Annalisa Belli und Pierpalo Capuano - nein, das ist nicht das Nachfolge-Duo von Al Bano und Romina Power. Aber ähnlich grauenhaft. Progressive Dark Rock nennt diese menschliche Calzone das Treiben während der vier Songs. Erbärmliche Kate-Bush-inspiriertes Geeier mit viel Akustik-Gitarren und getragenen Parts sind zu hören, manchmal geht’s in Richtung Krautrock ("You Will Call My Name"), oft wird es gar chillig. Aber beim Entspannen geht einem die Frau Belli mit ihrem Gesäusel tierisch auf den Nerv, vor allem beim eben genannten Stück gleicht ihr wortloses Gewimmer dem Flehen eines Kleinkinds, bei Schmerzen doch endlich Hilfe zu holen. Zudem spottet der dünne Sound jeglicher Beschreibung. Eigentlich pusht MKM immer wieder interessante junge Kapellen, wenn auch die Stilrichtung nicht jedermetallers Sache ist. Hier aber scheint nicht nur das Genre abseitig, sondern erst recht die Qualität. Klingt wie Pizza ohne alles - und eigentlich noch schlechter als das Schlager-Paar vergangener Zeiten.
V8 Wankers-Sänger Lutz Vegas hat sich mal wieder Zeit genommen und einen feinen Sampler zusammengestellt, knapp ein Jahr nach der zweiten Ausgabe vom "Punk’n’Roll A Licious"-Sampler geht es jetzt in die dritte Runde. Treffsicher hat Mr. Vegas (der im Inlay als stolzer Papa zu sehen ist) Newcomer und Veteranen der internatiolen Punkrock-Szene ausgesucht und bei fast allen Bands einen echten Hit auf den Silberling gebracht. THE TURBO AC’s eröffnen den Reigen als Vertreter der alten Garde und werden von DANKO JONES abgelöst, Kanadas Rock-Export Nummer 1. Die Tracklist sollte für Genre-Freunde keine Wünsche offenlassen und kann auf jeder Rock’n’Roll-Party bestehen. Meine persönlichen Favoriten sind neben den ersten beiden Tracks THE CHUCK NORRIS EXPERIENCE und die wütenden Schwedinnen DISCO VOLANTE, sowie (natürlich) NASHVILLE PUSSY mit einem Track von ihrem aktuellen Album. Abgerundet wird der Sampler durch unterhaltesame Liner Notes aus der Feder Mr. Vegas, der zu jeder Band Wissenswertes und Witziges zu ezählen hat. Ein sehr schöner Sampler, der sein Geld locker wert ist.
THE TURBO A.C’s - Fistful Of Fury
DANKO JONES - First Date
HANOI ROCKS - Talk To The Hand
DEMENTED ARE GO - Skating In The Rain
DISCO VOLANTE - Black Heart
THE EGYPTIAN GAY LOVERS - The Rock
BRUTO AND THE CANIBALS- Mad Dog
THE BONES - Yesterdays Hero
THE CHUCK NORRIS EXPERIMENT - The Roof Is About To Cave In
Aus der Asche von ANAEMICA gingen 2005 AEONS OF OLD hervor, die mit "When The Blood Runs Clear” ihren ersten Tonträger auf den Markt bringen. Die Band hat, laut Infozettel, die Naso voll von den ganzen Metalcore-Acts und will sich auf simplen, aber effektiven Death Metal konzentrieren. "Castle Of Death" ist dafür das beste Beispiel: der Song ist mit einem Mördergroove ausgestattet, ordentlich brutal und dank der Breaks kein langweiliger Stampfer. Dank Growler Cid und Drummer Vincent erinnert die Chose stark an DEFACED CREATION und MALEVOLENT CREATION, beileibe keine schlechten Referenzen. Leider schaffen es AEONS OF OLD nicht, die Klasse dieses Songs zu wiederholen, die restlichen Tracks auf der EP sind durchschnittlicher Death Metal amerikanischer Prägung. Ganz ok (und sauber produziert), aber nicht weltbewegend. So geht die EP in Ordnung, wird aber niemanden vom Hocker reißen. Dazu sind die Songs zu bieder.