Schon mit ihrem Debütwerk konnten BLEED THE SKY nicht wirklich überzeugen, zu unspektakulär war das Material – ein Problem, das sich bei „Murder The Dance“ fortsetzt. Der Auftakt mit "Knife Fight In A Phone Booth" und "Sullivan" weckt Hoffnungen, die aber nicht erfüllt werden, denn die beiden Songs sind die einzigen beiden, die wirklich im Ohr bleiben. Der Rest ist fast schon generischer Metalcore, der zwar alles beinhaltet, was dem Genre lieb und teuer ist (Brüllwürfel, cleaner Gesang, Breakdowns), kann aber in Sachen Songwriting so gar nicht punkten, das klingt alles viel zu austauschbar und belanglos. Handwerklich sind die Typen fit und die Produktion ist auch einigermaßen gelungen, aber das ist anno 2008 Standard im Genre – auf die Songs kommt es an, und dan haben BLEED THE SKY nicht viel zu bieten und können sich von der Konkurrenz nicht absetzen. „Vertical Smile“ als Rausschmeißer bläht die Spielzeit um mehr als 17 Minuten auf, von denen elf locker unnötige Pause sind. Aber das passt irgendwie zum Gesamteindruck, den BLEED THE SKY mit diesem Album hinterlassen.
Horror Business Records begehen ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem unfangreichem Sampler, der für kleines Geld zu haben ist und mit 37 Tracks eine Menge Holz bietet. Die Bands kommen aus den Punk/ HC-Bereich und geben selbst dem Szenekundigen noch einige bisher unbekannte Perlen, auch wenn naturgemäß nicht jeder Song zu überzeugen weiß. COMMON ENEMY, VITAMIN X oder die Newcomer MAY THE FORCE BE WITH YOU treten gut Arsch, GODS WILL BE DONE sind erfrischen brutal und POSITIVE STRIKE schön rumpelig-roh. Über KROMBACHERKELLERKINDER muss derweil kein weiteres Wort mehr verloren werden, aber das ist bei Samplern ja immer Geschmackssache. Tatsache ist, dass der Silberling eine Menge Holz und dem Interessierten eine günstige Möglichkeit zum Erweitern des eigenen Horizonts bietet – und genau das macht das Teil so gut.
1. WOOF - Fucked Up Once, Fucked Up Twice
2. DISTANCE IN EMBRACE - On The Verge
3. COMMON ENEMY - Skate That Shit
4. VITAMIN X - Secret Police
5. SLUP - Blind Leads Blind
6. RENTOKILL - System Failure
7. MAY THE FORCE BE WITH YOU - Forget The Trumpets, Bring Me The Wrecking Ball
8. GIVING CHASE - Acceleration Couch
9. LEARN - It´TimeTo LxExAxRxNx, Charlie Brown
10. SIDETRACKED - Fight The Fight/ Bastard
11. TONY GORILLA - Feel The Fire
12. 2nd DISTRICT - High Society
13. BRAINBUGS - In Your Head
14. THE VADERS - Tomb of Talking Shi
15. STRAIGHT CORNER - Want More
16. FTX - Confusion
17. YACÖPSE- Verbrannt
18. MOSHCIRCUS - Samsara
19. GODS WILL BE DONE - High On Hate
20. RULES OF ENGAGEMENT - Conflict
21. POSITIVE STRIKE - Reach The Top
22. OVERHEAD KICK - Never Ender
23. SIX BALLS ONE - People We Are
24. KILLING CHORD - Little Demon
25. SCHEISSE MINELLI - Hardcore Bore
26. MISFIT SOCIETY - PC+Idiot
27. WINSTON & GEORGE - My TV Told Me To Buy This Peanut Honey Bread
28. KID POETRY - Existenz und Irrtum
29. STEVE AUSTIN - Weg da Greis/ Emolappen
30. DISOBEY - The World´s Not Like I Want It
31. NOT ENOUGH - A New Start
32. JASON - Corredor
33. KROMBACHERKELLERKINDER - Your Decadence Makes Me Sick
Bei REIGN SUPREME ist ein ex-BLACKLISTED die treibende Kraft, da kann nur heftiger Hardcore entstehen. Und genauso ist es. „American Violence“ fängt nach einem lauen Intro mit „I Stand Defiant“ mächtig-heftig an, spätestens beim Gangshout ist klar, dass das hier eine fette EP wird. Sehr gut produziert werden die fünf Songs ansprechend dargeboten und, auch wenn sie eigentlich nix Neues bieten, die Hardcore-Gemeinde überzeugen können. Vorausgesetzt, eine Affinität zu heftigen, dezent prolligen Klängen Marke TERROR oder DEATH BEFORE DISHONOR ist vorhanden, denn genau in die Kerbe schlagen REIGN SUPREME. Und verstehen ihr Handwerk, gerade was das Songschreiben angeht. Jeder Song ist eine Abrissbirne, die mit Moshparts, Gangshouts und Eiern in der Hose daherkommt. Nicht unbedingt was für Ästheten und Feingeister, aber was soll’s? Jedem rechtmachen geht nicht, also sagen REIGN SUPREME „Scheiß drauf“ und hauen den nächsten brutalen Song raus. Mehr davon!
Die verbleidenden VADER-Mitglieder Piotr Wiwczarek und Reyash haben sich für die anstehende Tour mit GRAVE personell verstärkt: ab sofort sind Pawel Jaroszewicz (SOUL SNATCHER) und Waclaw Kieltyka (DECAPITATED) mit an Bord.
Wie die Zeit rennt: NO RETURN gibt es auch schon seit 20 Jahren. War doch gerade gestern, dass „The Machinery“ erschien? Mittlerweile sind sie bei Dockyard1 gelandet und haben mit „Manipulated Mind“ ihr siebtes Album am Start. Auf dem gibt es die bekannte Death/ Thrash-Mischung, mit der sich NO RETURN irgendwo zwischen DEATH und Göteborg einfinden, wobei die evil Chuck-Anleihen überwiegen und stärker ausgeprägt als noch beim Vorgängeralbum sind. Die Franzosen wissen was sie wollen und bringen die technisch anspruchsvollen Songs recht gradlinig aus den Boxen. Da macht ihnen keiner mehr was vor und auch der Neuzugang am Schlagzeug fällt handwerklich nicht aus dem Rahmen – NO RETURN beherrschen ihren Stil sehr gut. Nur leider haben sich auf „Manipulated Mind“ neben einigen guten Songs („Blackness“) auch ein paar mittelmäßige Songs eingeschlichen, in denen die bekannten Themen zu oft wiederholt werden und die dadurch langweilen. Und einen richtigen Kracher haben die Herren auch nicht geschrieben, einen NO RETURN-Smash Hit gibt es auf „Manipulated Mind“ nicht. Zwar gehen die meisten Songs gut ins Ohr und wissen dem DEATH-Fan zu gefallen, aber zum Unterkiefer-aufstehen-lassen fehlt das letzte bißchen Genialität. „Manipulated Mind“ tritt gut Arsch, zeigt NO RETURN aber auch noch mit Raum für Verbesserungen, trotzdem ist die Scheibe eine gute Investition für Totmetaller, die mit der technischen Schiene was anfangen können.
Als „Pure Frankonian Black Metal“ bezeichnet dieses deutsche Rüpelgeschwader seine akustischen Ergüsse, vermutlich in Anspielung auf den Slogan “True Norwegian Black Metal” der musikalischen Vorbilder DARKTHRONE. Und diese scheinen auch hier tatsächlich Pate gestanden zu haben, denn MORT holzen sich ebenso schroff, ungehobelt und ordentlich angepisst durch ein sehr hörenswertes, aber leider nicht völlig essentielles Album. Inzwischen mit einiger Erfahrung auf dem Buckel (zwei Demos plus bereits zwei Longplayer auf dem kleinen Label Pestilence Records), klingt „Raw & Cold“ durchweg schlüssig, und mit „Witchcraft – We Commence The Incantation“ hat die Band sogar einen richtig coolen Ohrwurmhit auf der Pfanne. Auch der Rest des Materials weiß zu überzeugen, klingt aber über weite Strecken ein wenig gesichtslos und irgendwie „zahm“ und gebremst. Soundtechnisch gibt es für die Fangemeinde kaum etwas zu bemängeln; schepper, rumpel, klapper, knarz – eine Wohltat für Old School Black Metaller! Als Bonus bekommt man noch drei live in Schweinfurt am 14.04.2007 mitgeschnittene, ältere Brecher zu hören, die klanglich natürlich ebenfalls kein Hochglanz auffahren, aber sehr authentisch tönen. Trotz der kleinen Kritikpunkte ergibt sich unterm Strich eine runde Angelegenheit mit Ecken und Kanten, die sich Genre-Freunde ohne Probleme einfahren können. Ach ja… gleich auf der Startseite der Band-Homepage wird deutlich, dass schwarze Gestalten jederzeit willkommen sind, braunes Pack aber draußen bleiben soll! Dieses Publikum hat eine echt gute Band wie MORT auch nicht nötig.