Glaubt man der Band das, was im vierseitigen, sehr mageren Booklet steht, soll „Live In Los Angeles“ so etwas wie eine Einführung ihres neuen Frontmanns Kory Clarke sein. Böse Zungen könnten hier schon behaupten, dass das Album einen Schlussstrich unter die genialen Eric Wagner-Jahre darstellen soll, aber egal. Im Juni 2008 in L. A. aufgenommen, weiß das Album musikalisch und auch in Sachen Live-Atmosphäre (die Band klingt ansprechend rau und erdig, das Publikum dröhnt zwar deutlich im Hintergrund, ist aber zum Glück vorhanden) zu überzeugen, aber, und jetzt kommt die andere Seite der Doom-Medaille: die Band um die beiden nach wie vor grandiosen Gitarristen Bruce Franklin und Rick Wartell konzentriert sich fast ausschließlich auf ihre späteren Werke nach dem selbst betitelten 1990er Streich. Lediglich „RIP“, "End Of My Daze" und „End Time“ stammen von besagtem Werk, bzw. dem göttlichen Debütalbum. „The Skull“ und „Run To The Light“ hat man gleich ganz über Bord geworfen, so dass man zwar trotzdem superbes Material wie „Mr. White“ (klasse!) oder „Plastic Greenhead“ zu hören bekommt, dieser Live-Mitschnitt aber einen derben Beigeschmack offenbart. Nach der schon zweifelhaften „Unplugged“-Ausschussware (Meine Fresse, so was haben mal Grottencombos wie NIRVANA oder Abstellgleis-Rockopas wie KISS gemacht!) präsentieren TROUBLE mit „Live In Los Angeles“ wieder einen Release, der zwar objektiv solide gemacht ist und sicher nicht enttäuscht, aber dieser Band einfach nicht würdig ist. Und Kory Clarke macht zwar auch keinen schlechten Job und klingt angenehm verraucht, aber an seinen Vorgänger kommt er in Sachen Intensität nicht heran. Für echte Troublemaker dürfte Mr. Ex-WARRIOR SOUL so etwas sein wie Rippchen bei MAIDEN oder Blaze bei PRIEST oder so ähnlich…
Im Oktober kommen WHISPERTOWN 2000 auf einen kleinen Deutschlandabstecher vorbei. Die Band aus Kalifornien veröffentlicht zu den Europa-Daten auch eine neue EP mit dem Namen "Done With Love" via Acony Records/ADA/Warner. Die EP erscheint jetzt als limitierte 10".
Tracklist:
1. Done With Love (Album Version)
2. Restless (newly recorded Version)
3. Atlantis (Dntel Remix)
4. Hometown (only available on a split 7 with Jenny Lewis)
5. When The Day Is Done (previously unreleased)
6. Mexico (previously unreleased)
"Done With Love" ist ein Song des aktuellen Albums "Swim", das im Januar via ADA/Warner erscheint.
Damit in Zukunft alle offiziellen Videos von SYLVAN an einem Ort zu finden sind, haben die Hamburger hier einen eigenen YouTube-Kanal eingerichtet.
Unter SYLVAN TV werden zukünftig zentral alle Videos, Trailer, Konzertmitschnitte oder Interviews zu finden sein. Den Anfang macht das brandneues Promotion Video "Follow Me" der aktuellen Single vom neuen Album. Der offizielle Release des siebten Studioalbums "Force Of Gravity" ist dann für 25. September festgezurrt.
Konzert vom MUFF POTTER machen Ende 2009 Schluss – und lassen Bremen auf der endgültigen Abschiedstour außen vor. Geht eigentlich nicht, immerhin hat die Band schon 1995 im kultigen Magazinkeller gespielt. Kogge Pop sei Dank sind die Münsteraner dann noch in die Hansestadt gekommen, um sich in Würde zu verabschieden – was viele sehen wollten, so dass die Show vom Tower in den deutlich größeren Schlachthof verlegt werden musste. Dank eines Besuchs im Sielwallhaus wurden KONTAINER verpasst, pünktlich zum ersten MUFF POTTER-Song waren wir aber vor Ort.
Die Münsteraner kamen mit bester Laune auf die Bühne, hatten sich als Dekoration neben ihr Backdrop auf stilvolle Oma-Lämpchen beschränkt und ließen ihre Songs für sich sprechen. Damit konnte natürlich nicht viel schief gehen, denn das Publikum konnten jede Zeile mitsingen, egal ob es „100 Kilo“ oder „Wir sitzen so vorm Molotow“ ist. MUFF POTTER waren (bzw. sind noch) eine der ganz entspannten Bands, die auch mit deutschen Texten nicht peinlich wirken, sondern sich als sympathisch-humorvolle Beobachter menschlichen Treibens präsentieren. Und Live sind die Herren mittlerweile so erfahren, dass nichts anbrennen kann, zumal an einem Abend wie diesen, wo jeder seine alten Helden noch einmal sehen wollte und jeder Witz saß. Die Kommunikation innerhalb der Band als auch mit dem Publikum stimmte, die Anekdoten waren schön und jeder hatte nach fünf Minuten ein Dauergrinsen im Gesicht. Logisch, dass nach der regulären Spielzeit noch lange nicht Schluss war und noch mal 30 Minuten raufgepackt wurden, in denen MUFF POTTER noch einige ihrer Alltime Faves spielten. Dann war endgültig Schluss, nie wieder MUFF POTTER in Bremen. Immerhin haben sie sich mit einem verdammt gelungenem Konzert verabschiedet – in Würde, so wie das sein soll!
THE BLACK DAHLIA MURDER sind so eine Auf-und-Ab-Band: Album Nummer eins war ein Knaller, das folgende „Miasma“ nur semi gelungen, um dann vom Kracher schlechthin gefolgt zu werden. „Deflorate“ ist leider wieder ein Ab-Album. Bei aller technischen Versiertheit, die die Detroiter mittlerweile haben (und was die Typen handwerklich abliefern, ist wirklich allererste Sahne), lassen sie auf „Deflorate“ zu oft Routine und Berechenbarkeit ins Songwriting kommen. Zu oft wird auf Nummer Sicher gesetzt und es versäumt, aus einem soliden Songs einen Kracher zu machen. Große Änderungen gibt es im Band-Sound nicht, auch wenn Trevor mehr schreit als growlt und der Blastbeat-Anteil gestiegen ist. Das reicht für eine solide Platte mit durchweg soliden Songs, die im Verbund mit den Band-eigenen Hits Live für eine gute Stunde feines Death Metals garantieren werden, aber an „Nocturnal“ kommen THE BLACK DAHLIA MURDER nicht heran – dazu war der Vorgänger zu gut und inspirierter und geht „Deflorate“ genau das ab.
Auf MARDUK treffen viele Beschreibungen zu, aber experimentierfreudig gehört sicher nicht dazu, besonders Live gab es nur Highspeed-Geprügel. Da verblüfft „Wormwood“ über alle Maßen, haben sich Morgen und Co. doch endlich von Mortuus (FUNERAL MIST) beeinflussen lassen und die neue Scheibe variabler als erwartet werden lassen. Der Bass ist überraschend dominant im Sound, was durch die druckvolle Produktion noch unterstrichen wird und genauso für die Drums gilt – die Zeiten höhenlastigen Gescheppersounds scheinen vorbei zu sein. Natürlich gibt es gewohntes MARDUK-Riffing, aber Mr. Håkansson hat an der Gitarre nicht nur auf Nummer Sicher gesetzt, sondern immer wieder neue Ideen eingebaut, die komplexer als gewohnt sind und „Wormwood“ dadurch von den Vorgängerscheiben abhebend. Bei der Gesangsleistung gab es selten etwas zu meckern, so dass fehlende Experimente hier nicht überraschen. Das Alles wäre schon genug, um MARDUK anno 2009 anders klingen zu lassen als zuvor, wäre da nicht das Songwriting: das ist ebenfalls komplexer geworden und hat immer wieder Überraschungen in petto, die in den früheren MARDUK-Zeiten nie und nimmer eingebaut worden wären. „Into Utter Madness“ oder „Whorecrown“ sind dafür gelungene Beispiele. MARDUK haben sich nach dem x-ten Line Up-Wechsel in einer Konstellation gefunden, die frischen Wind in den Band-Sound gebracht hat und es schafft, die ausgelutschten Ideen zu verwerfen und sich für neue Sachen zu öffnen, ohne die MARDUK’sche Bösartigkeit und Brutalität vermissen zu lassen. „Wormwood“ ist immer noch ein fieses Stück Black Metal, mit dem die Die Hard-Fans schnell warm werden werden, das aber auch so (überraschend) variabel ausgefallen ist, dass es Neueinsteiger in den MARDUK-Sound gut bedient werden. Ein starkes Album, mit den in dieser Form nicht zu rechnen war.