“Running With Scissors“ haben FIRE IN THE ATTIC als neue Single auserkoren, das dazugehörige Video gibt es hier zu sehen. Das Ganze wurde als Stop-Motion aufgenommen und besteht aus 5.000 Einzelfotos.
GNOSTIC sind mit drei ATHEIST-Recken (Sonny Carson (g.), Chris Baker (g.), Steve Flynn (dr.)) prominent besetzt, was die Erwartungen an das Erstlingswerk entsprechend in die Höhe schraubt. Dass dabei nur progressiver Death Metal rauskommen kann, ist eh klar – GNOSTIC machen ihre Sache dabei sehr gut und halten die Balance zwischen Zeigen der (beeindruckenden) Fähigkeiten und Hörbarkeit, wie schon der Opener beweist. Der ist zwar mit jazzigen Passagen ausgestattet, hat aber trotzdem einen rotem Faden und lässt sich gut hören, gerade wenn das Ohr an MESHUGGAH, ATHEIST oder VIRULENCE gewöhnt ist. GNOSTIC verzichten auf Hochgeschwindigkeitsabschnitte und bleiben lieber im Mid Tempo-Bereich, was ihnen gut zu Gesicht steht. Der junge Mann am Mikro erledigt seinen Job souverän und braucht sich nicht hinter den Altmeistern verstecken, zumal er mit seiner Bandbreite entscheidend dazu beiträgt, dass „Engineering The Rule“ zu einem gelungenen Stück Death Metal wird. Die ATHEIST-Herren haben daran natürlich auch entscheidenden Anteil und einige Parts in petto, bei denen Nachwuchsmusikern die Kinnlade auf den Boden klappen wird, vor allem, da sie die erkennbar spielerisch-leicht in die Songs einflechten. Einziges Manko einer ansonsten guten Scheibe ist die Produktion, die zu bassarm ausgefallen ist und dadurch das exzellente Drumming in den Hintergrund rückt.
CELESTE und ihr Label Denovali gehen mit „Misanthrope(s)“ mit der Zeit, die Scheibe gibt es als kostenpflichtige Vinyl-Ausgabe, hochwertige CD-Version und als kostenlosen Download. Wer auf fast schon nihilistischen Postcore steht, sollte sich das Angebot genauer anschauen, denn was die Franzosen in den knapp 50 Minuten lassen, geht kaum schwärzer, düsterer, fieser. CELESTE bedienen sich zwar der üblichen Postcore-Zutaten, nutzen diese aber mit einem Gespür für abgrundtief schwarze Atmosphäre, die vor Aggression nur so strotzt, das wird schon im Opener „Que Des Yeux Vides Et Séchés“ klar. Das hohe Aggressionslevel halten die Franzosen auch in den nachfolgenden Songs und schaffen dabei das Kunststück, nie langweilig zu werden, da sie ihren Sound in den selbst gesteckten Grenzen variieren und immer mit einem Ohr für den Groove zu Werke gehen. Die schwarzmetallischen Parts passen da wie die Faust aufs Auge und erhöhen die atmosphärische Dichte noch einmal. CELESTE sind kompromisslos böse und schaffen es trotzdem, den Hörer die ganze Zeit über zu fesseln, so dass „Misanthrope(s)“ allen Postcore-Jüngern und Freunden heftiger, dunkler Musik ans Herz gelegt werden kann, soll und muss.
Dass aus Göteborg nicht nur Metal kommt, sondern auch dreckiger Rock ´n Roll erster Güte, zeigen die fünf Schweden von FOOBAR mit ihrem zweiten Album. Ihr rauer, bluesiger, teils mit Stoner-Elementen versetzter Garagen-Rock klingt wie eine Mischung aus DANKO JONES und CLUTCH. Dabei gehen die Jungs mit äußerster Energie zu Werke und hauen einem elf Songs lang eine Granate nach der anderen um die Ohren, durchgehend straight und mit jeder Menge Druck. Einige Songs überzeugen zwar nicht komplett und fallen gegenüber dem Rest etwas ab, wobei dann deutlich wird, dass FOOBAR den beiden oben genannten Bands eben doch nicht das Wasser reichen können. Insgesamt kann man die Durchhänger aber vernachlässigen, denn die Jungs treten ganz einfach mächtig Arsch.
Der Sound dieses 2007 in England gegründeten Quartetts wird im Info der Plattenfirma als „Orchestral Groove Metal“ und als Mischung aus STRAPPING YOUNG LAD, MESHUGGAH und DIMMU BURGER beschrieben, dem man in Sachen grober Stilbeschreibung eigentlich nix mehr hinzufügen muss. Der große Haken an der Sache ist aber: XERATH erreichen zu keiner Sekunde auch nur annähernd die Qualitäten einer dieser erstklassigen Referenzbands! Die „Groove Metal-meets-Filmscore“-Mischung geht hinten und vorne nicht auf, da das Songmaterial in etwa so spannend herüberkommt wie ein Leute-Verarschungsrätsel auf „9Live“, die Wettervorhersage von Herrn Kachelmann oder die Fernsehübertragung der Schachweltmeisterschaft. Die mitunter ganz netten Kellerriffs und der monotone, banale Gesang von Ex-CHAOS INCARCERATED-Drummer Richard Thomson werden umspült von wenig dynamischen, langweiligen Synthie-Wänden, die bei einem Herrn Townsend nicht mal zur B-Seite taugen würden. Nee, sorry, aber „I“ ist ein wenig überzeugendes, songschreiberisch schwaches und über weite Strecken sogar recht wirres Machwerk einer Band, die alles verrührt, was noch in der Küche steht und dabei eine gewöhnungsbedürftige und fade Suppe serviert. Muss man nicht haben!