ARCH ENEMY wird am Ende der aktuellen Tournee eine Extra-Show in London spielen. Diese wird für eine Live-DVD aufgezeichnet. Im nächsten Jahr will sich die Combo an ihr nächstes Album machen. Die Aufnahmen sollen laut Gitarrist Michael Amott im März 2005 starten. Der Silberling kommt voraussichtlich im Sommer in die Läden.
HEXENHAMMER haben einen Deal über zwei Alben beim Twilight–Vertrieb unterzeichnet. "Divine New Horrors", das Debut der deutschen Death Metaller, wird im Februar 2005 erscheinen.
Das zweite der von Majestic Rock remasterten M.ILL.ION - Alben nennt sich "We, Ourselves & Us" und demonstriert nicht nur im Titel das eiserne Selbstbewusstsein des schwedischen Sextetts. Wer die Band schon auf ihrem ersten Album "No. 1" (siehe Review) nicht mochte, sollte auch vom Zweitling die Finger lassen. Erneut dominiert "Sleaze Rock" der rotzigen Gangart, wobei hier der Bombastfaktor, zugunsten eines höheren Rock’n’Roll - Anteils, etwas zurückgeschraubt wurde. Das Ergebnis klingt ein wenig härter als das Debüt und kratzt schon stark am metallischen Putz, wobei besonders Power - Rocker wie der "90 - 60 - 90" - Nachfolger "Doctor Lööv", der Stampfer "Judgement Day", die tolle High Speed - Granate "Stone Cold Killer" (ungewöhnlicher Song mit leicht verzerrtem Gesang und Doublebase - Gehämmere!) und das sehr melodische "Mother Earth" (klasse!) positiv aus dem Rahmen fallen. Leider hat man mit der ultrakitschigen Abschlussballade "Is It Too Late" ordentlich in den Schacht gegriffen, denn die Nummer klingt mit seinen fast ausschließlichen Elektro - Loops in etwa so heavy und mitreißend wie Xavier Naidoo feat. Yvonne Catterfeld, furchtbar! Davon abgesehen, ist "We, Ourselves & Us" ein gefundenes Fressen für alle, die auf diese "schäbige" Art von Hardrock stehen und / oder durch das neue Werk "Kingsize" auf die Band aufmerksam geworden sind. Bonüsse gibt es außer Liner - Notes zum Album von Basser B.J. Laneby leider keine, auf einen Multimedia - Track wurde hier verzichtet.
Nicht mehr ganz so taufrisch sind sie, diese Engländer von KILLING MIRANDA, eigentlich. Ob die Jährchen auf dem Buckel zu dieser stilistischen Verwirrtheit geführt haben bleibt unklar. "Consummate" ist weniger abwechslungsreich als vielmehr etwas chaotisch geraten. Zwischen Quasi-MANSON-Coversongs ("No More Love Songs"), bei denen die rhythmischen Spielereien des Vorzeigeexzentrikers 1:1 kopiert werden und dem SISTERS OF MERCY Realcover "Anaconda" kriegen sie manchmal nicht ganz die Kurve. Völlig unnötige, viel zu weit ausladende und dann nicht in Songs endende Interludes ("Saint Of Blasphemy", Five Minute Freeview" und "Shadow Over Innsmouth") trüben den Spaß, der beispielsweise vom grandiosen Doppel aus dem harten "I Know What You Want" und dem melodiös eingängigen "Embrace" hervorgerufen wird. "Enter The Dagon" flirtet mit Nu Metal Basslines,"Bastard/Heretic" kommt recht weird und im Chorus brachial aus den Boxen, "Disposable" schraubt den Gothic Anteil zurück und verebbt beim Versuch ein straighter Rocker zu sein. Zwischen Gothic Electro Rock und Metalgitarren ist ein Loch und KILLING MIRANDA füllen es nicht ganz.
Dass Griechenland in Sachen Metal aufrüstet, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, nur leider kann ein Großteil dieser Newcomer nur Höflichkeitsapplaus ernten, da man sich dort zu sehr, ähnlich wie die Italiener, auf mittlerweile ausgetretenen "True Metal" - Pfaden bewegt und eher wie ein verwischtes Abziehbild eingesessener Größen wirkt. Zuletzt konnten mich BATTLEROAR mit ihrem epischen Metal beeindrucken, nun sind es AIRGED L’AMH, deren Gitarrist Alexander übrigens schon mit BATTLEROAR zusammengearbeitet hat. Auch in Griechenland scheint sich die Szene also familiär zu geben, was besonders reizvoll ist, wenn beim abendlichen Familienessen tolle Songs die Runde machen, von denen man auf "The Silver Arm" ein ganze Palette auffährt. Zum Glück nicht vom "Wie erschlage ich den Drachen mit meinem Keyboard?" - Schmonz geleitet, fahren die Jungs epischen, ehrlichen und stellenweise mit heimischem Folk unterlegten Speed Metal der alten Schule auf, wobei lediglich der Gesang von Steve Venardo und die Produktion ruhig etwas fetter ausfallen dürften. Das im Metal inzwischen schon fast gefürchtete Keyboard kommt merklich nur im Intro zum Einsatz und man denkt schon, der Wahnsinn schlage ein neues Kapitel auf, da latschen die Jungs beim Opener "Guardian Of The Ancient Deeds" richtig fett den Kickdown und entführen in die Welt der antiken, keltischen Sagen. Hin und wieder kommen Erinnerungen an alte, deutsche Helden wie ANGEL DUST (auf ihren ersten beiden Platten), SCANNER oder HELLOWEEN (zu "Walls Of Jericho" - Zeiten) auf, die vermutlich als Inspiration für Knaller wie die Hymne "Dissention Seeds" (Killer!), den vielschichtigen Titelsong, den Stampfer "Balor Of The Evil Eye" oder das famose "Painless Vengeance" herhalten mussten. Auf der gesamten Platte wechseln sich Doublebase - Speed - Orgien, fette Midtempo - Parts und geile Soli absolut geschickt ab und trösten überzeugend über die doch etwas mangelnde Abwechselung hinweg. Aber ehrlich: mit Ausnahme der etwas banalen, stark an "The Bard’s Song" erinnernden Ballade "Mourning Grief" befinden sich nur Stücke auf dem Album, die zwar nicht ganz einfach zugänglich sind, aber trotzdem runterlaufen wie frisch Gezapftes. Traditionelle Old School - Platten machen bei Weitem nicht immer so viel Spaß wie "The Silver Hand", was das Album außerdem für Fans von "aktuellen" (und sehr guten) Combos wie STORMWARRIOR oder MAJESTY interessant machen dürfte. Nebenbei würden AIRGED L’AMH auch hervorragend auf’s "Headbangers Open Air" passen, aber das nur am Rande…
FU MANCHU kommen nach drei Jahren Abstinenz genau mit jenem Album aus der Wüste zurück, welches man sich von ihnen erhoffte - "Start The Machine" rockt stonermäßig derart dass der Boden bebt und die Abdeckungen der Lautsprecher ihren Geist aufgeben (und das, so nebenbei gesagt, in den Staaten schon seit Monaten den Wüstenstaub aufwirbelt). Man ist sich treu geblieben ohne eintönig zu werden. FU MANCHU stehen weiterhin für erdig, dreckigen Rock’n’Roll um Autos und Frauen - hier hat sich nun rein gar nichts geändert. Neu allerdings ist Drummer Scott Reeder, welcher kurz nach dem 2002er-Album "California Crossing" Ex-Kyuss-Drummer Brant Bjork ersetzte und bereits auf dem letztjährigen Live-Album zu hören war. Labelmäßig hat man mit dem erst 2003 gegründete Label DRT-Records auch einen neuen Partner gefunden. FU MANCHU scheinen die Zeit genutzt zu haben um den meisten der 12 neuen Songs einen Tick mehr Eingängigkeit zu verpassen. Bestes Beispiel hierzu ist gleich der starke Opener "Written In Stone" (zugleich auch die Single) oder auch "Open Your Eyes" und "Today’s Too Soon" - allesamt mit fettem Refrain ausgestattet. Allerdings gelingt den Wüstenrocker dabei der Spagat zwischen angedeuteter Ohrwurmqualität und einer immer noch vorhandenen gehörige Portion Eigenständigkeit, so dass man sich keinesfalls den Vorwurf aussetzen muss nun einen auf "Radio" zu machen. Angebiedert wird sich hier definitiv nicht - und das ist auch gut so. Reinhören sollte man auch mal in das eher ruhigere, aber einfach genial coole "Make Them Believe" und in das im gekonnten Gegensatz zu den eingangs erwähnten eingängigen Tracks stehende, recht sperrige "Hey" oder das psychedelic angehauchte "Out To Sea". Soundmäßig bewegt man sich mit Brian Joseph Dobbs (Metallica, Mötley Crüe) auf bewährten Pfaden - die Rauheit welche FU MANCHU mit ihren Songs verbreiten (und vor allem Live transportieren) wurde gekonnt auf die Produktion übertragen. Für Freunde wummernder Bassläufe welche das heimische Wohnzimmer zum Beben bringen sollen, haben FU MANCHU ganz klar ein vorweihnachtliches Highlight abgeliefert. Für jene welche Kyuss & Co. anbeten gibt es damit schlussendlich nur eines - ab damit unter dem Weihnachtsbaum.