Konzert:

Benediction, Godhate, Nominon- Hamburg, Headbanger’s Ballroom

Konzert vom Land unter in Norddeutschland, inklusive Überschwemmungswarnung für den Fischmarkt. Ob’s daran lag, dass es im Headbanger’s mal nicht wie in einer Sardinenbüchse zuging? Oder ziehen BENEDICTION einfach nicht mehr so wie früher? Nein, welch’ ketzerischer Gedanke, es muss am Wetter gelegen haben…



Als ich - völlig durchnässt - das Headbanger’s betrat, hatten NOMINON gerade damit begonnen, ihren old schooligen Death/ Thrash-Bastard in die Menge zu feuern. Der Sound war echt mal scheiße, viel zu undifferenziert und basslastig, so dass schon mal das Gitarrenspiel kaum zu hören lag. NOMINON haben ja nicht soo viel Material, dass sie spielen können, von daher wurden neben den aktuellen Songs von der "True Face Of Death"-Mini auch ein Haufen alter Sachen von der (einzigen Langspielplatte) "Diabolical Bloodshed" gezockt, die um einiges totmetallischer rüberkamen als die neuen Songs. Nur so recht zünden wollte alles nicht, obwohl auf NOMINON auf Pladde echt eine rohe Macht sind. Na, ein paar Leute feierten die Band ordentlich und bewegten die Matten, aber der Großteil ließ sich nur zu Höflichkeitsapplaus hinreißen.



GODHATE from sweden! Hießen früher mal Throneaon, aber das war beschissen zu merken und so wurde daraus GODHATE - die dazugehörige Scheibe ist einfach nur ein Hammer und feinster amerikanischer Death Metal. GODHATE hatten einen deutlich besseren Sound als NOMINON und konnten mit ihrem eingängigen, leicht groovenden Material deutlich mehr Leute begeistern. Über die Ansagen von Tony Freed decken wir einfach mal den Mantel des Schweigens, das war alte Klischee-Schublade, aber seine Leistung als Shouter muss man nicht peinlich berührt verstecken, sondern kann man ganz weit in den Vordergrund holen. Ordentlich Death Metal-Growler, der Mann! Höhepunkt waren aber nicht die eigenen, sehr coolen, Songs, sondern ein MASSACRE-Cover, bei dem das halbe Publikum abging wie eine Katze auf Acid. Fetter Gig, allemal. Fett voll war auch der blonde Metaller, der auf die Absperrung vor der Bühne kletterte und crowdsufen wollte. Blöd nur, wenn keiner hinter ihm steht, um ihn aufzufangen. Das schmerzte schon beim Zuschauen. Aber egal, echte Metaller lassen sich den Schmerz nicht anmerken (oder sind so voll, dass sie ihn nicht merken). Blut floss immerhin nicht und ne Gehirnerschütterung kann den Kerl an diesem Abend nicht viel anhaben.



Nachdem die Schweden die Bühne verlassen hatten, fing das große Warten an, denn BENEDICTION mussten erstmal ihr eigenes Schlagzeug aufbauen… Irgendwann war’s überstanden und unsere alten englischen Helden kamen auf die Bühne und legten gleich los wie die (old schoolige) Feuerwehr. Anfangs war zwar nur eine Gitarre zu hören, aber das ist völlig egal, wenn man einen Charismabolzen wie Dave Hunt an Bord hat. Der Mann zog das Publikum sofort auf seine Seite und muss mittlerweile vor dem Schatten Dave Ingrams keine Angst mehr haben. Klasse Leistung, sowohl als Sänger wie auch als Entertainer. Ordentlich Material von der "Grind Bastard" haben BENEDICTION gespielt, was sich live um einiges roher anhört als auf Platte. Dazu noch ein paar Songs von der letzten Scheibe "Organized Chaos" (die auch schon drei Jahre auf dem Buckel hat, wann kommt da mal was Neues?) und als Höhepunkt zum Ende natürlich "Subconscious Terror" - schon waren alle glücklich und man sah sogar einen einzelnen Crowdsurfer, der nüchterner als sein GODHATE-Kollege war und unbeschadet durch die Menge getragen wurde. Höhepunkt der BENEDICTION-Show war sicherlich "Forged in Fire", das Memme als alten ANVIL-Klassiker erkannte, ich aber auf der "Dark Is The Season" vermute. Egal, wer auch immer Recht hat, es war ein gnadenlos geiler Auftritt des britischen Urgesteins, an dem die Zeit zwar auch nicht spurlos vorbeigeht, die aber immer noch viel Rock’n’Roll-Spirit versprühen und Spass inne Backen haben. Danke!


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Interview:

Zeke

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InterviewDonny, kurz nachdem "Death Alley" in Europa rauskam, hattet ihr euch aufgelöst. Was war da passiert?


Also... wir waren seit zehn Jahren als Band zusammen, wir waren so lange auf Tour dass wir fast fertig miteinander waren. Ich glaube, es fing mit Sonny an (Abe Zanuel "Sonny" Riggs III war bis dato zweiter Gitarrist der Speedfreaks - laetti), Sonny wollte nicht mehr in der Band spielen und es war wirklich kein Spaß mehr. Wir waren pausenlos auf Tour, haben uns viel gestritten und wir hatten kaum noch Spaß zusammen. Und ich glaube, die Leute konnten das auch vor zwei Jahren sehen. Bevor wir uns absolut im Streit scheiden hatten wir damals beschlossen, einfach Freunde zu bleiben und die Band aufzulösen. So hatten wir einen sauberen Schnitt und in London fand unsere letzte Show statt.


... und kaum seid ihr wieder zusammen, tourt ihr schon wieder pausenlos.


Es geht nicht darum, auf Tour zu gehen, es ging darum, nicht mehr zu viel zu touren. Damals waren wir pro Jahr 250 Tage auf Tour, da bleibt einfach zu wenig Zeit. Man ist viel zu lange von zu Hause weg. Einige von uns waren müde von der Situation, ständig die Familie nicht sehen zu können. Sonny hat damals ernsthaft darüber nachgedacht, Vater zu werden und eine Familie zu gründen. Das hat bei ihm dann den Ausschlag gegeben. Wir haben aber auch draus gelernt, wir werden ab jetzt im Schnitt nur noch 150 Tage im Jahr spielen, nicht mehr 250. Das ist ein bisschen über der Hälfte und ein guter Kompromiss.


Obwohl sich das nach ganz anderen Einschnitten anhört, von 250 Shows im Schnitt kann man - klug gewirtschaftet - sein Auskommen haben.


Das können wir heute auch noch. Aber so weit ging es gar nicht, es ging nicht um das Geld. Es ging tiefer: Man sollte glücklich damit sein, was man tut, besonders, wenn man Musik macht. Es sieht für Außenstehende immer nach viel weniger Arbeit aus, als es ist. Heute zum Beispiel haben wir um 12 Uhr mittags angefangen aufzubauen und das Merchandise aufzuhängen, und bis alles wieder eingeräumt ist, wird es nach Mitternacht sein. Unsere Arbeitstage haben 12-Stunden-Schichten, und davon stehen wir nur zwischen 45 Minuten und einer Stunde auf der Bühne, das war es dann. Wir laden morgens alles in den Club ein, tragen abends alles wieder raus, fahren dazwischen stundenlang von A nach B. Es gibt eine Menge Kram, den keiner sieht, der damit zu tun hat.


Also macht ihr vieles selbst?


Ja, wir haben keine Crew. Also außer unserem Merchandiser und dem Fahrer des Vans. Das war es, den Rest machen wir allein. Wenn wir in den Staaten touren, haben wir auch keine Crew, dann fahren wir sogar selbst. Aber noch mal zu den anderen: Mark hat jetzt ein Baby und will die Zeit mit der Kleinen verbringen, das kann ich ihm schlecht vorwerfen.

(Mark Pierce war bis zum Split Bassist von ZEKE - laetti)


Wie seid ihr dann wieder zusammen gekommen?


Ich habe schon seit Jahren ein eigenes Label, Dead Teenager Records. Auf dem habe ich unsere letzte Platte "Live & Unsencored" rausgebracht, mit acht Outtakes von verschiedenen Aufnahme-Sessions und einigen Live-Mitschnitten. Als ich den Kram zusammengestellt hatte, fragte mich mein Label-Partner, ob wir nicht für die Release-Party noch mal zusammen auf die Bretter klettern wollten. Wir haben uns zusammengesetzt, die Stimmung war ungefähr: "Ok. Warum nicht. Spielen wir doch eine Show in Seattle." Wir sind für lau auf unserer eigenen Release-Party aufgetreten, und es war ein Riesenspaß. Also haben wir eine Handvoll Reunion-Shows dran gehängt und haben uns dann entschlossen, gleich eine Tour draus zu machen. Nach der Tour kamen Relapse dann an. Dazu muss man wissen, dass ich schon seit Jahren mit dem Chef von Relapse befreundet bin. Ich war sowieso wegen anderer Bands und Vertriebsdingen mit ihm die ganze Zeit über in Kontakt, noch bevor wir die Band überhaupt aufgelöst hatten. Als er mitbekam, dass wir wieder touren, hat er uns gebeten, doch wieder ein Album zu machen. Und ich wollte schon immer mal bei ihm auf dem Label sein, das hat sich gut ergänzt.


Zu Epitaph wolltet ihr nicht noch mal zurück?


Epitaph haben keine Ahnung. Die haben uns noch vor "Death Alley" gedroppt. Die hatten keine Ahnung, was wir machen. Ist das nicht klar, was für Musik die sonst rausbringen? Die haben ihre ganz bestimmte Musiknische, die sie an ein ganz bestimmtes Publikum vermarkten, und das war es. Als wir damals bei ihnen unterschrieben hatten, haben wir gehofft, sie würden uns mit den NEW BOMB TURKS oder den DWARVES zusammen auf Tour schicken und eine Kampagne in die Richtung starten. Vor allem haben wir erwartet, dass sie ein bisschen arbeiten. Getan haben sie stattdessen: Sie haben uns vor ihr spezifisches Publikum gestellt, also vor Leute, die mit unserer Art von Musik nichts, aber auch gar nichts anfangen können.


Für den typischen Epitaph-Käufer wart ihr wahrscheinlich viel zu hart.


Ja. Zu hart, zu Metal, zu Punk und zu extrem.


Ihr habt halt nicht diese süßen, kleinen Melodien.


Wir sind nicht McPunk.


Bitte was?


McPunk - wie McDonalds. Punk am Stiel, für Kinder. Auspacken, aufessen, wegschmeißen. Das konnte nicht gut gehen. Aber ich bin froh, mal mit ihnen zusammen gearbeitet zu haben, und ich bin mindestens genauso froh, dass wir bei ihnen keine Platten mehr rausbringen müssen.


Kurze Nachfrage zu deinem eigenen Label: Welche Bands erscheinen auf Dead Teenager?


Mein Lieblings-Release der letzten Zeit ist die Zweit-Band vom UNSANE-Bassisten, sie heißt PLAYER´S CLUB und das aktuelle Album ist "Regenesis". Dann haben wir von ZEKE die "Live & Uncensored" und die DVD rausgebracht, meine Zweitband CAMAROSMITH und das aktuelle Album unserer Support-Band SPEEDEALER. Wir haben T-Shirts, die ganze Palette. Ach ja, außerdem werden wir von TAD ein Album rausbringen. Es sind also größtenteils Freunde von uns.


Ihr habt anscheinend ganz gute Kontakte zu anderen Relapse-Bands wie UNSANE, und ganz offensichtlich haltet ihr die Seattle-Szene am Laufen.


Hmm, hmm, Relapse. Das ist Zufall, dass Dave Curran und ich sonst auf demselben Label sind. Ich liebe einfach PLAYER´S CLUB und es passte sich gerade so gut: Er kam nach Seattle, also habe ich eine Show mit CAMAROSMITH und denen organisiert, und bei der Gelegenheit hat Dave mitbekommen, dass wir eine Plattenfirma haben. Es ist dann einfach so passiert - ein Freund, der für einen anderen Freund eine Platte rausbringt. Nichts weiter.


Du hast erzählt, ihr bringt die nächste TAD raus.


TAD ist nur ein weiterer guter Freund. Er hat schon lange eine Platte in der Schublade, die niemals erschienen ist. Außerdem spielt er noch in einer anderen Band. Und wir wollen, dass Leute seine Platte kaufen können, und er sieht das genauso. Also veröffentlichen wir sie. That´s it. Bei uns funktioniert vieles nach dem Motto "Komm, lass uns das machen!" und dann tun wir es einfach. Wir schließen keine Plattenverträge mit den Bands ab, wir bringen nur ihre Platten raus, so dass sie es nicht selbst tun müssen. Es geht ein bisschen Schritt für Schritt - für den einen vielleicht einen Schritt zum nächsten "richtigen" Deal, für den anderen bringt es ein bisschen Geld. Aber wir können keine Geldbündel verteilen, und wir haben auch nicht das Kapital, Bands über Jahre an uns zu binden und darüber hinaus zu promoten und zu entwickeln.


Wer vertreibt eure CDs?


In den USA werden wir von Nail vertrieben, in Europa arbeiten wir mit einer Reihe von kleineren Vertrieben zusammen. Ich habe nicht alle im Kopf, aber in Deutschland ist es Cargo.


Wie sieht die Musikszene heute in Seattle generell aus - ihr seid zwar nur die Hälfte des Jahres zu Hause, aber wie hat sich das dort in den letzten Jahren verändert?


Seltsam, gestern habe ich dieselbe Frage gestellt bekommen: Die Szene in Seattle war wirklich für eine lange Zeit sehr geil, viele unserer Freunde bekamen einen Plattenvertrag. Aber dann sind zu viele Leute extra nach Seattle gezogen, um einen Deal zu bekommen und die Stadt hat sich in ein Rattenloch verwandelt. Es war ätzend, aus der ganzen Welt kamen schlechte Bands zu uns, um auch ein Stück vom Kuchen abzugreifen. Kurz drauf bekam gar keine Band im Seattle-Stil mehr einen Vertrag. Seit einiger Zeit hat es sich wieder normalisiert, jetzt sind nur noch die Bands hier, die hier auch ihre Musik spielen wollen. Es gibt wieder eine ganz gute Szene, Bands wie die STITS und THE BRIEFS, außerdem kommen FEDERATION X aus Bellingham, das ist zwischen Seattle und Kanada. Es passieren also wieder coole Sachen. Aber wenn wieder eine große Band aus Seattle bei einem Major unter Vertrag kommen sollte, geht das Theater bestimmt erneut von vorne los: "Oh, die Bands in Seattle bekommen schneller einen Plattenvertrag. Lasst uns sofort die Sachen packen und dahin ziehen." Aber das Theater haben sie in New Jersey auch gerade, es ist wohl überall so.


Was ist in Seattle aus dem Hype von 1993 geworden?


Die wirklich beschissensten Bands des Landes sind damals nach Seattle gekommen und haben in der Stadt rumgehangen, und bis etwa 1999 geblieben. In den letzten vier Jahren ist es endlich wieder besser geworden.


Bleiben wir bei der Stadt, was hältst du vom sogenannten "Seattle Movement" (in Deutschland eher bekannt unter "Globalisierungsbewegung"), das hier in Seattle 1999 mit den Demonstrationen gegen die WTO-Konferenz seinen Startschuss hatte? Ist das auch nur ein weiterer Hype?


Ich wünschte, es wäre so. Für manche Jugendliche ist es eine gute Ausreden, wenn sie mit dem Auto dahin fahren, Stress mit der Polizei anzetteln und es ändert sich nichts dadurch. Außer dass alle Schwierigkeiten bekommen und dann mit Tränengas beschossen werden. Das ist verdammt lächerlich. In den Vereinigten Staaten kann man protestieren, soviel man will, es ändert sich exakt nichts dadurch. Die Regierung kümmert sich einen Scheißdreck drum, sie hören den Leuten noch nicht einmal zu. Die Regierung tut, was sie will.


Das hört sich nicht nach einer funktionierenden Demokratie an.


Ich glaube auch nicht, dass es eine funktionierende Demokratie ist. Und ich glaube, das ist es schon lange nicht mehr. Es hat sich verändert zu - hmm, schwer zu sagen. Die Polizei hat viel Gewicht, und egal was so passiert, du bekommst den Arsch voll. Es gibt zu viele Leute mit zu vielen Waffen und es passiert zu viel Bullshit.


Wann meinst du denn, hat das angefangen? Was war in der Clinton-Ära?


Clinton war ein guter Präsident, aber die Situation hat sich schon weit davor verändert. Clinton hat sich um die Gesundheitsvorsorge gekümmert, er hat versucht, etwas gutes im Land zu erreichen. Und mir ist es da auch scheißegal, mit wem er Sex hatte. Ich finde es wichtiger, dass er das Staatsdefizit auf Null herunter gefahren hat, jetzt ist es doppelt so hoch wie vor Clintons Amtsantritt. Wahrscheinlich sind alle Politiker auf die eine oder andere Art verdorben, aber Clinton hat wenigstens etwas erreicht. Die negative Entwicklung in der Demokratie begann unter Richard Nixon, glaube ich, in den Sechziger Jahren. Damals konnten sie noch frei demonstrieren, und ihre Märsche haben etwas verändert. Wenn wir heute demonstrieren, werden wir in den Arsch getreten und bekommen Tränengas in die Augen. Wir wollten diesen Krieg nicht, wir haben gegen diesen Krieg demonstriert, und die einzige Reaktion im Weißen Haus waren die Wasserwerfer, die sie vor den Zaun gestellt hatten. Die Regierung sagt sich: "Hier demonstrieren viele Leute gegen den Irak-Krieg, aber das ist uns egal, wir müssen unser Öl sichern."


Jetzt muss Klein-George zu Ende bringen, was der große Daddy angefangen hat.


Genau. Big Brother.


Zurück nach Europa. Vor eurer Europa-Tour habt ihr auf eurer Webseite davon geschwärmt, endlich wieder in Europa auf Tour gehen zu können. Was mögt ihr an Europa?


Meine Erfahrung ist, dass die Leute in Europa Bands generell mehr Anerkennung entgegen bringen als in den USA. In den Staaten laufen viele Leute mit Scheuklappen herum. Sie mögen, was sie einmal mögen, und werden ganz fanatisch. Die wenigsten sind dann noch offen für anderes. Außerdem: Was auf MTV läuft, ist ein Hit, und der Untergrund ist nicht sonderlich stark sichtbar. Wir wollen uns dem nicht anbiedern, aber es ist hart, die Kluft zwischen dem Untergrund und der geschlossenen Gesellschaft von MTV zu überbrücken. Es ist einfach schon hart, neue Fans zu gewinnen. In Europa entscheiden die Hörer eher darüber, was sie gut finden und was nicht, und sind viel offener neuen Dingen gegenüber. In Europa ist es mir noch nie aufgefallen, dass jemand zu seinen Freunden gekommen wäre: "Hey, kennt ihr diese neue Band, wie gefällt euch die?" - Antwort: "Nein, ich mag die nicht." - und plötzlich ist es unmöglich, dass auch nur einem aus dem Freundeskreis die gefällt. Das ist High-School-Niveau, bei Teenagern ist das normal, aber irgendwann sollte man erwachsen werden.


Also regiert MTV die USA?


So ungefähr. Die Sendernetze werden von Clearchannel kontrolliert, und die stopfen den Leuten mit Scheiße den Hals. Und die Leute kaufen es trotzdem. Und das schon verdammt lange, der einzige Radiosender, den ich ertrage, ist Classic Rock. Sonst höre ich kein Radio, ich halte den ganzen neuen Kram nicht aus.


Gab es nicht mal eine Fülle von Untergrund-Sendern, über das ganze Land verteilt?


Nicht einen einzigen. Wir haben zwar College Radio, aber die spielen trotzdem hauptsächlich Mainstream. Gut, auf den College-Stationen werden auch ZEKE mal gespielt, aber das sind dann Ausnahmen. Hast du mal in den USA fern gesehen?


Nein, noch nie.


Das ist ziemlich schlimm, die erzählen dir nur, was du hören sollst. Selbst die Weltnachrichten hören sich hier nicht nach Weltnachrichten an. In Europa bekommt man dann die richtigen Neuigkeiten aus aller Welt, in den Staaten würdest du vieles davon nie mitbekommen. Immerhin seid ihr gut informiert. Die Leute in den USA haben oft gar keine Ahnung. Und sie wissen noch nicht einmal, dass sie keine Ahnung haben.


Interessant in diesem Zusammenhang, dass sich in Deutschland die Nachrichtensendungen sehr verändert haben, seitdem Anfang der Neunziger hier auch CNN empfangen werden kann, im positiven wie im negativen. Sie waren danach auf jeden Fall nicht mehr so trocken und auf mehr Bilder angewiesen, während CNN von Anfang an Bilder aus aller Welt geliefert hat.


In den USA gehören die Nachrichten-Stationen Leuten mit einer Menge Geld. Und die kontrollieren, was du wissen sollst, und worüber nicht berichtet wird, in jedem noch so kleinen Aspekt. Die lassen dich nur sehen, was du auch sehen sollst.




Interview:

Incantation

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Interview Moin Jungs! Laßt mich als Erstes mal sagen, dass ich "Decimate Christendom” für ein sehr cooles Album halte - und für einen großen Schritt nach vorne, im Vergleich zu "Blasphemy”...


Joe: Danke, schön dass es Dir gefällt. Ich denke, dass das neue Album mehr eine Fortsetzung der "Blasphemy”-Scheibe ist, was wir als Band immer noch für ein starkes Album halten. Wir haben einfach nicht genug Support vom Label bekommen und vor allem gab es viel zu wenig Promotion.


Es gab vor bei euch einige Wechsel im Line-Up. Wer mußte denn aus welchem Grund gehen? Haben die Neuen bereits Einfluss auf das Songwriting genommen?


Kyle: Nun, Joe "Fingers” ist unser neuestes Mitglied, dessen Hinzunahme nebenbei dazu führte, dass John den Mikro-Posten übernommen hat. Er kennt uns mittlerweile seit drei Jahren und stieg als Basser ein, nachdem John und ich "Blasphemy” bereits fertig hatten. Bei "Decimate...” hatte er aber einen stärkeren Einfluss, ist ja logisch. Joe ist ein außergewöhnlicher Musiker und hat die gleichen Metal-Roots wie John und ich. He has that INCANTATION style touch of death metal.

Mikie Saez war das letzte Mitglied, dass uns verlassen hat. Er hat auf der "Infernal Storm”-Session und für "Blasphemy” die Vocals eingesungen. Er war schon immer ein Session-Member und hat uns auch an der Gitarre seit Jahren ausgeholfen. Wir hatten eigentlich vor, ihn zu der Art Sänger aufzubauen, der zu uns passt und den wir suchten. Aber das intensive Touren war zu viel für ihn und als er dann zurück zur Schule mußte (Fortbildung), hat er die Band verlassen. Das war eigentlich schon vor der "Blasphemy”, aber wir heuerten ihn noch einmal als Studio-Sänger an. Da es aber nur vorübergehend war, fing John gleichzeitig an, sich als Sänger zu üben, was uns endlich davon befreien sollte, uns mit einer solchen Art Scheiße rumschlagen zu müssen. Es stellte sich heraus, dass das Beste war, was uns passieren konnte.
John: Wir hatten über die Jahre eine Menge Leute, die uns ausgeholfen haben und in der Band waren. Es ist nicht möglich, die Gründe für das Ausscheiden eines jeden aufzuführen, da es bei jeder Person einfach unterschiedliche Gründe gab. Das fing beim nicht mögen von touren an, über Probleme mit mir oder anderen Mitgliedern der Band, bis zu einem zu großen Ego, nicht in der Lage zu sein, die Songs ordentlich zu spielen, Probleme mit Frauen bis zu musikalischer Veränderung. Einige Leute haben INCANTATION aus ehrlichen Gründen verlassen, andere nicht. Insgesamt war es ein einziger großer Lernprozess mit so vielen Leuten zu arbeiten. An die meisten ehemaligen Mitglieder habe ich gute Erinnerungen, aber anderen waren schlicht Arschlöcher, mit denen man nicht arbeiten konnte.

Joe und Kyle haben beim neuen Album eine wichtige Rolle sowohl beim Schreiben als auch beim Produzieren gehabt. Es ist großartig, mit einer solchen Band zu arbeiten, die eine Menge Ideen hat und in allen Aspekten eine Menge Einfluß nimmt, vom Schreiben über das Aufnehmen bis zum Artwork der Scheibe. Es ist wirklich eine starke und toll arbeitende Band. Ich freue mich darauf, mit diesen Jungs für Jahre zu arbeiten.


"Decimate Christendom” scheint die üblichen anti-religiösen Themen (ich hab kein Textblatt hier). Habt ihr jemals darüber nachgedacht, in euren Texten anderen Themen zu behandeln? Was hälst Du von den Splatter-Sachen, die Bands wie CANNIBAL CORPSE haben?


Joe: Das Splatter-Thema ist cool für CANNIBAL CORPSE, und sie sind eine Killer-Band, aber blasphemische Lyrics sind das Beste für INCANTATION. Wenn die Band von anti-religiösen zu Splatter-Themen übergehen würde, wäre ein wenig lächerlich. Blasphemische Themen haben einfach mehr Ernsthaftigkeit als Gore-inspirierte.


Ihr werdet im Oktober Europa betouren, zusammen mit KRISIUN und BEHEMOTH. Werdet ihr als Headliner mitfahren? Was können wir erwarten? Wie lang wird eure Setlist sein?


Joe: Wir werden nicht der Headliner sein, ich glaube BEHEMOTH werden es sein. Unsere Spielzeit wird sicher um die 45 Minuten sein. Wir freuen uns sehr auf die Tour, es ist ein verdammt gutes Line-Up von Bands!


Ihr habt ein Bootleg einer Brasillien-Show vor einiger Zeit veröffentlicht, was ihr als Tribut an die fanatischsten Fans verstehen wollt. Sind die Fans in Brasilien wirklich ausgeflippt? Welcher eurer Shows war eure bisher bemerkenswerte?


John: Ja, die brasilianischen Deathbanger sind verdammt krank, einige unserer besten Gigs haben wir in Süd- und Mittelamerika gespielt. Es ist wirklich schwer, unsere beste Show zu benennen, denn wir haben in unserer musikalischen Karriere schon verdammt viele großartige Shows gespielt. Wir sind so dankbar, dass es so viele wahre Underground-Fans gibt, die uns überall auf der Welt die ganzen Jahre unterstützt haben.


Wo genau in den USA lebt ihr? Wie ist das Leben dort? Gibt es dort eine aktive Metal-Szene?


Joe: John und ich leben in Pennsylvania, während Kyle in Ohio zuhause ist. Bei Kyle um die Ecke gibt es eine Menge cooler Bands, da Cleveland nicht weit weg ist und es dort einen Haufen Bands hat.


INCANTATION waren niemals so "populär” wie vergleichbare Bands, MORBID ANGEL. Weißt Du, welches eurer Alben sich am besten verkauft hat? Bist Du enttäscuht, dass Ihr immer noch mehr oder weniger ein Insider-Tipp seit?


Kyle: Nun, da unsere ehemaligen Labels uns niemals die Wahrheit über unsere Verkaufszahlen erzählen würden und unsere diesbezüglichen Aussagen anders interpretiern würden, habe ich wirklich keine Ahnung. Ich würde schätzen, dass "Diabolical” sicherlich das meisterverkaufte war. Wir haben zu dieser Scheibe einige größere Touren gemacht und haben dadurch einen Push bekommen, der immer hilft. Wir haben auch zu "Blasphemy” auch einige gute Touren gemacht, aber ich wäre überrascht , wenn viele Leute dieses 2002er Release kennen würden. Wir haben einfach keine Promotion von unserem damaligen Label bekommen. Die Dinge sollten sich nun um 100% verbessern, jetzt wo "Decimate Christendom” auf Listenable erschienen ist.


Mit unserer Position in der Metal-Szene war ich immer zufrieden und nie enttäuscht, wir waren schon immer Underdogs. Solange wir den INCANTATION-Stil des blasphemischen Death Metals weiter spielen können und die Leute das hören möchten, ist das ok für uns. Solange es Leute gibt, die das hören möchten, ist das wunderbar. Natürlich wollen wir versuchen, mehr Scheiben zu verkaufen, um so unsere Fanbasis zu erweitern und zu noch mehr Orten zu reisen und dort vor noch mehr Leuten spielen zu können.


Was macht ihr neben INCANTATION? Wie often probt ihr? Das dürfte anhand der Entfernung doch nicht jede Woche möglich sein, nehme ich mal an. Ich glaub, ihr spielt auch noch in anderen Combos, oder?


Joe: Wir proben als Band nur an den Wochenende vor einer Tour, da wir - wie Du schon sagtest - weit auseinander wohnen. Vier Stunden Fahrt. Ich probe aber mit John einmal pro Woche. Es wäre cool, als Band gemeinsam jede Woche zu proben. Neben INCANTATION haben wir alle reguläre Jobs, leben normale Leben, nicht Verrücktes.

Kyle: Ich spiele noch in einigen anderen Bands: ACHERON, die meine wöchentliche Praxis bringen und auch in Ohio sind. Das ist ganz gut für mich, da ich nicht mit INCANTATION viel probe. John und ich spielen auch noch bei INFUNERUS, mit denen wir proben, wenn wir mit INCANTATION proben.

John: Neben FUNERUS habe ich noch Ibex Moon Records. Wir haben BLOODY SIGN, ESTUARY, FUNERUS veröffentlicht und werden in Kürze INCRUST und THRONAFIRE mit ihren neuen CDs rausbringen. Mehr Info dazu unter www.ibexmoonrecords.com.


Wie lange wird es INCANTATION noch geben? Ich meine, ihr macht teilweise seit mehr als 14 Jahren Musik, euer erstes Demo habt wurde 1990 veröffentlicht. Habt Ihr noch Kontakt mit den anderen Original-Mitgliedern?


John: INCANTATION werden so lange am Leben bleiben, bis wir nicht mehr wollen. Ja, wir haben Kontakt mit einigen unserer Ex-Mitglieder, das ist wirklich cool, denn erst kürzlich haben wir mit einigen gesprochen, die wir lange nicht mehr gesehen haben. Das ist einfach großartig, da wir ein paar wirklich lange nicht mehr gesehen haben.


Was hälst Du von denen neuen amerikanischen Metalbands, die Death Metal und Hardcore mischen? Ich denke da an Bands wie SHADOWS FALL, KILLSWITCH ENGAGE...


Joe: Ich schenke solchen Bands nicht viel Aufmerksamkeit, ich höre einfach die gleichen Bands, die ich schon seit Jahren höre. Von daher kann ich dir keine gute Meinung über diese Bands geben. Von dem, was ich mitkriege, ist es auch nicht sonderlich interessant für mich.


Einige letzte Worte?


Kyle: Thanks for the interview and supporting metal and INCANTATION. 666


John - Keep the real death metal alive! Check out my other band Funerus at: www.funerus.com along with my label Ibex Moon Records at: www.ibexmoonrecords.com . Kyle also plays in Acheron and Wolfen Society so check them out too at: www.acheron666.com and www.wolfensociety.com

Review:

The Man Who Sold Himself

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Die Blumen blühen, die Sonne scheint, und man sitzt nackig im Kreise seiner liebsten im Grase und schaut den Kindern dabei zu, wie sie in den Pool püschern. Lacht nicht, dieses bunte, 100% unschuldige Hippie-Flower-Power Gefühl transportiert zum Beispiel der Song "Games Of May". Die finnische Band um Mika Järvinen hat schon mit Nik Turner von HAWKWIND zusammengearbeitet, die gemeinsame Version von "Silver Machine" passt absolut in diese Scheibe, die stilistisch zwischen Psychedelic und erdigem Akustik-Rock pendelt. Wo man von HAWKWIND aber nackte Frauen im Drogenrausch auf der Bühne erwartet, sind FIVE FIFTEEN der fröhlich-frische Familienausflug. Die verschiedenen Sängerinnen, die FIVE FIFTEEN über die Jahre ihre guten bis genialen Stimmen liehen - aktuell Saana Koskinen - heben sich von Mika Järvinen so ab, als ob der quietschgelbe Bibo und Kermit der Frosch ein Duett in der amerikanischen Original-Sesamstraße singen. Für mich dunkle Lady ist diese Zusammenstellung also eigentlich viel zu bunt, zu fröhlich und verspielt, aber in diesem Sommer hat sie mir ein paar Regentage deutlich aufgehellt. Zusammenstellung? Ja, FIVE FIFTEEN haben über die Jahre diverse Line-Ups verschlissen, darunter AMORPHIS-Aushilfsschlagzeuger Atte Sarkima, und "The Man Who Sold Himself" ist das Best of des Backkataloges auf einem neuen Label, um die Band auch über die Grenzen Finnlands hinaus bekannt zu machen.

The Man Who Sold Himself


Cover - The Man Who Sold Himself Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 77:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Good-Bye Routine

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Öfter mal was neues. Selbst die ewig spaßpunkenden DONOTS greifen bei ihrer aktuellen Single mal wieder auf die gute alte Wandergitarre zurück und haben dabei mit "Good-Bye Routine" eine ganz flotte Akustiknummer zusammengebastelt. Insgesamt nicht schlecht gemacht, geht der Song aus dem aktuellen Werk "Got The Noise" trotz (oder vielleicht gerade deswegen) etwas anderer Art und Weise ganz gut ins Ohr. Besonders auch für die kräftezehrenden Liveauftritte der Jungs dürfte der Song zukünftig eine angenehme Verschnaufpause für die Fans bedeuten - denn Balladen gibt es ja bei den DONOTS (bisher noch) nicht. Für diesen Part ist dann ab jetzt das etwas melancholische "Good-Bye Routine" zuständig. Die Single erscheint auch als sogenannte limitierte Version, wobei hier neben den Albumtracks "Your Way Home" & "Hey Kids" noch die zwei neuen, unveröffentlichten Songs "Simple" sowie "Broken Hal"o mit drauf gepackt wurden. Mehr hierzu berichten kann ich leider nichts, da mir nur eine 1-Track-Promo CD (!) mit dem Titellied vorgelegen hat.

Good-Bye Routine


Cover - Good-Bye Routine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Abyss Of Hypocrisy

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Ganz im Stile ihrer Landsmänner KRISIUN knüppeln sich MENTAL HORROR durch ihre mittlerweile dritte Scheibe und machen dabei keine Kompromisse. Dauergeblaste, sägende Gitarren, die sich nur ganz selten mal zu einem Ausflug in Soli-Gefilde hinreißen lassen, und ein grunzender Sänger, der in guter alter Death Metal-Manier herrlich tief grunzt. Teilweise hört sich "Abyss Of Hypocrisy" (wäre auch ein passender Titel für eine Peter Tägtgren-Huldigung) wie ein überlanger MORTICIAN-Song an, freilich ohne langweilige Horror-Samples. Einzige Problem ist die Abwechslung, die MENTAL HORROR aber kurz und bündig über Bord geworfen haben. Die Zuckerhütler haben gar nicht den Anspruch, eingängig, abwechslungsreich oder wimpy zu sein. Einfacher, schnörkelloser Death Metal im ICE-Tempo - wer das will und mag, ist bei MENTAL HORROR gut aufgehoben. Einzig die etwas dumpfe Produktion stört, weil dadurch einmal die Base Drum schlicht scheiße klingt und zum anderen die sehr cool sägenden Gitarren ein wenig zu brummig und leise sind. Aber das hält sich gerade noch im Rahmen und sollte für MORTICIAN-Jünger eh nichts Neues sein hehe.

Abyss Of Hypocrisy


Cover - Abyss Of Hypocrisy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lost In Glass And Stone

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DEGENERATE präsentieren sich mit der diesjährigen MCD in neuem Gewand, mussten doch einige Änderungen im Line-Up verkraftet werden. Davon blieb der Metal des Finnen-Haufens aber zum Glück unberührt, wie sich nach dem ersten Durchlauf von "Lost In Glass And Stone" rausstellt. Immer noch rocken DEGENERATE ordentlich nach vorne los, können ihre Vorliebe für melodischen Death Metal Marke ATG nicht verhehlen und haben mit Sänger Jacob einen erstklassigen Shouter hinterm Mikro. Im Gegensatz zur 2003er Promo gehen DEGENERATE einen Tick verspielter zu Werke und lassen dem Zwillingsgitarren noch mehr Platz für ihre kleinen Zaubereien ("Tool Of Failure"), was manchmal aber schon etwas zu ausufernd wirkt. Durch die Hinzunahme cleaner Vocals bekommt die Scheibe deutlich mehr Tiefe und Eigenständigkeit, wäre klasse, wenn die Band diesen Weg weiter verfolgen würde. Jacob kann aber auch anders und wie eine räudige Variante von Tompa Lindberg klingen, was sicher keine schlechte Referenz für einen Shouter in diesem Bereich ist hehe. "Lost In Glass And Stone" zeigt DEGENERATE gereifter und ist erneut eine richtig geile Silberscheibe melodisch-brutalens In-Your-Face-Metal!

Lost In Glass And Stone


Cover - Lost In Glass And Stone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 22:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Villainy & Virtue

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Der Beweis, dass Mucker durchaus farbenblinde Einäugige sein können, liefern DEAD TO FALL mit dem Cover ihres neuen Albums "Villainy & Virtue" ab - das ist einfach nur häßlichbunt. Aber Mucker bezahlen wir nicht fürs schöne Cover, sondern für Krach und den bieten DEAD TO FALL auf der Scheibe ohne Ende. Vor zwei Jahren haben die Jungs aus Chicago mit ihrem Debüt schon ordentlich Staub aufgewirbelt und sich als hoffnungsvolle Metalcore-Band ins Gedächtnis gerufen, was sie auf der neuen Scheibe wieder aufgreifen. Hier trifft Death/Thrash, der ordentlich an alte DISMEMBER und ENTOMBED erinnert ("Bastard Set Of Dreams"), auf typische HATEBREED-Breaks und Moshparts en masse. DEAD TO FALL fühlen sich dabei in scheinbar allen Genres des extremen Metals zu Hause und haben auch vor nem ordentlichen Blast keine Angst, genauso wie traditionelle Gitarrenspielereien zaubern können, ohne dass eins von beiden aufgesetzt wirkt. So ist "Villainy & Virtue" ein brutales Metal-Album, dass gleichzeitig vor Brutalität nur so strotzt wie es melodisch ist, und das DEAD TO FALL mit einem selbstzufriedenen Lächeln zurücklassen wird.

Villainy & Virtue


Cover - Villainy & Virtue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Don’t Cut Your Fabric To This Year’s Fashion

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"Don’t Cut Your Fabric To This Year’s Fashion” ist schon ein fieser, kaum zu merkender Albumtitel. Nicht weniger fies aber dafür deutlich prägnanter ist das in grellen neonfarben gehaltene Booklet. Und wenn dann als erster Ton der CD gleich ein richtig fieser Synthiesound um die Ohren heult, schmelze ich vor lauter plüschiger 80er Sympathie dahin. "Drug Like" zeigt ACTION ACTION dermaßen tief im Sumpf quäkender Keyboards, jammernden Gesangs und herzerweichend schöner Melodien, dass alle Nostalgiker sich in die Band verlieben werden. Der Gesang ist klasse, oftmals genau den halben Ton neben der Spur, der die Tracks rocken lässt. Einige Songs im Mittelteil des Albums aber sind für meine Ohren zu kantenlos und plündern sich durch den Popreigen oft gehörter Ideen. Doch es sind die vielen liebevollen Details, bisweilen ulkige Gitarren und nicht zuletzt der zweigeteilte Titelsong aus "This Year´s Fashion" und "Don´t Cut Your Fabric" die soviel Spaß machen ACTION ACTION zu hören, dass die Gastauftritte der TAKING BACKSUNDAY oder KILL YOUR IDOLS nur das i-Tüpfelchen auf einem bereits ziemlich bunten Album sind. Ein Album, auf dem gewissermaßen eine eigene Art Retrorock gemacht wird, bei dem Pop noch echter Pop ist und das zwischen Tiefgang und vordergründig guter Laune wechselt als wäre es das normalste der Welt.

Don’t Cut Your Fabric To This Year’s Fashion


Cover - Don’t Cut Your Fabric To This Year’s Fashion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:25 ()
Label:
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Band:

Witchburner

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