Sie haben’s erkannt. Das wurde auch mal Zeit! Wer was erkannt hat? Esa Holopainen und Kumpels - Amorphis machen mittlerweile Wussi-Mucke, den Herren steht aber der Sinn nach deftigerem Metal. Was soll man bloß tun? Mit Amorphis einen grooooßen Schritt zurück oder lieber Nebenprojekte aufmachen? Da Amorphis sich wohl mittlerweile auch außerhalb der begrenzten Death Metal-Welt einen Namen gemacht haben, lag es auf der Hand, dass Projekte aus dem Boden gestampft werden - außerdem haben wir es hier mit skandinavischen Muckern zu tun. Besaufen können die sich in ihrer Freizeit nicht (zu teuer) und man muss schließlich auch einen Ruf wahren und irgendwas nebenbei laufen haben. Wer spielt denn heute noch in nur einer Band? Während Esa sich also bei Chaosbreed austobt, haben zwei andere Amorphisler sich TO SEPARATE THE FLESH FROM THE BONES ausgedacht. Schnörkelloser Grind, noch roher und simpler als Chaosbreed. Alte Carcass, Terrorizer, Napalm Death, Nasum. In diesen Gefilden bewegen sich die zehn Stücke der EP, die nicht mal zehn Minuten dauert. Ein akustisches Inferno der Extra-Klasse, gnadenlos brutal, dabei aber immer technisch anspruchsvoll, nie in blastendes Geprügel ausartend, sondern immer mit einem Quentchen Groove. Sehr geil und dabei Erinnerungen an alte Zeiten weckend, als Carcass noch roh waren und Napalm Death mit "Scum" eine geile Scheibe machten. In dieser Tradition stehen auch TO SEPARATE THE FLESH FROM THE BONES, geht doch keiner der Songs länger als 1:30. Kurze Eruptionen musikalischer Gewalt, verpackt in durchschlagende Produktion, mit coolen Pseudonymen (Herr Arschstein haha), einen keifenden Psychopathensänger, Schädelspaltergitarren und einem Drummer, der echt das Letzte in der kurzen Zeit aus dem Kit rausprügelt. So muss Grind sein! Grind On, Boys!
ILL-SANITY bringen mit "Down Below” nach zwei Jahren ihre neue Scheibe unters Volk und sind gleichzeitig auf der Suche nach einem Label. Ich drück’ ihnen dabei die Daumen, denn die Tracks auf der Scheibe sind zum Großteil echt gelungen und eines Plattendeals würdig. Wenn man mal von "Those Of The Unlight" absieht, das hat im ersten Teil einen sehr balladesken Touch, klingt dabei wie schlechte Iced Earth und glänzt dann noch mit einem echten Manowar-Text. Nee, laß’ mal. Die anderen acht regulären Songs sind da schon ein ganz anderes Kaliber und bieten feinsten melodischen Death Metal, in dem sich vor allem die Gitarren mit abwechslungsreicher und mitreißender Arbeit in den Vordergrund spielen und mindestens den Fuß zum Mitwippen bringen. Auch bei erwähntem "Those Of The Unlight" kriegen ILL-SANITY irgendwann noch die Kurve und machen einen rockigen Melodic-Death-Song draus, aber das dauert… Die Produktion geht mehr als in Ordnung, druckvoll und differenziert wie eine gute Produktion eben sein muss. ILL-SANITY bemühen sich um Abwechslung, variieren dabei oft und geschickt das Tempo, auch wenn manche Parts dann doch bekannt vorkommen. "Down Below" ist ein gutes Stück melodischen Death Metals, das fast komplett überzeugen kann (eben jenes "Those..") und mit 7,50€ für einen fairen Preis zu haben ist. Wer endlich mal ne Death Metal-Band in seinem Schrank stehen haben will, die nicht aus Schweden kommt, sollte den Jungs das Geld schicken hehe. Neben den acht regulären Songs gibt es noch drei Bonustracks, bei denen der letzte echt raussticht. Drum’n’Bass meets Metal oder so. Ähnlicher Ranz wie Pain. Aber als Bonus ok, kann man einfach ausmachen hehe. ILL-SANITY - melodischer Death Metal. Stimmt. Guter melodischer Death Metal. Stimmt noch viel mehr.
MY OWN GRAVE sind einer der eher fleißigen Bands, die jedes Jahr brav ne Scheibe rausbringen. "Progression Through Deterioration" ist Release Nummer vier der Schweden und aufgrund von Geldmangel nur ne MCD geworden. Das ist bei der Klasse der Songs echt mal schade, die rocken nämlich von vorne bis hinten, von oben nach unten, von links nach rechts…. ihr wisst schon hehe. MY OWN GRAVE scheinen sich um Schubladendenken nicht groß zu kümmern und machen einfach straighten aggressiven Metal, der mit thrashigem Riffing und einem räudigen-growlenden Sänger irgendwo zwischen Death und Thrash anzusiedeln ist. Macht aber auf jeden Fall Spaß, die Scheibe zu hören, vor allem "Alcoholocaust" ist mal ein richtig schneller, aggressiver Song geworden, bei dem man auch den ganzen Spaß der Band mitbekommt. Ist ja auch zwangsläufig, wenn man sich fünf (!) Gastschreier ins Studio holt und sie einfach mal mitgröhlen lässt. Sehr cool. Die vier anderen Songs können aber auch voll überzeugen und sind einfach Metal pur. Energie, Groove, Geballer, eingängige Songs voller Klischeetexte, sägende Gitarren, ’n schneller Drummer und ein räudiger Sänger, verpackt in eine druckvolle Produktion. Schön. Ich hoffe mal, dass MY OWN GRAVE als Nächstes eine Full-Length aufnehmen und "Caught In A Mosh" covern, das würde wie Arsch auf Eimer zu denen passen. Daumen hoch!
Während der Aufnahmen zu ihrer zweiten Mini-CD haben sich die Buxtehuder (bei Hamburg) NAYLED von ihrem Sänger Marc getrennt, der durch persönliche Probleme nicht die Anforderungen der Band bewältigen konnte. Die Band bedauert die Entscheidung und wünscht ihm dennoch alles Gute. NAYLED dazu: "Dennoch wird uns dieses Problem nicht in die Knie zwingen, höchstens den Release unserer neuen Scheibe etwas zurückwerfen. Vom Gesang abgesehen sind die Aufnahmen so gut wie beendet und sie sind ein absoluter Hammer geworden. Produzent Eike (DarkAge, Negator etc...) hat alle Energie aus uns herausgeholt und den Songs einen fetten und transparenten Sound verpasst. Wir werden uns nun Zeit nehmen, die ultimative Frontsau für Nayled zu finden. Sollte sich jemand für diesen Posten interessieren, kontaktiert uns bitte dringend über unser Guestbook oder unter der Telefonnummer 017623201949!" Das Konzert in Kiel am 8. Mai fällt aus!
STATETROOPER, SILVER & ex-MSG Sänger GARY BARDEN veröffentlicht am 16.08.2004 bei ESCAPE MUSIC seine Solo-CD "Past And Present", auf der sich der Shouter einiger MSG-Songs im (halb-)akustischen Gewand angenommen hat. Unterstützt wurde BARDEN hier u.a. von Michael Voss (Gitarren, Bass, Mandoline, B.Vocals; CASANOVA), Marco Minnemann (Drums, ex-H-BLOCKX), Dirk Höwische (Hammond), Christoph Wegmann (Lead Guitars bei 2 Songs), Angel Schleifer (Slide-Gitarre/ Lead-Gitarre bei einem Song; ex-BONFIRE) und Jochen Mayer (B.Vocals; BOYSVOICE, DOMAIN).