Konzert:
Die Apokalyptischen Reiter, Tyr, Hämatom, Dark Art - Hannover, Faust
Konzert vom Alle Jahre wieder besuchen
DIE APOKALYPTISCHEN REITER die niedersächsische Landeshauptstadt und machen dabei im "Faust" halt, üblicherweise mit einem netten Paket an Bands in der Hinterhand. Und hier gleich der erste Kritikpunkt: liebe Leute vom "Faust", wenn Ihr schon auf Eurer Homepage einen Konzertbeginn (20 Uhr) nennt, dann sollte es doch möglich sein, die erste Band just um diese angegebene Uhrzeit starten zu lassen! Sonst macht das Ganze wenig Sinn - und
DARK ART ihren Gig ohne uns, die wir uns ach so penibel auf die Angabe aus dem Netz verlassen hatten…
Punkt 20 Uhr in der Halle, starteten auch gleich die Deutschrocker von
HÄMATOM mit ihrem grenzdebilen Mix aus RAMMSTEIN - Riffs, "Neue Deutsche Härte" - Stangenware und einen Schuss Humor, der sich unter Anderem in eingebauten Kinderliedern ("Butzemann" - Hilfe!), möglichst witzig - peinlichem Stageacting und gruseligen Kostümen äußerte, die von eingewickelter, blutbeschmierter Mumie über Vogelscheuche bis zum altrömischen Offizier mit abgeschnittenen Autoreifen als Schulterschutz reichten. Dazu ein Sänger (sprich: die Mumie), der den Psychopaten mimte, mit Stöcken auf alten, leeren Fässern rumdrosch und versuchte, das etwas verdutzt guckende Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Es wird gemunkelt, dass die Leute in den ersten drei Reihen, die ganz angetan schienen, später mit argen Demenzerscheinungen gesichtet wurden. Dazu passend der Titel der aktuellen Eigenproduktion: "Nein"!
Setlist HÄMATOM (wie immer ohne Gewähr):
Intro
Mit Dem Kopf Durch Die Wand
Butzemann
Wicht
Tier
Schmerz
Leck Mich!
Kiste
Häschen
So Lange Ich Noch Kann
Nach diesem Hirnzellen auflösenden Kulturschock war eine regenerative Phase für Körper und Geist nicht verkehrt. Und die Färöer Inseljungs
TYR machten einen echt prima Job, obwohl die Band noch nicht viel Live - Erfahrung zu haben schien. Die Performance war noch etwas tapsig und steif, und auch das Tempo hätte öfter mal variiert werden können, aber rein musikalisch gab es nix auszusetzen, obwohl der Großteil der Anwesenden (meine Wenigkeit eingeschlossen) noch nicht vertraut schien mit dem Material der letzten beiden Alben "Eric The Red" und "Ragnarok", die hauptsächlich zum Zuge kamen. Besonders auffällig war ein altes, nordisches Stück, das haargenau die Melodie von "An Der Nordseeküste" aufwies und wohl die Inspirationsquelle dieser Hymne darstellt - sehr geil! Mit etwas mehr Dampf in den Backen und mehr Bewegungsfreude könnten TYR ähnliche Begeisterungsstürme auslösen wie etwa SKYCLAD oder IN EXTREMO. Der Musik und dieser Band überhaupt steht in Zeiten stark nachgefragter Folk - Klänge jedenfalls Tyr und Tor offen!
Dass fast alle Fans wegen der
REITER da waren, war sowieso klar, und mit dem neuen Hammerwerk "Riders On The Storm" hat man nicht nur ein musikalisches Statement in der Hinterhand, sondern generell, wie eh und je, die Sympathien der Fans auf seiner Seite. Darum war es auch nicht verwunderlich, dass Fuchs und Co. bereits mit dem erstklassigen Opener ihrer Show, "Friede Sei Mit Dir", ein echtes Fass aufmachten. Ich persönlich fand die Band sogar noch um Einiges stärker als im Vorjahr! Für ein Dauergrinsen gut war der neue Käfig, in dem sich Dr. Pest verschanzt hatte, und in welchem er im späteren Verlauf der Show noch von einem Mädel besucht werden sollte… nicht zu vergessen die freundliche Geste von Fuchs, gegen Ende der Show noch seinen nackten Popo ins Publikum zu drehen, aus dem… ähm… nicht gerade die Sonne schien! Die Setlist bot indes nur wenig bis gar keinen Platz für Überraschungen, denn neben einigen Stücken des neuen Albums kamen natürlich langjährige Standards wie "We Will Never Die", "Reitermania" oder "Genghis Khan" zum Einsatz, die von einem coolen Drumsolo ergänzt wurden. In Sachen Stimmung, Mitgrölkompatibilität und Schweißtrieb waren die REITER wieder allererste Sahne, wenn auch "nur" weitestgehend routiniert. Trotzdem immer wieder gerne!!!
Setlist DIE APOKALYPTISCHEN REITER:
Friede Sei Mit Dir
Riders On The Storm
Terra Nola
Revolution
Sehnsucht
Erhelle Meine Seele
Drumsolo
We Will Never Die
Wenn Ich Träume
Reitermania
Die Sonne Scheint
Seemann
Du Kleiner Wicht
Genghis Khan
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