ROB ZOMBIE hat zum Soundtrack der Marvel Comics-Verfilmung "Punisher: War Zone" einen Song beigesteuert - "War Zone" gibt es als Stream auf der Filmwebsite zu hören.
Dass bekannte Metalbands mal den einen oder anderen Klassikersong aufpeppen und dann eine Compilation veröffentlichen, ist nicht wirklich neu. Schon GAMMA RAY, ANTHRAX, SAXON oder zuletzt DESTRUCTION ließen altes Gut neu erstrahlen – in all diesen Fällen sogar sehr amtlich! DIMMU BORGIR gingen sogar soweit und spielten eines ihrer ersten Alben („Stormblast“) komplett neu ein, was vielen Fans ein Stirnrunzeln nebst kräftigem Tippen an jenes Körperteil abrang. Und genau das Gleiche haben EXODUS nun mit ihrem größten Klassiker, ihrem Debüt „Bonded By Blood“, getan und veröffentlichen die ganze Chose unter dem Namen „Let There Be Blood“. Ich wage an dieser Stelle nicht, ein Urteil zu fällen, ob solch eine Neueinspielung dem Original nun Konkurrenz macht oder nicht, das soll jeder Fan für sich selbst entscheiden. Aber ich glaube, Gary Holt und Co. hätten diese „Dreistigkeit“ nicht begangen, wenn sie nicht gewusst hätten, dass das Ergebnis ein wahrer Killer wird. Was vielleicht auch wie plumpe Geldmacherei anmutet, entpuppt sich schon beim ersten Hördurchlauf als Erektionsförderer mit Dauergarantie! Die neun Songs wurden klanglich so fett (dabei aber nicht leblos, sondern ordentlich dreckig) in Szene gesetzt, dass die Produktion des Originals dagegen wie ein altes Demo wirkt, Rob Dukes klingt mindestens genauso angepisst und asozial wie seinerzeit der leider inzwischen verstorbene Paul Baloff, und Ewigkeits-Thrasher wie „Bonded By Blood“, „And Then There Were None“, „Deliver Us To Evil“ oder „Strike Of The Beast“ könnte man auch mit Waschbrettern, Fahrradhupen und Kochpötten einzimmern, sie wären immer noch Gott in ihrem Genre. Eine solch überzeugende Recyclingplatte habe ich nur selten gehört, und wer ein bodenständiges Kontrastprogramm zum neuen METALLICA-Opus sucht, wird bei „Let There Be Blood“, das alle Stärken von EXODUS aus Vergangenheit und Gegenwart perfekt bündelt, absolut fündig. Affentittengeil!
Aus Aschersleben in Sachsen Anhalt stammt diese noch sehr junge Black Metal-Band, die vor über vier Jahren gegründet wurde und bereits eine Promo-CD mit dem kauzigen Titel „Forest Of Unborn Thoughts“ veröffentlicht hat. „Within The Chains Of Time“ ist demnach schon der zweite Mehrtracker des Quartetts und klingt für eine Eigenproduktion ordentlich fett. Manch etablierte (Black) Metal-Truppe kann sich hiervon eine Scheibe abschneiden, doch auch die sechs Songs sind alles andere als übel ausgefallen. Natürlich spielt das melodische, dynamische und bisweilen sogar progressive Schwarzmetall noch nicht in einer Liga mit den großen Vorbildern der Band (zu denen unter Anderem EMPEROR, DISSECTION, KREATOR, HYPOCRISY und IMMORTAL gehören), doch Talent ist bei den Herren zweifellos vorhanden. Ich würde sogar den „Tipp“ vergeben, doch auch nach mehreren Durchläufen wollen sehr gute und (für eine so junge Band) technisch erstklassige Songs wie „Within The Chains Of Time“ oder „Reins Of Fate“ nicht so richtig zünden. Falls die Jungs dieses kleine Manko im songwriterischen Bereich aber bei ihrem nächsten Scheibchen ausmerzen, können sie fast schon an heimischen Dunkelklangkünstlern wie CRYPTIC WINTERMOON oder DARK FORTRESS kratzen. Aber ein kleiner Weg ist es bis dahin noch…
Für schlappe 6 Euro (zuzüglich Verpackung und Versand) kann man „Within The Chains Of Time“ über die Homepage der Band ordern und bekommt dafür eine schön aufgemachte CD mit ansehnlichem Cover-Artwork und vierseitigem Booklet. Fett!
Als Ersatz für die ursprünglich geplanten PERFECT SYMMETRY wurden nun die Dark Metaller STURMPROPHET für das von Metal-Inside.de präsentierte WHEN AUTUMN LEAVES Festival (21.11.2008 Hagen) bestätigt.
Spass-Punk gilt ja in manchen (Kritiker-) Kreisen leider immer noch als Schimpfwort oder ist meist etwas negativ besetzt, da der Sound zu oberflächlich und nur wenig innovativ zu sein scheint Eine der Bands, die auf dieser Welle Anfang des neuen Jahrtausends bestens mitgeschwommen sind und dieses Genre in Deutschland sogar etwas mitgeprägt haben, sind ganz zweifellos die DONOTS.
Ich bin mal ehrlich, jedes Album nach ihrem klasse Debüt „Pocketrock“ (2001) war immer einen Tick schlechter, es gab zwar viele einzelne Hitsingles, aber als Ganzes haben mich „Amplify The Good Times“ und zuletzt vor allem „Got The Noise“ nicht mehr vom Hocker gerissen, das war rein künstlerisch doch eher Stillstand. Live waren die Jungs schon immer eine sicher Bank, klangen deutlich härter und waren absolut mehr Rock als Pop. Daran hat man sich anscheinend erinnert, denn jetzt folgt mit dem neuen Werk „Coma Chameleon“ doch eine schon deutliche stilistische Neuausrichtung. Mit Produzent Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL) hat man eine wirklich starke Platte aus dem Hut gezaubert, sich zuvor noch aus dem bisherigen Plattenvertrag geklagt und die neue Scheibe über das eigene Label (Solitary Man Records Europe) veröffentlicht und ganz klar: Die zwölf Tracks sind das bisher stärkste Werk in der auch schon bereits 14-jährigen Bandgeschichte geworden.
Der Sound kommt dabei klasse aus den Boxen, nicht zu roh aber auch nicht zu glattpoliert - nach wie vor wissen die DONOTS wie man eingängige Hooks in Serie schreibt aber dies geschieht jetzt musikalisch doch deutlich vielschichtiger. Die Betonung liegt ganz klar auf Breitwandrock mit gelegentlich punkigem Unterbau aber dann sind recht ungewöhnliche Arrangements oder Instrumentierungen sowie mehr unterschiedliche Atmosphären zu finden. Nicht immer nur voll auf die Glocke, sondern auch mal etwas melancholischer. Etwa bei dem leicht melodramatischen "Killing Time" mit diesem klasse Klavierpart dazwischen, bei „The Right Kind Of Wrong“ sind sogar Bläser zu hören. Die gelungen melancholische Single „Stop The Clocks“ hat mit der halbakustischen Ausrichtung einen ganz gewitzten Charme und erinnert dabei leicht an Kapellen wie ARCTIC MONKEYS, MAXIMO PARK oder auch etwas an die Leichtigkeit von WEEZER. Insgesamt kommt, egal wie abgedroschen es klingt, die ganze Band deutlich reifer daher, die Songs sind etwas düsterer aber auch gehaltvoller, bieten einfach mehr Abwechslung und sind nicht nur Schema-F. Gas geben können die Herren aus Ibbenbüren (Münsterland) natürlich immer noch bestens und Sachen wie „Break My Stride“, „Pick Up The Pieces“ oder insbesondere „Headphones“ weisen dazu noch eine deutliche BILLY TALENT Schlagseite auf. Knackig, eingängig und mit unbändiger Power rockt man sich durchs üppige Programm. Für alle alten Fans ist mit "New Hope For The Dead" auch wieder ein typischer DONOTS-Kracher im alten Stil dabei. Dann folgen wieder solche ungewöhnlichen Sachen wie „Anything“, eine klasse Abgehnummer mit fetten Chören, sehr groovig. Bei "To Hell With Love” gibts dann wieder Stakkatoriffs und Punkrockfeeling pur in satten 1:53 Minuten. Da gehört schon viel Mut dazu etablierte und vor allem auch erfolgreiche Pfade zu verlassen. Dies könnte zwar so manchen Fan etwas verprellen, wurde aber billigend in Kauf genommen. Aber auf Dauer war es sicher absolut die richtige Entscheidung "Coma Chameleon" genau so zu machen, die Band hat sich nicht zu weit von ihren Wurzeln entfernt sondern sich nur erfolgreich neu erfunden. Das Experiment ist nach meinem Geschmack absolut gelungen, man höre sich nur solche Kracher wie „This is not A Drill“ an, die DONOTS klingen zufrieden mit sich selbst und sind nach wie vor eine sehr sympathische Band die mit diesem Album absolut positiv überrascht hat. So kann es gerne weitergehen - mit der wunderbar countrymäßgen "Somewhere Someday"-Nummer schließt diese Scheibe mit einer weiteren, so nicht erwarteten stilistischen Wendung. Aber nächstes Mal dürfen es dann bitte schon mehr als nur 37 Minuten Spielzeit sein.