Drei Jahre nachdem das schottische Quartett mit "12 Memories" ein letztes musikalisches Lebenszeichen veröffentlichte, steht nun mit "The Boy With No Name" Studioalbum Nummer 5 kurz der Veröffentlichung (07.05.07). Der Titel der CD geht auf die vor kurzem erfolgte Familiengründung von Sänger Healy zurück: Wochenlang konnten er und seine Frau Nora sich angeblich nicht auf einen Namen für den neugeborenen Sohn Clay einigen - der Nachwuchs firmierte dabei in den ersten Lebenswochen als "The Boy With No Name". Die erste Single "Closer" wird am 23.04.07 veröffentlicht.
Die britischen Artrocker MARILLION veröffentlichen ihr 14. Studioalbum "Somewhere Else" am kommenden Freitag, den 13.04.2007. Die erste Single "See It Like A Baby", die es nur per Download zu kaufen gibt, ist bereits in die britischen Charts auf Platz 45 eingestiegen. Die kommende Europatour startet am 14. April in Portugal. Auch in Deutschland werden Steve Hogarth und Co. für 5 Termine erscheinen.
YOB sind tot, es leben MIDDIAN! Nachdem Chef Mike Scheidt seine kultige Doom-Truppe an den Nagel hängen musste, entschloss er sich, mit zwei alten Kameraden unter dem Namen MIDDIAN weiterzumachen. Da bereits die Vorgängerband mächtig polarisierte, dürfte der geneigte Musikfan an "Age Eternal" ebenfalls verzweifeln, denn auch unter neuer Flagge ist diese verzerrte Doom/Stoner/Noise-Mischung nichts für Zartbesaitete und dürfte bis auf extreme Zeitlupen-Fans jeden Hörer in den Wahnsinn treiben. Bereits der neunminütige Opener "Dreamless Eye" driftet mit seinen ellenlangen, schrammeligen Slo-Mo-Riffs an die akustische Belastungsgrenze; ein Zustand, der sich im Verlauf der folgenden vier Songs (bei einer Gesamtspielzeit von rund 57 Minuten wohlgemerkt…) nur unwesentlich ändert. Genauso grenzwertig wie die instrumentalen Parts ist auch der Gesang ausgefallen, den sich Mike Scheidt und Bassist Will Lindsay teilen. Meistens weinerlich hoch und klar, dann wieder unterbrochen durch böses Kreischen und Growlen, kämpfen sich diese beiden Herren durch ein in jeder Hinsicht extremes Album, das nicht weniger krank klingt als etwa die aktuelle Scheibe von RWAKE. Hört Euch als Anspieltipp nur mal den überirdischen Titelsong mit seinem spacigen, psychedelischen Anfang und den sogar hymnischen Parts in der Mitte an und verzweifelt und/oder ergötzt Euch an einer der krassesten Doom-Platten der letzten Zeit. Freunde alles ausreizender Langsamkeit dürfen sich an dieser Stelle gerne den "Tipp" denken, aber normale Musikfans sollten sich diese Reise in den Abgrund ersparen. Sehr geil, aber mit großer Vorsicht zu genießen!
Seit zehn Jahren existiert diese Kieler Band bereits, doch außer einigen Achtungserfolgen, unter Anderem als Anheizer für SAXON, konnte man bislang nicht viel reißen. Nicht so günstig dürfte sich auch ausgewirkt haben, dass das Quartett für sein nunmehr drittes Album ganze vier Jahre benötigt hat; eine Zeitspanne, in der eine Band gerne mal in Vergessenheit gerät. Mit "Gutbucket", das man vielleicht auch aus diesem Grund demonstrativ selbst betitelt hat, möchten die Jungs gerne wieder Anschluss an die Szene finden, doch gemessen an der langen Zeit, haut mich das Album nicht wirklich vom Hocker. Der rotzige Rock´n`Roll enttäuscht zwar nicht völlig, doch kommen die Stücke allesamt sehr uninspiriert und vorhersehbar daher. Songs wie "Show", "Burn The Radio", "Gimme Some Action" oder "Body Go Whooo” (platter geht´s nimmer…) bedienen das "Sex, Drugs and Rock´n´Roll”-Klischee zwar passabel, aber ohne Überraschungen, viel Dynamik und ordentlich Dampf in den Kesseln. Misst man GUTBUCKET an TURBONEGRO, BACKYARD BABIES, PEER GÜNT und Co., dann erreichen sie weder deren dreckige Attitüde noch ansatzweise deren Energielevel. "Gutbucket" ist somit ein nettes, durchschnittliches Album, aber beileibe keine Pflichtveranstaltung.
Der Vorverkauf für das KIT 8 in Lauda-Königshofen ist beendet. Es wird für den kommenden Samstag 14.04.2007 nur noch ca. 100 Karten an der Abendkasse geben. Das heißt also frühzeitig da sein, wenn noch ein Ticket gewünscht wird.
Die Tickets für dass KIT 9 sind an diesem Abend erstmalig erhältlich, das letzte Mal waren sie innerhalb von 2 Tagen ausverkauft. Alle neuen Bands werden in Form von Flyern und Plakaten am 14.04.07 direkt auf dem Festival bekannt geben.
Mal was ganz anderes aus dem ansonsten eher auf Progressive Musik spezialisierten Hause InsideOut - SLAVIOR nennt sich ein Trio mit sehr bekannten Namen dahinter aber die eigentliche Überraschung kommt jetzt: Diese Kapelle bietet auf den 52 Minuten Spielzeit knackigen (Alternative) Modern Rock vs. New Metal mit betont catchy gehaltenen Melodien. ".. designed fot the Masses" so die bandeigene Einschätzung, klingt mir aber erstens etwas zu stark nach Mainstream in seiner negativen Bedeutung und trifft es dann auch nicht so recht passend, denn dieses Album braucht schon einige Durchläufe, wenn auch nicht aufgrund der (überaus) komplexen Strukturen. Man muß vielleicht relativieren von welchen Musikern diese Aussage kommt bzw. wie die musikalische Ausrichtung in deren Vergangenheit war, dann ist die Definition "Massenwahre" schon etwas besser verständlich, doch dazu später mehr. Die relativ vielfältige Mischung macht’s hier schon aus, so dass der Gesamteindruck trotz zahlreicher Breaks sowie fieseliger Soloattacken ganz klar auf straighten Rock/Metal und nicht auf tiefergreifende Notenmathematik liegt. Diesen Eindruck kann weder die nur vordergründig üppige 9-Minuten Überschlussnummer "Red Road" (der Titel dauert eigentlich ohne Pause und unnötiges Schlußgedönse nur knappe 5 Min.), mit einem leichten QUEENSRYCHE Dejavu zu Beginn inkl. leicht aufwendigem Songarrangement noch der ein oder andere progressive Einschlag beim Restmaterial verwässern - SLAVIOR sind von ihrer Genrezugehörigkeit von "Prog" im engeren Sinne doch um einiges entfernt. Hier toben sich drei Musiker ungemein intensiv an ihren Instrumenten aus, mit einem durch und durch organischen Sound sowie einer sehr ansprechenden Produktion. Die Hauptintension durch sattes meist düster bzw. sehr tief klingendes (Stakkato) Riffing, wohlstrukturierte Drums und ausdrucksstarken Vocals eine satte Dynamik mit kontrollierter Aggressivität aus den Songs strömen zu lassen, scheint gelungen, wenn auch nicht immer ganz durchgängig. Das Ergebnis ist für mich größtenteils trotzdem überzeugend, den ein oder andren Durchschnittssong gibt es zwar, doch dies sollte einem den Spaß an diesem selbstbetitelten Debüt nicht wirklich nehmen. Es klingt, nur um in etwa eine Richtung anzudeuten leicht nach SEVENDUST ohne barsches Geschrei und allzu derbe Ausprägungen, manchmal schimmern auch ALICE IN CHAINS oder SOUNDGARDEN am Horizont durch. Ach so ja die Hauptdarsteller wurden noch nicht erwähnt als da wären Ex-FATES WARNING-Drummer Mark Zonder (der die Songstrukturen aufgrund seiner Schlagzeuguparts vorgab!), Sänger Gregg Analla (Ex-TRIBE OF GYPSIES) sowie Gitarrist, Keyboarder und Bassist Wayne Findlay (u.a. MSG, THIN LIZZY oder Uli John Roth). Als Highlights des Albums sind für mich "Altar", ein gegen den Rest eher etwas untypischer Song mit diesen relativ vielen Wendungen sowie einem doch ganz leichten Progtouch und dann natürlich die klasse Nummer "Dove" bei der Reggae-Rhythmik auf einen Hymnenrefrain allererster Kajüte treffen. Andererseits können es die Jungs auch "nur" mal ordentlich grooven lassen ("Swept Away") und bei dem leicht funkigen "Give it up" werden sogar Erinnerungen an seelige FAITH NO MORE Zeiten wieder wach. Wie gesagt trotz einiger leichter Hänger bieten SLAVOIR noch genügend interessante Momente sowie schöne Ideen mit vornehmlich gut abgehenden Rock bzw. Metalsongs schnörkellos, allerdings auch ohne große Tiefe - mal sehen, was uns dieses Projekt in der Zukunft noch alles bieten kann. Die (Grund)-Substanz ist jedenfalls da.
Huh? Ist das dieselbe Band, die auf ihrem Debüt "A Chorus Of Obliteration" noch in der Metalcore/Melodic Death Metal-Ecke herumwuselte?! Sollten die Jungs gemerkt haben, dass aus dieser Richtung gerade nix Neues mehr kommt und dass sie mit stilistischen Abziehbildchen viel zu großer Originale keinen Blumenpott mehr gewinnen können?! Egal, jedenfalls klingt die Band auf "Temptation Come My Way" deutlich gereifter und gänzlich anders als auf dem Debüt. Der Gesang ist die gesamte Zeit über normal und "clean", die Musik bewegt sich irgendwo zwischen groovigem Metal und bluesigem Rock - mit einem Schuss später METALLICA (ab dem "Black Album"), was zu großen Teilen an David Bunton´s Gesang liegt, der stark an James Hetfield erinnert. Dieser musikalische Wandel mag pure Anbiederung an den Markt und das totale Kalkül sein, aber am Ende steht den Jungs aus Tennessee dieses neue Gesicht sehr gut, denn Songs wie das flotte, hymnische "We Die Young", der Stampfer "Fanatics And Whores", der dynamische Rocker "Spitting In The World" oder das relaxte "Carry On My Wayward Son" sind echt gelungen und dürften THE SHOWDOWN einige neue Fans bescheren. Wer erwähnte jüngere METALLICA, aber auch trashigere, klanglich ähnlich gelagerte Vertreter wie PERZONAL WAR oder TRIVIUM schätzt, sollte mit "Temptation Come My Way" keinerlei Probleme haben!