Konzert:

Grave, Dismember, Entombed, Unleashed, Exterminator - Hannover, Faust

Konzert vom

Kann es einen passenderen Titel für die Tour der schwedischen Legenden überhaupt geben, als "Masters Of Death´"? Wohl kaum. Das Old School-Stelldichein lockte so ziemlich jeden Bremer, Hamburger und Hannoveraner ins Faust, der was mit schwedischen Tönen anfangen kann. So prangte auch schnell ein "Ausverkauft"-Schild an der Eingangstür und man traf einen Haufen bekannter Gesichter. Zwar sind viele Fans schon in die Jahre gekommen, ist die Plautze gewachsen und sind die Haare lichter geworden (prominentes Beispiel hierfür ist LG Petrov), aber dLust auf eine anständige Dröhnung guten alten Schwedentod hatte jeder noch genauso wie damals, als er die Klänge zum ersten Mal hörte. Überall wurden Geschichten zum Besten gegeben, wer wann wo das erste Mal GRAVE gehört hat oder zu "Into Glory Ride" abfeierte. Diese Tour war der wahrgewordene Traum vieler Fans.


Auch wenn es vier quasi-Headliner gab, die sich in der Reihenfolge abwechselten und alle so um die 45 Minuten spielten, gab es eine Band, die immer den Opener machte: EXTERMINATOR, eine mir bis dato unbekannte belgische Death Metal-Band, die sich um kurz vor acht redlich mühte, aber von den Fans nur die kalte Schulter gezeigt bekam. Das war angesichts der vorhandenen Qualitäten der Band zwar nicht wirklich fair, aber mal ehrlich, wer war denn wegen eines unbekannten Openers ins "Faust" gekommen? Eben.


UNLEASHED hatten natürliches leichteres Spiel, schon nach den ersten paar Takten flog die Kuh und der halbe Saal moshte munter mit. Johnny und seine Mannen hatten sichtlich Spass an der Show und gingen ab wie die berühmte Katze von Schmidt. Auf lange Ansagen (wie noch 2004 in Wacken) wurde diesmal weitgehend verzichtet, dafür aber jeder Mucker mit einer kleinen Show vorgestellt. So blieb viel Zeit für Songs, wobei sich UNLEASHED sehr auf ihre Klassiker konzentrierten und nur wenige Songs der neuen, sehr coolen, Alben spielten. Aber für mehr war die Spielzeit auch nicht lang genug. Wie richtig sie mit der Entscheidung lagen, zeigte die spontate Huldigung eines Fans, als "Into Glory Ride" gespielt wurde. Ein Metaller betet seine Götter an, ein schönes Bild. Und danach munter in die Menge gesprungen, wie die unzähligen anderen Stagediver vor ihm, die von der bis dato entspannten Security freie Hand bekamen. UNLEASHED wurden am Ende zurecht imt "Unleashed! Unleashed!"-Sprechchören gefeiert, das war ganz großer Schwedentod!


ENTOMBED hatten vor Kurzem einen Wechsel hinterm Drumkit zu verzeichnen: für Ur-Mitglied Peter (der jetzt nur noch bei NIFELHEIM trommelt) ist der Schlagwerker vom ENTOMBED-Ableger ALPHA SAFARI (wo pikanterweise Uffe Cederlund mitmischt) eingesprungen. Von wegen, "Freunde kann nichts trennen.". Ein zweiter Gitarrist fehlte diesmal, was sich unangenehm bemerkbar machte, besonders bei den alten Sachen. Von denen spielten ENTOMBED eine ganze Menge und natürlich wurden die Songs am heftigsten abgefeiert, aber so ganz fett klang das nicht. Der neue Drummer machte seine Sache ganz gut und auch Basser Nico war wie üblich tadellos, aber ohne Uffe (oder wenigstens einen Ersatzmann) ist das alles nicht 100´%. LG Petrov hatte zwar nicht seinen kommunikativsten Tag erwischt, lieferte aber trotzdem eine gute Leistung ab und konnte sowohl bei alten Songs als auch den (wenigen) neueren Sachen überzeugen. Über seinen nach zwei Songs am Kopf klebenden Haare verlieren wir hier besser keine Worte... ENTOMBED zeigten sich bemüht, aber durch die ganzen Wechsel der letzten beiden Jahre auch arg geschwächt. Wenn die Herren Hellid und Petrov nicht bald einen festen zweiten Gitarristen an Bord holen, sollten sie in Zukunft lieber auf "Left Hand Path" und "Clandestine" verzichten. Aber das ist ja auch nix...


Line Up-Wechsel gab es Anfang des Jahres auch bei DISMEMBER, für Johan ist mittlerweile ein echter Jungspund am Bass aktiv. Neben den bereits mit sehr breitem Scheitel auflaufen David wirkte der Viersaiter noch viel jünger. Allen Altersunterschieden zum Trotz präsentierten sich DISMEMBER als eingespieltes Team, das richtig Bock auf diese Show hatte und mit ordentlich Feuer im Hintern sowohl bekannte Hits wie "Skin Her Alive" oder neuen Kram spielte, als auch selten gezockte Songs wie "Dreaming In Red" spielte. Dazu wurde auf und vor der Bühne fleißig gemosht und gepost, besonders die Gitarrenfraktion gab hier alles. Die Fans fraßen Matti von der ersten Ansage an aus der Hand, aber wer kann dem Charme des halbblinden Stockholmer Death Metal-Teddys wiederstehen? Viel zu schnell war eine der besten DISMEMBER-Shows seit dem 2005er Party.San vorbei, die trotz lautstarker Zugabe-Forderungen nicht verlängert wurde. Hoffentlich auf bald, Jungs!


GRAVE würden es als Headliner schwer haben, DISMEMBER zu toppen. Ola und seine Mannen (verstärkt um CENTINEX-Drummer Ronnie) ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und zockten ihre Zeitreise solide runter. Das Stageacting war zwar bei weitem nicht so temperamentvoll wie bei DISMEMBER, aber dafür stimmte die Songauswahl und überzeugte die Band durch ein hervorragende Leistung. Bis auf einen Song wurde das neue Album nicht berücksichtigt, dafür die alten Sachen umso stärker, was das Herz beinahe jeden Fans höherschlagen ließ und das noch immer pickepacke volle "Faust" ein letztes Mal zu Höchstleistungen animierte. Wie schon bei DISMEMBER war die Spielzeit viel zu schnell vorbei und der Abend mit den Meistern des Todes vorbei. Viele Fans blieben noch lange in der angeschlossenen Kneipe, um Merch zu kaufen, mit ihren Helden zu plauschen oder wieder in Erinnerungen zu schwelgen. In ein paar Jahren wird dieser Abend dazugehören, und das völlig zu Recht!


"Weißt du noch, damals in Hannover..."
 



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Review:

Between Two Worlds

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Leute, geht auf irgendeine Party, requiriert die Anlage, legt "Between Two Worlds" ein, dreht den Regler auf elf (immer einen lauter!) und lasst "Cursed We Are" von Abbath´s neuer Formation losbrennen! Den Männern wachsen Hörner am Kopf, die Frauen haben auf einmal Eiszapfen zwischen den Beinen, und alle headbangen sich völlig asozial Richtung Walhalla! Ohne Scheiß, dieser Song gehört zum Räudigsten, Fettesten und schlichtweg Abgefucktesten, was in der letzten Zeit von einer (Black - / Viking -) Metal - Band eingerotzt wurde! Der ehemalige IMMORTAL - Frontmann und Szenepionier hat sich mit seinen frühen Weggefährten Armagedda (Drums), Demonaz (Lyrics) und den GORGOROTH / SAHG - Angestellten TC King (Bass) und Ice Dale (Guitars) zusammengetan und ein fulminantes Debüt vom Stapel gelassen. Puren Black Metal bekommt man bei dieser Band (die bisher eher den Charakter eines Projektes hat) aber nicht unbedingt zu hören, sondern einen genialen, durchschlagskräftigen Mix aus IMMORTAL zu "At The Heart Of Winter" - Zeiten, MOTÖRHEAD - mäßigem Rock´n´Roll und einem gehörigen Schuss BATHORY (besonders bei der überragenden Lava - Hymne "Far Beyond The Quiet"). Was sich so noch etwas seltsam liest, entpuppt sich beim Hören als supereingängiger Bastard, bei dem besonders Abbath´s fieses, raues Röhren wie die berühmte Faust auf´s Auge passt. Manch einer wird vielleicht denken, dass es sich bei I um einen aus kommerziellen Gesichtspunkten zusammen gewürfelten Haufen handele, doch wenn man das Ergebnis zu Ohren bekommt, dann wird sehr schnell klar, dass hier echtes Herzblut investiert wurde. Jeder der acht regulären Songs (die Erstauflage beinhaltet noch zwei Bonusstücke) ist ein Kracher, von Halbherzigkeit keine Spur. Natürlich wird es Leute der Marke "IMMORTAL waren geil, alles andere ist scheiße!!!" geben, aber ich hoffe, jeder halbwegs aufgeschlossene Schwarzmetaller weiß die grandiose Klasse von I zu schätzen!

Between Two Worlds


Cover - Between Two Worlds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:41 ()
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Volk

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Nach dem unsäglich eindimensionalen letzten Album "WAT" war einerseits zwar zu erwarten, dass LAIBACH ihrer Hörerschaft überraschen würden, mit einem Album wie "Volk" war andererseits aber kaum zu rechnen. Musikalisch betreten die Slowenen nicht nur in ihrer eigenen Welt Neuland. Ein Album ausschließlich gefüllt mit Neuinterpretationen von Nationalhymnen - und das von einer der polarisierendsten Bands dieser Erde. Stets offen kokettierend mit politischen Extremen von Faschismus bis Stalinismus, mit einer Symbolverliebtheit die ihresgleichen sucht und meist völlig überladenen Songs die sich in Wagnerschem Bombast suhlen: "Volk" ist anders, völlig anders. Der plakative Militarismus des Vorgängers ist wie weggeblasen, niemals waren LAIBACH ruhiger und besonnener als auf diesem Album: Ambient trifft auf BJÖRK, Und was fast noch überraschender ist: Alle Umsetzungen sind komplett unpeinlich geraten. Die Texte der meisten Nationalhymnen werden auf Englisch vorgetragen - Milan Fras etwas eigener Akzent schlägt dann doch irgendwie die Brücke zu früheren LAIBACH Werken. Eine Ausnahme und was die Thematik "Nationalhymnen" angeht auch gleich mit einem historischen Fehler (die Nationalhymne besteht nur aus der dritten Strophe) beginnend, eröffnet "Germania" mit allen drei Strophen des "Liedes der Deutschen" das Album. Provokant sicherlich, aber allen Unkenrufen zum Trotz mitnichten verboten. Anklagend, fragend und provozierend sprechen die Songs lokale Phänomene an ("Espana"), kritisieren die Weltsicht ("America") oder hinterfragen das Selbstverständnis ("Anglia") von Nationen. Was am Ende immer bleibt ist der Appell, die Diskrepanz zwischen den Hymnen und der Realität zumindest wahrzunehmen. Textlich und inhaltlich bietet "Volk" also viel Raum. Musikalisch sieht die Sache manchmal dünner aus, an etlichen Songs hört man sich recht schnell satt. LAIBACH haben sich übrigens nur bei den wenigsten Hymnen von der Melodie der Vorlagen inspirieren lassen. Die Beats sind organischer als man es von LAIBACH gewohnt ist, tanzbar ist keine der Hymnen geraten, am ehesten lässt sich vielleicht zum beinahe poppigen "Espana" das Tanzbein schwingen. Aber darum geht es auch zu keiner Sekunde: Gemeinsam mit dem slowenischen Duo SILENCE und unzähligen Gastsängern und –sängerinnen haben LAIBACH eine Musik geschaffen die voller Bilder ist. "Vaticanae" etwa klingt durchweg kitschig und Kinderchöre erinnern schmerzlich an vergangene Zeiten in"Rossiya". Nur ihrem "eigenen" Kunststaat NSK (Neue Slowenische Kunst) widmen sie ein gänzlich unelektronisches Lied in klassischer Big Band Ästhetik und mit nostalgischem Vinylsound. Sollte jemals wieder eine Band Nationalhymnen vertonen, wird sie sich an "Volk" messen lassen müssen.

Volk


Cover - Volk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:36 ()
Label:
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Review:

Gate

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Zwischen Hofbräuhaus, Wiesn, großbusigen Zenzis, Autos, die Freude am Fahren bereiten und erzkatholischen Maßkrügen tummeln sich also tatsächlich noch ein paar Schwarzkittel… wenn das der Ratzinger sehen würde, nee, nee! SYCRONOMICA existieren bereits seit zehn Jahren, haben es bislang aber erst auf einen Longplayer ("Paths" von 2004) bringen können. Die Münchner stehen weniger in der Tradition des so genannten "True Black Metal", sondern sind eher Verfechter der melodischeren Variante, frei nach (frühen) CRADLE OF FILTH, LIMBONIC ART oder DIMMU BORGIR, die man ruhig als stilistische Wegweiser anführen kann. Dazu gehören gemeinhin auch Keyboards. "Keyboards sind kein Black Metal!", schallt es da wieder aus dem Kreis der dunkel Erleuchteten, jedoch finden sich neben dem mitunter wirklich überladenen Bombast auch genug Aggressionsschübe und fiese Riffpower, die durch sehr melodische Gitarrenparts angereichert werden. Besonders auffällig sind die teilweise deutschen Texte, die SYCRONOMICA sogar ein klein wenig in die Ecke von EQUILIBRIUM und Co. rücken. Beim Songwriting hingegen muss das Sextett noch ein paar Überstunden einlegen, denn keiner der Songs besitzt das durchschlagende Potential, mit dem sich die oben genannten Größen schmücken können. "Gate" geht somit als gerade so überdurchschnittliches Werk mit einigen echt guten Ansätzen ("Für Die Ewigkeit" oder "Unleashed From Ancient Chains") durch, aber die Champions League können die Jungs damit noch nicht knacken.

Gate


Cover - Gate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:22 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

I

www
News:

FUNERAL singen von Wunden

Am 26. Januar 2007 erscheint das neue Album "From The Wounds" der norwegischen Doom Metaller FUNERAL. Aufgenommen wurde das ALbum in den Vektor Facilities. Nach Labelangaben erwartet uns "the perfect soundtrack to the darkest seasons in the year".

News:

Das Schlagzeugtier hält Hof

MIKE TERRANA (u.a. RAGE, AXEL RUDI PELL, MASTERPLAN) wird sich in Kürze auf "Drum Clinic-Tour" begeben und läßt sich dabei ganz genau auf seine Finger schauen.

Alle Drumfreaks sollten sich die nachfolgenden Termine gut vormerken:



20.11.2006 Hamburg

No 1 Drum + Sound Solutions, Barnerstr. 42 (www.no-1.de)

21.11.2006 Bochum

House of Drums, Friedrich Lueg Str. 7 (www.houseofdrums.de)

22.11.2006 Mainz/Kostheim

Dr. Drum, Waldhofstrasse 30 (www.dr-drum.de)

23.11.2006 Waldkirch

Drumhouse, Fabrikstr. 17-19 (www.drumhouse.com)

24.11.2006 München

Hieber/Lindberg, Sonnenstr. 15 (www.lindberg.de)




News:

JOURNEY: 2007 Tour in ganz Europa?

JOURNEY haben ihre Ankündigungen wahr gemacht und werden 2007 nach Europa kommen. Bisher sind aber nur Gigs für eine kleine UK-Tour im März bestätigt worden. Was nicht ist, kann ja hoffentlich noch werden und daher bleibt zu hoffen, dass noch ein paar Termine für den Kontinent dazu kommen. An den Vocals wird erneut Jeff Scott Soto zu hören sein, der nun mehr oder weniger als festes Mitglied von JOURNEY zu sehen ist.




Konzert:

Fish - Colos-Saal, Aschaffenburg

Konzert vom Derek William Dick alias FISH und seine Mitstreiter standen schwer im Stress, seit mindestens 8 Tagen nächtigte die Crew ununterbrochen im Tourbus und jetzt schon Konzert Nummer vier hintereinander ohne Pause - das schlaucht natürlich ganz schön. Entgegen seinem als launisch vorauseilenden Ruf war Meister Fish in einem kurz vor dem Gig geführten Interview, trotz leichter Erkältung und geschilderten Tourstress, in allerbester Laune, zeigte sich sehr lässig und entspannt wie selten. Diese innere Zufriedenheit aufgrund des hervorragend Verlaufs auch des zweiten Teils der "Return to Childhood Tour 2007" übertrug er dann auch von der ersten Minute an nach seinem Erscheinen (gleich mit großem Handtuch um den Hals) auf der kleinen Bühne des ausverkauften Aschaffenburger Colos-Saales. Die bunt gemischten und für mich doch überraschend viele jüngeren Zuschauer fieberten ebenfalls dem pünktlichen Konzertbeginn (ohne Vorband) geradezu entgegen. Auf eine Backgroundsängerin wurde (entgegen der Live CD sowie DVD) aus Kostengründen leider verzichtet aber Onkel Fish war heute stimmlich mehr als solide unterwegs, die ganz hohen Töne kann er halt heutzutage einfach nicht mehr singen (da sollten manche Fans und Kritiker jetzt einfach mal kapieren), da sich seine Stimme im Laufe der Jahre eben etwas verändert bzw. verdunkelt hat. Ob dies auch dem gut frequentierten Rotweinkonsum festzumachen ist, glaube ich trotzdem eher nicht, aber zu Beginn noch solide aus dem großen Schwenker genießend wurde gegen ende des Gigs dann doch lieber eher die Flaschebevorzugt! Wenn er sich so gut fühlt, was soll´s - der Gesangleistung tat dies keinerlei Abbruch. Auch seine Band war in sehr guter Verfassung, insbesondere Gitarrist Frank Usher überzeugte mich hierbei live mit seinem erdigen Sound noch mehr als auf der Live-CD ähnliches gilt auch für die Keyboards Tony versucht durchaus seinen eigenen Stil mit einzubringen ohne den Tracks etwas von ihrer Magie zu nehmen. Die Reaktionen des Publikums auf den ersten reinen Soloteil mit Fish-Stücken war ebenfalls erstaunlich gut, klar wartete alles irgendwie auf MISPLACED CHILDHOOD aber auch die geänderte Setlist gegenüber dem ersten Teil der Frühjahrtour wurde eifrig beklatscht und mitgesungen. Gelegentliche unverbesserliche und vor allem sehr nervige Dazwischenschreier wurden von Fish vernichtend mit "f*** you" abgestraft. Hatte er völlig recht, diese vermeintlichen Oberklugscheißersprüche könnte man sich wirklich verkneifen. Insbesondere ein spitzenmäßiges "State of Mind" sowie eine endgeile Akustikversion von "A Gentleman´s excuse me" bildeten die herausragenden Höhepunkte des ersten Parts.


Die Stimmung in der zweiten Hälfte nach ca. 10-minütiger Pause mit einem etwas überlangen "La Gaza" Intro war natürlich sofort nach dem Intro von "Pseudo Silkomono" aller erste Sahne und Fish steigerte sich auch ansagentechnisch immer mehr hinein mit stellenweise recht tiefgehenden sowie nostalgischen Kommentaren über die Entstehungsgeschichte vor über 20 Jahren. Und tatsächlich, dies bewies dieser Abend eindrucksvoll hat MPC nichts von seinem Reiz eingebüßt. im Gegenteil die Musik klingt aktuell wie eh und je. Der ein oder andere umarrangierte oder etwas länger gespielte Part kam ebenfalls gelungen rüber, einzig ein etwas kümmerliches Schlagzeugsolo (nach LAVENDER glaube ich) war nicht so der Bringer, ich fand den neuen Schlagwerker sowieso nicht ganz so überzeugend wie den Rest der Band, ein wenig mehr "Punch" hätte dem ansonsten recht ordentliche Sound (wir standen in der fünften "Reihe") besser getan. FISH war wie gesagt locker drauf, witzelte mit dem Bandroadie und seinem Hobbit-mäßigen Aussehen, verzieh ihm aber dass er die ganze Band mit seinem Schnupfen angesteckt hatte. Überrascht zeigte er sich dann, wie viele Liebeslieder über seine zahlreichen und meist gescheiterten Frauengeschichten "Goldfish & Clowns" (genial), er doch im Lauf der Jahre so geschrieben hatte. Na ja, da geht ihm auch künftig nicht der Stoff aus, ist er doch bereits wieder von Heather getrennt. Die wichtigste Frau in seinem Leben sei eh die Tochter Tara, sprachs und schwieg fortan zu diesem Themenblock. "Misplaced Childhood" wurde insgesamt sehr solide dargebracht, Fish wirkte (jetzt mit einem Fußballshirt bekleidet) mit seinem nach wie vor äußerst charismatischen Gesang, den typischen leicht steifen Bewegungen sowie den stets animierenden Gesten an sein Publikum wie in einen Jungbrunnen gefallen und wirkte nach dem frenetischen Beifallskundgebungen bei den einzelnen Songs oder Parts sichtlich glücklich und sehr zufrieden. Insbesondere der Zugabenteil nötigte den Mann noch einmal alles ab - es ist aber immer wieder ein Erlebnis ihn zu sehen, der Magie und Ausstrahlung von FISH konnte man sich einfach nicht entziehen. Er lies sich sogar zu einem politischen Statement hinreißen als er gegen Schluss den Abräumer "Fugazi" ankündigte. Nach guten 2,5 Stunden war dann leider Schluss. Er wird in 2007 wiederkommen, wahrscheinlich im Herbst und neben einem neuen Album auch ein "Clutching at Straws 2007"-Jubiläumsspezial zum besten geben. So lauteten seine eigenen Worte am Ende unseres Interviews - man darf also gespannt sein.



Setlist (ohne Gewähr):



FAITH HEALER

BIG WEDGE

GOLDFISH & CLOWNS

STATE OF MIND (extended Version)

LADY LET IT LIE

A GENTLEMAN´S EXCUSE ME (Tony & Fish)

INNOCENT PARTY

LONG COLD DAY

CREDO



MISPLACED CHILDHOOD



INCOMUNICADO

MARKET SQUARE HEROES



FUGAZI

Review:

Attack On The Crucified

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Wirklich viel kann man zu den Schweden DOM DRACUL und ihrem Werk "Attack On The Crucified nicht schreiben. Die Band bedient sich hemmungslos bei jüngeren DARKTHRONE und älteren BATHORY und braut daraus einen "eigenen", rohen, herrlich abgefuckten Bastard. Es gibt nicht ein Riff, das man nicht bereits von den Originalen kennt, und auch die punkige Attitüde, inklusive "Gesang", kommt einem mehr als nur bekannt vor. Auffällig ist die für diese Art von Mucke doch recht kräftige Produktion, die fetter daherkommt als etwa diejenige von "The Cult Is Alive", jedoch erreicht man nicht dessen Authentizität, denn dort hat man es mit den Pionieren dieses Sounds zu tun. Wer also jenes Album oder auch das geniale "Hate Them" liebt, könnte mit DOM DRACUL eine sehr gelungene Entdeckung machen. Objektiv macht das Album echt Laune, jedoch kommt man kaum darüber hinweg, dass man es nur mit einem sehr guten Plagiat zu tun hat.

Attack On The Crucified


Cover - Attack On The Crucified Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:10 ()
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