Review: Genesis: 1970 - 1975 Boxset
Die GENESIS der Siebziger haben mit den bekannteren GENESIS der End-Achtziger recht wenig zu tun. Noch mit dem unvergleichlichen Peter Gabriel am Mikro gehörte die Band zu den ganz Großen des Progressiven Rock und prägten zusammen mit Kollegen wie YES und PINK FLOYD das Genre. Nachdem bereits die Jahre 1976 – 1982 und 1983 – 1998 als Boxset erschienen (und deutlich machten wie die Band sich sehr stark veränderte) liegt es nun an den 5 Alben der Anfangstage (von 1970 bis 1975) Fans und solche die es werden könnten an die innovativste Zeit von GENESIS heranzuführen. Diese Schaffensperiode war in diesem Genre von dieser Band dann auch kaum noch zu toppen – so verwundert es nicht, dass danach nicht nur Flagschiff Peter Gabriel es Solo (erfolgreich) versuchte, sondern GENESIS sich in den Achtzigern eine neue Ausrichtung in Rock und Pop gab. So verkam die Supergruppe nicht zu einer Kopie von sich selbst (man nenne nur die Namen einiger der Protagonisten: Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford, Steve Hackett und Phil Collins), sondern mutierte gar zu einer der ganz Großen des Mainstream.
Die Boxset „Genesis: 1070 – 1975“ lässt einem sehr schön die Entwicklung von GENESIS verfolgen, die sich von den Alben „Trespass“ und „Nursery Crime“ über „Foxtrot“ (allesamt nur mäßig Erfolgreich – was aber nichts über die Qualität einzelner Songs aussagt) zu den Überflieger „Selling England By The Pound“ und dem genialen Referenzwerk „The Lamb Lies Down On Broadway“ gesteigert haben. Im einzelnen auf die Alben, Konzepte und insbesondere die Songs einzugehen würde hier wohl den Rahmen sprengen, aber der geneigte Prog-Fan weis was Sache ist. Hier gibt es Klassiker zu Hauff.
Dabei ist es natürlich auch eine Glaubensfrage für den GENESIS-Fan ob man eher die „warmen“ aber auch unvollkommenen natürlichen Originale oder die neue, cleane und überarbeitete Version der Alben bevorzugt. Vorliegendes Boxset bietet nun definitiv als Hybrid-SACDs einen besseren, aber auch auf heute zugeschnittenen geglättete Sound.
Insgesamt bietet das Boxset 7 CDs (genannte 5 Alben, wobei „The Lamb ...“ als Doppelalbum veröffentlicht wurde, und eine 10 seltenen Tracks umfassende Bonus-CD) als Hybrid-SACDs, sowie die genannten Alben nochmals als Audio-DVD im 5.1-Sound und mit einigem visuellen Bonusmaterial, siehe unten). Für Vinyl Fanatiker gibt es das Ganze auch noch als LP-Box auf 200 Gramm Heavyweight-Vinyl im Original-Klappcover.
Sammler werden hier wohl bedenkenlos zuschlagen, und wer alle alten Scheiben auf Vinyl zu Hause hat, der darf sich das ruhig auch überlegen. Wer GENESIS allerdings eher aus der Neuzeit kennt, der sollte vor solch einer Investition erst mal schauen, ob er sich nicht zuerst eine der beiden Prog-Klassiker „Selling England By The Pound“ oder „The Lamb Lies Down On Broadway“ günstig zu Gemüte führt.
Tracklisting:
Album “Trespass”
1. Looking For Someone
2. White Mountain
3. Visions Of Angels
4. Stagnation
5. Dusk
6. The Knife
Album “Nursery Cryme”
1. Musical Box
2. For Absent Friends
3. Return Of The Giant Hogweed
4. Seven Stones
5. Harold The Barrel
6. Harlequin
7. The Fountain Of Salmacis
Album “Foxtrot”
1. Watcher Of The Skies
2. Time Table
3. Get ‘Em Out By Friday
4. Can-Utility And The Coastliners
5. Horizons
6. Supper’s Ready
Album “Selling England By The Pound”
1. Dancing With The Moonlit Knight
2. I Know What I Like (In Your Wardrobe)
3. Firth Of Fifth
4. More Fool Me
5. Battle Of Epping Forest
6. After The Ordeal
7. The Cinema Show
8. Aisle Of Plenty
Album “The Lamb Lies Down On Broadway”
1. The Lamb Lies Down On Broadway
2. Fly On A Windshield
3. Broadway Melody Of 1974
4. Cuckoo Cocoon
5. In The Cage
6. The Grand Parade Of Lifeless Packaging
7. Back In N.Y.C.
8. Hairless Heart
9. Counting Out Time
10. The Carpet Crawlers
11. The Chamber Of 32 Doors
12. Lilywhite Lilith
13. The Waiting Room
14. Anyway
15. Here Comes The Supernatural Anaesthetist
16. The Lamia
17. Silent Sorrow In Empty Boats
18. The Colony Of Slippermen
19. Ravine
20. The Light Dies Down On Broadway
21. Riding The Scree
22. In The Rapids
23. It
Album “Extra Tracks 1970-1975”
1. Happy The Man (7”-Single)
2. Twilight Alehouse (B-Side Of “I Know What I Like”)
3. Going Out To Get You (Demo)
4. Shepherd (“BBC Nightride”)
5. Pacidy (“BBC Nightride”)
6. Let Us Now Make Love (“BBC Nightride”)
7. Provocation (“Genesis Plays Jackson”)
8. Frustration (“Genesis Plays Jackson”)
9. Manipulation (“Genesis Plays Jackson”)
10. Resignation (“Genesis Plays Jackson”)
Genesis: 1970 - 1975 Boxset
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
48
Länge:
0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:
Disfear, Victims, Seein Red, Nuclear Death Terror - Hamburg, Hafenklang Exil
Konzert vom
DISFEAR haben Hamburg, die Stadt der „beautiful people“, schon seit Langem in ihr Herz geschlossen und nach dem Tränengas-geschwängerten letztem Gig in der Roten Flora immer eine Anekdote auf Lager. Diesesmal ging es ins Hafenklang Exil und da Helloween keine Demos auslöste, bestand auch keine Gefahr überraschender Nebel-Effekte. Die versammelte Hafenstraße-Rote-Flora-Bande störte das sicher nicht, auch Anarcho-Kämpfer brauchen mal einen Abend zum Feiern. Und darauf hatten mehr Leute Bock, als ins Hafenklang Exil passen, um 22 Uhr wurde das „Ausverkauft“-Schild an die Tür gehängt.
NUCLEAR DEATH TERROR machten den Auftakt und zogen so ziemlich Anwesenden in den Konzertraum, indem es sich sehr Sardinen-büchsig stand. Der Kopenhagener Crust-Haufen schien sehr angesagt zu sein, von Beginn an war die Stimmung bestens und die ersten Reihen ordentlich in Bewegung. Erwartet kurze, knackige Songs wurden von den in die Menge gefeuert und stimmten auf den weiteren Abend ein. Sehr guter Auftakt, der die Leute richtig anheizte.
SEEIN RED konnten die Stimmung nicht ganz halten, dafür war ihr Material zu noisig und zu sperrig, auch wenn die immer wiederkehrenden Groove-Parts das Ganze auflockerten. Die Holländer hatten in den Pausen viel zu erzählen und wetterten gegen Staat, Gesellschaft und auferlegte Zwänge, womit sie beim Publikum natürlich gut ankamen. Aber so recht wollte der Funke während der Songs nicht überspringen, von einer kleinen Handvoll Unermüdlicher mal abgesehen bewegte sich kaum jemand zur krachigen Musik der Herren.
Im März waren VICTIMS schon einmal im Hafenklang, damals als Begleitung von ROTTEN SOUND, und einen sehr guten Eindruck hinterlassen. An den konnten sich viele Anwesende wohl noch erinnern, der Saal war wieder gut voll und die Stimmung bestens. Zum rotzigen Crustpunk der Schweden wurde ordentlich gemosht, die Fäuste in die Luft gereckt und so gut es ging mitgegröhlt, auf der Bühne bot sich im Grunde das gleiche Bild. VICTIMS haben mit ihrer simplen aber effektiven Musik keine Schwierigkeiten, einen Haufen junger, wütender Menschen zu bespaßen, von daher war ihr Siegeszug keine Überraschung – und nur verdient, denn gute Songs schreiben sich auch im Crust nicht einfach so.
Gute Songs haben DISFEAR zuhauf, wie sie weit nach Mitternacht mit „Get It Off“ vom aktuellen „Live The Storm“-Album unter Beweis stellten, mit dem sie eventuell vorhandene Müdigkeit aus den Zuschauer bliesen. Die Band sprühte von den ersten Tönen an vor Spielfreude und fegte geschlossen über die Bühne, nur Uffe Cederlund hielt sich etwas zurüc, aber wer einen Tompa Lindberg oder Henke Frykman als Sidekicks hat, kann sich das erlauben. Heimlicher Star war aber Langhaarzausel Björn, der zwischen den Songs immer zu einer Salzsäule erstarrte, um dann beim ersten Ton förmlich zu explodieren. Währenddessen wirbelte Tompa über die Bühne, gab beim Singen alles, was er an Kraft aufbieten konnte und gab das Mikro immer wieder in die ersten Reihen, in denen sprichwörtlich der Punk abging und selbst Crowdsurfer aktiv wurden. Die Selist, bestehend aus einem gleichen Anteil von „Live The Storm“ und „Misanthropic Generation“-Songs und zwei, drei richtig alten Nummern, kam gut an, was angesichts der Hitdichte nicht verwunderlich ist. Ebensowenig wie die Bombenstimmung im Publikum und die Rufe nach einer Zugabe, als DISFEAR nach 70 Minuten von der Bühne gingen. Logisch, dass es die gab und so ein gelungener Schlusspunkt unter einen mehr als gelungenen Abend gesetzt wurde, an dem alle ihren Spaß hatten – spätestens, als die Titulierung „beautiful people“ benutzt wurde….
Mehr Infos:
Seiten