Am kommenden Ostersonntag werden HEAVEN SHALL BURN ein Video zu ihrem Song "The Weapon They Fear" in Chemnitz, Talschock bei einem Konzert mit CALIBAN u.a. aufnehmen. Marc Drywa führt Regie, er hat bereits das DESTINY Video "Passing Moments" gedreht.
Konzert vom Karfreitag ist ein seltsamer Tag und wohl der einzige Tag an dem man feiert, dass jemand gestorben ist. Aber definitiv ein sicherer Weg Freitags nicht zur Arbeit zu müssen. Und weil an diesem seltsamen Freitag die letzten Eier bereits bemahlt sind, kann Abends gerockt werden, wenn auch zu etwas späterer Uhrzeit als üblich. Und Anfangen dürfen die Buxtehuder NAYLED, die beim Fuck Christmas Warm Up unter massiven Soundproblemen litten. Das Problem war hier geringer und so nutzten sie die Chance für die Lokalhelden zu eröffnen. Ihr sehr moderner Metal war zwar nur in Maßen Zuckerbrot für die anwesenden Ohren, fett war er aber allemal. Bratende Songs der groben Ecke Emocore mit viel mehr Power dargeboten als beim Fuck Christmas. Doch auch an diesem Abend fehlte dem Gesang noch die letzte Portion Pfeffer um der Band den nötigen Zusammenhalt zu geben und auch den letzten Arsch zu treten. Die Jungs hatten Spaß auf der Bühne, taten ihr Bestes der Aufgabe gerecht zu werden. Um die gebührende Aufmerksamkeit beim Publikum zu erhalten, fehlt aber noch die Bühnenpräsenz und ein selbstbewussteres Auftreten. Denn die Musik hat genug Potential! (dod)
Der Schachzug, zu Ostern ein Doppel-Ei ins Fan-Nest zu legen, sollte sich für DARK AGE auszahlen. Zumindest am ersten Tag, dem Freitag vor dem Heimgang des Bärtigen, wurde es "nur" angenehm voll im Ballroom. Dem Spaß sollte also nichts im Wege stehen. Fast nichts, denn nach NAYLED, einer kurzen Umbaupause und der von Remedy-Jörn angekündigten, amtlichen Freibier-Ration folgte ein kleiner Schock. Der DARK AGE-Sound verdiente diesen Namen anfangs nicht, zeitweise deutete vieles auf eine kaputte Box hin. Doch nach zwei, drei Songs besserte sich alles - der Weg war frei. Frei für Überhammer wie "Dare To Collapse", natürlich "Storm" und all die anderen feinen Titel der nach der Band getauften neuen Scheibe, die die Tage in die Läden kommt. Die Band zeigte sich agil, vor allem der geile Kurzhaar-Martin rammelte sein Keyboard, dass es eine wahre Pracht war. DARK AGE tobten spielfreudig wie eine Meute junger Hunde über die kleine Bühne, die neuen Songs überzeugten, man verzichtete auf die doofe Ballade und riss das anfänglich noch ein wenig reservierte Publikum nach allen Regeln der Kunst mit. Und so machte die Ballraum-Hausband den Karfreitag zu einem echten Feiertag, mischte sich nach dem Gig unter’s Publikum und bescherte sich und den Zuschauern eine gute Zeit. Nur ganz wenig hat gefehlt, das waren die Vocals von Johan Edlund. Und Nachtgarm, der war ooch nicht da! Also, auf in die Läden und "Dark Age" kaufen. (memme)
Schon manchmal seltsam, was im Rock’n’Roll - Zirkus alles passiert: da findet irgendjemand die alten Demotapes der Originalband KANSAS, die sich 1973 auflöste und seitdem als verschollen galt. Lediglich Gitarrist Kerry Livgren machte damals (sehr erfolgreich) unter dem Namen KANSAS mit einer anderen Band weiter… aber das ist eine andere Geschichte. Nach der Veröffentlichung der alten Demotapes erscheint nun das neue Album der alten Band unter dem Namen PROTO - KAW. Dass sich die Musiker ca. 30 Jahre lang nicht gesehen hatten, hört man dem Album nicht an, auch wenn der Stil des Sextetts nicht gerade als… ähm… "Nu" zu bezeichnen ist. "Before Became After" ist ein Bekenntnis an längst vergangene Zeiten und ganz sicher nichts für Modernisten. Trotzdem wurde die jazzige, progressive und psychedelische Musik nicht nur aufgrund der bombastischen Produktion nahezu verlustfrei ins neue Jahrtausend gerettet. Neben den klassischen Rockelementen Gitarre, Bass und Drums kommen noch Saxophon, Flöte, Keyboards, Klavier und Percussion zum Einsatz, was Fans von End - 60er und 70er - Jahre - Mucke in Ekstase versetzen dürfte. In der richtigen Stimmung und mit der nötigen Toleranz für den Geist dieser Zeit entfaltet die leicht melancholische Atmosphäre der Platte ihre ganze Wirkung. Stücke wie "Gloriana" oder das tolle "Heavenly Man" versprühen ein sehr schwer zu beschreibendes Flair irgendwo zwischen Retro - Perspektive und verspielter Verträumtheit. Aufgeschlossene Musikfreunde jeglicher Couleur sind aufgefordert, diesen tollen Trip einmal anzutesten. Aber ich kann und werde dieses Album nicht pauschal empfehlen, da erstens die Relevanz zum Metal nicht mehr gegeben ist und zweitens jeder Blind, - auch ein Fehlkauf sein kann, gerade bei einer solch irren wie irgendwie genialen Platte…
Was muss sich der Tjodalv jeden morgen ins Fäustchen lachen wenn er den Heckmeck um die DIMMU BORGIR Drummerschaft verfolgt. Sein eigenes Spielzeug heißt seit einiger Zeit SUSPERIA, und bei SUSPERIA darf man auch mal rocken. Die Doublebass muss trotz Dauerbelastung auch bei SUSPERIA, nicht unentwegt tickern wie ein überproduziertes Metronom. Der Opener "Chemistry" lässt bereits wenig Zweifel daran, dass SUSPERIA gesteigerten Wert auf Melodie liegen. Nachdem sich so also bereits nach wenigen Sekunden die ersten Oldschool Thrasher wegdrehen, holen die Norweger den Knüppel aus dem Sack. Die zum allergrößten Teil im Midtempo beheimateten Tracks grooven Hölle, die Produktion gibt wie nicht anders zu erwarten keinen Grund zur Klage. Viel zu modern für die einen, zu cool für diese Welt für die meisten. Gemäßigter Gesang, teils leicht deathig, teils rockig, die Sonnenbrille stets griffbereit. Neo-Thrashs finest. Dem einen werden die cleanen Vocals in vielen Refrains die Zehennägel hochrollen, die anderen werden grade Tracks wie "Devil May Care” mit seinem entspanntem Feeling lieben. "Situational Awareness" geht etwas back to the roots, "Home Sweet Hell" groovt sich durchs Land wie eine Dampfwalze, "Beast By Design” zieht etwas das Tempo an. Betrachtet man die klasse Hooks die in einigen Tracks fast Melodic Deathige Vergleiche ziehen lassen in ihrer sonst primär an Amerikaner erinnernde Musik, fragt man sich, warum einige Lieder sich durch Ideenmangel ins Abseits schießen und warum nach einem coolen Riff oft Schluss ist mit Originalität. Mir gefällt die groovige Neo Thrash Melange zwischen TESTAMENT, PANTERA und Moderne dennoch wunderbar, vor allem weil das Neo eher im Fokus steht als der Thrash.
Das neue AYREON-Album "The Human Equation" wird ab dem 24. Mai über die Ladentheken in die CD-Schächte der AYREON-Fans wandern - und das sind, seit der Göttergabe "Into The Electric Castle" nicht nur die Proggies, sondern auch Scharen von Metalheads jeglicher Ausrichtung. Als Appetizer auf das Hauptwerk gibt es die Singlepremiere der Prog-Götter um Mastermind Arjen Lucassen "Day Eleven: Love". Dabei sind vom Album der titeltragende Song als Radio-Edit vertreten und das fast 9-minütige "Day Two: Isolation". Beide Songs bieten jene Ingredienzien welche man bei AYREON liebt und erwartet. Großartige Melodien verpackt in bombastische Chöre, harte Riffs, wahre Keyboardorgien und folkige, gar Artrockmäßige ruhige Parts. Dazu eine Auswahl von Sänger/Sängerinnen welche den Songs die Krone aufsetzt und deren zum Teil äußerst gegensätzlicher Gesang oft den besonderen Reiz von AYREON ausmacht. Als da wären: James LaBrie (Dream Theatre), Heather Findlay (Mostly Autumn), Irene Jansen (Star One), Magnus Ekwall (The Quill), Devon Graves (Dead Soul Tribe, Psychotic Waltz), Mikael Akerfeldt (Opeth) und Marcela Bovio (Elfonía). Die Albumtracks "Day Eleven: Love" und "Day Two: Isolation" machen dabei einen hervorragenden Eindruck und hätten in dieser Form auch auf dem 2000er Doppelwerk "The Dream Sequencer/Flight Of The Migrator" Platz gefunden. Auf der Single sind neben den beiden genannten Albumtracks auch noch die sich nicht auf dem späteren Album befindenden beiden Coverversionen "No Quarter" und "Space Oddity". "No Quarter", bekanntlich eines der (vielen) herausragenden Stücke der Urgesteine von Led Zeppelin, wird dabei gesanglich von Devon Graves, Magnus Ekwall, Eric Clayton und James LaBrie veredelt. Absolut hörenswert ist aber das von Arjen Lucassen druckvoll umgesetzte 73er Bowie-Meisterwerk "Space Oddity". Mit Eric Clayton (Saviour Machine) am Mikro hat sich Lucassen hierbei auch wohl den stimmlich perfekten Gegenpart zu seiner Interpretation des Klassikers ins Boot geholt - einfach überragend. Die Vorfreude auf das Album lässt sich so leicht hoch halten. Als Gimmick für alle Fans enthält die Single noch einen Access-Code, mit dem man ab dem Auslieferungstag 19. April zwei Wochen lang unveröffentlichtes Material von Lucassens Homepage http://www.arjenlucassen.com downloaden kann. Messen lassen muss sich Mr. Lucassen allerdings an seinem Jahrhundertwerk "Into The Electric Castle" - und das wird nicht leicht - aber das er die Herausforderung nicht scheut, hat er ja bereits mit seinem Sideprojekt STAR ONE bewiesen. 2004 könnte wieder was werden - für AYREON und für die Fans gleichermaßen.