CANDLEMASS-Gitarrist Mats "Mappe" Björkman wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt - das Gericht sah es als bewiesen an, dass Mats und ein Komplize während ihrer Beschäftigung bei einem schwedischen Vertrieb CDs für ca. 490.000$ aus dessen Lagerhaus gestohlen und selbst verkauft haben (mit Hilfe zweier Plattenläden). Sein Komplize wurde zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt.
Die aus England stammenden UNINVITED GUEST machen mal etwas völlig anderes und haben sich eine bombastische Mischung aus Gothic, Elektronik und Glam Rock auf die Fahne geschrieben. Wer jetzt meint, das klinge wie Schokoladentorte mit Senf und Tomate, liegt wahrscheinlich nicht mal falsch, aber die Mischung funktioniert überraschend gut, zumindest kann man dem ultrahomosexuell geschminkten Haufen attestieren, ein paar kleine Ohrwürmer verbrochen zu haben, die allerdings einen leichten Trash-Faktor mit sich herumtragen und über deftig-plakative Texte verfügen. Der moralische Zeigefinger im hymnischen Opener „Mother Nature Made A Monster“, die klischeehafte Story über einen Außenseiter, der Selbstmord begeht („The Law Of The Playground“) oder der Aufruf, sich von Herrschern aller Art zu distanzieren („You Are Your Kingdom“) müssen nun echt nicht sein. Abgesehen davon besitzt „Malice In Wonderland“ einen ungeheuer großen Easy Listening-Faktor, der das Album sehr gut konsumierbar macht, aber anspruchsvollen Naturen ganz sicher abgeht. Stücke wie das an Monty Python´s „Always Look On The Bright Side Of Life“ erinnernde „Jack Dandy“ sorgen hingegen für gepflegtes Kopftippen, so dass diese Scheibe entweder unter „genial“ oder „völliger Schrott“ verbucht werden kann. Auch eine Coverversion von BAUHAUS („Double Dare“) hat man sich gegönnt, kommt damit aber nicht mal in die Nähe der genialen Interpretation von NEVERMORE (zu finden auf der EP „In Memory“). Ich kann mir vorstellen, dass „Malice In Wonderland“ in der Szene, in der sich die Männer wie die Frauen kleiden und schminken, den einen oder anderen Freund finden könnte; der Rest der Belegschaft kann sich das Ding aber trotz einiger cooler Ideen getrost mit Anlauf in die Haare schmieren, denn von ansatzweise ähnlich gearteten Truppen wie GEMINI FIVE ist man noch ein ganzes Stück entfernt.
VERRECK ATTACK nehmen sich selbst nicht wirklich ernst, das wird beim Blick auf Bandname und Website deutlich. Beim Intro der „Alone Against All“-Scheibe wird der Eindruck bestätigt. Andererseits drängt sich nach Genuss der dreizehn Tracks der Eindruck auf, dass das Ösi-Trio es vielleicht einfach nicht besser kann. Vielleicht ist die Website gar nicht selbst-ironisch gemeint, sondern schlicht amateurhaft? Wirklich überzeugend wirkt ihr musikalisches Werk ebenfalls nicht, auch wenn man den drei zugute halten muss, dass sie noch recht jung sind. Aber selbst dann sind viele Songs uninspiriertes Aneinanderklatschen zweitklassiger Riffs („Bleed“), gepaart mit unterdurchschnittlichen Gesang. Hier mögen die Ambitionen groß sein, aber weder in der musikalischen Ausführung noch in den Texten kann der eigene Anspruch gehalten werden. „Alone Against All“ wirkt nicht nur dilettantisch, es ist dillettantisch.
EKOTREN aus dem schönen Florida bemühen sich auf „Light The Fire“, es so ziemlich jedem Recht zu machen. Jederzeit um Eingängigkeit bemüht, wird mal böse geshoutet und ordentlich geschreddert, um dann in herzige Parts zu wechseln – „Nothing Left“ macht das wunderschön vor. Dafür ist ein Markt da, wie BULLET FOR MY VALENTINE und ATREUY beweisen, aber im Gegensatz zu EKOTREN haben die wenigstens gute Songs. Wirklich schlecht sind die elf Tracks auf „Light The Fire“ zwar nicht, aber wirklich mitreißen wollen sie den Hörer auch nicht. Egal, ob aggressiv oder soft („Falling“), EKOTREN wirken bei alles was sie tun viel zu halbherzig und gleichzeitig zu bemüht. Ergibt im Endeffekt eine nette, aber ziemlich belanglose Platte, die im Mittelmaß versinken wird.