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Cult Of Static

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STATIC-X kommen hierzulande nicht so recht aus den Socken. Und das letzte Album “Cannibal” hat wohl sicher zu einem nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen dass die Fanschar nicht größer wurde: Zu eintönig, kein Hit und auch keine Innovation. Die Zutaten “Kühle” und “Aggressivität” sind zweischneidige Schwerter. Ersteres verwechseln STATIC-X leider manchmal mit Langeweile und Letzteres mit Stumpfheit. “Cult Of Static” macht aber erstmal ziemlich genau das besser was “Cannibal” falsch gemacht hat: Es bietet Abwechslung! Der Opener “Lunatic” erstaunt mit einem von D. Mustaine (MEGADETH) eingespielten Gitarrenpart, der in dieser ur-metallischen Form noch keinen STATIC-X Song zierte (wenngleich sie auf “Cannibal” die Fühler in dieser Richtung streckten). “Terminal” wirkt “Hell's Bells”-inspiriert und “Hypure” gelingt der Spagat zwischen präzisem Rhythmus und einigen melodiösen Ideen, das sind Songs die ich von STATIC-X mag. Was die Abwechslung und das Songwriting angeht, gewinnt das Rennen aber sicherlich “Tera-Fied” (benannt nach Wayne Statics Frau Tera Wray), ein atmosphärisch erstaunlich dichter Track. Die Pornodarstellerin Tera leiht einigen Songs ihre Stimme – ein weiteres neues Element im STATIC-X Sound. Die hintere Hälfte des Albums dümpelt dann aber leider ohne weiteren Höhepunkt dahin, dieser kaum nachvollziehbare Qualitäts-Cut sorgt dafür, dass auch “Cult Of Static” keinen wirklich positiven Eindruck hinterlässt. Es gibt Lichtblicke (“Tera-Fied”), aber STATIC-X machen sich das Leben weiter unnötig schwer...

Cult Of Static


Cover - Cult Of Static Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cherry Lips

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Im Jahre 2004 traten vier junge Italienerinnen an, um den Rock der 80er Jahre wieder aufleben zu lassen. Sie nannten sich CHERRY LIPS, verpassten sich authentische Outfits und schrieben Songs, die musikalisch zwischen Joan Jett und AEROSMITH liegen. Jetzt ist ihr selbst betiteltes Debüt-Album erschienen, und darauf verpassen sie dem Hörer 12 Songs lang Hard Rock der alten Schule, mal rock ´n rollig, mal glamig, mal auch poppig. Das positive ist, dass sie dabei so angenehm unangestrengt klingen, dass man ihnen ihre Masche absolut abnimmt und ihrem Sound kein Stück der Mief aus der Mode gekommener Musik anhaftet. Auf Dauer wird die Scheibe aber doch etwas anstrengend, oder böse gesagt: Irgendwann kann man’s dann echt nicht mehr hören. Hinzu kommt, dass es dem Gesamtsound etwas an Druck und Dreck fehlt und die Stimme von Sängerin/Gitarristin Stefania ein bisschen zu dünn rüberkommt, so dass es nie wirklich abgeht. Das programmatische Cindy Lauper-Cover „Girls Just Wanna Have Fun“ schließlich kommt nicht nur ziemlich uninspiriert rüber, sondern geht komplett nach hinten los. Unterm Strich ist das alles irgendwie ganz witzig, so richtig vom Hocker reiβt es einen aber nicht.

Cherry Lips


Cover - Cherry Lips Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Cherry Lips

KEINE BIO! www
Review:

Show And Tell (Live)

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Sie sind jung und sehen gut aus - wenn auch live nicht ganz so sehr wie auf den schicken Bandfotos. Die kanadischen THE BIRTHDAY MASSACRE haben just ihr erstes Livealbum veröffentlicht. Und dabei erstaunlich wenig ihres poppigen Kalküls eingebüßt: Die 1:1 identischen Keyboardmelodien dominieren die Songs derart, dass nicht nur der Wiedererkennungswert enorm ist sondern auch der Unterschied zu den Albumversionen sich auf den etwas variableren Gesang und die etwas rockigeren Gitarren beschränkt – die Musik bleibt aber stets eher süßlich, goth-poppig und seicht, leicht melancholisch und manchmal naiv. Die Tracklist des beim Hamburger Konzert ihrer Headlinertour 2007 aufgenommenen Konzerts bietet keinerlei Überraschungen und keine neuen Songs, auch die Liveatmosphäre beschränkt sich auf einige leise Rufe aus dem Publikum zwischen den Songs. „Show And Tell“ ist zumindest in dieser Audioversion, eine DVD erscheint später in diesem Jahr, eher eine Best Of geworden als ein packendes Livealbum.

Show And Tell (Live)


Cover - Show And Tell (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 63:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fallen Angel - Das Verbotene Wissen

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Das Ende der dritten Folge ließ viele Fragezeichen auf der Stirn der Hörer stehen - so abrupt wie die letzte endete beginnt dann aber zum Glück auch die vierte und gibt uns die Antworten nach denen man giert. Für das große Ganze scheint die Geschichte aus dem Dorf dabei aber eher unwichtig zu sein und bedient klassisches Abenteurertum. Überkrieger Garlan besinnt sich auf sein Ziel als hätte er es nie aus den Augen verloren. Die Sprecher sind wiederum überragend, der Sound extrem dicht und auch im Detail liebevoll umgesetzt. Die Geschichte nähert sich dem Höhepunkt, eine interessante und clever integrierte Wendung betrifft den Erzähler der Geschichte - eine Überraschung ist garantiert. Trotz vieler Intrigen, mehrerer Handlungsorte, teils eingeflochtener Visionen in Traumgestalt gelingt es dank geschickt gewählter Klangfarben der Protagonisten leicht zu folgen. Und sollte doch einmal ein Zusammenhang fehlen hilft ein Blick ins übersichtlich gestaltete Booklet. Und eine wahre Perle der Wortschöpfung findet sich dort bei der Benennung von Kapitel 18: "Was Fällt Mir Denn Da Aus Der Hose?" ließ mich laut lachen - aus solchen Sätzen (die aus dem Mund des mächtigen Garlan stammt) werden keine Helden gemacht. Weirdoz* hat eine tolle Hörspielserie kreiiert, die ihren Witz aus leisen Tönen bezieht und die qualitativ ein stabiles und hohes Niveau erreicht hat. Bis zur nächsten und letzte Folge muss aber etwas gewartet werden: Das Team der Hamburger Hörspielschmiede gönnt sich eine Sommerpause.

Fallen Angel - Das Verbotene Wissen


Cover - Fallen Angel - Das Verbotene Wissen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 73:6 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Drone

Band anzeigen
InterviewEure neue Scheibe „Juggernaut“ ist draußen. Warum lohnt es sich, diese CD zu kaufen? Und wie kam es zu diesem „merkwürdigen Song“ aus einer anderen Stilrichtung?

Marcelo: Wem Head-on Collision gefallen hat, sollte Juggernaut auch mögen. Für uns war es in jeder Hinsicht ein weiter Schritt nach vorne. Das Songwriting ist sehr viel ausgefeilter als auf unserem Vorgänger und gerade vom Gesang ist Juggernaut viel facettenreicher geworden. Wir haben mehr wert auf Melodie gelegt und darauf geachtet, dass das Album möglichst Heavy wird. Es steckt viel Arbeit in Juggernaut, wir sind mit dem Gesamtergebnis aber sehr zufrieden.

Der "merkwürdige Song" No Pattern ist aus einer Schnappsidee entstanden. Die schnellen Rapeinlagen hat MC Stunnah eingesungen. Er ist ein guter Freund der Band, wir waren auf einer Party und recht angeheitert, als uns die Idee für den Song kam. Ein paar Tage später haben wir ihn in unseren Proberaum eingeladen und es hat nicht lange gedauert, bis No Pattern fertig war. Wir hatten selber überlegt, ob wir den Song aufs Album packen sollen. Er hat uns dann aber soviel Spaß gemacht, dass wir uns dafür entschieden haben. Was stilistische Ausflüge in andere Richtungen angeht bin ich selber sehr konservativ, aber wenn die Musikerpolizei ein Problem damit hat bitte, es sind noch 9 weitere Tracks auf den Album!



Was ist zu Texten und Cover zu sagen? Der LKW erinnert ein wenig an ZZ Top...


Marcelo: ZZ Top rulen! Das Cover von Juggernaut wurde von Killustrations entworfen, wir fanden es recht passend und uns ist es auch relativ egal, was andere Leute darüber denken. Wenn etwas passt und gefällt denken wir es nicht kaputt und versuchen immer nur die Arme zu verschränken und nach möglichen Vergleichen zu suchen um etwas mies zu machen. Was uns Gefällt wird genommen. Juggernaut steht für eine unaufhaltsame Macht und wenn der Truck vorbeifährt müssen auch ZZ Top ihre Bärte einrollen (sagt er grinsend. Red.)



Ihr habt nicht mit Andy aufgenommen, sondern mit Herrn Scheel auf dem gelben Wagen. Classen,Sneap, Tägtgren, das sind Namen, die alle kennen, Ulf wohl noch nicht. Jetzt habt ihr Gelegenheit, ihn zu preisen.


Marcelo: Ja, wir haben Juggernaut mit Ulf´s Unterstützung aufgenommen. Er hat ein sehr genaues Gehör und hat eine Menge Erfahrung im Aufnehmen. Wir haben lediglich Direktsignale aller Instrumente aufgenommen, für den kompletten Sound des Albums ist jedoch Jakob Hansen verantwortlich. Er hat einige Produktionen wie zum Beispiel Volbeat und Maroon gemacht, von denen wir sehr begeistert waren, deshalb ist die Wahl auf ihn gefallen. Martin war dann für die komplette Zeit des Mixing- und Masteringprozesses in Jakobs Studio in Dänemark, wo unsere Direktsignale dann durch die Amps gejagt wurden und der eigentliche Sound der CD geschmiedet wurde. Wir wurden täglich mit Soundbeispielen bedient und Martin war sozusagen vor Ort unser Medium, um unsere Soundvorstellungen an Jakob zu vermitteln. Durch diese für uns neue Art des Aufnehmens, konnten wir mehr Wert auf Details legen und wir hatten sehr viel mehr zeit als bei unserem ersten Album.



Wie läuft/lief die aktuelle Tour mit EKTOMORF und Co.? Überhaupt seid ihr „gefühlt immer“ auf Tour. „Lohnt“ sich das, wie isses und wie bekommt ihr das mit eurem „normalen“ Leben unter einen Hut? Ihr arbeitet ja wahrscheinlich alle irgendwie, oder?


Marcelo: Die Tour läuft absolut super! Alle Bands sind total locker drauf und wir haben eine Menge Spaß. Die Konzerte sind gut besucht und wir bekommen überwiegend ein positives Feedback. Für uns ist das Touren immer das Allergrößte, jeden Abend spielen und Partymachen. Natürlich ist es auch teilweise sau anstrengend. Wenn du dein Equipment täglich selber abbauen musst hängen dir doch nach ein paar Tagen mal die Arme in den Kniekehlen. Aber es hat sich alles gelohnt, wenn man am Abend ein paar begeisterte Gesichter sieht. Dann weiß man, dass man doch etwas richtig gemacht hat. Und klar, wir stecken natürlich alle noch ein einem normalen Job. Mutz ist als Selbständiger im Messebau tätig, Felix ist gerade am Ende seiner Ausbildung zum Veranstaltungstechniker und Martin arbeitet als Informatiker. Ich bin seit vielen Jahren bei der Deutschen Post als Briefzusteller tätig, also so ein True-Evil-Heavy-Metal-Postbote, haha! Wir haben es mit unseren Chefs so abgeklärt, dass wir wenn wir Showtermine mit einem großen Vorlauf ankündigen freigestellt werden.



Am Anfang der Band habt ihr ja mit einigen Plagiats-Vorwürfen zu kämpfen gehabt. Nicht nur, dass Euer Sänger Mutz aussieht wie ein gewisser Herr Flynn, auch die Musik sei eine Machine-Head-Kopie. Wie steht ihr inzwischen dazu?


Na und? Memme, du wurdest am Flughafen doch sicher auch schon mit Bill Murray verwechselt! (Marcelo grinst breit, Frechheit. Der Red.)

Felix: Direkte Kopievorwürfe haben wir in Reviews nie gehabt, es wurde eher ein Vergleich gezogen, der auch nicht von der Hand zu weisen war. Das hat sich aber definitiv auf Juggernaut geändert, wir haben einen großen Schritt in Richtung eines sehr selbstständigen Stils gemacht und werden diesen auch auf dem nächsten Album noch weiter festigen!



Ihr habt für eine recht junge Band viele Endorsement-Logos und Co. zum Beispiel auf Eurer Seite. Wie seid ihr da rangekommen, was bringt das de facto und was hat es mit der „Initiative Musik GmbH“ auf sich?


Marcelo: Um ein Endorsement zu bekommen, muss man einige Kriterien erfüllen, die wir nun seit einiger Zeit vorweisen können. Ich bin ein absoluter Equipmentfreak und sammele mittlerweile Gitarren. Es ist also schon ein Absoluter Traum, wenn du Material gestellt bekommst. Wenn du viel unterwegs bist geht auch schneller etwas Kaputt und dann ist es schon super, wenn du zum Beispiel für eine Tour eine Backline vom Endorser gestellt bekommst und nicht deine eigenen Amps zerrocken musst. Die Firmen erhoffen sich natürlich einen Werbeerfolg und sie zeigen die gesponserten Bands auf ihren Internetseiten oder in Anzeigen in Fachmagazinen. Das ist natürlich eine gute Werbeplattform, die man nicht außer Acht lassen sollte. Unser neuester Partner ist Laboga, eine polnische Firma, die wirklich absolut amtliche Amps baut. Ich glaube eine bessere Betreuung kann man sich nicht wünschen.
Für unsere anstehende Release Show am 25.04.2009, die bislang das größte ist, was wir Produktionstechnisch gemacht haben, fahren die uns auch eine richtig prollige Backline auf, hehe. Die "Initiative Musik" ist eine Fördereinrichtung der Bundesregierung für die Musikwirtschaft in Deutschland. Sie wird von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und dem Musikrat getragen, sowie finanziell unterstützt von GVL und GEMA/GEMA Stiftung. Sie unterstützt Bands aus dem Rock-, Pop-, Jazzbereich, bzw. zeitgenössische Musik, zu der nunmal Heavy Metal unbedingt gehört! :) Der Inititiative Musik steht ein nicht gerade kleines Budget zur Verfügung, mit denen sie Bands wie uns beispielweise bei der Finanzierung größerer Tourneen unterstützt. Es ist eine tolle Sache und wir sind total happy, dass es zu der Zusammenarbeit gekommen ist. Da soll nochmal einer sagen, dass der Staat nichts für den Heavy Metal tut!!!







Mit Wacken Records habt ihr einen renommierten Partner hinter euch. Wie läuft die Zusammenarbeit, wo seht ihr Vor- bzw. Nachteile?


Felix: Wir veröffentlichen CDs, die überall beworben werden und wir fahren Tourneen und werden gut betreut! Wir sind mit der Zusammenarbeit wirklich sehr zufrieden!




Ihr spielt unablässig live, bringt Scheibe raus etc. Wie wirkt sich das auf das Klima in der Band aus. Geht Ihr euch nicht mal auf den Sack?



Marcelo: Wir haben ein internes Abkommen, dass wir sofort Klartext reden und keine Probleme mit nach Hause nehmen. Sobald eine Unstimmigkeit auftaucht, wird sie sofort besprochen. Wir haben bei fast jeder Probe eine Besprechung, wir legen großen Wert auf Kommunikation, ich denke deshalb kommen auch selten Probleme auf.




Was plant ihr in Zukunft mit DRONE? Also faktisch und "ideell"


Martin: Faktisch wird wahrscheinlich noch eine Tour in diesem Jahr anstehen. Wie und wo die statt finden wird, ist natürlich auch davon abhängig, wie die Resonanz auf „Juggernaut“ ausfällt. Das größte Ding war erst einmal unsere Release Party in Celle. Das war vom Aufwand her eine Show, wie wir sie bisher noch nicht gespielt haben (der sich gelohnt hat - Red.)
Ideell steht natürlich die Weltherrschaft kurz bevor, hahaha!



Außerdem spielt die Band noch auf diversen Festivals wie dem Rock Harz. Guckt einfach auf ihre Seite www.droneband.de



Band:

Bayside

KEINE BIO!
Konzert:

Millencolin, Far From Finished, The Picturebooks - Hannover, Capitol

Konzert vom Kollegin Dan hatte es im Review zum letzten MILLENCOLIN-Album
gesagt: weichgespülter sind die Herren geworden, massenkompatibler auf jeden Fall. Wie sich die Schweden dann wohl Live geben würden? Das sollte an einem lauschigen April-Abend in Hannover geklärt werden, wo MILLENCOLIN ihren einzigen Norddeutschlandgig der aktuellen Tour spielten. Nachdem die Tour Ende 2008 in Hamburg Halt machte, aber aufgrund unvorhergesehener Hindernisse nicht besucht werden konnte, jetzt also endlich MILLENCOLIN mal Live.



Futterpause sei Dank gab es von THE PICTUREBOOKS nicht mehr viel zu hören und zwei Songs lassen keinen Rückschluss auf die Qualität des Trios zu. Das Capitol war gut gefüllt, wobei das Publikum sich auch jungen Punkrockern, Ü30-Klientel des Ladens und ein paar Metaller rekrutierte, der ein oder andere Oi-Skin und Skater wurde auch gesichtet – MILLENCOLIN hat halt jeder irgendwann mal gehört.



FAR FROM FINISHED füllten die Bühne mit sechs Leuten, inklusive eines Keyboarders, der aber kaum zu hören war und sich sowieso viel mehr aufs Posen konzentrierte, während seine Kollegen ordentlich abrockerten. Sänger Steve zog schnell die Blicke auf sich, hat der Kerl doch nur einen gesunden Arm, was ihn aber nicht daran hinderte, wie ein Flummi über die Bretter zu hüpfen und immer den Kontakt zum Pblikum zu suchen. Das hatte seinen Spaß mit dem für Live-Shows gemachten Punkrock der Bostoner, die allerdings unter einem zu lauten Schlagzeug und zu leisen Gitarren leiden musste, so dass Neuling im FAR FROM FINISHED-Sound Probleme hatten, die Feinheiten in den Songs zu erkennen. Aber im Grunde wumpe, denn Live machte diese Combo Laune und wird in einem etwas kleinerem Rahmen und mit weniger penetrantem Drumsound richtig gut sein.



Gegen das Energielevel der Bostoner kamen MILLENCOLIN zu keiner Zeit, dafür haben die Schweden aber noch mehr Ausstrahlung und Charisma – und erkennbar Spaß am auf der Bühne stehen. Sie gaben einen Mix aus „Machine 15“-Songs und alten Sachen zum Besten, wobei tatsächlich auffiel, dass das letzte Album softer als gewohnt ist – die Songs kamen härtemäßig nicht an „For Monkeys“-Sachen heran, als Beispiel. Aber dafür wissen die Herren, wie sie auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert eine solide Live-Show abliefern und das Publikum auf ihre Seite ziehen. Als dann die alten Songs ausgepackt wurden, gab es in den ersten Reihen kein Halten mehr, selbst hinten sang jeder zumindest die catchy Zeilen mit. MILLENCOLIN waren wie erwartet eine grundsolide Band, die zwar nicht mehr 20 ist und wie die Wilden über die Bühne hüpfen, sich dafür aber Charme, Ehrlichkeit und Spielfreude bewahrt hat.


Review:

Lazarus

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HACRIDE konnten mit ihren ersten beiden Scheiben bereits überzeugen, haben sich für ihr “make it or break it”-Album einer leichten Kurskorrektur unterzogen: Anders als früher werden wie melodischen, atmosphärischen Parts mehr in den Vordergrund gestellt, wohingegen chaotische Passagen beinahe genauso fehlen wie die klinisch Atmosphäre der von Industrial beeinflussten Bands Marke STRAPPING YOUNG LAD. Das gibt den sieben überlangen Songs eine leichte Postcore-Note (wozu auch der heisere Gesang seinen Teil beiträgt), gerade in den ruhigen Passagen. Auf der anderen Seite steht der Death Metal, der immer klar erkennbar das Gerüst von „Lazarus“ bildet. Herausgekommen ist eine atmosphärisch dichte Platte, die sich von den Vorwerken der Band unterscheidet und für eine erweitere Hörerschaft interessant ist. Allerdings fehlt HACRIDE noch das Gespür für die richtige Mischung aus Atmosphäre und Eingängigkeit: manche Songs sind schlicht zu lange, manche ruhige Parts dauern einfach zu lange und ziehen sich dadurch, ohne den Spannungsbogen halten zu können. Interessant ist „Lazarus“ allemal und zudem ein Grundstein für eine erfolgreiche Existenz als eigenständig klingende Band, auch wenn HACRIDE an den Details noch arbeiten müssen.

Lazarus


Cover - Lazarus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Human Museum

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Tony Jelencovich (ex-MNEMIC), Morten Løwe Sørensen (SUBMISSION, THE ARCANE ORDER, SCARVE, SOILWORK) und ein paar Russen kommen auf die Idee, eine neue Band zu machen. Wie da wohl die Stilfindung ablief? Viel hilft viel? Also moderner Metal mit Thrash Metal zusammenbringen und auch FEAR FACTORY nicht außen vor lassen und fertig ist ICON IN ME? Manchmal klappt das nicht und wirkt dann ähnlich wie ein Secret Agent Astronaut Millionaire: einfach zuviel des Guten. Klar haben ICON IN ME einige gute Songs geschrieben wie das treibende „Moments“, das in bester Neo Thrash-Manier mit RAUNCHY-Einschlag überzeugt. Aber viel zu oft werden nur altbekannte Ideen aufgewärmt, ohne dass richtig gute Songs rauskommen, wie der uninspirierte Opener „Dislocated“ beweist. So recht scheinen ICON IN ME nicht zu wissen, wo die musikalische Heimat sein soll – sie verheddern sich dann beinahe zwangsläufig im SOILWORK-RAUNCHY-THE HAUNTED-Dickicht und wollen zu viele Einflüsse nutzen. Hätten sie sich sstärker auf die Findung eines eigenen Profils konzentriert, würde „Human Museum“ mehr wie aus einem Guss wirken und sicher mehr als eine Handvoll guter Songs zu bieten haben. So bleibt diese Platte ein akzeptables Debüt, bei dem die beteiligten Musiker ihr Potential nicht voll ausschöpfen.

Human Museum


Cover - Human Museum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:47 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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