News:

JOURNEY planen neues Album

JOURNEY haben tatsächlich begonnen, ihr erstes Studioalbum mit dem neuen Sänger Jeff Scott Soto auf die Reihe zu bekommen. Nach der erfolgreichen Europatour zuletzt und der der großen S-Tour mit DEF LEPPARD ist man angeblich gerade dabei Ideen zu finden, gemeinsam zu jammen und hat dabei rund 18 neue Songideen gesammelt. Wann die Scheibe letztlich rauskommen wird, ist aber derzeit noch unbekannt.


News:

Lande singt auch bei AVANTASIA

Tobias Sammet (EDGUY) hat für seinen dritten AVANTASIA "Teil" gerade eine Aufnahmesession mit einem der Gastsänger, Jorn Lande (u.a. ex-MASTERPLAN, THE ARK), beendet. Das Konzeptwerk ist nach Bandangaben inhaltlich losgelöst von den bisherigen Teilen zu betrachten und wird "The Scarecrow" heißen. Als Releasetermin ist Spätsommer 2007 anvisiert. Bisher war ja auch schon die Teilnahme von Altmeister Bob Catley, Sänger von MAGNUM, für dieses Projekt bestätigt.

News:

STREETCLIP Internet TV beim KIT

STREETCLIP TV haben fleißig beim KEEP IT TRUE 8 mitgefilmt und nun gibt es das Ganze entsprechend im Internet verfügbar. In der Sendung "Strike" wird die nächsten Tage einiges zu sehen sein, die Uhrzeiten sind jeweils ab 21:30, danach kommen bis morgens jeweils die Wiederholungen (unterbrochen vom "Metal Mix", also Clips ohne Moderation). Im Einzelnen sieht das Programm dann so aus:



STRIKE am 12/13.05.2007:

Die Show beginnt im Studio mit Interviewgast Wolfgang Strauß (Sprecher und Produzent verschiedener Horror-Hörspiele wie Faith oder PSI-AKten). Neue Clips von Saxon etc. Danach geht es um das KIT. Dort gibt´s zunächst einen Rundgang über die Börse mit Interviews mit Bruder Cle, Jürgen von Hellion, Volker vom Swordbrothers und Gerrit von Sacred Steel. Dazu gibt´s Clips (Blitzkrieg vom KIT, Sacred Steel, RTB-Band, Ruffians etc.). Dann folgt ein Interview mit Cauldron, danach 2 Livesongs der Band.



STRIKE am 19/20.05.2007

Nur KIT! Livebands mit Interviews: Destructor, Lethal und Defender. Zusätzlich ein Interview mit Piledriver und Bill Peters (Auburn).



STRIKE am 26/27.05.2007

Sabbat (live), Bullet (Interview und Videoclip der Band), Twisted Tower Dire (live), Laaz Rockit (live + Interview).

Band:

Spermbirds

KEINE BIO! www
News:

MEGADETH im Fernsehen

Die Metaller von MEGADETH hatten kürzlich einen Auftritt im kanadischen Fernsehen bei der Show "Musique Plus", einige Clips davon gibt es hier: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4.

News:

Prelistening von LOVEX

Einen kostenlosen Eindruck von der neuen LOVEX Maxi "Anyone, Anymore" gibt es hier. "Anyone, Anymore" erscheint am 11.05.2007.

News:

DORO mit ganz spezieller Single

DORO Pesch ist anscheinend auf den Geschmack gekommen. Nachdem sie zuletzt beim Rückkampf ihrer Busenfreundin Boxweeltmeisterin Regina Halmich gegen TV Total Boss Stefan Raab in der Kölnarena eine Liveperformance des WARLOCK Klassikers "All We Are" zusammen mit Bassist Schmier (Destruction), Gitarrist Bas Maas (After Forever) sowie Studiodrummer Tim Husung absolvierte, hat die Metal Queen genau diese Version nochmal neu aufgenommen. Als Einzugshymne von Regina, sowie als Special CD wird die Neuaufnahme von "All We Are" inkl. weiterer rarer Tracks sowie diverser Bonus Videos (Gesamtspielzeit ca. 45 Minuten) am 25. Mai 2007 veröffentlicht.

News:

DOMAIN mit neuen Gigs und Vorproduktion

Noch nicht so lange ist das Jubiläumsalbum "Stardown" zum 20jährigen Bestehen von DOMAIN erschienen und schon arbeiten die Jungs in neuer Besetzung mit Chity Somapala (Voc.) und Steven Wussow (Bass) am Nachfolger, dessen Veröffentlichung für Anfang 2008 geplant ist.



Zwei Liveshows werden demnächst die Vorproduktion zum neuen
DOMAIN-Album "auflockern": Am 13.05. headlinen DOMAIN den 3. Festivaltag beim "Rock am See"-Festival in
Schotten-Rainrod (www.rockamsee.org) und am 21.07. wird man beim "Angeldays-Festival" in Aalen (www.angeldays-festival.de) dabei sein. Der Erlös dieses Benefiz-Fetivals kommt dem Kinderhospiz "Sternenbrücke" zugute - ein
guter Grund mehr, ein Ticket zu kaufen.

Konzert:

Magnum - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom

Im altehrwürdigen Aschaffenburger Colos-Saal gaben sich wieder einmal die Herren Catley und Clarkin die Ehre - unter Kennern auch als MAGNUM bekannt. Schon vor zwei Jahren, an gleicher Stelle, konnten sie auf ihrer "On A Storytellers Night" - 20th Anniversery Tour überzeugen und dementsprechend war der mit 700 Fans ausverkauft - so soll das sein. Livequalität setzt sich halt durch.


Den Anfang kurz vor 21 Uhr machten dann aber die Süd-Bajuwaren DIE SPRINGER. Musikalisch recht stark an die Sportfreunde Stiller erinnernd rockte das Trio tapfer vor einem Publikum, in dem viel locker als ihre Eltern durchgehen könnten. Eines vorneweg - singen konnten sie schon mal besser als die Sportfreunde und die Präsentation des neuen Album fiel durchaus positiv aus. Auch ganz stark - das heftige Johnny Cash Cover "Jackson" - einschließlich kultig rhythmischen Anfang und reger Zuschauerbeteiligung. Jetzt waren die Magnum-Fans vollends wach. Die Jungs gewannen vor 18 Monaten den Austria MTV Video Award mit dem sehr anzüglichen Song "Süße Lügen" (der Sänger sagte irgendwas von kleinem Poppelsender) - der Song kam ebenfalls live gut rüber. Zum Schluss gab es den Titeltrack des aktuellen Albums "Licht", wobei das Publikum dann das Echo zum Refrain spielen durfte. Für die engagierte und sympathische Vorstellung gab es dann vom Publikum für DIE SPRINGER aber auch verdienten Beifall.


Und dann, nach einer etwas zu lange gezogenen Umbaupause (das Publikum verlor schon langsam die Geduld) kam endlich MAGNUM. Schon jahrelang im Business, hochgelobte Zeiten Anfang der Achtziger hinter sich, aber immer noch voller Spielfreude und einer Setlist, welche die Songs des aktuellen Albums "Princess Alice And The Broken Arrow" und alte Klassiker gekonnt aneinander reihte. Was bei den Stücken des neuen Albums auch klasse funktionierte. Die letzen beiden Longplayer ("Brand New Morning" und "Breath Of Life") waren ja bereits echt gelungen - aber erst jetzt haben MAGNUM wieder eine Scheibe am Start, welche nahtlos an den von den meisten Fans geliebten Sound der Dragons, Storytellers und Vigilante Zeit anknüpfte.

So eröffneten die Briten ihres knapp 100-minütigen Auftritt auch gleich mit dem atmosphärischen Opener der 2007er-Scheibe "When We Were Younger", dem ein umjubeltes und gut nach vorne rockendes "Backstreet Kid" folgte. Sänger Bob Catley - mittlerweile deutlich vom Alter gezeichnet - gab das ganze Konzert über Weihwasser (an seinen eleganten Handbewegungen könnte sich selbst "wir sind Papst" ein Beispiel nehmen) und hatte sichtlich Freunde an den vom erstem Moment an euphorischen Publikumsreaktionen im Colos-Saal. Mit "Out Of The Shadows", "On A Storytellers Night" (Kult), "Like Brothers We Stand" und "Les Morts Dansant" zeigten MAGNUM deutlich das die "Neuen" mit den "Alten" im Kontext hervorragend harmonieren und von den Fans auch dementsprechend angenommen wurden. "How Far Jerusalem" - wie viele Leute doch diesen Text können - wurde fast komplett mitgesungen, ja der Refrain herausgebrüllt - für viele das Highlight des Abends. Und auch wenn Sänger Bob Catley mittlerweile mit viel Hall am Mikro arbeitet - er kann immer noch mehr wie mancher Möchtegernshouter anderer Combos. Mit der aktuellen England-Single "Dragons Are Real" habe ich auf der Scheibe ein paar Problem - zu konstruiert das Stück - Live kam der Song aber gut an, wenn auch mir hier ein flotter Klassiker mehr lieber gewesen wäre. Die bekam das ausverkaufte Haus dann auch: "Vigilante" (was für ein Spannungsaufbau), "All Englands Eyes", "The Spirit" (einen Klassiker schlechthin) und "Kingdom Of Madness" (so liebt man Tony Clarkins Gitarre) sorgten für Stimmung und manch Erinnerung an alte Tage. Das die Herren nicht mehr die Jüngsten sind, sah man auch darin, dass Tony Clarkin auch mal die Setlist zu rate ziehen musste und auch Bob Catley noch öfters auf dieselbige schauen musste. Als Bob zwischendurch mal leicht den Faden verlor, konnte sich Tony einen spöttischen Seitenblick nicht verkneifen. Soundmäßig passte das Ganze auch - wenn wohl auch etwas zu laut, vor allem gegen Ende des Konzertes. Es lag nicht nur am Alter des Publikums, dass sich mit der Zeit der Platz recht und links vor der Bühne in Boxennähe lichtete. Mit "Thank You For The Day" und dem famosen "Sacred Hour" ging ein leider zu kurzer (hier vermisste jeder ein paar seiner Faves) aber umso schöner Konzertabend im aufgeheizten Colos-Saal zu Ende. In der Form dürfen, ja müssen MAGNUM wieder kommen.



Interview:

Eisregen

Band anzeigen
InterviewDie Produktion von "Blutbahnen" erscheint mir ein wenig dumpf. Klingt das Album denn so, wie Ihr es von vornherein haben wolltet?



Ja, die Produktion ist so geworden, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Ich würde auch nicht sagen, dass das Album dumpf klingt. Etwas trocken, aber im Ganzen doch kompakt.



Der Gesang kommt meiner Meinung nach nicht immer so deutlich zum Vorschein, das meine ich unter Anderem.



Das finde ich auch nicht. Wenn man die CD leise hört, dann kann man auch den Gesang sehr gut verstehen. Von daher ist die Scheibe schon sehr gut abgemischt worden, denke ich.



Ein wichtigeres Thema ist der Ausstieg Eurer Geigerin 2T. Was war denn der Grund, dass sie die Band verlassen hat?



Das waren persönliche Gründe. Sie hat ein paar gesundheitliche Probleme bekommen und sich auch privat von unserem Schlagzeuger getrennt. Da war dann eine Zusammenarbeit nicht mehr ohne weiteres möglich, so dass wir uns entschieden haben, die Sache zu viert weiter durchzuziehen. Wir haben dann auf eine Session-Geigerin zurückgegriffen, was kein großes Problem war, da unsere alte Geigerin nie großen Anteil am Songwriting hatte. Von daher war es auch kein großer Verlust, um es mal so auszudrücken, haha!



Die orchestralen Parts auf dem Album wurden alle vom Keyboard übernommen, oder?



Die Orchesterparts hat unser Keyboarder DF noch mit arrangiert, und sie sind nicht schlecht geworden, denn wir hatten uns schon im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, das Material durch den Wegfall einer festen Geigerin stärker auf die Keyboards auszurichten und das Songwriting dementsprechend umzugestalten.



Besonders auffällig und wieder das Kernstück des Albums sind die erneut derben Texte. Wie geht Ihr denn dort heran? Ist das eine Art von schwarzem Humor, oder wollt Ihr bewusst provozieren?



Na ja, provozieren kann man in der heutigen Gesellschaft eigentlich kaum noch. Der Hintergrund ist der, dass wir morbide, extreme Musik machen wollen, und dafür sind die Texte sehr wichtig. Wir sind alle seit Langem an entsprechenden Filmen oder Literatur interessiert, und das Einbetten solcher Themen in ein passendes musikalisches Gewand ist eines der Hauptaugenmerke von EISREGEN. Ich persönlich bin seit vielen, vielen Jahren filmisch sehr interessiert, und gerade das Darstellen von Kurzgeschichten ist eine Sache, die EISREGEN von jeher auszeichnet. Die einzelnen Songs wirken ja schon sehr filmisch, und gerade durch die musikalische Übersetzung wird eine gewisse Nähe zu Filmen sehr deutlich... hoffe ich jedenfalls, haha! Wir sind stark daran interessiert, eine gewisse Atmosphäre zu transportieren, und ich denke, wenn man sich unsere Texte bildlich vor Augen führen kann, haben wir unser Ziel schon ganz gut erreicht.



Auffällig ist dabei, dass Eure Musik an sich zwar recht simpel ist, Ihr nicht viele Riffs pro Song einbaut, aber trotzdem mit zahlreichen Breaks und Tempowechseln arbeitet, zu denen sich der ebenfalls stark wechselnde Gesang gesellt, wie Growlen, Kreischen und einfach normaler Gesang. Wie plant Ihr denn bei all diesen Möglichkeiten, wie ein Song oder ein Part zu klingen hat?



Wie gesagt, die Texte stehen immer zuerst da! Und wir versuchen dann, mit Hilfe der Riffs oder dem Keyboard eine gewisse Atmosphäre aufzubauen. Es gab in der Vergangenheit einige Stücke, die ziemlich abgehackt klangen, aber mittlerweile haben wir uns als Songwriter immer besser entwickelt, so dass wir es schaffen, die Stücke auch richtig atmosphärisch wirken zu lassen. Bei EISREGEN geht es darum, Texte zu vertonen, und darum ist es für uns logisch, dass der Text am Anfang steht, und daran wird dann auch nichts mehr verändert. Es ist ja auch meine Aufgabe zu sehen, welches Riff passt und wie man die Grundstimmung am Besten entfaltet und beim Songwriting anpacken kann. Wir machen jetzt seit etwa zwölf Jahren Musik und wissen schon, wie wir uns aufeinander einzustellen haben. Das passt auch immer ganz gut.



Welche Filme dienen denn als Vorlage? Kannst Du da ein paar Namen nennen?



Richtige Vorlagen sind das nicht mal, sondern eher die Stimmung des jeweiligen Films. Wir haben bisher nur vereinzelt komplette Filme umgesetzt, denn es geht mehr um einzelne Parts und Atmosphäre, die ich versuche, in den Text einzuarbeiten. 95% des Materials sind Eigenkreationen.



Ja, aber welche Filme sind das denn, aus denen Ihr diese Stimmungen bezieht?



Natürlich sind auch Horror und Splatter dabei, aber ich bin an sehr vielen Genres interessiert und schaue mir auch viel an.



Ein Song auf "Blutbahnen" ragt ganz besonders heraus, und zwar "17 Kerzen Am Dom", der sich nicht nur auf ein reales Ereignis bezieht, sondern direkt Namen nennt. Einerseits überkommt mich dabei Gänsehaut, andererseits hinterlässt das Stück einen seltsamen Beigeschmack, eben weil es nicht anonym ist. Habt Ihr keine Angst, deswegen noch Ärger zu bekommen?



Das ist ein Punkt, der mir persönlich sehr wichtig war! Es ist nicht nur die geografische Nähe zu Erfurt, die uns mit dem Song verbindet, sondern ich habe auch drei Jahre in Erfurt gelernt und kenne den ganzen Weg, den der Killer von seinem Elternhaus bis zur Schule zurückgelegt hat. Entweder bin ich zu Fuß dort lang gegangen oder mit dem Auto gefahren. Es war mir schon immer ein Anliegen, diese Geschehnisse in einem Text einzubinden. Wir haben auch bewusst darauf verzichtet, dort unseren schwarzen Humor einzubringen und liefern im Grunde eine Reflexion der Ereignisse. Es ist alles anhand der polizeilichen Protokolle dokumentiert, und am Ende kommt auch heraus, dass wir dieser Tat sehr negativ gegenüber stehen! Der Steinhäuser war ein Psychopath und extrem geltungssüchtig, und es war einfach ein Anliegen, das mal musikalisch aufzugreifen.



Bis zum Ende des Songs bleibt Eure Meinung aber im Dunkeln! Erst Zeilen wie "17 Menschen sterben für Deine zehn Minuten Ruhm" lassen erkennen, wie Ihr wirklich dazu steht.



Ganz genau! Die ersten 80, 90% des Songs sind nur eine Aufzählung der Sachen, die er gemacht hat, ohne Wertung. Erst danach wird die Frage gestellt, was er den Hinterbliebenen gesagt hätte, so dass die Wertung schon ziemlich eindeutig ist. Die Frage ist, wie man eine solche Thematik anpackt, und wir haben da eine gute Möglichkeit gefunden, sie in ein solches Konstrukt einzubinden. Ob man so etwas machen sollte oder nicht, ist natürlich offen, aber wir haben es eben gemacht und stehen hinter diesem Stück. Es ist definitiv nicht dazu gedacht, die Person zu glorifizieren! Es hat uns persönlich betroffen; ein Freund unserer T-Shirt-Verkäuferin ist auch auf diese Schule gegangen, war aber bei dem Massaker zum Glück nicht dabei. Gerade als Thüringer Band wollten wir die Geschehnisse musikalisch behandeln. Und weil es jetzt genau fünf Jahre her ist, wollten wir noch einmal darauf hinweisen, was für ein Wahnsinn dahinter gesteckt hat. Wir machen ja in erster Linie Unterhaltungsmusik, auch wenn wir brutale und schwarze Texte verwenden, und darum wollten wir auch gerne mal ein ernsthaftes Stück schreiben. Und es passt zum Thema "Blutbahnen", obwohl es einen realen Hintergrund hat.



Das Album soll ja auch erst ab 18 Jahren erhältlich sein?!



Das ist völliger Quatsch; es wird schon normal erhältlich sein, die Frage ist nur, wie lange, haha! Eine Vorindizierung oder Vorzensur gibt es von unserer Seite natürlich nicht.



Wie soll das bei Euch live überhaupt noch funktionieren, wenn Ihr jetzt schon die Hälfte Eurer Songs nicht mehr spielen dürft?



Das ist wirklich ein Problem. Wir haben auch schon darauf geachtet, in Deutschland nur noch Shows ab 18 zu spielen, wo der Veranstalter auf einen Altersnachweis schauen muss, aber bei den größeren Festivals gibt es keine Möglichkeit, so was durchzuziehen. Da sind wir dann gezwungen, auf die Hälfte unserer Songs zu verzichten. Wir schreiben ja kontinuierlich neue Musik, und so lässt sich ein "jugendfreies" Set immer noch realisieren.



Auch eine Rückkehr in die "Krebskolonie" erfolgt mit dem Song "Zurück In Die Kolonie". Warum habt Ihr ausgerechnet diese Thematik noch einmal aufleben lassen?



Das hängt auch damit zusammen, dass wir sehr filmisch interessiert sind, denn dort ist es ja auch üblich, zu gewissen Geschichten Sequels zu machen. Wir hatten so was zuvor noch nicht gemacht und suchten nach einem Stoff von EISREGEN, den man fortführen könne. Und gerade der Titelsong unseres zweiten Albums, das man ja auch nicht mehr bewerben darf, war es wert, noch einmal aufgegriffen und zu einem ganz neuen Ende geführt zu werden. Wir hatten da ein paar Stücke zur Auswahl, aber am Ende war es die "Kolonie", auf die die Wahl fiel.



Mit "Schneuz Den Kasper" befindet sich noch ein ganz seltsames Stück auf dem Album. Wie seid Ihr denn darauf gekommen?



Dazu möchte ich jetzt keinen Kommentar abgeben, haha! Das Lied ist wirklich sehr seltsam, und ich weiß selbst bis jetzt nicht, was ich davon zu halten habe. Darin gibt es sehr schräge Passagen, und es überrascht einen selbst immer wieder, was man sich da ausgedacht hat. Die musikalische Seite ist schon sehr bombastisch geraten, und jeder Hörer sollte versuchen, selber einen Sinn dahinter zu entdecken. Das ist ein sehr schwieriges Lied!



Ein anderes Thema, das ich noch ansprechen wollte, ist die Problematik mit rechtsgerichtetem Publikum. Es ist ja leider fast schon üblich, dass eine Band, die deutschsprachigen Extrem-Metal macht, von solch unerwünschten Heimsuchungen geplagt wird...



Ja, sicherlich, aber ich muss dazu sagen, dass es in den letzten Jahren deutlich weniger geworden ist. Man bekommt davon immer weniger mit, was bei den Konzerten abgeht. Wir haben nicht den ganz großen Zulauf von rechtem Publikum, aber man merkt den Leuten auch nicht immer unbedingt an, welche politische Einstellung sie haben. Es hat sich wohl auch mittlerweile herumgesprochen, dass wir keine rechte Metal-Band sind. Bei uns kommt von Punks bis zu friedlichen Skinheads alles zusammen. Ich kann auch sagen, dass es bei unseren Konzerten noch nie großartige Schlägereien gegeben hat, und ich hoffe auch, dass das so bleibt! EISREGEN-Konzerte sind politisch völlig frei zu sehen, auch vom Publikum her.



Gerade vom Publikum her sind EISREGEN sowieso ein Phänomen: bei "Metal Inside" sind die zwei meistgelesenen Reviews nicht etwa von IRON MAIDEN oder SLAYER, sondern es stehen bei unserer internen Zählung zwei EISREGEN-Alben an der Spitze. Auch bei Internet-Radios und Metal-Abenden in Clubs werdet Ihr reichlich frequentiert, wie auch Eure Shows. Das alles geschieht ohne große Werbung, auch bedingt durch Eure Zensurprobleme. Das ist eine ähnliche Erscheinung wie bei den Onkelz. Wie erklärt Ihr Euch das?



Wir merken das auch an unseren Verkaufszahlen, die inzwischen sehr hoch sind. Vom letzten Album haben wir weit im fünfstelligen Bereich verkauft. Und bei Konzerten ist ebenfalls ein großer Zuwachs zu sehen. Warum das so ist?! Es scheint auch eine Art von Jojo-Effekt durch die ganzen Indizierungsgeschichten zu sein. Das hat uns gerade bei gewissen Leuten bekannt gemacht, und viele davon sind nach der Indizierung unseres zweiten Albums zur Band dazu gestoßen. Da ist ein großer Werbeeffekt zu sehen, aber die andere Seite der Medaille ist, dass die indizierten Alben schnell in den Verkaufszahlen einbrechen, weil sich die Leute nicht die Mühe machen wollen, eine Scheibe ab 18 umständlich zu erwerben, die von vielen Geschäften boykottiert wird. Wir wollten diese Zensur gar nicht, aber sie hat uns auch mehr Zuhörer beschert, das muss man sagen. Auch live waren wir in den letzten Jahren sehr präsent und sind viel getourt. Es gibt EISREGEN-Headliner-Shows, zu denen an die 800-900 Leute kommen, das ist schon echt gut. Wir haben auch die Chance genutzt, in Österreich zu spielen, weil wir unser Material dort ungekürzt bringen können. Da waren die Besucherzahlen auch recht hoch.



Wann rechnet Ihr denn damit, dass "Blutbahnen" auf dem Index landet?



Schwere Frage! Wir hoffen natürlich, dass das Album so lange wie möglich frei verkäuflich bleibt. Diese ganze Indizierungsgeschichte ist großer Quatsch, weil es schon Filme ab 16 gibt, die deutlich krasser sind als die Stories von EISREGEN. Die haben sich auf uns eingeschossen; beim letzten Album war unsere Plattenfirma mit Anwälten vor Ort, aber das hat alles nichts genutzt. Man lässt da nur bedingt mit sich reden, und ein großes Kunst- oder Musikverständnis kann man da nicht erwarten. Das ist reine Willkür!



Es geht auch das Gerücht um, dass "Blutbahnen" erst zensiert erscheint, und später noch eine EP folgt, auf der einige Songs dann "ungeschnitten" zu hören sind. Ist da was dran?



Nein, da geht es nur um die Art der gesanglichen Darbietung, die um 180 Grad gedreht ist. Es war auch mal ein cooles Experiment zu hören, wie die Stücke in verschiedenen Varianten klingen. Für manche Fans wird das auch sehr interessant sein!



Man hätte die EP auch als Bonus-CD zum Album mit dazupacken können?



Das wäre echt verschenkt gewesen, haha! Wir haben noch mal sehr viel in das grandiose Cover-Artwork investiert, und diese Scheibe ist definitiv als Einzelveröffentlichung gerechtfertigt!




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