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Kein EARTHSHAKER Festival in 2008
Die Macher des EARTHSHAKER Festivals haben sich aufgrund der gestiegenen Gagenforderungen seitens der Bands sowie des Überangebots an Festivals und dem großen Arbeitspensum, das für die Organisation notwendig ist, dafür entschieden, 2008 kein Festival auf die Beine zu stellen.
Das ausführliche Statement gibt es auf der Festival-Homepage zu lesen.
Hier einige Auszüge daraus:
"Liebe Erdenschüttler,
wir danken Euch sehr für die zahlreichen positiven Zuschriften .....
... wir waren uns selbst im Unklaren über die Zukunftsperspektiven des Earthshaker Fest waren und sorgfältig alle Möglichkeiten abgewogen haben.
... nach reiflicher Überlegung haben wir uns schweren Herzens gegen eine Durchführung des Earthshaker Festes in 2008 entschieden.
... einer der wesentliche Gründe ist das derzeitige, inflationäre Überangebot an Festivals und die damit verbundenen Gagenforderungen, welche insbesondere im potentiellen Headlinerbereich im Laufe der letzten Jahre massiv gestiegen sind – damit verbunden ist natürlich auch ein um´s Vielfache gestiegene wirtschaftliche Risiko.
.... noch ein zeitliches Manko, denn attraktive Bands sind zumeist überwiegend im Juni in Europa unterwegs und treten auf den in diesem Zeitfenster liegenden grossen europäischen Festivals auf, daher sind sie dann üblicherweise im Juli nicht mehr verfügbar.
.... ist auch die Standortfrage zu hinterleuchten, da größere Städte im Einzugsbereich wichtig sind und Idylle alleine leider nicht ausreicht.
Wir danken .. für die Unterstützung seit 2003 und wünschen Euch ein metallisches Jahr 2008!
Euer Earthshaker Team"
Mensch, ECHO & THE BUNNYMEN gibt es wieder, eine Live-DVD („Dancing Horses“) hat man am Start - wenn auch in etwas anderer Besetzung, aber immerhin. Damals in den 80er Jahren bin ich zunächst mal wegen des ungewöhnlichen Namens auf die Band aufmerksam geworden und habe mir dann aber auch eine Platte zugelegt. Die Jungs kommen aus Liverpool und haben sich 1978 im Umfeld des Postpunk gegründet und waren zu den Hochzeiten des New Wave ebenfalls im Geschäft, wenn auch trotz einiger Singlehits nie der ganz große Durchbruch gelang. Die Band hatte gleichfalls einige melancholische Songs, die mehr Pop als Rock waren, im Programm.
Sänger Ian McCullochs hat eine recht präsente charakteristische Stimme und sein Kompagnon im Songwriting, Will Sergeants, pflegt eine eher atmosphärische, leicht psychedelische Gitarre ohne große Posen oder gar fette Licks. Der coole Name stammt von einem Drumcomputer Namens Echo, den die Jungs zu Beginn ihrer Kariere im Einsatz hatten. Man hatte dann zwar auch gleich einen echten Drummer an Bord, doch der Namen blieb. Wie gesagt, ihr typischer Sound war schon recht speziell, so eine Art Indie meets Pop. Trotz relativ präsenter Keyboards war man nie so technisch tastengeprägt wie etwas JOY DIVISION, so indieartig schludrig bei den Gitarren wie THE SMITHS oder auch so glatt poppig bei den Melodien wie OMD - diese Band verströmte ein eher mystisches ganz eigenes Charisma.
Doch jetzt zur aktuellen DVD „Dancing Horses“. Es handelt sich um einen relativ unspektakulären Mitschnitt aus dem Londoner Shepherds Bush Empire vom November 2005. Der Gig in diesem Theater zeigt die Mannen um Fronter Ian McCulloch recht gut in Form, wenn auch die Aufnahmen relativ düster-dunkel wirken, bei den ersten drei Songs erkennt man kaum die Gesichter sechs Musiker. Aber egal, die vermeintlichen Highlights, größtenteils aus den Anfängen der Formation, wie u.a. „Cutter“, „Killing Moon“, „Ocean Rain“ oder „The Back Of Love“ sind vertreten, das Publikum geht gut mit, wenn auch nicht allzu überschwänglich. Sänger Ian McCulloch mit Sonnenbrille und tausend Kippen rauchend intoniert solide, der Rest der Band strahlt ein typisch britisches Understatement aus, als sei man etwas gelangweilt bei diesem Auftritt, Gefühlausbrüche oder große Bewegungen sind ihnen völlig fremd. Den Schwerpunkt des Materials bilden die ersten vier Alben der Band, die Bildqualität ist o.k., die Schnitte ordentlich, nichts Besonderes - genauso wie die eher spartanische Lightshow. Alles etwas weniger spektakulär, die Musik soll es richten. Trotzdem hat die DVD rein zum Anschauen einige Längen, auch weil doch recht wenig passiert ist, aber als Retrospektive durchaus ganz nett. Seit 2005 haben die Herren wieder einen Deal bei ihrem alten Label unterschrieben und arbeiten an einem Comebackwerk. Da sind wir durchaus gespannt. Die DVD „Dancing Horses“ ist insgesamt durchaus solide wenn auch nicht der ganz große Reißer. Nach irgendwelchen Extras sucht man vergeblich, das Interview mit McCulloch und Sergeant ist leider ohne Untertitel und auch so ziemlich einschläfernd. Für Fans sicher eine lohnenswerte Sache und vor allem nostalgische Zeitreise alle anderen sollten vielleicht eher mal die Originalalben von ECHO & THE BUNNYMEN der Anfangsphase antesten.
Dancing Horses
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
19
Länge:
135:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Break The Silence
Die Sängerin, um die es sich hier handelt, war mir schon vor ihrem deutschlandweiten Bekanntheitsdurchbruch bei Stefan Raabs Anti-Bohlen Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD (Stefan suchte den Superstar, der singen soll, was er (oder sie) möchte und gerne auch bei RTL auftreten darf) ein Begriff. Denn in unserer Gegend trat Steffi List (so ihr bürgerlicher Name) mit einer ihrer Coverbands PHOENIX relativ regelmäßig auf und tingelte bereits recht erfolgreich durch den süddeutschen Raum. Ihre sehr markante, leicht rauchige Stimme ist eine Rockröhre erster Güte, und war wie geschaffen für die Bühne. Als Solokünstlerin tritt die bekennende Unterfränkin mit dem geilen gerollten „r“ unter der Firmierung BLOND auf und beschäftig sich seit 2002 intensiv mit dem Songwritering. Sie schreibt dabei die Musik, die Texte macht eine Freundin.
Steffi hat uns jetzt zwei Titel zur Besprechung geschickt. Stilistisch bewegt sich ihre Musik ganz grob im Bereich Rock/Pop mit akustischer Gitarrenbetonong. Der erste eigene veröffentlichte Song "Inside Out“ ist ein solide erdig rockender Partysong, der auch live ganz gut abgeht. Einer von Rabs Kritkern, Carl Carlton, meinte zu diesem Song, „er reiche wohl höchstens als Untermahlung für Waschmittelwerbung“ - nun so übel ist der Track wahrlich nicht. Allein die stimmlichen Qualitäten der sympathischen Künstlerin kommen dabei nicht ganz so gut zur Geltung, da der Song einfach etwas zu simpel und relativ unspektakulär geworden ist. Für das Finale bei Raabs Castingspektakel hat Steffi dann zusammen mit dem Team sowie Producer Carl Falk, Niklas Jarl, Didrik Thott und Sharon Vaughn im Valicon-Studio in Berlin den Song „Break The Silence“ aufgenommen und der ist wirklich klasse geworden. Da passt einfach alles, der Titel hat was 80'er Jahre mäßiges. Zunächst ein etwas getragener Part, dann die leicht an U2 oder auch COLDPLAY erinnernden Gitarrenparts und ein packender Refrain, die Produktion ist echt fett und der Refrain ebenfalls klasse. Das honorierten auch die Zuschauer und wählten Steffi sowie „Break The Silence“ per Telefonvoting im Finale bei Raab am 10. Januar auf eine super dritten Platz.
Unlängst mussten sich die NO ANGELS mit ihrem diesjährigen Grand-Prix-Siegersong "Disappear" mit Plagiatsvorwürfen zu Steffis Song beschäftigen. Und tatsächlich lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit beim Refrain nicht verleugnen. Nur ist meiner Meinung nach, Ähnlichkeiten hin oder her, „Break The Silence“ der weitaus bessere Song, und keine leicht verdauliche Dancepopnummer sondern ein kraftvoller Rocksong aber ebenfalls mit Chartpotential. Ansonsten wurde jetzt vom NDR zu den Vorwürfen festgestellt, dass bereits im Dezember 2007 von der Plattenfirma Universal der NO ANGELS Titel vorgelegt wurde. Die Komponisten von "Disappear" hätten zudem bestätigt, dass die Melodie bereits im Januar 2006 komponiert, aber nicht veröffentlicht worden sei. Ein Plagiatsvorwurf brauche immer einen Kläger, der sich um sein geistiges Eigentum gebracht fühlt. Eine solche Beschwerde liege dem NDR von keiner Seite vor, weder von der Interpretin noch von den Autoren. Die Rechte von "Break The Silence" liegen ebenfalls bei Universal. Unabhängige Gutachter hätten bestätigt, dass die Analyse der Melodien nur eine Ähnlichkeit in einer sehr kurzen Sequenz erkennen lässt, die aber für einen Plagiatsvorwurf nicht ausreichen.
Na ja .. ist letztlich schnuppe – Steffi kann es irgendwo auch egal sein, sie wird sich jetzt ganz auf ihre eigene Karriere konzentrieren, ein bischen Publicity schadet ja nicht. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf ein komplettes Album von Steffi, mit ihrer tollen Stimme und Ausstrahlung ist da noch einiges zu erwarten.
Break The Silence
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
2
Länge:
7:9 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten