Review:

Words Untold & Dreams Unlived

()

Die österreichischen Melodic Metaller SERENITY brachten vor zwei Jahren mit "Engraved Within" ein viel beachteten Demo an den Start, durften zuvor schon für DIO eröffnen und kommen nun mit ihrem Debüt "Words Untold & Dreams Unlived" daher, das im "Finvox"-Studio in Helsinki seinen superben Soundschliff bekommen hat; soviel zu den Fakten. Was SERENITY allerdings von den zahlreichen Newcomern dieser Tage abhebt, ist, dass sie schlichtweg geniale Songwriter sind und mit Georg Neuhauser einen erstklassigen Sänger in ihren Reihen haben. Der Mann klingt in etwa wie eine jüngere Variante von Klaus Meine, beherrscht kraftvoll alle Facetten des Genres und setzt den durchweg brillanten Songs seine ganz eigene Krone auf. Egal, welches Stück man hier anspielt, ich habe selten eine Band erlebt, die mit solcher Frische zu Werke geht. Das Quintett erfindet das Rad des leicht progressiv-bombastischen, melodischen Metals nicht neu, weiß aber wie kaum ein anderer Newcomer in diesem Bereich, wie man aus Altbewährtem mitreißende Musik kreiert. Auch wenn es übertrieben klingt, erinnert mich das Album nicht nur stilistisch, sondern auch in Sachen Herzblut und Spielfreude an das göttliche DREAM THEATER-Debüt "When Dream And Day Unite". Hört Euch nur mal Knaller wie "Reduced To Nothingness" (mit SAVATAGE-artigem Kanon), "Forever", "From Where The Dark Is Born" oder die beiden überragenden "Engraved Within" und "Dead Man Walking" an… SERENITY zaubern Gänsehautmelodien und Refrains aus dem Hut, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Lediglich die beiden kurzen Instrumentale "Words Untold" und "Dreams Unlived" (die quasi den Titelsong bilden) wirken ein wenig wie Füller, was aber nichts daran ändert, dass "Words Untold & Dreams Unlived" nicht nur eines der besten Debüts seit Langem ist, sondern für mich auch das bislang stärkste Melodic Metal-Album des Jahres!

Words Untold & Dreams Unlived


Cover - Words Untold & Dreams Unlived Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Return To Childhood

()

Nachdem FISH bereits eine Doppel-CD von der "Misplaced Childhood Anniversary Tour" veröffentlicht hatte (siehe unser ausführliches Review) gibt es nun auch eine DVD-Version mit dem MARILLION Klassiker von 1985 im Mittelpunkt. Gegenüber der Audioausgabe von "Return To Childhood" sind hier eigentlich genau die gleichen 22 Tracks aus dem ersten Teil dieser Tour enthalten d.h. zunächst also einige Fish Solo-Highlights (z.B. eine göttliche Version von "Credo"), danach folgt nach dem bekannten klassischen Intro "La Gazza Ladra" das komplette MPC Album und gegen Schluss noch ein paar Knaller (u.a. "Fugazi") aus seiner Marillion Ära. Dieses Konzert wurde in einem tollen richtig alten Theatersaal mit sehr viel Flair aufgenommen. Im Amsterdamer Paradiso-Club wurde aus zwei Gigs am 15./18. November 2005 diese DVD zusammengeschnitten.

Gegenüber der CD bietet die DVD doch deutliche Vorteile insbesondere auch klanglich wirkt hier alles etwas besser, der Sound ist zwar nur Stereo aber trotzdem irgendwie transparenter mit großem Sättigkeitsgrad. Onkel Fish wirkt auch komplett entspannter, scherzt, erzählt, tanzt und hüpft über die Bühne und er nuschelt deutlich weniger ins Mikro. Mittlerweile habe ich auch einen direkten Vergleich, denn der Besuch auf einem Konzert der Fortsetzung dieser Jubitour in Aschaffenburg und daher kann ich sagen - die DVD transportiert hervorragend den dort erlebten absolut positiven Eindruck: Meister Fish ist omnipräsent auf der Bühne (in AB gleich von Beginn an mit Rotweinschwenker!), da gibt er von Anfang bis Ende den Messias, seine Fans fressen ihm quasi aus den Händen, hängen an seinen Lippen und warten auf seine (politischen) Statements. Ja dieser charismatische Schotte schafft es mit einer unglaublichen Leichtigkeit und absoluter Authentizität die Zuschauer locker in seinen Bann zu ziehen. Auch die Band gefällt mir auf DVD musikalisch insgesamt wesentlich besser, wenn auch dieser positivere Eindruck allein schon durch das Bild zustanden kommen könnte, ist schwierig zu sagen aber egal. Die klasse Backgroundsängerin war bereits auf der CD mehr als nur geil. Im Gegensatz dazu, hat man hier nicht das Gefühl, dass die stimmgewaltige Lady den guten Onkel mehrfach an die Wand singt bzw. aus der Predulie rettet - nein man ergänzt sich zu einem besseren Ganzen und stachelt sich förmlich gegenseitig an. Es kommt ansonsten eine klasse Partystimmung von Beginn an auf, wenn auch natürlich alle auf MPC gewartet haben - das Publikum feiert Fish frenetisch ab und er geniest dies zu Recht in vollen Zügen. Diese DVD lebt mehr vom nostalgischen Wert dieses besonderen Konzerts als von technischen Finessen. Daher werden Puristen wohl eher weniger bedient. Das Bild ist meistens leider "nur" Solide, die Schnitte manchmal etwas hektisch/unorthodox, außerdem sind einige deutliche Wackler zu sehen, auf andere visuelle Einspielungen oder Schmankerl wurde völlig verzichtet. Insgesamt werden satte 192 Minuten Material geboten, die größtenteils sehr ansehnlich sind nur die Klangfreaks müssen auf eine Surroundspur verzichten. Ansonsten gibt es keine besonderen Gags oder etwaige Überraschungen, lediglich ein sehr ausführliches Interview mit dem Classic Rock Magazine folgt dann noch am Schluss. Leider völlig ohne deutsche Untertitel und wer den Urschotten Fish schon mal sprechen gehört hat, weiß wie schwer man seinen Dialekt überhaupt versteht, mit Englisch hat dies nur im weiteren Sinne noch zu tun.

Gesanglich kämpft sich Fish trotz bekannter Schwächen bei den Höhen mit deutlich dunklerem Klangbild (auch der Musik) mit viel Einsatz, Wut sowie Heißerkeit durch "seine" Lebensgeschichte - und dies viel besser als erwartet. Der MAN besitzt eine schlichte aber unheimliche packende Bühnenpräsenz, kombiniert mit seinem einmaligen Charisma macht er diese DVD zu einem historischen Dokument. Für alle FISH Fans sowie MARILLION Nostalgiker stellt "Return To Childhood" natürlich eine klare Kaufempfehlung dar und ist gegenüber der CD-Version sogar deutlich besser. Der kauzige Schotte hat es letztlich wieder mal allen gezeigt.



Tracklist:

01. Big Wedge

02. Moving Targets

03. Brother 52

04. Goldfish And Clowns

05. Raingods Dancing

06. Wake Up Call (Make It Happen)

07. Innocent Party

08. Long Cold Day

09. Credo



10. Pseudo Silk Kimono

11. Kayleigh

12. Lavender

13. Bitter Suite
14. Heart Of Lothian

15. Waterhole (Expresso Bongo)

16. Lords Of The Backstage

17. Blind Curve

18. Childhoods End?

19. White Feather



20. Incommunicado

21. Market Square Heroes

22. Fugazi


Return To Childhood


Cover - Return To Childhood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 192:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Solens Rötter

()

Kurz nachdem er mit seiner Zweitband BORKNAGAR das Akustik-Album "Origin" veröffentlicht hat, besinnt sich VINTERSORG wieder auf sein Hauptaugenmerk, seine eigene, gleichnamige "Band", die er zusammen mit Gitarrist Mattias Marklund betreibt. Wenn man ehrlich ist, dann hat der Schwede bislang nur einen echten Trumpf gelandet, nämlich das bekannte "Till Fjälls"-Album. Alle späteren Werke hatten zwar ihre Qualitäten, aber an den Erfolg seines Debüts konnte das Nordlicht bislang nicht anknüpfen; eine Aufgabe, die wahrscheinlich auch mit "Solens Rötter" nicht gelöst wird. Das neue Album besitzt alle VINTERSORG-typischen Merkmale, ist aber insgesamt eher sperrig und über weite Strecken sehr ruhig ausgefallen. Folkige, akustische und verträumte Passagen treffen auf nur wenige heftigere Parts, wobei die Stücke sehr progressiv gehalten sind. Die Übergänge sind fließend; echte "Hits" im Sinne eingängiger Mitgrölnummern findet man auf dem Album nicht. Am Nächsten kommen dem noch das sehr coole, dynamische "Spirar Och Gror" und die mit tollem Wechselgesang versehene Hymne "Fran Materia Till Ande". Teilweise scheint es, als habe VINTERSORG am BORKNAGAR-Projekt "Origin" Gefallen gefunden und diese "ungepluggte" Ausrichtung in seine eigene Musik eingebaut. "Solens Rötter" ist beileibe kein schwaches Album, sondern musikalisch sehr anspruchsvoll, detailreich und vielschichtig, nur dürfte die Scheibe gerade den Fans von kurzweiligen, nordischen "Saufhymnen" zu komplex sein. Wer aber im Folk/Viking Metal-Genre gerade auf der Suche nach schwerer konsumierbarem und langlebigerem Stoff ist, sollte "Solens Rötter" definitiv anchecken!

Solens Rötter


Cover - Solens Rötter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Perpetual Decay

()

Die Herren DARKTHRONE mögen OBLITERATION - und das nicht aus lokaler Verbundenheit, sondern wegen des rohen Old School-Sounds, der bei "Perpetual Decay" aus den Boxen quillt. AUTOPSY, OBITUARY (der Gesang, oder besser: das Gekotze) und Thrash Marke alter SLAYER bilden die Fixpunkte, zwischen denen sich die Band bewegt. Dabei wird zwischen wüsten Thrash-Parts, doomigen Abschnitten ("Instrumental") und technisch anspruchsvollen Knüppelparts munter gewechselt, was dank der guten Produktion mit Schmackes aus den Boxen drückt und Garant dafür ist, dass die Chose nicht langweilig wird. Old School muss eben nicht zwingend auch spielerische Limitierung bedeuten. "Perpetucal Decay" wird alljenen gefallen, die gerne die Zeit auf Anfang der 90er zurückdrehen würden und sich an dem oben genannten Dreigestirn nicht satthören können.

Perpetual Decay


Cover - Perpetual Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fiction

()

Die schwedische Melodic Death Metal-Institution DARK TRANQUILLITY dürfte mittlerweile genauso umstritten sein wie die Landmänner und Szenemitbegründer IN FLAMES. Beide Bands genießen ähnlich großen Zuspruch, füllen inzwischen größere Hallen, verkaufen ordentlich und bedienen den - Achtung, Unwort! - metallischen Mainstream. Im Widerspruch dazu steht, dass der gemeine Metaller populäre Bands auf einmal nicht mehr mag, nur weil sie bekannt sind; das ist ein ebenso beklopptes wie nachweisbares Phänomen. Der große Unterschied zwischen diesen beiden Bands besteht aber im Wesentlichen darin, dass DARK TRANQUILLITY, als sie drohten, sich in der Pop-Schiene festzufahren, noch schnell einlenkten und spätestens mit dem geilen "Character" wieder zurück zu ihren Wurzeln gingen, was den Kollegen bisher leider nicht gelang. Die Basis für "Fiction" ist also wieder Death Metal schwedischer Prägung, der natürlich nicht frei von vielen melodischen, bombastischen und elektronischen Elementen ist, aber Mikael Stanne und Co. haben es hier geschafft, alle ihre Eigenschaften zu einer geilen Mischung zurechtzubiegen, bei der schlicht das Songwriting im Vordergrund steht. Es ist mir scheißegal, ob man Elektronik, Keyboard, etc. in diese Musik einbauen "darf" oder nicht; "Fiction" klingt von vorne bis hinten ausgereift, heavy, aggressiv, intelligent, verleugnet aber nicht seine Herkunft und biedert sich zu keiner Sekunde an. Alle Songs sind (mitunter sogar recht progressive) Genre-Hymnen, die spätestens nach drei, vier Durchläufen einfach ins Blut gehen, sei es der aggressive Opener "Nothing To No One", das vertrackte "Blind At Heart", das fast schon blackmetallische "Inside The Particle Storm", das majestätische "Empty Me", das von THEATRE OF TRAGEDY-Elfe Nell Sigland unterstütze "The Mundane And The Magic" oder die beiden fantastischen "Terminus (Where Death Is Most Alive)" und "Misery´s Crown". Auf dem Album findet sich keine Schwachstelle, und es zeigt, was passiert, wenn eine schon immer herausragende Band so weit gereift ist, dass sie es "wagt", Genre-Grenzen zu ignorieren und ihren eigenen Stil zu etablieren. Ein Statement und Meisterwerk!

Fiction


Cover - Fiction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Trendkiller

www
Band:

Forever In Terror

www
Band:

Obliteration

Band:

The Earwix

(Underdog)
Underdog
Kontakt
Anschrift
www
News:

TAUBERTAL Festival jetzt komplett

Das aktuelle TAUBERTAL Festival (11.-13.08.2007) Line-up ist jetzt endlich komplett. Als die beiden letzten noch zu bestätigenden Bands für den Samstagabend wurden nun die BEATSTEAKS und MANDO DIAO verkündet. Als weitere Neuerung wird es leider nur noch zwei Bühnen geben, die bisher eigenständige EMERGENZA Nachwuchs-Stage entfällt, wird aber mit der SOUNDS FOR NATURE Bühne zusammengelegt.



Billing:

Karpatenhund

Kashmir

H-Blockx

Grand Island

Sunrise Avenue

Daniel Benjamin

Bela B. Y Los Helmstedt

The Films

Gentleman and The Far East Band

Leningrad

LostAlone

Juli

The Locos

5BUGS

Madsen

Pink

Muff Potter

Turbostaat

Negative

The Sounds

Shout Out Louds

Mika

Gogol Bordello

Beatsteaks

Mando Diao


Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS