Über Ebay sind lt. Konzertkartenanbieter CTS-Eventim sowie Veranstalter Marek Lieberberg rund 2000 gefälschte Tickets für Depeche-Mode-Konzerte verkauft worden. Rein äußerlich unterscheiden sich die gefälschten von den echten Tickets nur durch eine falsche Druckuhrzeit (17:83 Uhr).Laut Eventim wurden die Tickets aus Blankotickets gefertigt, die zuvor in einer Berliner Vorverkaufsstelle gestohlen worden seien. Daher werde es jetzt sehr strenge Einlasskontrollen bei sämtlichen Konzerten geben wobei die Barcodes sämtlicher Tickets mit mobilen Lesegeräten überprüft würden. Ein dringend tatverdächtiger Berliner soll die gefälschten Konzertkarten über zwei "gutgläubige Verkaufsagenten" zu Preisen zwischen 100 und 300 Euro versteigert haben. Die Polizei bezifferte den Schaden auf rund 160.000 Euro. Die Hallentournee der Briten beginnt in dieser Woche am 13. Januar in Dresden. Weitere Stationen sind Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, München, Stuttgart, Friedrichshafen und Mannheim
Am 03.02.2006 findet in der Börse, Wolkenburg 100, 42119 Wuppertal die Punkrocknacht statt.
Auf der Bühne werden die Bands NOSSEK INSIDE MARYLIN(Wuppertal), NI JU SAN (Wermelkirchen) EURE VÄTER (Hückeswagen), SKOUCH (Wuppertal) und evtl. eine Gastband aus Essen ab 20:00 Uhr zu sehen und vor allem zu hören sein.
Der Eintritt beträgt 6,00 EUR im Vorverkauf (bei den Bands oder unter tickets@konzerteimtal.de) oder 8,00 EUR an der Abendkasse.
Dies ist das zweite Konzert der Rocknacht - Veranstaltungsreihe, die jeden zweiten Freitag im Monat in der Börse stattfindet. In dieser Reihe werden auch andere Musikrichtungen präsentiert, wie z.B. Pop, Rock und Heavy Metal oder wie am 03.02.2006 Punk. In dieser Reihe geht es darum, jungen Bands aus dem Bergischen Städtedreieck und der näheren Umgebung die Möglichkeit zu geben, ihre Musik auf einer Bühne präsentieren zu können. Dieses NonProfit - Konzept wird schon in der Cobra in Solingen (www.rocknacht-solingen.de) und nun ab Januar auch in Wuppertal praktiziert.
Mehr über die Bands kann man auf der Homepage www.rocknacht-wuppertal.de erfahren. Bands, die sich für diese Konzertreihe bewerben und auch einmal "live on stage" spielen wollen, können sich über diese Homepage bewerben.
Der Sechser aus Orange County dürfte hier in Deutschland bisher nur beinharten Metalcore - Fans ein Begriff sein, denn trotz dreier Vorgängeralben sind BLEEDING THROUGH hierzulande kaum mehr als ein Insidertipp. Mit ihrem neuesten, vierten Streich "The Truth" sollte sich dieser Umstand jedoch schlagartig ändern, denn die Jungs (plus ein Mädel am Keyboard) verstehen ihr Handwerk und wissen, wie man richtig geile Songs schreibt. Zwar ist Metalcore mittlerweile schon recht ausgelutscht, aber dieses Album gehört zu den besten Releases, die ich aus dem momentan wohl umstrittensten Hartwurst - Genre bislang gehört habe. Das liegt daran, dass die Songs sehr dynamisch herüberkommen und man einfach nicht das Gefühl hat, dass die Band diese Musik konstruiert oder am Reißbrett entwirft. Starke Kompositionen wie der geniale Opener "For Love And Failing", das bombastische "Love In Slow Motion", der mit einem Klasserefrain versehene Stampfer "Kill To Belive", die Gänsehautballade "Line In The Sand", das fixe "Return To Sender" oder der experimentelle, instrumentale Titelsong werden nicht nur von der sehr harten und melodischen Gitarrenarbeit, sondern auch von dem erstklassigen Wechselgesang getragen, der zu keiner Sekunde aufgesetzt wirkt und stets schlüssig klingt. BLEEDING THROUGH verrühren also die gewohnten Genre - Zutaten zu einem tollen Mix, der zudem, gegenüber den meisten Konkurrenten, durch seine Keyboard - Untermalung zusätzliche Facetten erhält. Obwohl auch ich mich mit dem viel zitierten Metalcore ein wenig schwer tu, muss ich sagen, dass "The Truth" ein absolut erstklassiges Album geworden ist, das Genre - Sympathisanten, und die, die es werden wollen, eindeutig als Pflichtprogramm ansehen dürfen. Top!
Der Name Matze Wurm wird vielen nicht viel sagen aber bei diesem jungen Mann handelt es sich um einen vielversprechenden deutschen Nachwuchsgitarristen, der mit seiner ersten Solo CD "Truth Is Stranger Than Fiction" (bei mir jedenfalls) sofort offene Türen eingerannt hat. Er pflegt einen, zumindestens für flinke Saitenhexer, eher recht bescheidenen, fast schon introvertierten Stil und betont stattdessen eher Melodie, Songwriting und knackige Arrangements statt uns mit blutleeren endlos Frickeleien zu langweilen. Nach den vielen Soloergüssen diverser Gitarristen, die ich mir in 2005 zahlreich reinziehen durfte bzw. mußte stellt diese, leider mit knapp 20 Minuten etwas kurzen Pladde (andererseits hat er auf Füller dankenswerte Weise komplett verzichtet) ein Lichtblicke des Genres dar. Vor allem hat man die Musik nach einmaligem Anhören trotz vieler instrumenteller Parts, nicht sofort wieder vergessen, sondern drückt gerne auf "Repeat". Jetzt bitte nicht falsch verstehen, der Matze ist natürlich kein Akustik oder sonstiger "Zupf-Barde" - er läßt es nämlich schon ordentlich krachen, wobei sein durchaus bereits recht eigenständiger Stil, der modernes mit klassischen kombiniert, ganz grob in den Progrock/Metal Bereich zuzuordnen ist. Dabei bin ich eigentlich nur aus purem Zufall auf die CD gestoßen, als zuletzt nämlich bekannt wurde, daß er der neue Gitarrist bei den Mannheimer Progressive Artrockern von ALIAS EYE werden würde. Zu diesem Fang kann man den Jungs wirklich nur gratulieren, denn Wurm wird der Band einige völlig neue Impulse geben, ob die Jungs dadurch automatisch etwas stärker in die Metal Ecke abdriften werden, ist eher nicht zu erwarten aber etwas mehr Pep und partielle Härte werden Alias Eye sicher nicht schaden. Der Kontakt kam wohl auch dadurch zustande, da AE-Sänger Philip GRIFFITHS auf "Truth Is Stranger Than Fiction" mehrmals zum Einsatz kommt z.B. auf dem kongenialen "Lost". Diese Zusammenarbeit läßt bereits Großartiges für die Zukunft vermuten, die beiden verstehen sich musikalisch hervorragend. Auch die restliche Begleitband kommt überzeugend rüber (Bruder, Mitsongwriter & Keyboarder Andy verdient hier ein Sonderlob). Sinn für Humor beweißt er bei seiner kleinen textlichen BONANZA Homage dem gelungenen Instrumental "The Mysterious Meeting of Mr. Hoss & Mr. Sing". Wurm kann bereits aus einem rechhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen und war mit seiner ersten Band APPENDIX bereits als Supporting Act von CREMATORY sowie BLIND GUARDIAN unterwegs. Nach ein paar Jahren umherziehen mit verschiedenen Bands und einigen TV-Auftritten bei regionalen Sendern trat er der Band "Jezebel´s Tower" für drei Jahre bei, man schaffte es ganze sieben mal in die Radio Charts und spielte u.a. als Support für Iron Maiden. Während seiner musikalische Ausbildung u.a. am Munich Guitar Institute und in Los Angeles an der L.A. Music Academy hatte er so bekannte Lehrer wie Frank Gambale (Chick Korea), Jeff Richman (Manhattan Transfer), Bill Fowler oder Wolfgang Zenk (SIEGES EVEN). Ganz klar, der Junge hat viel drauf und daher ist die CD uneingeschränkt zu empfehlen, das eher bescheidene äh "Coverartwork" vergessen wir mal aber ansonsten ist hier nicht der "Wurm" drin sondern es rockt der Wurm. Die etwas sparsame Spieldauer wird durch die hohe Qualität wieder mehr als ausgeglichen. Schaut einfach auf der HP vorbei, die Scheibe ist nicht gerade billig, lohnt sich aber auf alle Fälle. Ich freu’ mich jedenfalls jetzt schon auf die kommende ALIAS EYE CD mit Matze-Riffs.
Nach ihrem 2002-Scheibchen waren die Isländer keineswegs untätig und fügten ihrer ellenlangen Discografie noch ein weiteres Demo (2004) und den Schwarzen Tod hinzu. Das verhalf den Vulkaninslern zur ungeteilten Aufmerksamkeit einer bekannten finnischen Labelkrake, zum Plattenvertrag und eben zum neuen, vorliegenden Album. Wobei: Die Vokabel "Album" tut diesem echten Kunstwerk unrecht. Die vier Skandinavier haben ein enorm vielschichtiges Werk (übrigens nicht mehr nur auf isländisch) mit jeder Menge Abwechslung noch mehr Emotionen geschaffen. Klar, es geht immer noch irgendwie um Black Metal - vielleicht auch um den viel- und gern zitierten Avantgarde-BM. Als ernstzunehmener Vergleich drängt sich ebenfalls ein Haufen Insulaner auf, nämlich Primordial aus Irland. SOLSTAFIR klingen ähnlich melancholisch bis verzweifelt, trümmern gelegentlich wüst los ("Bloodsoaked Velvet"), haben aber öfter den Mut zu unendlichen Langsamkeit des Seins. Diese Melodiebögen spannen sich von anmutiger Schönheit hin bis zum absoluten Schmerz, ein Song wie "Nature Strutter" steigert sich in grenzenlose emotionale Raserei. Sieben Songs sorgen in 70 Minuten für all das, was einem Menschen in seinem ganzen Leben passiert - die Schönheit und das Biest, Trauer und Leid, Freude, Genuss und Leidenschaft - all das stopfen die unglaublichen Reykjaviker auf einen kleinen Datenträger mit 700 MB Fassungsvermögen. Wer Lust hat auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, der muss diese Scheibe haben - wird leiden und sie doch lieben. Junges Schwarz-Wurzel-Gemüse hingegen sollte noch reifen, ehe es sich der großen Herausforderung von der kleinen Insel stellt. Erhaben und kolossal - danke dafür, auch an Spinefarm.
Der Holländer Rob Van Der Loo scheint sich bei seiner Hauptband SUN CAGED nicht ausgelastet zu fühlen, anders kann ich mir einen musikalischen Overkill wie das Projekt FREAK NEIL INC. nicht erklären. Auf "Characters" geht es um verschiedene Charaktere, die gegen ihre eigene Frustration ankämpfen. Und das tut der Hörer auch, wenn er nicht auf völlig kranken Progressive Metal mit kaum nachvollziehbaren Wendungen und immer neuen Überraschungen steht. Als Gäste treten unter Anderem Steve DiGiorgio (Bass), Joost Van Den Broek (Keyboards), Irene Jansen, Arjen Lucassen und Nick Hameury (als Gastsänger - weitere Details findet Ihr in der Biografie!) auf, die den Sound noch facettenreicher werden lassen, als er von vornherein schon ist. Das Spektrum reicht von Melodic Metal über Neo Thrash bis hin zu High Tech Prog, alles ineinander übergehend und daher nur schwer nachvollziehbar. Selbst vor Elektro - Spielereien ("Understand") macht das Gespann nicht Halt und bei "Beyond The Garden" handelt es sich etwa um eine nur mit dem Keyboard begleitete Akustikballade, in der Irene Jansen ihre brillante Stimme ausspielen kann, super! Danach wird bei "Bulldozer Blues" und "Jaba" die tief Gestimmte ´rausgeholt und in bester MACHINE HEAD - Manier gegroovt, bevor das abschließende "Absence" wieder als reine, mehrstimmige Ballade durchgeht. Und diese Stücke stellen nur die zweite Hälfte des Albums dar, während die erste noch weitaus progressiver, dafür allerdings auch etwas melodischer (eher im Stil von SUN CAGED) daherkommt. Ihr seid verwirrt?! Ich war es anfangs auch und bin es immer noch ein wenig, und darum kann ich das Album nur und wirklich nur absoluten Prog - Maniacs empfehlen, die daran allerdings langen Knobelspaß haben dürften. Eine richtig tolle Platte, die jedoch oft überfrachtet klingt und sich dadurch nicht ganz für den "Tipp" qualifiziert. Trotzdem cool!