Der Sechser aus Österreich begann im Jahr 2003 als klassische Ska-Punk-Band. Zu meinem Leidwesen ist auf dem Debüt-Album aber nicht mehr viel davon zu hören. Vielmehr wird einem eine ziemlich eigenwillige Mischung aus Punkrock, Metal und Progressive Rock geboten, und zusätzlich gibt auch noch eine Trompete im Hintergrund ihren Senf dazu. Anfangs klingt das sogar noch ganz interessant, aber im Verlauf des Albums dominieren immer mehr grader Poppunk und Emo, was dann irgendwann langweilig wird. Hinzu kommt, dass die Musik regelmäßig an Druck verliert, wenn die Gitarren auf clean gestellt werden, und die Solo-Licks wirken stellenweise unsauber und leicht verstimmt. Auch der Einsatz der Trompete ist nicht immer passend und klingt manchmal allzu sehr nach Bläser-Chor. Unterm Strich ist diese Scheibe sicherlich nicht schlecht, und vor allem ist es ein mutiges Unterfangen, zu versuchen, diese verschiedenen Stil- und Soundrichtungen unter einen Hut zu bringen. So richtig ausgereift ist das aber noch nicht.
HELLOWEEN haben die Arbeiten auf Teneriffa mit Produzent Charlie Bauerfeind abgeschlossen und so wird "Gambling With The Devil" am 26. Oktober 2007 veröffentlicht. 16 Tracks wurden eingespielt, bis auf zwei oder drei Songs sollen alle neuen Kompositionen auf dem Album enthalten sein. Bei "Crack The Riddle" wird Biff Byford (SAXON) als Gastsprecher zu hören sein außerdme ist ein dreiteiliges Stück mit den Kapiteln "The Bells Of The Seven Hells", "Falling To Pieces" und "I.M.E." enthalten. Die erste Single "As Long As I Fall" ist ausschließlich als Download-Version erhältlich. Einen Videoclip dazu dreht die Band jetzt Ende August in München. Das Cover-Artwork wurde wieder von Martin Häusler ("Keeper Of The Seven Keys - The Legacy & Live On 3 Continents") gestaltet. Die Limited Edition erscheint im Digipak mit Slipcase enthält eine Bonus-CD mit zwei Tracks, ein Video sowie weiteres Material.
Mitte November 2007 startet dann die "Hellish Rock"-Europatourn gemeinsam mit GAMMA RAY und AXXIS.
Tom S. Englund von EVERGREY hat sich extra von Schweden in die Niederlande begeben, um sich als Sänger beim AYREON-Projekt zu betätigen. Wer der siebte Gesangsakrobat bei Arjen Lucassen auf dessen neuen Album sein wird könnt ihr jetzt auf der HP erraten.
Keine Gefangenen machen CRIONICS mit ihrem neuestem Werk - auf "Neuthrone" wird durchgehend geballtert, dass dem Black Metaller das Herz aufgeht. Das schwarze, kalte Herz. Natürlich. Allerdings muss dieses Herz bereit sein, den recht hohen elektronischen Anteil in der Musik zu vertragen, sonst wird es mit den zehn Songs nicht warm. Oder kalt, je nachdem. Der Tastenmann sorgt mit vielen gekonnten Spielereien dafür, dass sich im Gewitter ungewohnte Töne einschleichen ("NeuThronAeon"), die für Abwechslung sorgen. Damit haben es CRIONICS sonst nicht so, meistens wird das Gaspedal durchgezogen, in bester VADER-Manier gegrunzt und ordentlich geblastet. Ist natürlich saubrutal, kann aber auch schnell nerven oder langweilig werden. Durch die Keyboard-Arbeit bekommt der Sound eine eigenständigere Note, auch wenn er nicht dabei helfen kann, richtig gute Songs zu schreiben. Das Niveau ist zwar ganz ordentlich, aber eben nicht herausragend. Für Freunde gepflegten Geballers ist "Neuthrone" einen Probedurchlauf wert, Wunderdinge sollten aber nicht erwartet werden.
Geil, wie kann man anno 2007 noch so eine Scheibe aufnehmen? Black Metal soll das wohl sein, was die Polen MESMERIZED zusammengeschustert haben. Genau ein Blastbeat, eine Gesangslage, immer der gleiche Songaufbau ergeben zusammen mit geschätzten fünf Riffs einen grottig schlechte MARDUK-Kopie, die sich niemand länger als drei Minuten anhören sollte.
Ihr letztes Album für Victory Records war nicht wirklich der Brüller und kam nicht an "The Curse" heran. Bei ihrem Roadrunner Records-Debüt haben ATREYU sich hörbar mehr Mühe gegeben, allerdings geht das Album in eine ganz andere Richtung. In Sachen Härtegrad, Hardcore-Einfluss und Kompromisslosigkeit ist "Lead Sails Paper Anchors" ein großer Schritt zurück, in Sachen Eingängigkeit, Massentauglichkeit und Öfnung für neue Einflüsse ein großer Schritt nach vorne. Der Opener "Doomsday" macht das noch nicht so deutlich und könnte aufgeschlossenen Corlern noch gefallen, beim zweiten Song "Honor" dürfte es dieser Klientel dann aber zu soft werden. BILLY TALENT, MY CHEMICAL ROMANCE und ähnliche MTVIVA-Bands sind die neuen Fixpunkte im ATREYU-Sound. Ob man das nun Pop nennt (und der Begriff negativ belegt ist), ist Geschmackssache; Tatsache ist, dass die Band einige sehr gute, massenkompatible Songs geschrieben hat, die sie mit etwas Glück in eine höhere liga katapultieren. Und spätestens wenn bei "Blow" guter alter Glamrock gezockt wird, um dann beim Titelsong in Country zu enden, wird klar, dass sich ATREYU so gar nicht mehr um irgendwelche Genres scheren. Die Band spielt, wozu sie Lust hat. Dafür gebührt ihnen Respekt und Anerkennung, auch wenn das Ergebnis nicht jedem schmecken wird. Nur die Zeit wird zeigen, ob sich ATREYU mit diesem Album einen Gefallen oder einen Bärendienst erwiesen haben. Wir sind gespannt.