Review:

Wild Orchids

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STEVE HACKETT gehört immer noch zu den außergewöhnlichsten Gitarristen der heutigen Zeit und er macht konsequent dass, worauf er gerade Lust hat ohne Rücksicht auf Verluste, musikalische Berechenbarkeit kann man ihm daher ganz sicher nicht vorwerfen. Ebenso ungeachtet aller derzeit neu aufgeflammter GENESIS Original-Reunion Gerüchte zeigt er sich hiervon völlig unbeeindruckt und hat auf seinem aktuellen Werk "Wild Orchids" wieder ein absolut schubladenfreihes Stück Musik abgeliefert.

Sein "kleines" Kammerorchester ist ebenfalls wieder im Einsatz aber die neue CD ist dann doch etwas weniger "nur" klassisch ausgerichtet als der Vorgänger "Metamorpheus", es kommen u.a. rockigere Routs verstärkter durch. Da der Titelaufdruck meiner Promo leider nicht mit den Songreihenfolge übereinstimmt, möge man mir die ein oder andere etwaige falsche "Benamsung" bitte verzeihen. Gleich beim gelungenen Opener "A Dark Night in Toytown" wird diese prägende Mischung aus opulenten Streicherspitzen verbunden mit virtuosen Gitarrenmotiven beispielhaft demonstriert, der DAVID BOWIE-mäßige Gesang paßt ebenfalls ganz gut dazu. Orientalisch/Karibische geprägte Melodiebögen mit starken Ethnoklängen, auch dank großzügigem Sitareinsatz, werden gekonnt auf "Waters Of The Wild" überzeugend vermengt. An "Down Street" werden sich die Geister etwas scheiden, mir gefällt dieser stark Barry WHITE erinnernde Sprechgesang eher weniger, die Jahrmarktsklänge sind so schon öfters verbraten worden aber der stark blusige Touch kommt wieder positiv rüber. Wie schon gewohnt, kein Album klingt bei Hackett so wie dass andere, er wagt diesmal sogar einige gelungene Ausflüge in Folk oder besser gesagt Countrygefilde, er möchte die Barrieren zwischen Kulturen auflösen - dies gelingt dabei meistens wie bei dem äußerst griffigen "Man In The long Coat" (BOB DYLAN Cover). Hier erinnert er mit nölendem Gesang an eine Mischung zwischen Mark KNOPFLER und Johnny CASH, dass Gitarrensolo hier ist einfach nur brillant gemacht.

Insgesamt ist "Wild Orchids" ein mehr als solides Werk geworden, mit vielen schönen Stimmungsbildern, zwar vielleicht für Progfans nicht mit der absoluten Experimentierfreudigkeit und unerwarteten Wendungen, aber es gibt immer noch viele tolle Ideen sowie wunderbare Symbiosen aus Rock mit deutlicher Klassikbetonung, jedoch glücklicherweise ohne zu stark in Richtung E-Musik abzuschweifen. Wie Hackett solche zerbrechliche fast schon soundtrackartige Songs wie "She Moves In Memories" und dann wieder straighte Rocker "Ego Asnd I" gleichermaßen packend auf einer Pladde serviert, zeugt schon von großer ganz großer Songwriterkunst und gelebter Umsetzung von Soundvisionen. "Wild Orchids" bildet daher für alle etwas aufgeschlossenen Hörer, abseits jeden Genredenkens, eine äußerst interessante CD.

Neben der reviewten regulären Ausgabe erscheint noch eine Special Edition mit vier zusätzlichen Bonustracks.

Wild Orchids


Cover - Wild Orchids Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hot Wings

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Wenn Cathedral’s Lee Dorian was über sein eigenes Label Rise Above veröffentlicht ist man in der Regel von Durchschnittsware genauso weit entfernt wie von gewöhnlicher Hard’n’Heavy-Kost. Dies trifft auch auf das insgesamt vierte Album von FIREBIRD zu. Kurz und schmerzlos "Hot Wings" betitelt liefert ex-Carcass und Napalm Death Gitarrist Bill Steer 10 Songs ab, welche ihre Wurzeln im bluesigen Hard Rock der Siebziger haben, geprägt von Bands wie Deep Purple, den frühen Whitesnake, Cream und natürlich Led Zeppelin und Hendrix. Mr. Steer hat sich schon seit Jahren Meilenweit von dem entfernt was Grindcore und andere Metal-Kapellen der härteren Gangart in den Neunzigern mal waren und scheint im Blues seine Seeligkeit gefunden zu haben. Und dementsprechend qualitativ gut kommt "Hot Wings" dann auch aus den Boxen. Vom treibenden Opener "Carousel", dem nachfolgenden rhythmischen Rocksong "Good Times", über das intensive und mit einem im Ohr hängen bleibenden Refrain versehene "Horse Drawn Man" und dem cool groovenden "Bow Bells" bis zum überbluesigen Schlusspunkt "Needle In The Groove" liefert FIREBIRD gut gemachte Rockmusik, rau und erdig produziert sowie mit Gefühl und Emotionen vorgetragen. Dabei wird selten die 4-Minutenmarke überschritten und diese zeitlose Zeitreise ist für Fans oben genannter Referenzbands und deren Umfeld ein abwechslungsreicher, wenn auch nur knapp 40-minütiger Trip.

Hot Wings


Cover - Hot Wings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:37 ()
Label:
Vertrieb:
News:

MANNHAI kommen auf Tour

MANNHAI werden im Oktober gemeinsam mit TRUCKFIGHTERS auf Europa-Tour gehen. Hinter dem Drumkit wird nicht mehr Junior sitzen, sondern Nalle Österman (SONIC REIGN), der den zu BLEAK abgewanderten Junior ersetzt.


Oct. 12 - Dr. K. - Schwerin, GER

Oct. 13 - Kulturhof - Lübbenau, GER

Oct. 14 - Tor 3 - Goslar, GER

Oct. 15 - Schlachthof - Bremen, GER

Oct. 16 - De Engel - Den Helder, NETH

Oct. 17 - FZW - Dortmund, GER

Oct. 19 - Das Rind - Rüsselsheim, GER

Oct. 21 - Transilvania - Erstfeld, SWI

Oct. 23 - Jugendcafe - Zwiesel, GER

Oct. 24 - Arena - Wien, AUT

Oct. 25 - Komma - Wörgl, AUT

Oct. 26 - Albani - Winthertur, SWI

Oct. 27 - tba - Stuttgart, GER

Oct. 29 - Bastion - Bochum, GER

Nov. 03 - Nepomuk (November Coming Fire Festival) - Altenkunstad, GER

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Bound To Fall

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Scarlet Records hatten beim letzten LORDS OF DECADENCE-Album immerhin noch die Idee, das Album nachträglich zu lizensieren, warum "Bound To Fall" nicht gleich bei den Italiern erscheint, ist da unverständlich. Die hervorragende Scheibe bietet alles, was sich ein Freund melodischen Death Metals wünschen kann und hat elf erstklassige Songs, die sich locker mit etablierten Bands messen können. Na ja, manchmal kommen Labels zu unverständlichen Entscheidungen. So muss man sich die Scheibe erstmal über die Homepage der Band bestellen, für 12€ kann man da nicht meckern. Die Band hat nochmal eine Schippe draufgelegt und "Bound To Fall" noch abwechslungsreicher, vielschichtiger und gleichzeitiger massenkompatibler gemacht. So ist der Anteil des klaren Gesangs stark ausgebaut worden, was in einigen sehr coolen Songs resultiert, wie dem sehr an SOILWORK erinnernde "The Hero’s Day". Die aggressiven Gesangsanteile wurden glücklicherweise nicht zu sehr in den Hintergrund gedrängt und verleihen dem Sound die nötige Härte, um nicht als blutarmer IN FLAMES-Klon durchzugehen. Dazu tragen natürlich auch die tollen Gitarren ihren Teil bei, die sowohl anständig braten können ("This Feeling"), als auch unendlich melodisch zu klingen ("Open Wounds"). Die dezent eingestreuten Hardcore- und sogar HipHop-Anteile lassen die Platte nur noch komplexer wirken, ohne aufgesetzt zu klingen. Eine klasse Leistung der vier Kerle, die sich mit dieser Platte locker einen Platz im CD-Regel eines jeden Schwedenjüngers sichern können sollten. Wenn es nicht total mit dem Teufel zugeht und alle Label dieser Welt auf ihren Ohren sitzen, wird sich auch jemand die Lizenz für die Scheibe schnappen und "Bound To Fall" in jeden Plattenladen bringen. Verdient haben das LORDS OF DECADENCE mit dieser tollen Scheibe auf jeden Fall!

Bound To Fall


Cover - Bound To Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Relentless

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Oha, da hat wohl jemand lange alte CANNIBAL CORPSE gehört? "Relentless" hat einen Klang, der aus dem legendären Morrisound kommen könnte und stark an alte "The Bleeding"-Zeiten erinnert. Leider hinken ERADICATE den legendären Kannibalen musikalisch mindestens zwei Schritte hinterher, mehr als Standard-Kost haben sie auf "Relentless" nicht zu bieten. Technisch ist zwar alles annehmbar, was in vielen coolen Parts mündet ("Buried To Suffocate"), aber zu eben mehr reicht es nicht. Kein Song kann wirklich von Anfanng bis Ende überzeugen. So schleppt sich das Album dahin, mit ein paar Lichtnlicken, aber auch viel zu viel langweiligen, sich widerholenden Passagen. Kein Album, dass ich in ein paar Jahren nochmal aus dem Schrank holen werde, um mich an die gute alte Zeit zu erinnern. Ganz im Gegensatz zu "The Bleeding". Damals, das waren noch Zeiten…

Relentless


Cover - Relentless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fang Bang

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FRANKENSTEIN DRAG QUEENS sind wohl leider endgültig Geschichte, da ist es ein kleiner Trost, dass der etwas anämisch aussehende Wednesday 13 weiterhin aktiv ist und unter eigenem Namen Horror-Rock macht. Wie schon beim letztjährigen Album ist auch "Fang Bang" eine wilde Mischung aus Punk, Rock und Metal - immer schön schnell, schön augenzwinkernd böse und schön rotzig. Ist der Opener "Morgue Than Words" noch sehr in Richtung Psychobilly unterwegs, wird im weiteren Verlauf in allen Genres gewildert, "Die Sci Fi" entpuppt sich als getragene Halb-Ballade, während "Haddonfield" ein fast schon Stadion-kompatibler Mitgröhl-Rocker ist. Dem Punkrock hat Mr. Wednesday wieder mehr Platz eingeräumt, das ganze Album klingt dadurch spontaner und dreckiger. Am Gesang wurde aber nichts verändert, wer mit dem dreckigen Gesang bisher gut leben konnte, wird auch bei "Fang Bang" nicht enttäuscht. Der Gesang ist es dann auch, der "Fang Bang" sehr viel Atmosphäre gibt und Altmeistern wie ALICE COOPER in nichts nachsteht. Bis auf zwei Ausnahmen ("Curse Of Me" und das angesprochene "Die Sci Fi") sind die Songs derbe treibende Rocker, die man einfach nicht ruhig sitzend anhören kann. Mit diesem Album läßt sich das Dahinscheiden der Drag Queens etwas leichter verschmerzen. In diesem Sinne: rock on, dude!

Fang Bang


Cover - Fang Bang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:30 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Eradicate

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News:

AS WE FIGHT bei Myspace

Ab sofort kann der Song "Where Eagles Turn" auf der Myspace.com-Seite von AS WE FIGHT angehört werden. Das zugehörige Album "Midnight Tornado" erscheint am 23.10.2006 - aufgenommen wurde mir Jacob Bredahl (Hatesphere) gemixt und gemastert von Tue Madsen (The Haunted, Himsa, Sick Of It All).

News:

SYSTEM OF A DOWN am Ende

Wie Sänger Serj Tankian in einem Interview mit ultimate-guitar.com sagte, ist die Band SYSTEM OF A DOWN auf Eis gelegt. Mit dem Ende der Ozzfest Tour 2006 werden sich die Bandmitglieder eigenen Projekten widmen. Gleichzeitig schloss Tankian jedoch nicht aus, dass SYSTEM OF A DOWN irgendwann wieder auferstehen werden.

News:

MIRROR OF DECEPTION Releaseparty

Die schwäbischen Doom Metaller MIRROR OF DECEPTION feiern die Veröffentlichung ihres dritten Albums "Shards" am 20.10.2006 in Göppingen - Krypta (bei Stuttgart).

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