Review:

One Team One Spirit

()

GOTTHARD gehen zukünftig andere Wege, zumindestens was den Vertrieb ihrer Scheiben angeht und daher ist es natürlich üblich nochmal schnell mit alter Company eine "Best Of" Cd unters Volk zu mischen. Aber die Eidgenossen können hierbei, zumindestens was Ausstattung (üppige Doppel CD mit 35 Tracks), vier bisher unveröffentlichte Aufnahmen sowie ein absolut fairer Preis, die ansonsten bei solchen Aktionen oftmals zu Recht aufkommenden Abzockervorwürfe locker zur Seite drängen. Der etwas schwülstige Titel "One Team One Spirit" hat sich spätestens seit dem kürzlichen Ausstieg von Gittarist Mandy Meyer relativ schnell erledigt, doch der Neue an den Saiten war schnell gefunden, es ist ein guter alter Bekannter "Freddy Scherer" (ex-CHINA). Insgesamt werden hier runde 80 Minuten Songmaterial werden geboten, wobei fein säuberlich die Rocker auf eine Seite und die Balladen auf die andere Seite gepackt wurden. Das Ganze allerdings bunt durcheinander auf eine Chronologie hat man dabei leider verzichtet. Warum aber ausgerechnet vom letzten, nicht gerade überragenden "Human Zoo" Album fast alle Songs hier nocheinmal veröffentlicht wurden, ist mir ein, schade für den Platz. Ansonsten sind mit "Fire & Ice", ein Song für die Schweizer Eishockey-Liga aufnahm und der bislang nur in eidgenössischen Eishallen als Special-Single zu haben war, und "One Team One Spirit", die offizielle Hymne der Schweizer Olympia-Mannschaft enthalten. Dazu kommen noch das knackige "Inside Out", die gefühlvollen Bombast-Ballade "What About Love" sowie die Piano-Version von "Everything Can Change" als Raritätenperle, als neue Songs hinzu. Die Liederauswahl ist ansonsten ganz in Ordnung und bietet auch für Neueinsteiger einen repräsentativen Querschnitt durch die mittlerweile zwölfjährige Karriere der Jungs. In den letzten Jahren beklagten sich GOTTHARD immer mal wieder, daß man ihre Musik etwas Respektlos als "Hausfrauenrock" bezeichne - nun ich teile nachwievor diese Meinung zu 100%, zumindestens was ihre Studioalben angeht, denn wenn fast die halbe CD mit oftmals langweiligen "Schnulzen" daherkommt, fällt es schon schwer einen festen Rockbezug herzustellen. Vor allem, da die Jungs bei ihren Liveauftritten stets genau das Gegenteil beweisen und mit energiegeladenen Shows sowie wunderbar erdigen bzw. schnörkellosem Hardrock ihr Publikum hervorragend zu unterhalten wissen. Passend dazu gab es jüngst wieder ein aktuelles Interview von Sänger Steve, der zwar ins gleiche Horn stößt aber drei Zeilen später erklärt, man habe schon wieder neue, schnellere Songs aufgenommen, die deutlich stärkeren Rockcharakter haben sollen. Das hört sich doch mal nach einer guten Nachricht an - warten wir’s bis dahin mit dieser gelungenen "Best Of" mal ab.

One Team One Spirit


Cover - One Team One Spirit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 35
Länge: 79:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Classic Diamonds

()

Zunächstmal vielen Dank an den Covergestalter - endlich mal wieder ne DORO Scheibe mit einem absolut überzeugenden Artwork und ohne diese billig wirkenden Malportraits von Deutschlands Metal Lady Nummer 1. Ansonsten mein lieber Scholly diese Frau Pesch wird anscheinend gar nicht älter, denn sie zeigt sich sexy-schnuckelig wie eh und jeh und von 20 Jahren Musikbuis ist ihr absolut nichts anzumerken. Doch jetzt zur Musik - auf der neuen CD "Classic Diamonds" hat DORO einige ihrer alten Hits sowie auch ein paar ganz neue Songs zusammen mit dem 40-köpfigen "Classic Night Orchestra" einen modifizierten klassischen Sound verpaßt, Klar, so neu ist diese Idee natürlich nicht mehr und es gibt mittlerweile eine Unmenge an mehr oder weniger gelungener solcher "Projekte" aber für mich zählt hier alleine die Umsetzung und die ist auf "Classic Diamonds" einfach hervorragend geglückt. Anders als z.B. bei den opulenten bombastischen Adaptionen von zuletzt KISS oder auch METALLICA wurde hier ein eher akkustischer Ansatz gewählt, die Gitarren sind größtenteils nicht elektronisch verstärkt, so daß die klassischen Instrumente mehr Freiraum bekommen ohne aber den rockigen Charakter der Songs völlig zu verdrängen. Die Tracks haben trotzdem viel Power, der Kitschfaktor tendiert gegen Null (selbst bei den vielen Balladen!), man sollte diese CD daher nicht vorschnell und leichtfertig in die "Kuschelrockschublade" stecken. Für die orchestralen Neufassungen aus allen Schaffensphasen beginnend mit den alten WARLOCK Zeiten wurden sogar viele Arrangements bzw. Melodien etwas umgeschrieben, so daß auch die (teilweise etwas abgehörten) alten Gassenhauer (u.a. "I Rule The Ruins") wieder in einem interessanteren Licht erscheinen und spürbar an Frische gewonnne haben. Besonders erwähnenswert ist natürlich die absolut geile PRIEST Coverversion von "Breaking The Law", bei der U.D.O. (Ex-ACCEPT) und Doro ein sensationelles Duett abliefern. Weiterhin absolut gelungen sind die Versionen von "Undying" (mit einem cool lässigen Trompetensolo mit viel Spanischem Flair), das schwungvolle "Burn It up" (gewinnt zum eher unscheinbaren Original sogar noch dazu) aber auch beim "Metal Tango" hat man es u.a. mit einem tollen Flamencozwischenteil geschafft, nochmals neue Facetten hinzuzufügen und beim gänzlich neuen Track "She’s Like Thunder" dürfen die Gitarren dann zum Abschluß sogar nochmal richtig fett gasgeben. Neben insgesamt 13 Songs ist außerdem noch ein Video Clip zur Single "Let Love Rain On Me" enthalten. Die CD wird u.a. auch als Limited Edition Digibook mit insgesamt 3 Bonustracks erscheinen. "Classic Diamonds ist wirklich ne coole Geschichte geworden und musikalisch absolut kurzweilig ausgefallen, nicht nur für Fans zu empfehlen– wer auf klassische Sachen in Verbindung mit Rock/Metal abfährt ist hier bestens aufgehoben.

Classic Diamonds


Cover - Classic Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dies Irae

()

"Dies Irae"... Starke Worte für die folgende leichte Brise die aus Norwegen zu uns herüber schwappt. Beim kleinen Label Edgerunner legt man wohl weniger Wert auf Trends, WHERE ANGELS FALL sind zwar Gothic Metal, sie haben eine Frau als Sängerin und dennoch wenig gemein mit den angesagten Acts des Genres. Gedrosseltes Tempo über die volle Strecke geht einher mit einfachen Gitarren. Soweit könnte das noch eine düstere Reise versprechen, die Mischung resultiert aber leider eher in Tristesse. Denn es fehlen die Gefühle, es fehlt der Elan hinter dem eigentlich angenehmen Gesang. Sakrale Chöre und breite Keyboards kommen kaum gegen die stets gleichen Gitarren und Rhythmen an. Ich weiß nicht, wie das auf einem ganzen Album funktionieren soll, hier fehlen schlicht Ideen. Die noch junge Band versagt in letzter Konsequenz total, denn niemand wird sich an die vier Songs erinnern, wenn die CD wieder in der Hülle ist. Gnadenlos durchschnittlich.

Dies Irae


Cover - Dies Irae Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dark Logic

()

Schweden mit russischem Bandnamen kommen einem erstmal spanisch vor. Nicht weniger spanisch kommt mir persönlich vor, wieso sich eine Newcomer - Band ohne großes Label im Rücken einen Top - Producer wie Daniel Berstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH,…) ins Haus holen konnte. Am Allerspanischsten kommt mir dann noch vor, warum der Herr Bergstrand eine so dürftige Arbeit abgeliefert hat. "Dark Logic" klingt nämlich wie ein besseres, dumpfes Demo, für das man wirklich keinen Starproduzenten benötigt hätte. Hatten die Jungs am Ende doch nicht genug Kohle…? Egal, denn am Ende zählt nur die Mucke und die kommt mir nicht sonderlich schwedisch vor, denn LOCH VOSTOK spielen progressiven, sperrigen und des Öfteren an CREMATORY (!!!) erinnernden Metal, der nur schwer ins Ohr geht. Die Vergleiche mit der kontroversen, deutschen Gothic - Combo kommen zustande, weil die Keyboards ähnlich pompös dröhnen und Sänger Teddy Möller über weite Stecken grunz - shoutet wie deren rundlicher Fronter Felix. Die durchaus hymnischen, cleanen Vocals wirken auf der anderen Seite etwas kraftlos und lassen die fünf Gastsänger (-innen) fast untergehen. Die tief gestimmten Gitarren lassen auch Parallelen zum Death Metal aufkommen, so dass die Mischung aus Prog, Gothic und Death am Ende leicht wirr erscheint und den berühmten roten Faden vermissen lässt. Am Nachvollziehbarsten kommen noch die beiden mit einprägsamen Refrains ausgestatteten "Naked" und "The Forsaken One" daher, obwohl auch "Falling Star", "Marrow" und "Narcosis" durchaus hörbar sind. Der Rest ist schwer verdaulich, recht gewöhnungsbedürftig und lässt vermuten, dass man hier einfach zu viele Ideen unter einen Hut bringen wollte. Ein handwerklich eigentlich gutes Album, bei dem jedoch kein Funke überspringen will.

Dark Logic


Cover - Dark Logic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Michael Pinnella

www
Band:

Where Angels Fall

KEINE BIO! www
Band:

Mathyr

www
News:

CATARACT headlinen Halloween Smash Fest

Am Halloween-Abend, also am 31.10.2004 wird in Hückelhoven-Hilfahrt (Raum Mönchengladbach) gerockt. Das Indoor-Underground-Festival HALLOWEEN SMASH FEST kann mit folgenden Bands aufwarten:


CATARACT (Schweiz), 8MM OVERDOSE (USA), AS WE FIGHT (DK), KORODED (Düren), REDRUM INC. (Heimspiel), UNDERTOW (Stuttgart), DEATH BEFORE DISCO (BEL), THE SHITHEADZ (M´Gladbach), TRESPASS(NL), DISDAIN (Düren) und FRENCH POLISH(Aachen)


Für den Eintritt von 10 EUR gibt es im Vorverkauf einen CD-Sampler, an der Abendkasse bekommen die ersten 200 Gäste eine Gratis-CD. Die Daten:

31.10.04 Einlass 15.00 Uhr, Beginn 16.00 Uhr

Saal Sodekamp Dohmen, Hückelhoven-Hilfarth



News:

´Goldenes Ticket´ für NIGHTWISH

Am Rande der Show in der Color Line Arena am Mittwoch in Hamburg haben NIGHTWISH ein "goldenes Ticket" für 50.000 verkaufte Eintrittskarten der "Once Upon A Tour" bekommen.

Konzert:

Adam West, Zamarro - Hamburg, Logo

Konzert vom Schade - da legt eine Band wie ADAM WEST mal den weiten Weg von Washington, D.C. bis auf unseren Kontinent zurück, um uns Europäern zu zeigen, wo der Rock ´n Roll zu Hause ist, und dann bemühen sich nicht mehr als ca. 30 Leute ins Logo, um das mit zu erleben. Aber ADAM WEST sind nun mal keine große Nummer, weder in ihrer Heimat noch bei uns, was eigentlich sehr erstaunlich ist, da Garagenrock dank einiger vor allem skandinavischer Bands wie GLUECIFER oder den HELLACOPTERS hier zu Lande seit einigen Jahren ja sehr angesagt ist. Und noch erstaunlicher ist das, wenn man bedenkt, dass ADAM WEST noch eine ganze Ecke rauer und dreckiger sind. Im Gegensatz zu Bands wie den eben genannten sind sie als Amerikaner ganz einfach wirklich authentisch, da ist nichts aufgesetzt - ADAM WEST sind purer Rock ´n Roll.



Doch zunächst legten sich ZAMARRO aus Basel ordentlich ins Zeug und versuchten, das zum größten Teil noch sitzende Publikum aus der Reserve zu locken. Und für Schweizer machten sie das gar nicht schlecht (Nicht, dass ich irgendwelche Vorurteile hätte, aber kennt irgendjemand eine Schweizer Rockband...?). Man muss bedenken, dass es in Deutschland schwierig ist, mit Ansagen, die mit Schweizer Dialekt eingefärbt sind, als Rocker ernst genommen zu werden, denn das wirkt ziemlich schnell niedlich. So auch im Falle ZAMARRO, die dadurch aber gleichzeitig auch einen hohen Sympathiebonus verbuchen konnten. Dazu kam noch, dass die Jungs vom Optischen her - bis auf den glatzköpfigen, tätowierten Drummer - auch nicht wirklich hart rüberkamen, sondern eben ziemlich normal und unscheinbar. Deshalb ist es ihnen noch höher anzurechnen, dass sie tatsächlich einiges an Stimmung losmachen konnten und die Band dadurch auch nach und nach lockerer und besser wurde. Der Sound von ZAMARRO, irgendwo zwischen klassischem 70er Rock, Stonerrock und dreckigem Rock ´n Roll, kann sich durchaus hören lassen. Und Songs schreiben können sie auch: Der Großteil waren kurze, einfache, energiegeladene Stücke, die direkt ins Ohr uns ins Tanzbein bzw. in den Nacken gingen. Einzig der Gesang könnte noch etwas dreckiger ausfallen, denn der war stellenweise zu klar und zu schön, um einen wirklich zu rocken. Aber insgesamt waren die gut 35 Minuten äußerst kurzweilig und ZAMARRO eine wirklich gute Vorband - was ja leider selten genug geworden ist.



Letztendlich mussten aber doch wieder Amerikaner ran, um zu zeigen, was echter Rock ´n Roll ist. Und das taten ADAW WEST dann auch - und hauten mit voller Wucht ein Brett ins Publikum, das einem Hören und Sehen verging. Derart schweißtreibende Energie habe ich selten bei einem Konzert erlebt - und das im Logo vor dreißig Leuten! Dementsprechend rockte dann der Großteil des Publikums vor der Bühne ab, und auf dem Barhocker gehalten hat es wirklich niemanden mehr. Mit jedem Song schien sich die Band zu steigern und noch einen draufzusetzen, und vor allem merkte man, wie viel Spaß die Musiker selbst an dem Abend hatten. Dass sie Profis sind - immerhin gibt es die Band seit 1991 - bewiesen ADAM WEST, indem sie sich von der Leere des Raums überhaupt nicht beeindrucken ließen, sondern abgingen, als spielten sie vor einem ausverkauften, tobenden Saal. Sie schwitzen und rockten sich die Seele aus dem Leib, dass einfach jeder davon angesteckt werden musste. Die Band machte schon alleine deshalb Spaß, weil hier vier unterschiedliche, aber 100&ig miteinander harmonierende Charaktere auf der Bühne standen: Der Gitarrist ein Alt-Punkrocker, der Bassist der kleine missratene, tätowierte Bruder von Catweazle, der muskelbepackte Drummer und dazu Sänger Jake Starr mit gigantischen Koteletten und einem der dreckigsten Organe der Rock-Geschichte. Der typische ADAM WEST-Sound, eine Mischung aus klassischem Rock und 60er Garagen-Rock ´n Roll mit einem ordentlich Schuss Punkrock, ist live auch noch um Einiges packender als auf Platte. Hier gibt es keine Kompromisse, alles ist direkt und rau und zielt mitten in die Fresse. Nicht einmal während der relativ häufigen Gitarrensoli verlor das Quartett an Energie, eine zweite Gitarre vermisste man überhaupt nicht.



Einziger Wermutstropfen des Abends: Das Konzert war ganz einfach viel zu kurz. Das reguläre Set war bereits nach ca. 40 Minuten beendet, worauf das Publikum die Band immerhin noch zwei Mal auf die Bühne zurückholte. Danach war dann aber endgültig Schluss - obwohl es erst zehn vor zwölf war, sie also trotz der strikten Auflagen im Logo noch zehn Minuten hätte spielen können. Besonders Sänger Jake Starr sei dies aber verziehen, denn er konnte einfach nicht mehr. Er hatte sich so verausgabt, dass er schon bei der Ansage zur ersten Zugabe kaum noch Stimme hatte. So muss Rock ´n Roll sein: Laut, hart und dreckig. Besser geht´s nicht!

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS