Nachdem Mr. Akerfeldt vor einiger Zeit beim Retro-Projekt BLOODBATH ausgestiegen ist, hat die schwedische Inzestmaschinerie zugeschlagen und Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) an Bord gespült. Dass dazu Martin "Axe" Axenrot (Witchery, Satanic Slaughter...) als neuer Drummer das Line-Up vervollständigt, ist da fast schon nebensächlich. An einem neuen Album wird momentan fleissig gebastelt.
JACK SLATER haben’s endlich geschafft und sind bei nem Label untergekommen. Cudgel dürfen das neue Hasen-Album in die Läden bringen, auf das die Welt schon so lange gewartet hat. Ich meine, wie geil war bitte "Playcorpse"? Und dann lassen sie uns drei Jahre bis zum Nachfolger warten? Harte Zeiten, fürwahr - aber egal, ich hab sie endlich und bin nun wissend: das Warten hat sich gelohnt! JACK SLATER geben sich wieder ganz dem technisch anspruchsvollen Death Metal hin und garnieren ihre heftige Mucke mit ebenso heftigen deutschen Texten, die nicht jedermanns Sache sein dürften. Aber egal. Wichtiger noch als die - zugegeben- teilweise echt schrägen lyrischen Ergüsse ("Für Elise", "Timmy") ist die Mucke und da können die Bonner auf ganzer Linie punkten! JACK SLATER wissen vor allem mit einer ausgefeilten Gitarrenarbeit zu überzeugen, die gleichzeitig technisch anspruchsvoll als auch mitreißend ist und zu fesseln weiß. Da wird sich zwar manchmal in Morbid Angel-artige Spielchen verloren ("Jack In The Box"), aber meistens bauen die beiden Jungs eine fette Wand aus Ohrwurmriffs und –Melodien auf, die sich gewaschen hat. Shouter Horn hat nicht nur einen etwas anderes Spitznamen, sondern auch ein erstklassiges Organ und kann mehr als nur Akzente setzen. Wenn er Zeilen wie "Pimmelarsch Pimmelarsch Arschlochkatzepimmel Pimmelarsch" grunzt-growlt, zeigt er in beidruckender Weise, dass er seine Live-Form auch auf Platte bannen konnte. Der Mann hat’s definitiv drauf! Zu den kranken Lyrics passen die ebensolchen Samples, die als Intros herhalten mussten. Endlich mal keine Standard-Gore-Sachen, sondern echt witzige Highlights. Jetzt weiß ich endlich, wer oder was der Osterhase ist haha. Genug des Gelabers: JACK SLATER ist mit "Metzgore" eine mitreißende Death Metal-Scheibe gelungen, die sie in die Champions League-Ränge des Death Metals katapultiert - und nicht nur in Deutschland, nein, weltweit, da bin ich mir sicher! Egal wo die Maniacs leben, wenn sie auch nur ein kleines Faible für Death Metal haben, werden sie JACK SLATER lieben! Bring’ mir Gottwurst!
Nach dem grandiosen Debüt "Screwed, Blued & Tattooed" und dem nicht minder genialen Nachfolger "Bigger Than Jesus" schaffen es die Schweden, noch einen draufzusetzen. Auf "Straight Flush Ghetto" gibt es zwar keine großartigen Überraschungen, dafür wird in bewährter Manier dreckigst und mit viel Spielfreude gerockt, was das Zeug hält: Feinster Flammen-Rock ´n Roll irgendwo zwischen SOCIAL DISTORTION und den RAMONES. Der Gitarren-Sound ist gleichzeitig fetter und dreckiger geworden, die Songs selbst bestechen durch hymnische Ohrwurmmelodien, verbunden mit einer rotzig-lässigen Energie, die einen von der ersten Sekunde des Albums an packt und auch so schnell nicht wieder loslässt. Ab und zu werden die BONES sogar mal ein bißchen schnulzig, wie in "Half Of Nothing" - was aber auch durchaus Spaß macht - und Songs wie "Dog Allmighty" ist deutlich anzuhören, dass die Band schon diverse Male vor MOTÖRHEAD auf der Bühne stand. Die BONES sind mit Sicherheit eines der Highlights auf dem Dortmunder People Like You-Label und zeigen ihren hippen Landsleuten wie den langweiligen Pseudo-Punks BACKYARD BABIES, wo der wahre Punk ´n Roll-Hammer hängt. Auf keinen Fall auf der People Like You Easter-Tour (mit DEMENTED ARE GO) verpassen!
Yeah .. Ohrwümer und Melodien satt - dies war sofort mein aller erster Gedanke nach dem ich mir das dritte Werk der finnischen Band ENTWINE aus den heimischen Boxen entgegenknallte. Auf "DiEversity" hauen uns die Jungs mit ihrem kraftvoll röhrenden Sänger Mika sowie nicht nur optisch äußerst überzeugenden Tastenfrau Riitta (u.a bei "Stil Remains") 10 Knallersongs mit "Sofort-ins-Ohr-geh" Charakter um die Ohren, daß es eine wahre Freude ist. Da übersehen wir mal großzügig dass völlig unnötige, vier Sekunden lange Intro sowie den künstlich um 4 Minuten (!) verlängerten aber ansonsten klasse gemachten Schlußtrack "Lost Within". Einzig die Nummern 9 & 10 sind ein klein wenig durchschnittlicher als der Rest. Gothic Rock/Metal mit mainstream Appeal werden jetzt die ganz Kritischen sagen, als eine etwas härtere HIM Version könnten diejenigen ENTWINE abqualifizieren, die entweder nur die beiden ersten Alben kennen oder diese neue Scheibe nicht genau genug angehört haben, denn noch nie klang die Band nach ihrer weit vergangenen Deathmetalphase so eigenständig. Die satten Gitarrenriffs hauen ordentlich rein, die Melodien sind höchsteingängig, die Tasten kommen ebenfalls gut zur Geltung und die Drums liefern den richtigen Schmiss dazu - so werden heutzutage Hits gemacht?! Sollte man meinen, denn von ihrem Potential her haben ENTWINE mindestens soviel oder so wenig, natürlich je nach dem jeweiligen Blickwinkel, wie zum Beispiel die Chartbreaker von THE RASMUS zu bieten, bloß ob man auch das entsprechende Airplay bekommt, darf hier wahrscheinlich bezweifelt werden. Egal, die Jungs wissen jedenfalls wie man gute Songs schreibt z.B. der krachende Opener "Bitter Sweet" oder "Sixt Feet Down Below", mit dem großen Vorteil, daß sich trotz der fast popartigen Refrains selbst nach mehrmaligen Konsum kein (allzu schneller) Abnutzungseffekt einstellt. O.k. es ist sicher auch keine CD für die Ewigkeit trotzdem können die heftigen Düstergitarrenriffs genauso überzeugen wie herzergreifende Bombastbaladen u.a. "Bleeding For The Cure", die trotzdem nicht ganz so zuckersüß aufgesetzt wirken, wie die Jägermeisterliebhaber von ihren Landsleuten. Wenn schon passende Vergleiche nötig sind, dann würde ich hier auf eine rockigere Version von SENTENCED plädieren außerdem sorgt das durchgehend kräftige Organ des Sängers für weitere positive Eindrücke. Nach ihren ebenfalls gelungenen Vorgängeralben haben ENTWINE für mich einen weiteren Schritt in die richtige Richtung vollzogen, es groovt und rockt einfach noch packender, jegwelcher überflüssiger Pathos (falls dies überhaupt jemals so stark vorhanden war!) sowie Weltschmerzattitüde wurden über Bord geschmissen und den Songs eine absolut amtliche Rockkluft verpaßt, da macht Zuhören einfach nur Spaß! Oh je, für manche der anspruchsvollen Abteilung hab’ ich mich jetzt wahrscheinlich als "oberflächlicher Bagatellhörer" geoutet - is mir ziemlich schnuppe, steh’ dazu und find "DiEversity" einfach nur gut.
CALIBAN haben es vorgemacht wie man sich als deutsche Band im Genre Hardcore einen Namen machen kann. Und DESTINY eilen in Siebenmeilenstiefeln hinterher. Und beackern doch ein etwas anderes Feld, gerade bei der Gitarrenarbeit unterscheiden sich die beiden extrem. Denn DESTINY zeigen sich hier ganz klar New Metal inspiriert, was gemeinsam mit der ordentlichen Portion Hass, den deathige Vocals transportieren, zu einer sehr gnadenlosen und modernen Mischung mutiert. Doch das alleine würde nur die Härtesten interessieren. DESTINY sind mehr, denn sie zeigen in fast jedem Song das Wechselspiel aus emotionalen und melodischen Vocals und Hardcoreshouts und bieten Zuckerbrot und Peitsche, was das Hören spannend macht. Schmeicheln einem noch die klaren Klänge des Sängers oder eine schöne Gitarrenmelodie, so wird Sekunden später das Gegenteil entgegengebrüllt. Da bei DESTINY das oft limitierende Element des eintönigen Gesangs wegfällt, ist "The Tracy Chapter" ein schönes Beispiel wie es auch klingen kann wenn man nicht nur auf die zwölf ballern möchte ohne bei der Power zurückzustecken. New School Hardcore für offene Ohren eben. Den knackigen Songs steht darüber hinaus die klare Produktion bestens zu Gesicht. Sehr schick!
Wegen logistischen Problemen verzögert sich die Veröffentlichung des LOCH VOSTOK Debutalbums. Nach Angaben des Labels Magnetism Records wird es aber in den nächsten Wochen soweit sein. Ein genauer Termin wurde nicht genannt.