen und auch das Konzept der zivilen Preise und der ausreichenden Spielzeit für die 16 Bands bleibt natürlich bestehen und wir hoffen dieses Jahr stimmungsmäßig noch einen draufsetzen zu können!
Außerdem freuen wir uns Euch dieses Jahr auch Camping direkt am Gelände anbieten zu können, allerdings müssen wir darauf hinweisen, dass die Kapazitäten begrenzt sind. Leute die aus der näheren Umgebung kommen, sollten also andere Schlafgelegenheiten nutzen und den weiter Angereisten den Vortritt lassen.
Der Preis bleibt auch 2004 stabil bei 50,-€ (+ 10% VVK-Gebühr + Porto) für das Festivalticket.
Das Campingticket schlägt mit 10,-€ (FR-MO) zu buche, enthalten sind aber 5,-€ Müllpfand, die am Ende zurückerstattet werden.
Leider können wir zu den Bands noch nichts genaues sagen, Ihr könnt aber sicher sein, dass wir auch nächstes Jahr wieder ein hochkarätiges Billing zusammenstellen werden.
Da es unter Euch bestimmt schon Kurzentschlossene gibt, die sich vielleicht jetzt schon ihr Ticket (keine hässlichen Umtauschscheine) sichern wollen, erhalten alle Frühbucher (bis zum 12.Januar) einen Rabatt von 10%!
Bestellen könnt ihr ab Montag, den 08.12.2003 auf unserer Homepage unter www.rockhard.de"
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