Sie machen es dem Käufer nicht leicht, die Hardcore-Bands von heute. Scheinbar bleibt zwischen den Touren keine Zeit mehr für ausgiebiges Songschreiben oder die Musiker haben zuwenig Ideen. Wer weiß. Fakt ist, dass mehr und mehr Alben unter 30 und sogar unter 25 Minuten rutschen, was angesichts der hohen Preise doppel schmerzt. BLACKLISTED schießen mit „Heavier Than Heaven, Lonelier Than God“ den Vogel ab, die elf Songs kommen nichtmal auf 20 Minuten. Einerseits. Andererseits ist das Album dermaßen dicht und intensiv, dass eine Ausweitung auf längere Songs oder mehr Songs nicht wirklich passen würde. BLACKLISTED haben sich schon mit der letzten EP vom eindimensionalem HC-Sound verabschiedet, was sie mit dem neuen Release zur Vollendung gebracht haben. Die Songs sind kompakt, auf lange Parts wird genauso verzichtet wie auf Refrains oder Moshparts. Kurz-knackig, intensiv und wahlweise schnell („Touch Test“ oder „Stations“) oder mit depressivem Touch („Wish“) lässt kein Song den Hörer kalt. So heftig kann Hardcore sein, ohne sich an Trends anzubiedern. BLACKLISTED gehen ihren eigenen Weg und der weiß zu gefallen! Wäre nur nicht der Zwiespalt aus Albumlänge und Intensität….
Im Anschreiben des Labels werden die NOBODIES als Rock ´n Roll-Band bezeichnet. Das trifft es aber nicht so ganz. Das Debüt-Album der Norweger klingt vielmehr nach klassischem Rock und Hardrock, nach KISS und – vor allem – AC/DC. Alles in allem macht der Fünfer seine Sache auch nicht schlecht, aber originell ist eben anders, und dazu klingt alles auch ein bisschen angestaubt. Schaut man sich Bilder der Band an, versteht man aber schnell, dass es hier nicht auf musikalische Glanzleistungen ankommt. Die Typen treten nämlich in albernen Kostümen auf und nehmen sich selbst offenbar kein Stück ernst. Persiflage gehört also zur Show, und ich kann mir vorstellen, dass letztere sicher Spaß macht. Wer sich die Jungs mal anschauen und –hören möchte, begibt sich am besten auf die Band-Homepage. Dort kann man dann bei Gefallen auch die CD ordern.
STICK TO YOUR GUNS sind jenseits des Atlantik eine feste Größe im Metal/Hardcore-Sektor geworden und wollen mit „Comes From The Heat“ (und Century Media) auch in den Europa Fuß fassen. Im Vergleich zur US-Fassung ist der Silberling um vier Songs erweitert worden und knackt so locker die 30-Minuten-Marke. Schon mit dem ersten Song machen die Amis klar, dass sie sich auf den Metalcore-Pfaden sehr wohl fühlen und sich nicht die Mühe machen, einen völlig neuen Sound kreieren zu wollen. Old schooliger Hardcore und brutaler Metal werden von ihnen verwurstet, was anno 2008 von geschätzten zehntausend Bands zu sagen ist. Emocore hat sich dann auch noch eingeschlichen, macht die Chose aber nicht individueller. Es dauert tatsächlich nur bis zum zweiten Song, „Impact“, bis der klare Gesang ausgepackt wird. Und gleich im Anschluss gibt es Gangshouts und ein Metal-Solo, alles im selben Song. Irgendwie merkwürdig, dass so eine Mischung heutzutage nicht mehr überraschen kann… STICK TO YOUR GUNS gehen bei aller wilden Mischerei sehr brutal zu Werke, was dem Gesangsstil von Shouter Jesse sehr entgegenkommt – bis auf die Refrains, die sich oftmals mit klarer Stimme gesungen und so soft, dass sich Emobands alle Finger danach lecken würden („Enough’s Enough“). Immerhin halten STICK TO YOUR GUNS ein hohes Niveau beim Songwriting, gerade die ersten fünf, sechs Songs sind fette Nummern geworden, die der Zielgruppe bedenkenlos empfohlen werden können. Im Mittelteil wird es etwas schwächer, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, insgesamt ist „Comes From The Heart“ eine auf hohem Level spielende Scheibe, die zwar wie schon tausendmal gehört klingt, aber dass durch gutes Songwriting kompensiert. Fazit: besser gut geklaut als schlecht selbergemacht.
Mit "Black Symphony" erscheint am 19.09.2008 eine live 2-DVD des WITHIN TEMPTATION Auftritts am 07.02.2008 in der Ahoy Arena in Rotterdam - zusammen mit dem 60-köpfigen Metropole Orchester und einem 20 Stimmen starken Klassikchor. Einen Trailer zur DVD gibt es hier.
OOMPH! hat Ärger mit dem Jugendschutz: Das neue OOMPH! Video "Beim ersten Mal tut’s immer weh" hat keine FSK-Jugendfreigabe bekommen - deswegen gibt es jetzt hier die "brave" Fassung. Für das Original wurde aber auch eine Lösung gefunden: Ab morgen kann es hier bestaunt werden.
Wer VALIENT THORR im Vorprogramm der letztjährigen MOTÖRHEAD-Tour oder auf einer der Headliner-Shows gesehen hat, wird alleine von der schieren Wucht der fünf bärtigen Rocker fast erschlagen worden sein. Was die Jungs aus North Carolina live an Energie rüberbringen, lässt sich allerdings nur schwer auf eine Aufnahme bannen. So war „Legend Of The World“ von 2006 mit seiner Mischung aus 70s Rock, 80s Metal und frühem Punkrock zwar immer noch ein herausragendes Album, aber an die Intensität der Konzerte kommt es nicht heran. Die neue Scheibe „Immortalizer“ hat dasselbe Problem. Der Sound hat sich hier eindeutig Richtung Metal verschoben, aber so richtig zünden wollen die Songs immer noch nicht. Zwar macht das komplette Album Spaß, und die Jungs gehen mit jeder Menge treibender, rauer Energie und viel Spielfreude zu Werke. Aber songtechnisch fehlen einfach doch ein paar eingängige Momente, irgend etwas, das im Ohr hängenbleibt. Live geht es – im Falle von VALIENT THORR – auch ohne, aber zum Abrocken in den heimischen vier Wänden reicht es eben nicht.
MYSTIC PROPHECY haben sich von Gitarrist Martin Grimm und Basser Martin Albrecht getrennt, da sich die beiden aus beruflichen bzw. privaten Gründen nicht mehr in der Lage sahen, die notwendige Zeit für die Band aufbringen zu können.
Interessenten für die vakanten Posten senden ihre Bewerbung an MYSTIC PROPHECY, c/o R.D. Liapakis, P.O. Box 1130, 87728 Bad Groenenbach.