Konzert:

Exodus, Hatesphere, Re:Aktor - Hamburg, MarX

Konzert vom Die weitgehend unbekannten RE:AKTOR, die an der Schwelle stehenden HATESPHERE und die Altstars EXODUS. Alle in Busse gepackt und quer durch Europa gejagt. Das Konzert in Hamburg wurde kurzerhand von der Markthalle ins deutlich kleinere MarX verlegt, die fehlenden Menschenmassen hatten dem Veranstalter wohl kalte Füße gemacht. Den ohnehin subtropischen Temperaturen war das weniger zuträglich, der Schweiß floss in Bächen, die Luft war feuchter als das Bier.



Und RE:AKTOR wussten mit der Bühne auf der sie standen, nicht recht etwas anzufangen. Die erste Tour der Portugiesen, und das gleich mit den hyperaktiven Liveprofis HATESPHERE und den seit zig Jahren im Business aktiven EXODUS hatte ihnen wohl gehörigen Respekt beigebracht. Die auf der CD mit viel technischem Klimbim unterbauten Songs sollten wohl auch live ähnlich umgesetzt werden, für die Musiker war auf der kleinen Bühne aber ohnehin kaum noch Platz. Die Songs waren deutlich erdiger und rockiger, aber vom Drummer abgesehen konnten sie nicht überzeugen. Ebendieser trommelte präzise und druckvoll, die Gitarren, auf dem Album noch gen Fear Factory schielend, fehlte hier der Bumms. Die fehlende Sterilität wirkte nicht unbedingt negativ, aber es fehlte die Präzision, und bei den Sängern auch die Routine. Denn erst gegen Ende des Gigs wurden die cleanen Vocals so sauber, dass die zweistimmigen Parts nicht mehr zum Katzenjammern mutierten. Das Stageacting wirkte die meiste Zeit sehr statisch. Man wächst ja an den Herausforderungen. Zu hoffen wäre das. (dod)



HATESPHERE waren schon beim Fuck Christmas eine Macht, vor allem Shouter
(und Tattoo-Monster) Jacob hat sich da in überragender Form präsentiert -
heuer nicht anders. Die Dänen legten los wie die Feuerwehr und ließen sich
vom Zwangsumzug in die kleine Markthalle nicht beirren. Der Aushilfsbasser
(Mikael wird erst am 18. zum Tourtross dazustoßen) hielt sich zurück und
überließ der Stammcrew die Show. Egal ob alte Klassiker wie "Hell Is Here"
oder Songs vom Montag erschienenen "Ballet Of The Brute", die Band gab
alles. Während Peter von Beginn an bangte und schon nach fünf Sekunden
völlig verschwitzt war, brauchte sein Counterpart Heinz einige Songs, bis er
sich auch bewegte, dann aber richtig! Sänger Jacob war da schon lange nicht
mehr zu halten, war immer in Bewegung und sprang gegen Ende des Sets von der
eh´ zu kleinen Bühne in´s Publikum und machte einfach von dort aus weiter.
Die Songs von "Ballet Of The Brute" passten wunderbar in den Set und nahmen
ein wenig die Eintönigkeit, die bei zu vielen schnellen Nummern aufkommt,
raus. Zwar sind auch " What I See I Despise" oder "Downward To Nothing"
beileibe keine Doom-Songs, aber durch die Moshparts und das eingestreute
Mid-Tempo wurde es abwechslungsreicher. Das Publikum nahm es dankend auf, zu
jedem Song bewegten sich mehr und mehr Köpfe im gut gefüllten (und tropisch
schwülen) MarX. Leider war es HATESPHERE nicht vergönnt, ihre geile Show
durch eine Zugabe in Form von "Caught In A Mosh" zu krönen, da die Crew
gnadenlos den Saft ab- und das Licht aufdrehte. Das ist Rock´n´Roll, echt.
HATESPHERE haben wieder gezeigt, dass sie Live eine echte Hammer-Truppe
sind, die mit einem solch sympathischen und kommunikativen Frontmann wie
Jacob immer ein Garant für hervorragende Metal-Abende sind. (lh)



Klassentreffen in der Markthalle. Schon auf dem Hinweg sahen die Hamburger Passanten im Bahnhofsviertel fröhliche, ältere Gesichter von schwarz und abgerissen gekleideten Menschen, die sich auf den Weg zum Wiedersehen mit den Heroen ihrer Vergangenheit machten. Nur: Das Klassentreffen war fiel kleiner als erwartet, EXODUS mussten mit dem MarX vorlieb nehmen - und ein melancholischer Abend zum "In-Erinnerungen-Schwelgen" sieht auch anders aus. Denn die kalifornischen Thrash-Koryphäen bewiesen, dass ihre Reunion alles andere als überflüssig ist. Von Beginn an verwandelten die Bay-Area-Korrespondenten das vollgestopfte MarX in eine Hitze- und Hexenkessel. Die Leute bangten sich die Seele aus dem Lein, sangen jeden Song mit voller Inbrunst mit. Allüberall schaute sie sich gegenseitig freudestrahlend an, schrien sich die Begeisterung entgegen in ihre völlig verschwitzten und mitgenommenen Hackfressen und hatten 90 Minuten unglaublichen Spaß. Abstriche? Ich weiß keine. Ich will auch keine hören, weil es nämlich keine gibt. Ich verteile eher noch einen Bonus für das ehrliche Auftreten der Jungs, die sich während der Vorbands wie selbstverständlich unters Publikum mischten. Und: Wenn man nicht ganz genau hingeguckt hat, dann fiel auch gar kein Unterschied auf. Dicke Bäuche, Doppelkinn und verlebte Gesichter sind eben doch nicht nur was den Bangern vor der Bühne vorbehalten. EXODUS 2004 - das ist True-Thrash-as-fuck-fuck. Danke, dass ich das noch erleben darf. Und, nicht zu vergessen, einen kleinen Hinweis an einen nicht ganz unbekannten, lackierten Flitzefinger aus gleicher Region: Siehste Kirki, so wird das gemacht…Hammer, Hammer, Hammer!


Setlist of some good friendly violent fun:

Scar Spangled Banner

Deliver Us To Evil

Blacklist

Piranha

Till Death Do Us Part

Shroud Of Urine

Fabulous Desaster

And The There Were None

Forward March

War Is My Sheppard

Bonded By Blood

Tempo Of The Damned

Toxic Waltz

Strike Of The Beast


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Review:

Wrong

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Es scheint fast ein bisschen so, als hätten die "Schwestern" nach dem gelungenen Comeback DANGER WORLD (2001) jetzt auf ihrer aktuellen Scheibe "Wrong" geradezu in meinen Gedanken gelesen - denn nie zuvor gab es von ANYONES DAUGHTER fettere sowie härtere Gitarrenriffs zu hören als hier. Rein musikalisch wurde die grundsätzliche Ausrichtung doch etwas mehr aus dem früheren Art Rock heraus in eine vielmehr episch-symphonisch geprägte Rock Schiene mit leicht progressiven Klangbildern verlagert. Kompromisse hat die Band keine gemacht, wie sie immer wieder betont. Nachdem die letzte CD liegt nun schon fast vier Jahre zurückliegt, wurde es jetzt auch mal Zeit, daß "Die" deutsche Art Prog-Rock Legende wieder etwas Neues herausbringt. In der Zwischenzeit hatte man ja bekanntlich den reichhaltigen Livefundus geplündert und zwei ebenfalls gelungene Alben inkl. einer DVD herausgebracht. Das aktuelle Werk nennt sich schlicht und ergreifend "Wrong", wobei das Cover gegenüber früheren teilweise recht opulenten Artworks (wahrscheinlich auch aus Spargründen) geradezu spartanisch ausgefallen ist und was noch auffällt: Das alte Logo wird ebenfalls nicht mehr verwendet. Es könnte damit durchaus beabsichtigt sein, daß AD sich mit dieser übrigends selbst vertriebenen CD auch äußerlich noch etwas stärker von ihrer musikalischen Vergangenheit lösen wollen?! Die noch bei DANGER WORLD zu findenden ganz leichten Popansätze, die anscheinende bei so manchem "älteren" Fan der ersten Stunde nicht ganz so doll aufgenommen wurden, sind auf "Wrong" jedenfalls komplett verschwunden. Es geht erfreulicherweise eindeutig härter zu, die Gitarren sind des öfteren mit fast schon metallisch schweren Riffs vertreten - hervorragend gemacht z.B. wie beim wuchtigen geradezu mit aggressiven Gesang versehenen Titelsong. Neben den beiden Urmitgliedern Matthias Ulmer sowie Uwe Karpa besteht die Band noch aus Peter Kumpf (Drums), Raoul Walton (Bass) sowie der absoluten Ausnahmestimme von André Carswell. Und gerade er wirkt auf dieser CD noch besser in die Gruppe integriert, das Zusammenspiel von Musik und voluminösen Vocals klingt noch ausgereifter und vor allem homogener als beim Vorgänger. Besonders toll ist dies bei dem folkig geprägten sowie mit spitzenmäßigen Chorarrangements versehene "Far Away" mit dieser absoluter Killerhook zu hören. Egal ob 80er Bombastrock al la ASIA we bei "Your Time" oder treibend mitreisend wie bei dem genialen "Miscellaneous", die Formel geht auf und die Musik kommt absolut abwechslungsreich daher. Wie schon erwähnt der Härtegrad bei einigen Songs wurde deutlich erhöht aber ohne typisch progressive Parts (vor allem bei den Tasten) völlig aus dem Bild zu drängen u.a. gibt’s ein klasse Solo bei "Out Of This World" zu hören. Gerade die Keyboards sind auf den ersten Blick noch die typischen AD-Kennzeichen - neoprogig fließend und bilden so eine Art Brücke zu älteren Aufnahmen. Der Sound der CD ist äußerst druckvoll abgemischt und die Produktion hat absoluten Referenzcharakter. Das Album kann bzw. muß man übrigens leider direkt über die Homepage der Band www.anyonesdaughter.de bestellen, denn die Jungs haben derzeit tatsächlich keinen Plattenvertrag mehr - eigentlich eine Schande für die Zunft aber in Zeiten von oberflächlicher Musik Marke "DSDSS" vielleicht auch kein Wunder?! "Wrong" ist dieses Album nämlich keineswegs - bitte unbedingt mal reinhören, die Soundfiles gibt’s ebenfalls auf der HP.

Wrong


Cover - Wrong Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:28 ()
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Review:

Abandoned In The Forest Of Weariness

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Ich hätte nie gedacht, dass mal eine Band einen so entwaffnend ehrlichen Titel für ihre Platte findet: Verlassen im Wald der Müdigkeit - viel mehr muss man zu diesem Tonträger nicht sagen. Melancholiker mit guter Grundverfassung können hier bedenkenlos zugreifen, wenn sie das nächste Mal verzweifelt Schäfchen zählen. Klinische Tests an Patienten mit Schlafstörungen wird "Abandoned..." aber leider nicht bestehen, denn die Grundstimmung, die die Slowaken MORGAIN hier verbreiten, ist so düster, dass schon leicht labile Seelen hier in Depression verfallen. Die acht Songs gehen in eins ohne Widerhaken durch, der Gitarrensound ist bewußt dumpf und im Hintergrund (nur böse Zungen schiempfen hier "matschig"), Keyboards, Akkordeon und Mundharmonika bestimmen das Bild. Sänger Richard Zajac und Sängerin Slavka Tomayova bewegen sich im mittleren Tonbereich und auch keine Oktave da heraus, das Tempo ist nicht mehr mittel, sondern langsam. Und so langsam schlafen mir die Füße ein...

Abandoned In The Forest Of Weariness


Cover - Abandoned In The Forest Of Weariness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shemhamforash - Des Hasses Antlitz

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AEBA, die fiesen Reiter der Apokalypse, sind jetzt ohne Keyboard-Frau, die Position hat Hellischer eingenommen und auch den Kesseln kocht jetzt ein Humnoid seine Süppchen; Infernal Desaster. Musikalisch hat sich hingegen nicht allzu viel geändert. Einigermaßen brutaler Black Metal, wobei auch die Synth-Klänge den BM der Nordlichter nicht in Richtung Karnevals-Bombast verwässern. Allein das fiese Gekeife aus dem Mündern Isegrims und Schattensturms verhindert dies bös’ wie gekonnt. "Shemhamforash - Des Hasses Antlitz" ist professionelle Black-Metal-Vernichtung, die sich einen Dreck um Trends kümmert, aber auch nicht verzweifelt versucht, auf "Deibel komm raus" so old-school wie möglich zu klingen. Kompetente Bedienung der Instrumente und gutes Songwriting sorgen insgesamt für eine ergreifende Atmosphäre, im Grunde fehlt lediglich das ganz eigene Gesicht AEBAs, das Antlitz sozusagen. Sie transportieren ihren Hass, die verpacken ihre Wut (manchmal mit gesprochenen deutschen Texten), doch letztlich schürt die Scheibe keine echte Angst. Dazu ist es ein bisschen zu beliebig, und auch ein bisschen "zu professionell" - trotz einiger Abstriche beim Sound. Fazit: Guter, kopf-gemachter Black Metal, nicht mehr, aber auf keinen Fall weniger.

Shemhamforash - Des Hasses Antlitz


Cover - Shemhamforash - Des Hasses Antlitz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Suffer In Silence

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SILENT SCYTHE haben eine schwere Hypothek zu tragen: Ihr Gitarrist Tommy Djukin war vorher bei BRIMSTONE, und - das wird mir selbst jeder Blinde bestätigen, der auf deren Konzerten vor vier oder fünf Jahren war - BRIMSTONE war die schlechteste Live-Band ever. SILENT SCYTHE müssen live besser sein, sonst hätten sie nicht in einem Wettbewerb eine Recording Session gewonnen, aber dafür sind sie auf Platte nicht sonderlich eingängig. Das heißt, "Suffer In Silnece" ist ein bunter Kramladen zwischen Langeweile und Hörer-Überforderung, zwischen bezirzenden Melodien und verkopftem Krach: "Longing For Sorrow" brilliert mit "typisch scandinavischen" Gitarren - sprich, Standard-IRON MAIDEN Riffing mit dem gewissen Schmackes versetzt, der Göteborg erst zu der Metal-Stadt auf der Landkarte macht. Lustige Leads wie auf "Old Word Disorder" sind nicht jedem Song vergönnt. Der glänzt dafür mit einem dynamischen Thema, das Sänger Fredrik Eriksson aufgreift. Da liegt der nächste Hase begraben: Frederik macht ohrenscheinlich einen auf Sirene - klar, wenn Bruce Dickinson und Jonathan Davies als größte Einflüsse genannt werden. Allerdings wird nicht klar, wie ausgerechnet diese Gegensätze unter einen Hut passen sollen. Sekundenweise hört man bei "My Only Family" MEGADETH, bei "Backstabber" eher OVERKILL als weitere Einflüsse raus, als Schmakerl hat "Suffer In Silence" eher an OPETH erinnernde Struktur. Insgesamt könnte dieses Album für Fans von DARKANE u.ä. interessant sein, bisweilen sind die Stil-Hopser für meinen Geschmack zu wenig nachvollziehbar.

Suffer In Silence


Cover - Suffer In Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Iron

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Nach dem unglaublichen Supportslot für Finntroll waren meine Erwartungen an die jungen Finnen mega-hoch. Und in der Tat ist den "Schwertträgern" eine tolle Scheibe gelungen. Nicht ganz so beeindruckend wie ihr Live-Treiben, aber wirklich sehr sehr SEHR ansprechend. Das beginnt mit einem Intro, dass ein ähnliches Gänsehautflair erzeugt wie weiland Metallica bei ihren Konzerten und einen zuvorderst zwar nicht in den Wilden Westen aber zumindest in die skandinavische Vergangenheit transportiert. Mit Beginn des folgenden Titelsongs wird auch das einzige Manko der Kapelle deutlich: Das Keyboard kleistert zeitweise as fuck, erinnert nicht selten an COB in den schlechteren Zeiten. Allerdings bleibt das deswegen das einzige und nicht sonderlich störende Manko, weil die Band tolle Songs auf der Scheibe hat und es den geschminkten Blaukreuzen immer wieder gelingt, leichte Folk-Einflüsse mit modernem Power-Metal und härteren Stilrichtungen der Marke Black und Death zu verbinden. Nicht zu vergessen der epische Touch, der in die ganze Muschpoken-Musik ENSIFEERUMs auch noch Quorthons Einflüsse mit reinrutschen lässt. Und das wiederum macht eine weitere unglaubliche Stärke der Band aus: Der Hörer fühlt sich nicht nur angesprochen, er kann nicht nur zuhören, er muss auch mitmachen. Mitsingen, -summen, -schunkeln, -hüpfen, -springen, -tanzen! Kurzum: ENSIFERUM veranstalten Ganzkörper-Amusement für die ganze Bangerschaft. Viele sehen Parallelen zu Finntroll. Wer’s unbedingt braucht: EINSIFERUM sind die erfolgreichen Event-Jungunternehmer der folkig angehauchten Hart-Wurst-Mucke, Finntroll die Dreckspatzen. Und das ist in beiden Fällen kein Stück negativ gemeint. Tolle Scheibe, lalalalalaleileilaleilaleileileihei….

Iron


Cover - Iron Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:15 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Morgain

KEINE BIO! www
Band:

Silent Scythe

KEINE BIO! www
Band:

Alabama Thunderpussy

www
News:

Strafprogramm von RED HARVEST

"Internal Punishment Programs" lautet der Titel des neuen Albums der norwegischen Extreme/Industrial-Metaller RED HARVEST, welches im September über Nocturnal Art Productions erscheinen wird. Aufgenommen wurde das Soundmonster in Norwegen, gemixt wurde es im Göteborger Fredman Studio.

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