Nach dem die Comeback-Auftritte von RATT offenbar mehr als positiv verlaufen sind, hat man sich nun dazu entschlossen eine neue Scheibe aufzunehmen. Sänger Stephen Pearcy hat dies auf seiner MySpace-Seite bekannt gegeben. Er und Warren DeMartini (Leadgitarre) hätten bereits das Songwriting für neues Material begonnen und im Frühjahr 2009 soll die erste Studioscheibe nach 10 Jahren Pause bereits in den Läden stehen.
Soweit ist es nun mit dem schwedischen Black Metal gekommen. Da werden die Herren doch für ihre Shirts tatsächlich mit einem Bild, auf dem eine andere bekannte Schwarzwurzel ein THE UGLY-Shirt trägt - „Gesehen bei hähä bumms von dingsdathrone….“ – nächstes Mal teilt einfach die Unterhosen und erzählt allen davon. An der guten, wenngleich ziemlich beliebigen Musik der Stockholmer ändern die Kleidungsgewohnheiten von Bekannten und Verwandten wenig. Denn hier gibt es gut produzierten, nicht zu extremen Black Metal, irgendwo zwischen Naglfar und Immortal – gut wegzuhören – klebt auch solange wie ein nicht zu billiges Kaugummi und tut in etwa genauso weh. „Slaves To The Decay“, das ist Black Metal, der groovt, der auf’s Tempo, vielleicht sogar Spaß macht, aber letztlich nicht nur den Band-Namen sondern auch den eigentlichen Zweck einer Black-Metal-Band ad absurdum führt: Denn THE UGLY, die angeblichen Metal-Punks, klingen etwa so hässlich und böse wie das legendäre Hazy-Osterwald-Sextett in den flotten Fünfzigern.
ZIMMERS HOLE können leider nicht wie geplant Anfang November mit SOILWORK gemeinsam auf Tour gehen, da es es zu einem tragischen Todesfall in der Familie von Schlagwerker Gene Hogan gekommen ist.
Wo waren nur meine Ohren beim ersten Hören – ein durchschnittliches Urteil wollte ich fällen. Indes liegt dieser Scheibe nichts ferner als Mittelmaß. Diese Klang-Collage liegt zwischen vollscheiße und cool, sie polarisiert – liebe SICK oder suck my dick. Wer sich mit der Band (wie Spikefarm, die das Album jetzt wieder veröffentlichen) beschäftigt und vielleicht sogar ein Interview mit der Band liest (zum Beispiel im Legacy), der wird merken, dass hinter diesem kranken Konzept ein gerüttelt Maß an Trueness steckt. Denn das Trio sieht nicht nur schwerkrank aus, es kommt auch aus dem weissrussischen Reaktorunfall-Gebiet – wo viele atomare Verseuchungs- und Folgeschäden heute noch direkt sichtbar sind – wenn sie nicht schon gestorben sind. „Versteckt euch nicht hinter einem PC-Spiel, kommt hierher“, sagen die Ostler aus Europas letzter Diktatur. Und mit diesem Hintergrund wirkt die merkwürdige Mischung SICKs gleich umso eindringlicher. „Satansim, Sickness, Solitude“ bewegt sich musikalisch in der Schnittmenge aus ambientigen, langsamen Elektroklängen und schleppendem Metal – für den Black Metal sorgt vor allem das Kreischen der „Voice Of God“. Insgesamt klingen die Belarusskis nach einer elektronischen Spielart des Suizid Black Metals, nicht sonderlich mitreissend _ aber auch keinesfalls scheiße. Und so bleibe ich wohl einer der wenigen, die SICK für besser als guten Durchschnitt halten… Oder?
Bei der vergangenen ROTTEN SOUND-Tour rannte Sänger K. herum und drückte vielen die EP seiner zweiten Band MEDEIA in die Hand. Was schlecht aussprechbar sdaherkommt, entpuppte sich als schmackhafter Appetizer auf diese vorliegende CD. Wie schon der Kürzling bewegt sich auch “Cult” zwischen Death Metal und Core, zum Glück wiederum mit mehr Betonung auf Death Metal – vielleicht ist auch Death-Thrash die richtige Bezeichnung. In jedem Fall lässt sich MEDEIA nicht von Genregrenzen beeindrucken, macht auch vor Akustik-Intros und -Outros und Zwischenspielen keinen Halt. Der Kult beginnt mir einen kalten Umarmung im Stile moderner Haunted – die ersten Breakdowns lassen Böses schwanen, aber die Finnen machen rechtzeitig die Biege, um nicht im Einheitswust der Metalcore-Klone unterzugehen. Das Tempo ist erneut und sehr häufig sehr hoch, Breaks, Ruhepausen, atmosphärische Parts und Groove inklusive. Dabei sind Keijo Niinimaa und seine Freunde fast immer hart wie ein Brett und immer technisch auf der Höhe. Da sich sowohl der dicke Sound als auch die angenehme Aufmachung des Digi-Packs dem hohen Niveau des Audio-Produktes anpassen, steht einem Kauf nichts im Wege – auch, wenn vielleicht so was wie ein „Mega-Hit“ vielleicht fehlt.
Gerade mal ein Jahr und ein paar Monate sind seit der Veröffentlichung des letzten, saustarken EISREGEN-Albums „Blutbahnen“ vergangen, doch schon legen Michi Roth und Co. nach und schieben „Knochenkult“ hinterher, das es nicht nur mit dem Vorgänger aufnehmen kann, sondern diesen – um mein Fazit vorwegzunehmen – sogar klar übertrifft! Mir ist klar, dass diese Band polarisiert wie kaum eine andere; die oftmals wirr anmutende und dabei recht simpel umgesetzte musikalische Mischung aus Black Metal, gotischen Klängen, Punk und Bombast in Kombination mit den derben, plakativen Texten ist nicht unbedingt für Pseudo-Feingeister gemacht und auch nicht für die (ebenso pseudo-) moralische Zeigefingerfraktion. Doch die Erfolge der letzten Alben sprechen für sich, und auch die Zensur hat mittlerweile erkannt, dass EISREGEN keine Kinder zum Frühstück verspachteln. „Knochenkult“ geht stilistisch wieder ein paar Schritte zurück zu den Wurzeln der Band, ist deutlich gitarrenlastiger als die Vorgänger ausgefallen und kehrt die schwarzmetallischen Elemente ein wenig stärker hervor, wobei aber das Songwriting noch mal eine ganze Ecke verfeinert wurde. Das Wirre in den Songs erscheint immer logischer, und auch der Kontrast zwischen rasender Aggression und mitsingkompatibler Eingängigkeit wirkt schlüssiger und weniger künstlich gewollt – nachzuhören etwa im überragenden Opener „Stahlschwarzschwanger“. Das Album braucht ein bis zwei Durchläufe, dann outen sich Stücke wie „Erscheine“, „Das Liebe Beil“, „19 Nägel Für Sophie“ (geniale Ballade!), „Schwarzer Gigolo“ oder der Titelsong als süchtig machende Höllenritte, in denen man immer wieder neue Details entdecken kann. Als absoluter Überhit kristallisiert sich „Das Letzte Haus Am Ende Der Einbahnstraße“ heraus, das kurz und knapp und mit herrlich stumpfem Old School Black Metal die Geschichte eines „Snuff“-Films erzählt und auch textlich zu den besten Nummern gehört, die Herr Roth (der auch als Texter stetig besser wird) jemals geschrieben hat. Auch wenn das Loben eines EISREGEN-Albums von vielen Leuten belächelt wird, kommt man nicht umhin zu erkennen, dass diese Band inzwischen einen ureigenen Sound besitzt und daraus einen echten Hammer gestrickt hat, vielleicht sogar den besten ihrer Karriere.
Und besorgt Euch bei Interesse unbedingt die „Limited Edition“ mit dem superben, rasenden Bonustrack „Blut Ist Leben“!
Schon der Opener des Debüts von BURNING MOTORS macht klar: Die vier Jungs aus Dresden haben sich den ganz tiefen Tönen verschrieben. Böse groovend dröhnt ihr Stoner Rock aus den Boxen, KYUSS und ebenso BLACK SABBATH standen Pate. Was dann nach ein paar weiteren Songs ebenfalls klar wird: Die Jungs stehen nicht auf konventionellen Song-Aufbau, und immer wieder werden Jam- und Instrumental-Passagen eingebaut, die mal schwer doomig daherkommen, mal aber auch psychedelisch und an Bands wie MOTORPSYCHO erinnernd. Insgesamt ist das alles gut gemacht, die Songs sind abwechslungsreich arrangiert und die Riffs braten ordentlich. Minuspunkte gibt es aber für die Produktion, die noch eine ganze Ecke differenzierter sein könnte. Der Sound matscht nämlich etwas und kommt stellenweise auch etwas bollerig daher, wobei der richtige Wumms in den Tiefen aber fehlt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Gesang. Sänger Sven, dessen Vocals in Richtung Glen Danzig und Peter Steele gehen, hört man irgendwie an, dass er böser klingen will als er es tatsächlich tut. Hier fehlt es ganz einfach noch an Stimmvolumen. Was darüber hinaus etwas ärgerlich ist: An den letzten Song ist ein Outro angehängt, das den Track auf knapp 20 Minuten bringt, aber lediglich aus mehr oder weniger sinnlosen Soundspielereien besteht. Da drängt sich einem dann doch der Verdacht auf, dass hier künstlich gestreckt wurde, damit man die Scheibe trotz ihrer gerade mal neun Songs „Album“ nennen kann. Trotzdem aber machen die Songs selbst Spaß, besonders weil sie voller Ideenreichtum stecken und man der Band ihre Spielfreude anhört. Wer auf Stoner steht, sollte hier also auf jeden Fall mal reinhören.